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Die Grossaugenspinne Asianopis subrufa Syn Deinopis subrufa ist eine Webspinne aus der Familie der Kescherspinnen Deinopidae Wie alle Arten dieser Familie deren bekanntester Vertreter sie ist ist die Grossaugenspinne fur ihre aussergewohnliche Fangtechnik von Beutetieren bekannt GrossaugenspinneGrossaugenspinne Deinopis subrufa FrontalansichtSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Familie Kescherspinnen Deinopidae Gattung AsianopisArt GrossaugenspinneWissenschaftlicher NameAsianopis subrufaL Koch 1879 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Beutefang 3 2 Fortpflanzung 4 Systematik und Taxonomie 5 Galerie 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Mannchen nbsp Weibchen Die Grossaugenspinne erreicht eine Beinspannweite von 60 Millimetern 1 und eine Korperlange von bis zu 25 Millimetern wobei die Mannchen meist etwas kleiner bleiben 10 bis 15 Millimeter Korperlange 2 Ein weiterer Geschlechtsdimorphismus ist neben der unterschiedlichen Grosse und Korperform die Farbung Das Weibchen hat eine durchgehend rotbraune Farbung wahrend das etwas schlankere Mannchen eine graubraune Grundfarbung und mehrere dunkle Streifen auf dem Prosoma dem Opisthosoma und den Beinen besitzt Ausserdem tragt es zwei kleine weisse Fortsatze uber den Augen Die Grossaugenspinne besitzt einen schmalen Korper das Opisthosoma ist im Gegensatz zu dem anderer Webspinnen schlanker als das Prosoma Sie haben ausserst lange und dunne Beine was ihr eine gute Tarnfahigkeit verleiht Um bei Nacht problemlos Beutetiere wahrnehmen zu konnen besitzt die Grossaugenspinne unter den acht gut ausgebildeten Augen zwei auffallig grosse und frontal angeordnete Hauptaugen Daneben hat sie je drei beiderseits an den Flanken des Prosomas verteilte kleinere Nebenaugen Die Lichtstarke der Augen liegt mit F 0 58 hoher als die der Augen anderer nachtaktiver Tiere wie Eulen oder Katzen Die grosse Netzhautmembran der Augen die jede Nacht erneuert wird nimmt die visuellen Bilder der Augen auf 3 Vorkommen BearbeitenDie Grossaugenspinne ist in Australien endemisch Ihr bevorzugtes Verbreitungsgebiet sind die ostlichen Bundesstaaten Queensland New South Wales Victoria und die Insel Tasmanien 3 Ihre bevorzugten Habitate sind Walder Buschlandschaften und Heiden In Garten ist die Spinne ebenfalls anzutreffen 2 3 In ihrem Verbreitungsgebiet ist die Art haufig Lebensweise BearbeitenBeutefang Bearbeiten nbsp Grafik zur Veranschaulichung des Fangnetzes der GrossaugenspinneDer deutschsprachige Trivialname der Deinopidae zu denen die Grossaugenspinne gehort ist Kescherspinnen Sie sind nach dem Kescher benannt einem sackartigen Netz das zum Fisch oder zum Insektenfang eingesetzt wird Die Grossaugenspinne baut wie alle Kescherspinnen ein rechteckiges Fangnetz in der Grosse einer Briefmarke das mit den beiden vorderen Beinpaaren festgehalten wird Mit den beiden hinteren Beinpaaren sucht die Spinne Halt an den Konstruktionsfaden des Netzes Dabei nimmt sie eine charakteristische Fangposition ein siehe Grafik Der viereckige und zentrale Fangbereich des Netzes besteht aus hintereinander gleichmassig angelegten grobmaschigen Fangfaden Das Netz wird mit weissen Korperausscheidungen der Spinne versehen die der Markierung dienen Das Netz wird nahe am Boden angelegt und an Blattern Zweigen oder Rinde verankert Dort wartet die Spinne regungslos in ihrer Lauerstellung bis ein passendes Beuteobjekt unter das Netz gerat Gelangt es in den Bereich der Markierung weitet die Spinne das Fangnetz durch das Spreizen der Beine auf die dreifache Grosse aus und wirft es zielgenau auf das Beutetier Beide Vorgange geschehen zeitgleich in Blitzesschnelle Danach wird das Beutetier mit einem Giftbiss ausser Gefecht gesetzt und anschliessend eingesponnen Die Spinne widmet sich unverzuglich der Nahrungsaufnahme in den Uberresten des nun zerstorten Netzes Manchmal wird bereits wahrend der Nahrungsaufnahme ein neues Fangnetz gesponnen Als Beutetiere kommen uberwiegend verschiedene wandernde Gliederfusser etwa Ameisen Schaben oder andere Spinnen in Frage Mit ihrer Fangmethode kann die Grossaugenspinne auch grossere und wehrhafte Beute erlegen so wurde auch schon der erfolgreiche Fang von mannlichen Fallturspinnen beobachtet Auch das Erbeuten flugfahiger oder agiler Beutetiere mit schnellem Reaktionsvermogen wie Grillen oder Nachtfalter ist dadurch moglich Am Tag verhalt sich die Spinne uberwiegend regungslos in ihrem Netz und legt die Beine langlich aneinander sodass sie durch ihre optische Erscheinung und Farbung den Eindruck eines Zweiges erweckt und somit getarnt bleibt 3 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Weibchen mit abgelegtem EikokonDie Grossaugenspinne erreicht die Geschlechtsreife im Sommer die Paarung findet jedoch erst im Herbst statt Hat ein Mannchen ein Weibchen aufgefunden spinnt es einen Faden an einem der Konstruktionsfaden vom Netz des Weibchens und versieht dieses mit Spermatropfen und versucht es mit Zupfen auf diesen Faden zu locken 3 Nach der Paarung stirbt das Mannchen 2 und das Weibchen beginnt einige Zeit danach einen hellbraunen und runden Kokon mit einem Durchmesser von neun bis zehn Millimetern herzustellen 3 Ein Kokon enthalt jeweils 100 bis 200 Eier 2 und kann von einem trachtigen Weibchen in einer Stuckzahl von bis zu vier hergestellt werden Die Kokons werden mit Pflanzenteilchen getarnt Die Weibchen betreiben keine Brutpflege Die Eier uberwintern und die Jungspinnen schlupfen im Fruhjahr 3 und nutzen die Uberreste des Kokons als erste Nahrungsquelle 2 Nach ein paar Wochen verlassen die Jungspinnen ihren Schlupfort und beginnen wie die ausgewachsenen Spinne Fangnetze herzustellen Die noch unreifen Spinnen wachsen dann bis zum Sommer heran 3 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Grossaugenspinne wurde 1879 von Ludwig Carl Christian Koch ursprunglich als Dinopis subrufus erstbeschrieben 4 Die Schreibweise von altgriechisch deinos deinos schrecklich gewaltig in der Umschrift Dino war zwar damals ublich vgl Dinosaurier wurde aber spater auf den ursprunglichen Gattungsnamen Deinopis MacLeay 1839 ausgebessert und das grammatikalische Geschlecht des Artnamens subrufa angepasst L Kochs umfangreiches deutschsprachige Werk Die Arachniden Australiens nach der Natur beschrieben und abgebildet wurde ab 1871 in aufeinander folgenden Einzellieferungen publiziert Koch beschrieb in diesem Werk nicht nur ein Weibchen von Deinopis subrufa sondern einige Seiten weiter eine ahnliche Deinopis Art der er den Namen Deinopis bicornis von lateinisch bicornis zweigehornt gab 5 Spater stellte sich jedoch heraus dass es sich dabei um das Mannchen der Grossaugenspinne handelte das im Gegensatz zum Weibchen zwei kleine weisse Fortsatze uber den Augen tragt Seither ist Deinopis bicornis ein Synonym fur Deinopis subrufa Galerie Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Grossaugenspinne nbsp Ein Weibchen am Tag in seinem Gespinst ohne Fangnetz nbsp Mannchen im Grossenvergleich nbsp Draufsicht eines Mannchens nbsp Frontalansicht eines Mannchens nbsp Detailaufnahme eines Mannchens mit gut sichtbaren BulbiEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung der Grossaugenspinne auf www ozanimals com 1 Link a b c d e Beschreibung der Grossaugenspinne auf bie ala org au Link a b c d e f g h Beschreibung der Grossaugenspinne auf australianmuseum net au Link L Koch Dinopis subrufus nov spec In Die Arachniden Australiens nach der Natur beschrieben und abgebildet 23 Lieferung Verlag von Bauer amp Raspe Nurnberg 1879 S 1039 L Koch Dinopis bicornis nov spec In Die Arachniden Australiens nach der Natur beschrieben und abgebildet 24 Lieferung Verlag von Bauer amp Raspe Nurnberg 1879 S 1049 Literatur BearbeitenL Koch Dinopis subrufus nov spec In Die Arachniden Australiens nach der Natur beschrieben und abgebildet 23 Lieferung Verlag von Bauer amp Raspe Nurnberg 1879 S 1039 Erstbeschreibung deutsch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossaugenspinne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Asianopis subrufa im World Spider Catalog Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossaugenspinne amp oldid 239135217