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Das Grabmal des Poblicius ist ein romisches Grabmonument das fur den pensionierten italischen Legionar und gesellschaftlichen Aufsteiger Lucius Poblicius sowie fur dessen Familie wahrend der ersten Halfte des 1 Jahrhunderts n Chr an einer Ausfallstrasse der Colonia Claudia Ara Agrippinensium Koln errichtet wurde Es steht heute im Romisch Germanischen Museum in Koln Aufgrund seines aussergewohnlich guten Erhaltungszustandes ist das Bauwerk heute ein Musterbeispiel fur die Grabarchitektur gutsituierter romischer Familien in einer Fruhphase der stadtischen Entwicklung im Rheinland Grabmal des Poblicius Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Aufbau 3 Datierung 4 Inschrift 5 Der ursprungliche Standort 6 Das Grabmal in spaterer Zeit 7 Literatur 8 Film 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenIm Jahr 1884 wurde auf dem heutigen Grundstuck Chlodwigplatz 24 in der sudlichen Kolner Altstadt eine grossere Zahl monumentaler behauener und skulptierter Quader entdeckt Bereits damals wurde vermutet dass sie von einem oder mehreren romischen Grabbauten stammen konnten Im April 1965 stiessen die Jugendlichen Josef und Heinz Gens Sohne des Textilkaufmanns Heinrich Gens wahrend einer Sondierungsgrabung fur die Erweiterung des Elternhauses am Chlodwigplatz auf eine Vielzahl von Quadern mit Reliefschmuck und Figurenteilen Die Bruder meldeten den Fund und boten der Stadt Koln an eine offizielle Grabung durchzufuhren doch hatten die zustandigen Stellen nur wenig Zeit fur die Entdeckung 1 Ohne amtliche Genehmigung 2 nach anderen Darstellungen mit einer Grabungserlaubnis 3 gruben die Bruder mit Freunden bis 1967 ca 17 000 Stunden lang 4 aus bis zu neun Metern Tiefe Steine aus und prasentierten anschliessend uber 70 Quader darunter bereits zu Rekonstruktionen zusammengefugt die fast komplette Inschrift des Grabmals und die Pandarstellungen die sich heute auf den Seitenwanden des Obergeschosses befinden in ihren Kellerraumen Dieses Privatmuseum wurde von der Offentlichkeit mit grossem Interesse wahrgenommen 5 Die Archaologen Otto Doppelfeld und Heinz Kahler erkannten die Bedeutung des Fundes und Doppelfeld versuchte die Quader fur das von ihm mitinitiierte Romisch Germanische Museum RGM zu gewinnen In der Ausstellung Romer am Rhein wurden 1967 die vier erstgefundenen Quader zwei Gebalkstucke ein Gesims und ein Panrelief der Offentlichkeit vorgestellt 6 Fur 510 000 DM erwarb die Stadt im Mai 1970 alle ausgegrabenen Steine von den beiden Findern 7 Mit ca 25 schon 1884 gefundenen Quadern und den 70 von den Brudern Gens zwischen 1965 und 1967 gefundenen Quadern standen fast 100 Quader fur den Wiederaufbau des Grabmals im neuen Romisch Germanischen Museum zur Verfugung Der Architekt und Bauforscher Gundolf Precht wurde mit dem Wiederaufbau des Grabmals im RGM betraut Seine Rekonstruktion von 1974 orientierte sich an Rekonstruktionen von Josef Gens aus den Jahren 1968 bis 1971 und der von Heinz Kahler veroffentlichten Rekonstruktion 8 Von Precht vorgenommene Quaderzuordnungen werden heute kritisch gesehen wie z B die erst im zweiten Jahrhundert n Chr entstandene Aeneas Gruppe auf der Grabmalspitze und die frei aufgestellten Statuen die in Nischen an einer Wand gestanden haben mussen wie die flache Bearbeitung ihrer Ruckseiten zeigt Otto Doppelfeld und Heinz Kahler entzifferten die Grabinschaft 9 Spater beschaftigte sich Tilmann Bechert erneut mit der Inschrift Die Versuche den nur unvollstandig erhaltenen Text zu erganzen wurden jedoch kritisiert 10 Im Jahr 2017 wurden von Hermann Krussel und Josef Gens im Buch Das Poblicius Denkmal Koln in augusteischer Zeit neue umfangreiche Forschungen zum Poblicius Grabmal vorgelegt darunter auch eine Erganzung der vierten Inschriftzeile Josef Gens wurde am 1 September 2012 mit dem Severins Burgerpreis fur Verdienste um kolnische Sprache Kultur Kunst und Brauchtum geehrt den der Kolner Verein Severins Burgerpreis seit 1984 vergibt Die Laudatio hielt der Direktor des Romisch Germanischen Museums Marcus Trier 11 Aufbau Bearbeiten nbsp Poblicius in einer Toga und mit einer UrkundeDas Grabmal des Poblicius ist in seiner Art nicht einzigartig sondern gehorte zu seiner Zeit in den Kanon ahnlicher Grossbauten vermogender Romer Der um 40 n Chr erbaute 14 70 Meter hoch rekonstruierte Grabturm ist in Form einer Adikula errichtet worden Die Basis der Anlage bildet ein monumentaler uber funf Meter hoher rechteckiger Sockel der an allen Seiten eine Scheinarchitektur mit kannelierten Eckpilastern kompositer Ordnung ionischem Architrav und einem Fries aus akanthisierten Wellenranken aufweist An seiner Schauseite zur Strasse hin befand sich eine funfzeilige Inschrift die uber den Erbauer und seine Familienverhaltnisse Auskunft gab Daruber wurde sowohl an der Vorder als auch an der Ruckseite eine an vier Ringen aufgehangte Blattgirlande aus dem Stein gemeisselt Uber dem Sockel befindet sich ein als prostyles Tempelchen gestalteter Aufbau korinthischer Ordnung Zwischen den vier Saulen der Front wurden die Bildnisse der drei in der Inschrift genannten Personen aufgestellt Lucius Poblicius als Erbauer des Grabmals seine Tochter Paulla und sein freigelassener Sklave Lucius Poblicius Modestus Bei der Rekonstruktion 1974 wurde aus Grunden der Prasentation die am vollstandigsten erhaltene Statue in der Mitte positioniert Diese stellt allerdings nicht Lucius Poblicius sondern dessen freigelassenen Sklaven Lucius Poblicius Modestus dar Dieser betont mit seiner Kleidung der Toga sowie der in seiner Hand befindlichen Urkunde seinen Status als romischer Burger Das zu seiner rechten Seite stehende Scrinium ein zylinderformiger Behalter zum Aufbewahren von Schriftrollen soll auf die Bildung des Toten hinweisen Links neben Lucius Poblicius Modestus wurden die Reste einer weiblichen Gewandstatue aufgestellt rechts von ihm die Reste der Staue des Grabmalerbauers Lucius Poblicius Die weibliche Statue wird mal als die Ehefrau des Poblicius mal als die Tochter des Poblicius gedeutet Die an der rechten Schmalseite aufgestellte weibliche Figur wird mal als die Tochter mal als freigelassene Sklavin gedeutet offensichtlich gehort sie aber aufgrund ihrer republikanischen Toga die sie als junges Madchen ausweist gar nicht zum Poblicius Grabmal sondern zu dessen Nachbarbau Wie bei den Statuen an der Schauseite ist auch bei dieser die Ruckseite nicht bearbeitet worden 12 Dies spricht dafur dass alle Statuen zu romischer Zeit nicht frei aufgestellt waren sondern in Nischen direkt an einer Wand gestanden haben Dem Archaologen Henner von Hesberg zufolge war es Aufgabe der Adikulaform die dem Vorubergehenden zugewandten Verstorbenen in Szene zu setzen 13 Locher in einem der Wandpfeiler und an Saulentrommeln legen nahe dass die Vorhalle der Adikula mit Gittern geschlossen war 12 Die Ruckseite des Grabbaus wird durch eine rechteckige cellaartige Apsis begrenzt die den Eindruck eines kulissenartigen Tempelbaus erhoht Der umlaufende Architrav zeigt einen Waffenfries und erinnert an den militarischen Beruf des Verstorbenen Nach neueren Erkenntnissen handelt es sich allerdings um Gladiatorenwaffen die darauf hinweisen konnten dass der Grabmalerbauer Spieleveranstalter war Den erhaltenen Spuren nach befanden sich zwei antithetisch konzipierte Tritonen als Eckakrotere uber dem Gebalk 14 Neben ihren Fischschwanzen haben die Tritonen je ein Steuerruder geschultert Den Abschluss des Grabmals bildet ein pagodenformiges Dach dessen schuppenartige Oberflache Dachziegel andeuten soll Es lauft zu einem 0 75 Meter hohen korinthischen Pfeilerkapitell zusammen Auf diesem steht als bekronender Abschluss eine 1884 gefundene Gruppe mit Aeneas dem Stammvater der Romer Die Szene zeigt den Helden wie er seinen alten Vater aus dem brennenden Troja tragt den kleinen Sohn an der Hand Dieser Grababschluss ist typisch fur das Rheinland in der fruhen Kaiserzeit Das Grabbau des Poblicius kann er nicht bekront haben da er erst 200 Jahre spater entstanden ist Diese Figurengruppe gehort zu einem anderen Grabmonument Als Abschluss des Pobliciusdenkmals ist alternativ ein Pinienzapfen vorstellbar 15 nbsp Manade mit einem durch ein Schwert halbierten RehDas Motiv an der rechten Schmalseite des Sockels von dem lediglich tanzende Fusse und eine Tierpfote erhalten geblieben sind konnte moglicherweise den Gott Dionysos mit einem Satyrn und einem Panther gezeigt haben Auf der linken Seite wurde ein Motivblock in der Rekonstruktion eingebaut der zunachst nicht in das symmetrische Konzept der Anlage zu passen scheint Er befindet sich direkt unterhalb des hinteren Pilasterkapitells und zeigt eine Manade die in der linken Hand den hinteren Teil eines Rehes halt das sie mittendurch geteilt hat Die nicht mehr erhaltene rechte Hand fuhrte einst das Schwert mit dem sie das Tier getotet hat Der uber Eck behauene Reliefblock wurde bei der Rekonstruktion an dieser Stelle eingefugt weil seine Ruckseite ein flaches Pilaster mit dem Ansatz der von der Grabvorderseite her bekannten Blattgirlande zeigte Auf dieser Seite des Sockels ist noch ein weiteres Relieffragment zu sehen das einen Fuss zeigt An den Flanken der daruberliegenden Cella befindet sich je ein Fries mit dem Hirtengott Pan der seit dem Spathellenismus verstarkt in das Umfeld des Gottes Dionysos gesetzt wurde 16 Das Motiv der rechten Schmalseite der Adikula zeigt Pan mit einem Pedum einem oben gebogenen Fangholz In der linken Hand tragt er einen erlegten Hasen Uber dieser Szene befindet sich eine Theatermaske wie sie haufiger an Grabmalern zu finden ist Auf der linken Seite der Adikula wird der Gott Pan mit einer Hirtenflote Syrinx dargestellt statt der Maske fliegt hier Amor uber die Szene In beiden Darstellungen wendet sich der zur Frontseite des Grabmals schreitende Gott zu einem Lorbeerbaum um an dem sich eine Schlange hinaufwindet Datierung BearbeitenDie Datierung des Grabmals in die erste Halfte des 1 Jahrhunderts beruht hauptsachlich auf signifikanten Formeln der Inschrift Auffallig dabei ist die knappe Namensform des Auftraggebers der nur seinen Familiennamen Nomen gentile Poblicius und den Vornamen Praenomen Lucius angibt Ware das Bauwerk in der zweiten Halfte des 1 Jahrhunderts errichtet worden hatte Poblicius mit Sicherheit einen Beinamen Cognomen angegeben wie es seit der Regierungszeit von Kaiser Claudius 41 54 ublich wurde 17 Inschrift Bearbeiten nbsp Rekonstruierter Sockel mit InschriftEs gibt verschiedene Versuche die nur bruchstuckhaft erhaltene Inschrift zu erganzen 18 Insbesondere in Zusammenhang mit den erhalten gebliebenen Statuen besteht bei diesem Text immer noch Diskussionsbedarf 15 Lesung und Ubersetzung nach Hartmut Galsterer 19 L ucio Poblicio L uci f ilio Tere tina tribu vetera no leg ionis V Alauda ex testamento et P a ullae f iliae et vivis coniugi et L ucio Poblicio f ilio et libertis L ucio Poblici o Modesto L ucio P oblicio H oc m onumentum h eredem n on s equetur Ubersetzung Fur Lucius Poblicius Sohn des Lucius aus dem Wahlbezirk Teretina Veteran der 5 Legion die Lerchen nach seinem Testament errichtet und fur seine Tochter Paulla und fur die noch lebenden Ehefrau und Sohn und die Freigelassenen Modestus und Lucius Poblicius Dieses Grab geht nicht an den Erben uber Poblicius begann seinen ungewohnlichen Lebensweg im Burgerbezirk Teretina Dieser lag zwischen Rom und Neapel Er trat als einfacher Legionar in die 5 Legion Alauda ein Fur die Behauptung dass diese Legion zwischen 9 v Chr und 69 n Chr in Castra Vetera bei Xanten stationiert war gibt es keine Belege Seine Truppe trug aufgrund ihrer speziellen Helmbusche die an jene der Haubenlerchen erinnerten den Namen Lerchenlegion Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Heeresdienst nach 25 Jahren blieb Poblicius im Rang eines Legionars Mit seiner stattlichen Abfindung konnte er sich nun ein tragfahiges ziviles Leben aufbauen doch ware ihm damit der Bau eines Grabmals von diesen Dimensionen und mit dieser Ausstattung niemals moglich gewesen Wahrend viele Veteranen Hofbesitzer wurden und die Armee mit Getreide sowie anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen versorgten hat es Poblicius in das Oppidum Ubiorum verschlagen das erst 50 n Chr zur Stadt erhoben wurde und aus der sich Koln entwickelte Dort muss er mit Handel zu einem solchen Reichtum gekommen sein dass es ihm keine grosseren Schwierigkeiten bereitet haben kann einen so teueren Grabbau zu finanzieren In der Inschrift legte Poblicius fest dass die Tochter Paulla und weitere noch lebende Angehorige Et Vivis in dem Bau bestattet werden konnten dass es daruber hinaus seinen Erben aber nicht erlaubt war uber das Schicksal des Grabmals zu entscheiden Damit war der Wunsch verbunden dass die Grabstatte vor einer Entweihung Beschadigung oder vor dem Abbruch geschutzt bliebe Auch der Staat verhinderte mit strengen Gesetzen die Storung der Totenruhe Zur unvollstandigen vierten Inschriftzeile gibt es mehrere Deutungsansatze Eine dieser Moglichkeiten geht davon aus dass die heute neben Poblicius ausgestellte weibliche Figur dessen in den erhaltenen Teilen der Inschrift nicht aufgefuhrte Ehefrau darstellt wahrend die kleinere seitlich stehende Statue Paulla ist Da die drei existierenden oberen Blocke der Inschrift sowie die Fehlstellen neben dem unteren inschriftblock keinen Platz fur die Erwahnung einer Ehefrau liessen wurde von Hartmut Galsterer 19 vorgeschlagen zwischen den vorhandenen zwei Quaderreihen mit den Schriftzeichen eine eventuell verlorene dritte zu rekonstruieren auf der die fehlenden Angaben zu dieser Frau und eines moglichen Sohnes hatten stehen konnen In diesem Fall waren die nur fragmentarisch erhaltenen Namen in der vorletzten Zeile als die von freigelassenen Sklaven des Poblicius zu lesen gewesen Der fur die Rekonstruktion verantwortliche Precht lehnte diese Deutung mit Entschiedenheit ab da es nach seiner Meinung keine Anhaltspunkte fur eine weitere Quaderlage gab Zudem hatte eine weitere Steinlage das harmonische Gesamtgefuge des Bauwerks empfindlich gestort 15 In diesem Sinne muss die heute prasentierte Inschrift ohne die Nennung der Ehefrau auskommen Bei diesem Denkansatz ist davon auszugehen dass die Gattin des Poblicius schon fruher verstorben war und in einem eigenen Grab ruhte Daher wurde der Grabbau nur den Stifter des Monuments mit seiner Tochter zur Linken und dem Freigelassenen zur Rechten zeigen Die erhaltene kleinere Frauenstatue wurde somit eine Freigelassene oder Sklavin darstellen Eine solche Konstellation konnte zudem mit einer Texterganzung ohne Schwierigkeiten in der 4 Inschriftenzeile untergebracht werden 17 Die heutige Darstellung der vierten Inschriftenzeile und die dazugehorende Theorie uber die Statuen traf in der Vergangenheit auf heftige Kritik So wurde von dem Archaologen Hanns Gabelmann eingewandt dass die vermeintliche Tochter Paulla in der rechten Seiten Interkolumnie eine altertumliche Drapierung der Toga Praetexta tragen wurde wahrend die beiden Manner nach der neuesten Mode gekleidet waren 20 Dies wurde zu einer jungen Frau jedoch nicht passen Gabelmann fuhrte aus die Toga praetexta diese Figur als eine Freigeborene bestimmen wurde Somit musste seiner Meinung nach das Figurenfragment die bereits in jugendlichen Jahren verstorbene Tochter Paulla zeigen 21 Aufgrund der altertumlichen Toga Drapierung muss diese Statue nach Aussage von Hermann Krussel und Josef Gens schon in republikanischer Zeit entstanden sein womit die kleine Frauenstatue nicht zum Poblicius Grabmal gehoren kann Bereits im Jahr 2013 wurde von Josef Gens in seinem Buch Grabungsfieber nachgewiesen dass die in der unvollstandig erhaltenen vierten Inschriftzeile erwahnte mannliche Person kein Sohn des Lucius Poblicius gewesen sein kann weil der letzte Buchstabe definitiv kein F als Abkurzung fur Filius sein kann und dass die von Hartmut Galsterer vorgeschlagene zusatzliche Blocklage wegen einer deutlich erkennbaren Versatzmarke ausscheidet Die von Hermann Krussel und Josef Gens 2017 vorgeschlagene Erganzung der vierten Inschriftzeile lautet Et iam L ucio Poblicio Modesto L ucii Poblicii Liberto ubersetzt und auch fur Lucius Poblicius Modestus des Lucius Poblicius FreigelassenenDer ursprungliche Standort BearbeitenPoblicius und viele andere wohlhabende Bewohner des Oppidum Ubiorum errichteten ihre Grabstatten an der rheinaufwarts fuhrenden Strasse rund 1 5 Kilometer vor dem Sudtor der Stadt Die Befundlage der Quader wahrend der Auffindung zeigte dass die Trummer dicht beieinander in Lehmschichten gepackt waren die nach Osten zum Rheinufer hin abfielen 12 Das Grabmal in spaterer Zeit BearbeitenPeter La Baume ging in seinem Aufsatz Die Auffindung des Poblicius Grabmonuments in Koln davon aus dass das Grabmal in spaterer Zeit nicht gewaltsam zerstort wurde da die Blocke noch in einem sehr guten Zustand erhalten waren Ausserdem waren nach seiner Meinung die hochwertigen Quader sicher als Baumaterial eingesetzt worden wenn das Monument gezielt abgetragen worden ware Doch auch darauf wurde nichts hinweisen Insbesondere fur den recht vollstandigen Zustand macht La Baume eine andere Ursache verantwortlich eine Naturkatastrophe So konnte ein Hochwasser fuhrender Bach oder eine Rheinuberschwemmung die Fundamente unterspult und das Bauwerk zum Einsturz gebracht haben Nach dem Zusammenbruch konnten die Hochwasser Teile des Denkmals unter Erdmassen begraben haben wodurch diese vor dem Zugriff von Steinraubern sicher waren 12 Literatur BearbeitenPeter La Baume Auffindung des Poblicius Grabmonuments in Koln In Gymnasium 78 1971 ISSN 0342 5231 S 373 387 nicht ausgewertet Tilmann Bechert Die Entstehungszeit des Pobliciusgrabmals in Koln In Kolner Jahrbucher 12 1971 S 77 79 Gundolf Precht Das Grabmal des Lucius Poblicius Rekonstruktion und Aufbau Romisch Germanisches Museum Koln 1975 Brigitte Hintzen Bohlen Romische Selbstdarstellung Das Grabmal des Poblicius Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr In Wolfgang Rosen und Lars Wirtler Hrsg Quellen zur Geschichte der Stadt Koln Bd 1 Antike und Mittelalter Von den Anfangen bis 1396 97 Bachem Koln 1999 ISBN 978 3 7616 1324 5 S 17 22 Josef Gens Grabungsfieber Die abenteuerliche Entdeckung des Poblicius Grabmals Kiepenheuer und Witsch Koln 2013 ISBN 978 3 462 03839 2 Hermann Krussel Josef Gens Das Kolner Pobliciusdenkmal Secretum Poblicii Pro Lingua Latina Heft 16 Aachen Fruhjahr 2015 Hermann Krussel Josef Gens Das Poblicius Denkmal Koln in augusteischer Zeit Mainz Verlag Aachen 2017 ISBN 978 3 86317 029 5 Kritisch dazu Werner Eck Rezension zu Gens Josef Krussel Hermann Das Poblicius Denkmal Koln in augusteischer Zeit Aachen 2017 auf H Soz Kult 2 Oktober 2017 online Hermann Krussel Die Bedeutung des Sevir Lucius Poblicius Modestus Pro Lingua Latina Heft 19 Aachen Fruhjahr 2018 Josef Gens Logistik und Bautechnik romischer Werkhutten dargestellt am Beispiel des Poblicius Grabmals Pro Lingua Latina Heft 19 Aachen Fruhjahr 2018Film BearbeitenGeheimsache Romergrab Sensationsfund unter meinem Haus Gesprach mit Video Einspielungen Deutschland 2014 58 13 Min Moderation Birgit Klaus Gast Josef Gens Produktion WDR BR alpha SWR Reihe Planet Wissen Erstsendung 10 Juni 2014 bei WDR BR alpha Inhaltsangabe Memento vom 21 Mai 2015 im Webarchiv archive today mit online Video von WDR Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grabmal des Poblicius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bauwerks Eintrag zu Grabmal des Poblicius in der archaologischen Datenbank Arachne Josef Gens Poblicius Grabmal Seite seines Entdeckers Petra Muller Josef Gens Archaologe durch Zufall Auf Romerspuren im eigenen Keller In WDR 5 Erlebte Geschichten 27 Oktober 2013 mit Audiodatei 24 Min Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Portner Als Rhein und Mosel romisch waren Neue Grabungen in der Germania Romana In Alte Kulturen ans Licht gebracht Neue Erkenntnisse der modernen Archaologie Econ Verlag Dusseldorf und Wien 1975 ISBN 3 430 17527 5 S 405 Johannes Helmrath Quellen zur Geschichte der Stadt Koln Band I Antike und Mittelalter J P Bachem Verlag Koln 1999 S 17 Helmut Signon Die Romer in Koln Altertumer zwischen Eifel und Rhein Societats Verlag Frankfurt am Main 1977 S 131 Helmut Signon Die Romer in Koln Altertumer zwischen Eifel und Rhein Societats Verlag Frankfurt am Main 1977 S 139 Greta Wolff Das Romisch Germanische Koln 6 uberarbeitete Auflage Bachem Koln 2005 ISBN 3 7616 1370 9 S 25 Rudolf Portner Als Rhein und Mosel romisch waren Neue Grabungen in der Germania Romana In Alte Kulturen ans Licht gebracht Neue Erkenntnisse der modernen Archaologie Econ Verlag Dusseldorf und Wien 1975 ISBN 3 430 17527 5 S 406 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 306 Antike Welt 1 Jahrgang Heft 4 1970 S 16 Gundolf Precht Das Grabmal des Lucius Poblicius Rekonstruktion und Aufbau Romisch Germanisches Museum der Stadt Koln 1975 S 46 Hugo Borger Helga Schmidt Glassner Das Romisch Germanische Museum Koln Callwey Munchen 1977 S 31 Carl Dietmar Poblicius Grabmal Geschichte eines Sensationsfundes In Kolner Stadtanzeiger 1 2 September 2012 S 35 a b c d Greta Wolff Das Romisch Germanische Koln 6 uberarbeitete Auflage J P Bachem Verlag Koln 2005 ISBN 3 7616 1370 9 S 24 Henner von Hesberg Romische Grabbauten Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 ISBN 3 534 02446 X S 203 Jeanne Nora Andrikopoulou Strack Grabbauten des 1 Jahrhunderts n Chr im Rheingebiet Untersuchungen zu Chronologie und Typologie Rheinland Verlag Koln 1986 ISBN 3 7927 0870 1 S 124 a b c Greta Wolff Das Romisch Germanische Koln 6 uberarbeitete Auflage J P Bachem Verlag Koln 2005 ISBN 3 7616 1370 9 S 22 Nathalie Marquardt Pan in der hellenistischen und kaiserzeitlichen Plastik Verlag Rudolf Habelt Bonn 1995 ISBN 3 7749 2704 9 S 370 a b Greta Wolff Das Romisch Germanische Koln 6 uberarbeitete Auflage J P Bachem Verlag Koln 2005 ISBN 3 7616 1370 9 S 23 AE 1979 412 a b Brigitte und Hartmut Galsterer Die romischen Steininschriften aus Koln von Zabern Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4229 2 Nr 279 Inschrift online Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today Hanns Gabelmann Romische Kinder in der toga praetexta In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts Band 100 1985 S 534 Hanns Gabelmann Romische Kinder in der toga praetexta In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts Band 100 1985 S 533 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grabmal des Poblicius amp oldid 229449497