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Die Gruppe Olten war eine von 1971 bis 2002 bestehende Vereinigung von Schweizer Autoren benannt nach dem Ort der ersten vorbereitenden Zusammenkunfte der Kleinstadt Olten im Kanton Solothurn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Gruppe Olten sammelten sich zunachst Mitglieder des Schweizerischen Schriftstellervereins SSV die 1970 aus dem Verein ausgetreten waren weil dieser ihrer Ansicht nach von reaktionaren Kraften dominiert wurde Der aussere Anlass zur Sezession war die vom SSV Prasidenten Maurice Zermatten anonym verfertigte und in ihrer antikommunistischen Tendenz die alle linken Intellektuellen zu Landesverratern stempelte noch verscharfte franzosische Ubersetzung des amtlichen Zivilverteidigungsbuches das im Geist des Kalten Krieges die Bevolkerung zu gegenseitiger Bespitzelung aufforderte und in alle Haushaltungen verteilt wurde Nach der Aufdeckung dieses Skandals durch Franck Jotterand erschien zunachst am 27 Oktober 1969 in der Gazette de Lausanne ein Protest von 78 Schriftstellern und Professoren aus der Romandie Nachdem der Vorstand des SSV Zermatten weiterhin einstimmig sein volles Vertrauen ausgesprochen hatte suchte Jotterand den Kontakt auch zu den Deutschschweizer Schriftsteller Kollegen um kurz vor der ordentlichen Generalversammlung des SSV gemeinsam den Austritt zu erklaren Er fand weitere 21 Austrittswillige Peter Bichsel Jeanlouis Cornuz Walter Matthias Diggelmann Friedrich Durrenmatt Ernst Eggimann Jurg Federspiel Dieter Fringeli Max Frisch Walter Gross Vahe Godel Ludwig Hohl Peter Lehner Kurt Marti Adolf Muschg Werner Schmidli Jorg Steiner Yves Velan Walter Vogt Otto F Walter Walter Weideli und Heinrich Wiesner Allerdings hatten nicht alle SSV Mitglieder von der Austritts Aktion erfahren Einige folgten nachtraglich den Dissidenten andere hielten dem SSV aus Trotz und Emporung dass sie ubergangen worden waren die Treue 1 Am 25 April 1971 fand endlich die Grundungsversammlung im zweisprachigen Biel Bienne statt Erste Prasidentin im funfkopfigen Vorstand wurde Anne Cuneo Die Vereinsstatuten hatte der Berner Liedermacher und Jurist Mani Matter entworfen sie wurden an der Generalversammlung vom 13 Juni in Neuchatel genehmigt wo auch Hans Muhlethaler zum Sekretar gewahlt wurde Zur Enttauschung vieler liessen sich weder Durrenmatt noch Frisch er folgte erst spater zum Eintritt in den neuen Verein bewegen auch Federspiel nicht Fur die Grundungsmitglieder der Gruppe Olten war das Schreiben untrennbar verbunden mit einer politisch verbindlichen Staatsburgerschaft So nahm man nachtraglich in den Zweckartikel der Statuten das Ziel auf eine demokratische sozialistische Gesellschaft zu verwirklichen Dieses Ziel wurde im Jahre 2000 wieder aufgegeben was den Austritt von Mariella Mehr zur Folge hatte Der verbleibende Teil des Zweckartikels lautete nun Sie die Gruppe Olten unterstutzt politische Bestrebungen auf nationaler und internationaler Ebene die die gerechte Verteilung der Guter die Demokratisierung der Wirtschaft und der offentlichen Einrichtungen den Schutz der Welt vor militarischer und ziviler Zerstorung sowie die Verwirklichung der Menschenrechte bezwecken Am 12 Oktober 2002 losten sich in Bern die Gruppe Olten und der inzwischen Schweizerischer Schriftstellerinnen und Schriftstellerverband genannte SSV formell auf Gleichzeitig wurde ein neuer gemeinsamer Verband unter dem Namen Autorinnen und Autoren der Schweiz AdS gegrundet Das Archiv der Gruppe Olten befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern Siehe auch BearbeitenLiterarische Gruppe Gruppe 47Literatur BearbeitenReto Caluori Gruppe Olten In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 1 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 761 f Hans Muhlethaler Die Gruppe Olten Das Erbe einer rebellierenden Schriftstellergeneration Sauerlander Aarau 1989 ISBN 3 7941 3024 3 Peter A Schmid Theres Roth Hunkeler Hrsg Abschied von der Spaltung Die letzten Jahre der Schweizer Autorinnen und Autoren Gruppe Olten und des Schweizerischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verbandes Rotpunktverlag Zurich 2003 ISBN 3 85869 254 9 Peter Andre Bloch Wie es zur Grundung der Gruppe Olten kam In Oltner Neujahrsblatter Bd 70 2012 S 34 79 Weblinks BearbeitenDie Vorgeschichte des AdS bis zu seiner Grundung im Herbst 2002 eine Zusammenfassung aus dem Buch Abschied von der Spaltung Fin d une division Website von Autorinnen und Autoren der Schweiz Archiv Gruppe Olten in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen LiteraturarchivsEinzelnachweise Bearbeiten Muhlethaler Die Gruppe Olten S 14 Normdaten Korperschaft GND 2034926 9 lobid OGND AKS LCCN n86813365 VIAF 133277202 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruppe Olten amp oldid 233607080