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Die Grosssteingraber bei Lonvitz sind zwei Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur in der Umgebung von Lonvitz einem Ortsteil der Gemeinde Putbus im Landkreis Vorpommern Rugen Mecklenburg Vorpommern Ein drittes Grab wurde im 19 Jahrhundert zerstort Die beiden erhaltenen Anlagen tragen die Sprockhoff Nummern 490 und 491 Bei allen drei Grabern handelt es sich um Grossdolmen Grosssteingraber bei LonvitzDas Grosssteingrab Lonvitz 1 Das Grosssteingrab Lonvitz 1Grosssteingraber bei Lonvitz Mecklenburg Vorpommern Koordinaten 54 21 30 5 N 13 30 16 8 O 54 358479 13 504672 Koordinaten 54 21 30 5 N 13 30 16 8 OOrt Putbus Mecklenburg Vorpommern DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 490 491 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Erhaltene Graber 3 1 1 Grab 1 3 1 2 Grab 2 3 2 Das zerstorte Grab 3 4 Die Graber bei Lonvitz in regionalen Sagen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenGrab 1 liegt 800 m sudsudwestlich von Lonvitz direkt in einer Kurve der Bahnstrecke zwischen Putbus und Lauterbach Grab 2 liegt 970 m nordnordostlich hiervon direkt am nordostlichen Dorfrand wo sich die beiden Strassen nach Posewald und nach Vilmnitz gabeln In der naheren Umgebung gibt es mehrere weitere Grosssteingraber So liegt 2 km nordostlich von Grab 2 das Grosssteingrab Posewald 2 5 km nordostlich liegen die Grosssteingraber bei Seelvitz und 2 5 km ostlich die Grosssteingraber bei Nadelitz Bei Lauterbach und Putbus befinden sich daruber hinaus mehrere Grabhugel 1 2 Forschungsgeschichte BearbeitenAuf den detaillierten Matrikelkarten der Gegend um Lancken Granitz die zwischen 1692 und 1709 im Zuge der schwedischen Landesaufnahme von Vorpommern angefertigt wurden sind die Anlagen bereits verzeichnet 3 4 Eine erste Beschreibung der Graber erfolgte 1829 durch Friedrich von Hagenow der in Lonvitz noch drei Anlagen feststellen konnte Seine Forschungen wurden 1904 von Rudolf Baier veroffentlicht 5 Eine erste ausfuhrliche Dokumentation fuhrte Ernst Sprockhoff durch der 1931 die beiden noch erhaltenen Graber vermass und in seinem Atlas der Megalithgraber Deutschlands veroffentlichte 1 Beschreibung BearbeitenErhaltene Graber Bearbeiten Grab 1 Bearbeiten Eine Hugelschuttung ist bei Grab 1 nicht mehr festzustellen Die Grabkammer ist nordost sudwestlich orientiert und teilweise gut erhalten Das nordostliche Ende ist allerdings beim Bau der Bahnstrecke zerstort worden Die Kammer hat eine Breite von 2 20 m und eine Hohe von 0 80 m An der nordwestlichen Langseite haben sich vier Wandsteine erhalten Der nordostlichste ist ins Innere der Kammer geneigt die anderen drei stehen noch in situ An der sudostlichen Langseite befinden sich noch drei Wandsteine Der nordostliche und der mittlere sind nach aussen geneigt der dritte hingegen steht noch in situ ebenso wie der sudwestliche Abschlussstein Drei Decksteine sind noch erhalten von denen zwei allerdings ins Innere der Kammer gesturzt sind Der sudwestlichste liegt hingegen noch an seiner ursprunglichen Position Mit einer Lange von 3 10 m einer Breite von 1 80 m und einer Dicke von 1 10 m ist er der grosste der drei Decksteine 1 Die drei Decksteine und ein Wandstein weisen mehrere Schalchen auf 6 Grab 2 Bearbeiten Grab 2 besitzt ein trapezformiges nord sudlich orientiertes Hunenbett mit einer Lange von etwa 28 m und einer Breite von 8 m im Suden bzw 6 m im Norden Die Hugelschuttung erreicht heute noch eine Hohe von 2 m Von der Umfassung sind 13 Steine an der ostlichen und funf an der westlichen Langseite sowie einer an der sudlichen Schmalseite erhalten Am sudlichen Ende befindet sich die Grabkammer Sie ist nordwest sudostlich orientiert und somit schrag zum Hunenbett gestellt Sie hat eine Lange von 3 50 m und eine Breite von 1 80 m Die Steine stecken noch sehr tief im Erdreich An der nordostlichen Langseite stehen noch drei Wandsteine in situ An der sudwestlichen Langseite stehen zwei Wandsteine in situ der mittlere hingegen fehlt Auch der nordwestliche Abschlussstein steht noch an seiner ursprunglichen Position der sudostliche ist allerdings ins Innere der Kammer umgekippt Der nordwestliche Deckstein liegt annahernd in situ Der zweite Deckstein liegt verschleppt ein Stuck sudostlich des Hunenbetts Er hat eine Lange von 3 00 m eine Breite von 2 70 m und eine Dicke von 1 40 m Auf seiner Oberseite weist er mindestens funf Schalchen auf Gangsteine konnte Sprockhoff bei seiner Untersuchung nicht feststellen er vermutete sie jedoch am sudwestlichen Ende der Grabkammer 1 Das zerstorte Grab 3 Bearbeiten Grab 3 besass eine Grabkammer vom Typ Grossdolmen die von einem Rollsteinhugel ummantelt war 5 Die Graber bei Lonvitz in regionalen Sagen BearbeitenUm das auch als Fleederbarg Fliederberg bezeichnete Grab 2 ranken sich mehrere Sagen So sollen unter dem Hugel Schatze verborgen liegen die aber trotz vieler angeblicher Versuche nie gehoben werden konnten Lediglich einmal soll ein Hirtenjunge einen Beutel mit etwas Geld gefunden haben als er eine Kohlstaude mit der Wurzel herausriss Nach einer anderen Sage sind unter dem Hugel ein Messer eine Gabel und ein Licht vergraben Eine dritte Sage berichtet von einem Kutscher der bei Mitternacht am Grosssteingrab vorbeifuhr und dabei Zwerge entdeckte die mit Lichtern herumhupften und Vorbeiziehende erschreckten Schliesslich wird noch von einer schwarz gekleideten Frau erzahlt die in dunklen Nachten am Grab erscheint 7 Siehe auch BearbeitenMegalithik in Mecklenburg Vorpommern Nordische MegalitharchitekturLiteratur BearbeitenRudolf Baier Hrsg Vorgeschichtliche Graber auf Rugen und in Neuvorpommern Aufzeichnungen Friedrich von Hagenows aus dessen hinterlassenen Papieren Abel Greifswald 1904 S 14 Hans Jurgen Beier Die megalithischen submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thuringer Wald Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas 1 Beier und Beran Wilkau Hasslau 1991 Friedrich von Hagenow Special Charte der Insel Rugen Nach den neuesten Messungen unter Benutzung aller vorhandenen Flurkarten entworfen Lithographisches Institut des Generalstabes Berlin 1829 Online Walter Hansen Zur Verbreitung der Riesensteingraber in Norddeutschland In Mannus Band 25 1933 S 337 352 hier S 351 Ingeburg Nilius Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berucksichtigung der Trichterbecherkultur Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte der Bezirke Rostock Schwerin und Neubrandenburg 5 Museum fur Ur und Fruhgeschichte Schwerin 1971 Wilhelm Petzsch Rugens Hunengraber und die altesten Kulturen der Insel 3 neubearbeitet Auflage Krohss Bergen 1938 Ingrid Schmidt Hunengrab und Opferstein Bodendenkmale auf der Insel Rugen 2 Auflage Hinstorff Rostock 2011 ISBN 978 3 356 00917 0 S 25 Ewald Schuldt Steinzeitliche Grabmonumente der Insel Rugen Bildkataloge des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Schwerin 15 Museum fur Ur und Fruhgeschichte Schwerin 1971 Ewald Schuldt Die mecklenburgischen Megalithgraber Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte der Bezirke Rostock Schwerin und Neubrandenburg 6 VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1972 Ernst Sprockhoff Die Nordische Megalithkultur Handbuch der Urgeschichte Deutschlands 3 De Gruyter Berlin Leipzig 1938 S 30 Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 2 Mecklenburg Brandenburg Pommern Rudolf Habelt Bonn 1967 S 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingrab Lonvitz 1 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien grosssteingraeber de Lonvitz 1 Lonvitz 2 strahlen org Lonvitz 1 Lonvitz 2 The Megalithic Portal Lonvitz Steingrab 1 Lonvitz Steingrab 2Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 2 Mecklenburg Brandenburg Pommern 1967 S 69 The Megalithic Portal Lonvitz Steingrab 2 GeoGREIF Geografische Sammlungen Matrikelkarten der Landesaufnahme von Schwedisch Pommern 1692 1709 Signatur AV 1 GeoGREIF Geografische Sammlungen Matrikelkarten der Landesaufnahme von Schwedisch Pommern 1692 1709 Signatur BIX 34 a b Rudolf Baier Hrsg Vorgeschichtliche Graber auf Rugen und in Neuvorpommern Aufzeichnungen Friedrich von Hagenows aus dessen hinterlassenen Papieren 1904 S 14 Ewald Schuldt Steinzeitliche Grabmonumente der Insel Rugen 1971 Ohne Seitenzahlung Ingrid Schmidt Hunengrab und Opferstein Bodendenkmale auf der Insel Rugen 2 Auflage 2011 S 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Lonvitz amp oldid 237334019