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Der Graben ist ein breiter Boulevard und eine beliebte Flaniermeile im historischen Zentrum der Sudtiroler Stadt Bruneck Er setzt im Westen die Michael Pacher Strasse fort und reicht bis zur Rienz im Osten Baume saumen die Strasse mit ihren breiten Gehwegen Mehrere Gebaude am Graben stehen unter Denkmalschutz Der Graben in Bruneck von Westen 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 2 1 Eduard von Grebmer Denkmal 2 2 Nr 1 Karl Meusburger Schule 2 3 Nr 2 Ursulinenkloster 2 4 Nr 6 Gerichtsgebaude 2 5 Nr 9 Hotel Post 2 6 Nr 19 Ehemaliges Rathaus 2 7 Nr 21 Sparkassengebaude 2 8 Nr 22 Florianitor 2 9 Nr 24 Ehemaliger Gasthof Goldener Stern 2 10 Nr 30 Ehemaliges Wohnhaus von Josef Bachlechner 2 11 Nr 32 2 12 Nr 34 2 13 Nr 36c Pulverturm 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Historische Ansicht des Grabens mit Hotel Post und fruherem Rathaus 1916Anstelle der heutigen Strasse umfasste im Mittelalter ein tatsachlicher Stadtgraben die Befestigungsanlagen der Stadt im Norden genauer gesagt vom Zwingergraben an der Sudseite der Mauer halbkreisformig bis zur Rienz und weiter zum Unterrainertor im Osten Von Suden her war die Stadt durch den Schlossberg geschutzt Bei den vier Stadttoren die heute noch erhalten sind befanden sich Zugbrucken mit denen man den Graben uberqueren konnte Der 10 Meter breite und 3 Meter tiefe Untere Graben war mit Wasser gefullt und wurde an seinen beiden Enden von einem steinernen Trockengraben flankiert Im Sommer 1830 wurde dieser Graben zugeschuttet und eine breite Allee mit drei Reihen Baumen angelegt anfangs Pyramiden Pappeln 1 1872 1909 ist von dichten Kastanien 2 die Rede die der Bevolkerung zur Erholung und zur Abhaltung von Markten diente Mit dieser Massnahme wurde die bisherige Enge der Altstadt gelockert und in der Folge entstanden entlang der neuen Strasse grosszugige Gebaude die Stadt weitete sich nach Norden hin Schon bald nach der Zuschuttung genoss der dadurch entstandene Platz grosse Beliebtheit 1844 wird er wie folgt beschrieben Das nordliche Thor Florianitor fuhrt links auf den hubschen mit schlanken Pappelbaumen besetzten Stadtgraben Platz eine erst in der neuern Zeit aus den Pfutzen des ehemaligen Stadtgrabens hervorgegangene Metamorphose Er ist die frequenteste Lustwandelbahn des Stadtvolkchens an heitern Sommerabenden und dient auch sehr zweckmassig zur Abhaltung der zahlreichen Markte Johann Jakob Staffler 3 Wahrend die sudliche Seite des Grabens aus historischer Bausubstanz der Altstadt besteht stammen die Gebaude der nordlichen Strassenseite vom Ende des 19 Jahrhunderts und auch aus dem 20 Jahrhundert Letztere sind gross dimensioniert haben reprasentativen Charakter und zwischen ihnen offnen sich die grossen Platze wie Rathausplatz und Gilm Platz Diente der Boulevard einst auch Aufmarschen so herrscht heute buntes Treiben durch zahlreiche Gaststatten Kaffeehauser und Geschaftslokale Bauwerke BearbeitenEduard von Grebmer Denkmal Bearbeiten Die sudliche Seite des Grabens besteht aus einem breiten Streifen an Gehwegen und Alleebaumen Im Winter findet hier ein beliebter Weihnachtsmarkt statt Gleich am Beginn im Westen steht das Denkmal fur den liberalen Brunecker Politiker Eduard von Grebmer zu Wolfsthurn Er war mehrmals Burgermeister der Stadt Reichsratsabgeordneter und Landeshauptmann von Tirol Wegen seiner Verdienste fasste der Burgerausschuss gleich nach seinem Tod 1875 den Beschluss ihm ein Denkmal zu errichten Ausgefuhrt wurde es vom Tiroler Bildhauer Johann Silbernagl Es zeigt die Buste Grebmers auf mehrfach abgestuftem Fundament Das Denkmal wurde 1878 eingeweiht nbsp Karl Meusburger SchuleNr 1 Karl Meusburger Schule Bearbeiten Das reprasentative Gebaude im historistischen Stil wurde 1877 errichtet Es wurde als Schulgebaude fur die Knabenschule bzw Realschule konzipiert Spater wurde es zahlreichen anderen Zwecken zugefuhrt es diente zwischen 1918 und 1933 als Rathaus danach einer Sparkasse und dem stadtischen Museum als Standort und ist heute unter dem Namen Karl Meusburger eine Mittelschule Es bildet einen ganzen Hauserblock und liegt zwischen Enrico Fermi Strasse und dem Rathausplatz der Tourismusverein Bruneck unterhalt hier an der Rathausplatzseite eine Touristeninformation Beim Gebaude handelt es sich um einen dreigeschossigen Bau mit Walmdach Die Fassade gliedert sich durch ein rustiziertes Erdgeschoss mit von Pfeilern flankiertem steingerahmtem Rechtecktor Seitenrisaliten mit Eckquaderung und Reihen von giebelverdachten gerahmten Fenstern wobei es sich bei jenen an den Risaliten um Doppelbogenfenster handelt Im Inneren befinden sich kreuzgratgewolbte und flachbogengewolbte Gange beachtenswert sind die Granittreppen mit Balustraden Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts nbsp Westlicher Beginn des Grabens mit UrsulinenklosterNr 2 Ursulinenkloster Bearbeiten Uber eine relativ lange Zeit bildete das direkt auf einem Granitfelsen errichtete den Verlauf der ehemaligen nordwestlichen Stadtmauer aufgreifende Ursulinenkloster die nordliche Begrenzung des Grabens Das im 18 Jahrhundert erbaute Kloster an Graben und Stadtgasse weist regelmassige Fensterreihen auf vier Geschossen auf uber der Eingangstur befindet sich die Jahreszahl 1744 Furstenzimmer und Refektorium zeichnen sich durch Stuckdecken aus Der Klosterhof mit einem Loggiengang auf Pfeilern umschliesst einen Zier und Gemusegarten Im Kloster befinden sich ein Madchen und Schulerheim fur Schulerinnen aller Oberstufenrichtungen und eine Mittelschule mit Tagesheim Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts nbsp Gerichtsgebaude Graben Nr 6Nr 6 Gerichtsgebaude Bearbeiten Das heutige Friedensgericht wurde 1847 als Kreisamtsgebaude errichtet Es liegt nach allen Seiten hin freistehend zwischen Rathausplatz und Europastrasse Die reprasentative Fassade besteht aus regelmassigen Fensterreihen die Fenster gerahmt und gerade verdacht und einem mittigen steingerahmten Portal Eckquader Gesimse und Pilaster gliedern die Front zusatzlich Im Inneren befinden sich kreuzgratgewolbte Gange mit Gurtbogen im Erdgeschoss findet man gewolbte Raume Im Haus befindet sich ausser dem Gericht auch die Agentur der Einnahmen ein Steueramt Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsNr 9 Hotel Post Bearbeiten Die Leiterin der Posthalterei Maria Elisabeth von Grebmer verkaufte das Gasthaus zum Lowen die alte Post und erbaute 1850 das Hotel Neue Post am damaligen Alleeplatz Das Gebaude liegt zwischen Europastrasse und Gilmplatz 2004 wurde es umfassend erneuert Nr 19 Ehemaliges Rathaus Bearbeiten An der Stelle der Steger Wagenhutte wurde 1890 das Postgebaude im historistischen Neorenaissancestil mit markantem Kuppelturmchen errichtet Ab 1933 war hier auch das Rathaus untergebracht Das reprasentative historische Gebaude wurde 1966 abgerissen und an seiner Stelle der Neubau der Bank fur Trient und Bozen errichtet nbsp Sparkassengebaude Graben Nr 21Nr 21 Sparkassengebaude Bearbeiten Um 1909 wurde nach Planen des Meraner Architekten Carl Lun das grosse Gebaude fur die Stadtsparkasse Bruneck erbaut Das sehr langgestreckte Bauwerk ist zugleich das letzte an der Nordseite des Grabens und reicht bis an die Rienzbrucke Es dient auch heute noch als Sparkassengebaude An dem in historistischem Stil gestalteten Gebaude fallt vor allem der Eckrisalit mit Stufengiebel auf In der Sockelzone sind alle rundbogigen Fenster und Turen in Granit gerahmt an der Dachzone sieht man abgetreppte Giebel An der Fassade befinden sich zweigeschossige Erker Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts nbsp FlorianitorNr 22 Florianitor Bearbeiten Das Florianitor ist eines der vier historischen Stadttore der Stadt Bruneck Uber die Florianigasse dahinter gelangt man zur Stadtgasse Der dreigeschossige Torturm besitzt eine rundbogige Durchfahrt Fensteroffnungen und Schlusselscharten sind im Originalzustand An der Nordseite zum Graben befindet sich uber der Durchfahrt ein Wandgemalde von Rudolf Stolz Am westlich anschliessenden Haus fruher Schlipfwirt und Schlipfturm ist ein Balkon mit ausgebauchtem schmiedeeisernem Gelander zu sehen Rudolf Stolz hat im Inneren dieses Hauses ein Deckengemalde gestaltet Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsNr 24 Ehemaliger Gasthof Goldener Stern Bearbeiten Die Fassade des Gebaudes entspricht der mittelalterlichen Stadtmauer man sieht noch die originalen Schiessscharten unter dem Dach Das spatmittelalterliche Stadthaus besitzt im Inneren einen gewolbten Keller Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsNr 30 Ehemaliges Wohnhaus von Josef Bachlechner Bearbeiten Die Fassade des Hauses zeigt gemalte Fensterrahmungen und einen Balkon mit gebauchtem schmiedeeisernem Gelander An der Ruckseite in der Hintergasse sind ein Verandavorbau und eine steingerahmte Rechtecktur mit Oberlichte zu sehen Im Inneren befinden sich gewolbte Kellerraume und ein gewolbter Hausgang In dem Haus wohnte der Maler Josef Bachlechner der Altere Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsNr 32 Bearbeiten Das an die Stadtmauer angebaute Haus besitzt in der Sockelzone tiefe Fensterlaibungen Die auffalligen Holzbalkone mit Aussagearbeiten stammen aus der Zeit um 1900 Im Inneren befinden sich gewolbte Raume Ein Verbindungsgang fuhrt von hier uber die Hintergasse zur Stadtgasse Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts nbsp PulverturmNr 34 Bearbeiten Dieses ebenfalls an die Stadtmauer angebaute dreigeschossige Haus besitzt Fenster mit Ohrenrahmung Im Erdgeschoss gibt es einen gewolbten Raum und ein Zimmer mit Stuckdecke Im ersten Stock finden sich Kreuzgratgewolbe Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsNr 36c Pulverturm Bearbeiten Am Ende des Grabens vor dem Ufer der Rienz steht der Pulverturm der einst der nordostliche Eckturm der Stadtbefestigung war Er ist durch ein Kegeldach auf rundem Grundriss gekennzeichnet und prasentiert sich in Sichtmauerwerk mit originalen Lichtoffnungen Flachbogenfenster und Balkone stellen spatere Veranderungen dar Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Graben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtarchiv BruneckEinzelnachweise Bearbeiten ANNO Tiroler Volksblatt 9 Marz 1872 S 6 abgerufen am 25 Februar 2020 ONB ANNO Osterreichische Alpenpost Abgerufen am 25 Februar 2020 Johann Jakob Staffler Tirol und Vorarlberg topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen Theil 2 Band 2 Felician Rauch Innsbruck 1844 S 173 46 796475 11 93818 Koordinaten 46 47 47 3 N 11 56 17 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graben Bruneck amp oldid 218553369