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Der Grosse Rosenkafer auch Grosser Goldkafer Protaetia speciosissima Syn Protaetia aeruginosa Potosia aeruginosa ist ein Kafer aus der Unterfamilie der Rosenkafer Innerhalb der Gattung Protaetia wird die Art zur Untergattung Cetonischema gerechnet 1 Der eindrucksvolle Kafer ist in Mitteleuropa selten und in verschiedenen Roten Listen aufgefuhrt Grosser RosenkaferGrosser Rosenkafer Protaetia speciosissima SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Blatthornkafer Scarabaeidae Unterfamilie Rosenkafer Cetoniinae Gattung ProtaetiaArt Grosser RosenkaferWissenschaftlicher NameProtaetia speciosissima Scopoli 1786 Inhaltsverzeichnis 1 Taxonomie 2 Merkmale des Kafers 3 Sexualdimorphismus 4 Biologie 5 Verbreitung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTaxonomie BearbeitenDie Art bildet mit der ahnlichen Art Protaetia speciosa Adams 1817 eine Artengruppe die von Reitter als Untergattung Cetonischema beschrieben worden ist Deren wissenschaftlicher Name ist von altgr ketonia ketonia Metallkafer und sxhma s chema Gestalt abgeleitet und bedeutet dass der Korper die gleiche Gestalt wie der Metallkafer Ketonia hat Der Name der Untergattung ist aber taxonomisch problematisch aufgrund der Typspezies und muss vermutlich geandert oder von der ICZN nachtraglich festgeschrieben werden 2 Der Artname speciosissima lat bedeutet sehr prachtig Der fruhere Artname aeruginōsa lat bedeutet mit Grunspan aerugo uberzogen Der zeitweise in Gebrauch gewesene Gattungsname Potosia von altgr potos potos Trinkgelage spielt darauf an dass sich die Tiere haufig an austretendem Baumsaft zusammenfinden 3 Der fruher gebrauchliche wissenschaftliche Name Protaetia aeruginosa entsprach nicht den Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur Linne hatte unter diesem Namen einen anderen Kafer beschrieben den Namen hatte spater Drury irrtumlich auf diese Art bezogen Daher ist Protaetia speciosissima Scopoli 1786 der gultige wissenschaftliche Name 2 Merkmale des Kafers Bearbeiten nbsp Abb 1 Ansicht von oben und unten nbsp nbsp Abb 2 Frontalansicht Abb 3 Tibia und Tarsus nbsp nbsp Abb 4 letzte Hinterleibsegment links von unten rechts von oben Pygidium oben Weibchen unten Mannchen nbsp Abb 5 Beim Nahrungserwerb rechtes Tier Der grosse und gewolbte Kafer ist unbehaart und glanzt deswegen besonders intensiv grungold oder rotgold Er erreicht die stattliche Lange von 22 bis 28 Millimetern Der Kopf ist kraftig und dicht punktiert die Punkte sind verschieden gross Der grosse viereckige Kopfschild verdeckt die Oberkiefer Sein Vorderrand ist wulstig aufgeworfen und leicht nach innen gebogen Sein Seitenrand hat uber der Fuhlerbasis eine Aussparung so dass die Fuhlereinlenkung von oben sichtbar ist Die goldgrunen Fuhler haben ein keulenformiges kraftiges Basalglied Die folgenden sechs Glieder bilden eine kurze Geissel Die drei letzten Glieder sind nach vorn zu einer Fuhlerkeule erweitert deren Blatter frei gegeneinander beweglich sind Die Wangen dringen in Form eines schmalen Stegs vom Vorderrand in das Auge vor Der Halsschild ist hinter dem Kopf buckelartig gewolbt Er ist an der Basis am breitesten nach vorn verengt er sich in der Aufsicht halbkreisformig Die Seitenrandlinie erreicht fast die Vorderseite Die Basis des Halsschildes ist vor dem Schildchen eingebuchtet und rechts und links davon vor den Innenecken der Flugeldecken ebenfalls nach innen gebogen Oben ist der Halsschild fast glatt an den Seiten ist er weniger fein und zerstreut punktiert Die Flugeldecken sind hinter der Mitte nicht eingedruckt Sie sind sehr fein und zerstreut punktiert Die Flugeldeckennaht ist im hinteren Teil kielartig erhoht Die Seiten der Flugeldecken sind hinter den Schultern stark eingebuchtet Betrachtet man die Unterseite des Kafers so liegt das Niveau der Mittelbrust uber dem der Vorderbrust Die Mittelbrust ist nach vorn knaufartig erweitert Dieser Mesosternalfortsatz ist kahl in der Aufsicht breit und von der Seite betrachtet flach und nach vorn spitz zulaufend Die Seiten der Mittelbrust Epimeren des Mesosternums ziehen sich keilformig zwischen dem Vorderrand der Flugeldecken und dem Hinterrand des Halsschildes nach oben und sind von oben deutlich sichtbar Der Hinterleib hat auf der Unterseite auch bei den Mannchen keine Mittelrinne Vorder Mittel und Hinterhuften sind walzig und liegen quer zur Korperachse Die drei Zahne an der Aussenseite der Vorderschienen enden spitz Der Dorn auf der Innenseite der Vorderschiene entspringt vor dem mittleren Zahn und vor der Einlenkungsstelle der funfgliedrigen Tarsen Die Spitze der Mittel und Hinterschienen ist scharf kantig gezackt und tragt zwei einander genaherte Enddornen Sexualdimorphismus BearbeitenDer am einfachsten festzustellende Unterschied zwischen den Geschlechtern ist die Ausbildung des letzten dorsalen Abdominalsegment Pygidium Dieses Segment ist bei den Weibchen seitlich eingedruckt bei den Mannchen dagegen fast gleichmassig gewolbt Abb 4 rechts Weiterhin sind bei den Mannchen sind die hinteren Tarsen genauso lang wie die hintere Schiene Tibia bei den Weibchen sind die Tarsen kurzer als die Schiene Abb 3 Auch das letzte Segment des Abdomens ist in der Form und in der Punktierung bei Mannchen und Weibchen verschieden Bei den Weibchen ist es gleichmassig dicht punktiert bei den Mannchen teilweise glatt Abb 4 links 4 Biologie BearbeitenFur die dreijahrige Entwicklung benotigt die Art alte Baume hauptsachlich Eichen Ausserdem werden Linde Buche und verschiedene Obstbaume genannt Meist findet man die xylophagen Larven jedoch im Mulm alter rotfauler Eichen im Stammbereich seltener in weissfaulem Holz Sie meiden jedoch die Bodennahe sind dagegen durchaus bis in den Wipfelbereich anzutreffen haufig in ehemaligen Spechthohlen Sie werden bis zu 65 Millimeter lang Die Puppenhohle wird aus Mulm hergestellt und ist sehr hart Die letzte Uberwinterung erfolgt vermutlich als Imago Den adulten Kafer kann man im Mai und Juni an sonnigen Waldrandern an den Brutbaumen oder auf bluhendem Gebusch antreffen Er ernahrt sich von Baumsaft oder auch von uberreifem Obst Vereinzelt wird auch ein Blutenbesuch zwecks Nahrungsaufnahme beobachtet An Stellen an denen der Baum blutet und die Tiere an den zuckerhaltigen Saft gelangen oder im Mittelmeerraum auf reifen Feigen konnen sich die Tiere in grosser Anzahl drangen Fur eine Aufzucht wurden in Osterreich Larven aus einem Kirschbaum entnommen wo sie sich in drei Meter Hohe nicht nur im Mulm sondern auch in selbstgenagten Nischen in harterem Holz aufhielten Die Larven zeigten sich vor allem nachts aktiv Die Imagines schlupften bereits Ende August 5 Verbreitung BearbeitenEs handelt sich um eine kontinentale Art die den atlantischen Bereich Europas meidet Sie fehlt in Portugal Grossbritannien Skandinavien den Baltischen Staaten Nordwest und Nordrussland Nach Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis zum Kaspischen Meer und nach Kleinasien 1 In Deutschland wird der Kafer in mehreren Bundeslandern als vom Aussterben bedroht oder stark gefahrdet eingestuft 6 7 8 doch scheinen die Populationen zumindest stellenweise wieder etwas zuzunehmen 9 In Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung wird die Art als streng geschutzter Kafer gefuhrt Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 8 Teredilia Heteromera Lamellicornia Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 1969 ISBN 3 8274 0682 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Rosenkafer Protaetia aeruginosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Protaetia Cetonischema aeruginosa bei Fauna Europaea Abgerufen am 27 Juni 2013 Bestimmungstabelle fur die Gattung Website der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg zu Protaetia aeruginosaEinzelnachweise Bearbeiten a b Protaetia aeruginosa bei Fauna Europaea Abgerufen am 3 Februar 2011 a b Frank Thorsten Krell Antonio Rey Estefania Mico Moreno Dutto On nomenclature and identity of Scarabaeus aeruginosus Linnaeus S aeruginosus Drury and S speciosissimus Scopoli Coleoptera Scarabaeoidea Cetoniinae and Rutelinae Revue Suisse de Zoologie 119 1 99 110 2012 als PDF Memento des Originals vom 21 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dmns org Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen https belgianbeetlebreeding blogspot com 2019 05 protaetia speciossissima html Karl Adlbauer Jurgen J Fritz Protaetia Cetonischema aeruginosa in der Steiermark In Mitteilungen der Abteilung fur Zoologie am Landesmuseum Joanneum Graz Heft 50 Graz 1996 S 121 125 zobodat at PDF Rote Liste gefahrdeter Blatthornkafer Bayerns Memento des Originals vom 22 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lfu bayern de Rote Liste Berlin Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtentwicklung berlin de Geschutzte Arten in Baden Wurttemberg Memento des Originals vom 4 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lubw baden wuerttemberg de J Schmidl Die Mulmhohlenbewohnende Kaferfauna alter Reichswald Eichen pdf Bund Naturschutz in Bayern e V archiviert vom Original am 13 August 2012 abgerufen am 25 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Rosenkafer amp oldid 233945728