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Groschlag auch Grasloch ist eine Dorfwustung ehemals bei heute auf der Gemarkung von Hochstadt einem Stadtteil von Maintal im Main Kinzig Kreis in Hessen gelegen Ausschnitt der Karte der Wetterau von Matthaus Merian mit dem Ort Groschlag Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Historische Namensformen 2 3 Fruhe Neuzeit 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenGroschlag lag sudwestlich von Hochstadt auf einer Hohe von 110 m uber NN am Rande des Kochberges Flurname Zu dem Storkissneste Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1359 Das Dorf gehorte als allodiales Eigentum zur Herrschaft und spateren Grafschaft Hanau ab 1458 Hanau Munzenberg Diese ordnete das Dorf ihrem Amt Buchertal zu Im Jahr 1393 ist der Besitz eines Hofes durch das Kloster Haina in Groschlag bezeugt 1 Auch das Kloster Patershausen und das Liebfrauenstift in Frankfurt am Main besassen hier Land Das grosste landwirtschaftliche Anwesen aber der Dinghof mit dem auch die Dorfgerichtsbarkeit verbunden war gehorte dem Kloster St Gallen damals Bistum Konstanz Diesen Hof hatten die Ritter von Cronberg im 14 Jahrhundert als Lehen inne und er ging durch Heirat am Beginn des 16 Jahrhunderts an die Grafen von Solms Rodelheim uber Die dazugehorenden Landereien waren an Bauern vergeben Kirchlich gehorte Groschlag zu Hochstadt 2 Historische Namensformen Bearbeiten Grasloch 1359 Grasloc um 1360 Graeslog 1364 Groslach 1578 Fruhe Neuzeit Bearbeiten In dem Dorf wohnten im 15 und 16 Jahrhundert bis zu 37 Familien 1568 war das Dorf zu Hochstadt eingemeindet 1598 wohnten immerhin noch 34 Familien hier Dann wurde das Dorf aber sehr schnell von den meisten seiner Bewohner verlassen die nach Hochstadt umsiedelten und die Acker von dort aus weiter bewirtschafteten Das kann nicht am Dreissigjahrigen Krieg gelegen haben von dessen Fruhphase die Grafschaft Hanau noch nicht betroffen war 3 1615 wurde nachdem der letzte Bewohner verstorben war auch das letzte Haus abgerissen Das Groschlager Gericht traf sich weiter zu seiner jahrlichen Sitzung Erst 1847 wurde der real nicht mehr bestehende Dinghof auch formal aufgelost Bei der Erweiterung von Hochstadt durch Neubaugebiete nach dem Zweiten Weltkrieg sollen Kellerfundamente der Bebauung von Groschlag aufgedeckt worden sein 4 Sonstiges BearbeitenOb das frankische Adelsgeschlecht der Groschlag zu Dieburg seinen Namen von diesem Ort ableitet ist nicht nachgewiesen Literatur BearbeitenErhard Bus Die Zeit der Verheerung Der Westen der Grafschaft Hanau Munzenberg nach der Schlacht bei Nordlingen 1634 1648 In Hanauer Geschichtsverein Hrsg Der Dreissigjahrige Krieg in Hanau und Umgebung Hanauer Geschichtsblatter Bd 45 Hanauer Geschichtsverein 1844 Hanau 2011 ISBN 978 3 935395 15 9 S 197 226 Regenerus Engelhard Erdbeschreibung der Hessischen Lande Casselischen Antheiles mit Anmerkungen aus der Geschichte und aus Urkunden erlautert Theil 2 welcher Oberhessen und die ubrigen furstlichen Lander enthalt Verlag des Waysenshauses Cassel 1778 S 763 Georg Landau Historisch topographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstenthum Hessen und in den grossherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue am Oberlahngaue und am Ittergaue Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte Supplement 7 ZDB ID 200295 4 Fischer Kassel 1858 S 377 Nachdruck Herausgegeben von Dieter Carl Historische Edition Carl Vellmar 1999 Wilhelm Mankel Der Dinghof und Gericht zu Groschlag Aus der Chronik von Hochstadt s n Hochstadt 1949 NN Ein Dorf verschwand vom Erdboden In Hanau Stadt und Land Ein Heimatbuch fur Schule und Haus Hanauer Geschichtsverein Hanau 1954 353 ff Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck Bd 14 ISSN 0342 2291 Elwert Marburg 1926 S 181 Ernst J Zimmermann Hanau Stadt und Land Kulturgeschichte und Chronik einer frankisch wetterauischen Stadt und ehemal Grafschaft Mit besonderer Berucksichtigung der alteren Zeit Vermehrte Auflage Selbstverlag Hanau 1919 S 38 Unveranderter Nachdruck Peters Hanau 1978 ISBN 3 87627 243 2 Weblinks BearbeitenGrasloch Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 7 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 20 Juli 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Uta Lowenstein Grafschaft Hanau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 S 196 230 204 Max Aschkewitz Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau Hanauer Union bis 1968 Kurhessisch Waldeckisches Pfarrerbuch Bd 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 33 2 1 Band 1 Nach Lorenz Kohlenbusch bearbeitet Elwert Marburg 1984 ISBN 3 7708 0789 8 S 145 Bus Die Zeit der Verheerung 2011 S 212 fuhrt die sich widersprechenden Stimmen in der Literatur dazu auf ob der Ort durch den Dreissigjahrigen Krieg unterging oder schon vorher NN Ein Dorf verschwand vom Erdboden 1954 S 355 50 149434 8 828545 Koordinaten 50 8 58 N 8 49 42 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Groschlag Wustung amp oldid 211958680