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Beim Grosssteingrab Linsburg handelt es sich um die Reste eines jungsteinzeitlichen Grosssteingrabes im Grinderwald in der Gemeinde Linsburg in Niedersachsen Die Entstehungszeit der Grabanlage wird auf etwa 3500 v Chr geschatzt 1 Ausgrabung des Grosssteingrabs 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Ausgrabung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Beschreibung Bearbeiten nbsp Transport eines Findlings des Grosssteingrabs nach Linsburg fur das Kriegerdenkmal um 1920 nbsp Kriegerdenkmal in Linsburg auf dem Schulberg der mittlere Findling wurde um 1920 vom Grosssteingrab entferntDas unvollstandig erhaltene Grosssteingrab befindet sich etwa 3 5 Kilometer sudostlich von Linsburg in einer mit Buchen bestandenen Forstabteilung des Grinderwaldes Es liegt auf der Kuppe eines kleinen Hugels und durfte in einer damals moglicherweise waldlosen Landschaft weithin sichtbar gewesen sein Die Steine des Grabes sind seit langem in der Gegend bekannt Die Stelle wird von alters her als Bei den funf Steinen bezeichnet In der naheren Umgebung gibt es mit dem Teufelsbett bei Stockse ein weiteres jungsteinzeitliches Grosssteingrab Grossraumig betrachtet befinden sich die beiden Steingraber im Landkreis Nienburg im Grenzgebiet zwischen der Trichterbecher und der Michelsberger Kultur was die Ergebnisse der archaologischen Untersuchungen am Erdwerk von Musleringen aufzeigten 2 Ursprunglich bestand die Grabanlage vermutlich aus acht grossen Findlingen aus nordischem Granit die eiszeitlich bedingt aus Skandinavien nach Norddeutschland verfrachtet wurden Heute sind noch funf der Steine vorhanden und oberflachlich sichtbar Sie sind als Naturdenkmale unter Schutz gestellt 3 Es handelt sich um eiszeitliche Geschiebeblocke die parallel in Nord Sud Richtung ausgerichtet worden sind Nach dem Ersten Weltkrieg transportierte man einen grossen Stein der Anlage mit Hilfe einer Zugmaschine nach Linsburg Er wurde 1921 in der Ortsmitte auf dem Schulberg als Kriegerdenkmal aufgestellt und tragt die Namen von 33 im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Linsburg 4 Der Verbleib von zwei weiteren grossen Steinen der Grabanlage ist ungeklart Nach den archaologischen Untersuchungen im Jahr 2015 war vorgesehen die Reste der Grabanlage durch einen Rundweg und eine Infotafel fur die Offentlichkeit zu erschliessen was bis heute 2022 nicht erfolgt ist Ausgrabung BearbeitenEine kleinere archaologische Untersuchung des Grosssteingrabs Linsburg fand 1976 statt An einem Stein wurde bis in eine Tiefe von 1 5 Meter gegraben und zwischen zwei Steinen fand sich Trockenmauerwerk Eine umfassende Ausgrabung erfolgte im August 2015 durch Studierende der Abteilung Vor und Fruhgeschichtliche Archaologie der Universitat Hamburg unter Leitung der Archaologin Britta Ramminger Sie erfolgte in Kooperation mit der Kommunalarchaologie der Schaumburger Landschaft Die mehrwochige Lehrgrabung erfolgte auf einer Flache von 60 m im Bereich der funf grossen Steine Zu den Fundstucken zahlten einige Keramikscherben die in das Neolithikum datiert wurden sowie eine steinerne Pfeilspitze die der Trichterbecherkultur zugeordnet wurde Es fanden sich auch Holzkohlefragmente die mittels der Radiokarbonmethode datiert werden sollten Zu den archaologischen Befunden gehorten zum Teil grossflachige dunkle und graue Bodenverfarbungen unbekannter Herkunft Spuren an den Megalithblocken sowie Granitfragmente im Boden deuteten darauf hin dass nach der Nutzungszeit der Grabanlage Materialentnahmen erfolgten zum Beispiel fur Bauvorhaben Im Ergebnis liess die Ausgrabung kein Grosssteingrab an dieser Stelle erkennen Dafur hatten die grossen Steine zu grosse Abstande sie befanden sich nicht in situ es fanden sich keine Standspuren unter den Steinen und es war keine Bodenauskleidung oder Pflasterung der Grabkammer vorhanden Denkbar ist dass die Steine in spateren Zeiten zumindest geringfugig verlagert worden sind zum Beispiel um ihnen Material zu entnehmen nbsp Ausgegrabener Findling vormals freiliegende Oberflache ist grun bewachsen 2015 nbsp Vermutlich von spaterer Materialentnahme stammende Granitfragmente 2015 nbsp Die wieder zugeschuttete Ausgrabungsflache 2022Siehe auch BearbeitenListe der Naturdenkmale im Landkreis Nienburg Weser Liste der Grosssteingraber in Niedersachsen Bremen und HamburgLiteratur BearbeitenGeschichtlicher Uberblick Der Erste Weltkrieg In 800 Jahre Linsburg Gemeinde Linsburg Linsburg 2003 OCLC 255138655 S 27 28 Die heimischen Sagen In 800 Jahre Linsburg Gemeinde Linsburg Linsburg 2003 S 105 Britta Ramminger Ausgrabungen im Grinderwald bei Linsburg Auf den Funf Steinen Ldkr Nienburg Weser Niedersachsen im August 2015 Hamburg 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Linsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosssteingrab im Denkmalatlas Niedersachsen Akademiker machen sich die Hande schmutzig In Kreiszeitung vom 4 August 2015 Megalit Grab Zeugnis erster Bauern im Kreis In Die Harke vom 4 August 2015 Stefan Reckleben Grinderwalds Ur Ur Menschen auf der Spur In Die Harke vom 14 August 2015 Familiengruft Beinhaus Archaologen im Grinderwald in Steimbke Magazin Ausgabe Nr 16 vom November 2015 S 2 pdf 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten Susanne Dopke Forscher legen Hunengrab frei Memento des Originals vom 14 September 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sn online de in Schaumburger Nachrichten vom 27 August 2015 Stefan Reckleben Wo Jager und Sammler sesshaft wurden in Die Harke vom 14 August 2015 Verzeichnis der Naturdenkmale im Landkreis Nienburg Weser Memento vom 29 September 2015 im Internet Archive PDF 47 kB abgerufen am 17 August 2015 Der Erste Weltkrieg in Die Linsburger Chronik auf gemeindelinsburg de52 575 9 344 Koordinaten 52 34 30 N 9 20 38 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingrab Linsburg amp oldid 233840550