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Das Graben Veilchen Viola stagnina Syn Viola persicifolia auch Moor Veilchen Weiher Veilchen Milchweisses Veilchen oder Pfirsichblattriges Veilchen genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen Viola innerhalb der Familie der Veilchengewachse Violaceae Graben VeilchenGraben Veilchen Viola stagnina SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Veilchengewachse Violaceae Gattung Veilchen Viola Art Graben VeilchenWissenschaftlicher NameViola stagninaKit Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus und Blatter 1 2 Blute Frucht und Samen 1 3 Chromosomenzahl 2 Vorkommen und Gefahrdung 3 Hybride 4 Taxonomie 5 Krankheiten 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 6 3 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Habitus Laubblatter und BluteHabitus und Blatter Bearbeiten Das Graben Veilchen ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 10 bis 25 Zentimetern erreicht Der aufrecht wachsende Stangel ist meist verzweigt und kahl seltener auch sparlich behaart Alle Laubblatter sind wechselstandig am Stangel angeordnet und in Blattstiel sowie spreite gegliedert Die Blattstiele sind etwa 1 bis 3 cm lang und deutlich geflugelt Die Blattspreite ist schmal eiformig bis lanzettlich geformt 2 bis 4 cm lang und etwa 1 bis 1 5 cm breit Sie sind etwa zwei bis viermal so lang wie breit am Grunde gestutzt oder seicht herzformig vorne abgerundet oder spitz und besitzen eine ringsherum fein gekerbte Spreite Die schmal lanzettlichen Nebenblatter sind bis zu 2 cm lang und etwa 3 mm breit sie sind 0 5 bis 0 75 mal so lang wie die Blattstiele Blute Frucht und Samen Bearbeiten Die Blutezeit reicht vorwiegend von Mai bis Anfang Juli 1 Die Blutenstiele sind 3 bis 7 cm lang und tragen die zwei Vorblatter oberhalb der Mitte Die zwittrigen zygomorphen Bluten sind 1 bis 1 8 cm gross und ohne Duft Die lanzettlichen spitzen Kelchblatter tragen grosse quadratische Anhangsel Die eiformigen milchweissen Kronblatter sind von lilafarbigen Adern durchzogen Das unterste Kronblatt besitzt mit dem Sporn eine Lange von 10 bis 16 mm Der Sporn ist 2 bis 3 mm lang und von grunlich gelber Farbe Der Griffel besitzt einen kurzen Schnabel und an der Spitze einzelne kurze Haare Die langlich eiformige Kapselfrucht ist langer als der Kelch Die Samen sind 1 5 bis 1 7 mm lang Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 2 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDas Graben Veilchen kommt in den gemassigten Gebieten Europas mit einem Hauptareal im sudlichen Mitteleuropa bis Westsibirien vor Es gibt Fundortangaben fur Deutschland Spanien Frankreich Italien Serbien Bosnien und Herzegowina Rumanien das Vereinigte Konigreich Irland Danemark Norwegen Finnland Belgien in den Niederlanden Tschechien in der Slowakei Polen Osterreich in der Schweiz Ungarn Estland Lettland Litauen Belarus in der Ukraine Moldau den Kaukasusraum und in Russland bis Sibirien 3 4 Haufig ist diese Art nur in isolierten Einzelvorkommen vertreten Sie kommt in Mitteleuropa sehr selten vor Es wachst auf Moorwiesen und an Grabenrandern und bevorzugt feucht nasse nahrstoffreiche kalkarme und humose Boden Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Cnidio Violetum aus dem Cnidion Verband kommt selten aber auch in Gesellschaften des Verbands Molinion vor 2 Es steigt in Mitteleuropa kaum uber 500 Meter Meereshohe auf 1 Im Norden kommt die Art bis 62 nordlicher Breite vor 5 Das Graben Veilchen ist in Deutschland sehr selten insbesondere in den Stromtalern der Elbe Oder Weser Main und Donau zu finden Deshalb ist diese Art fur Deutschland in der Roten Liste als stark gefahrdet eingestuft 6 In Baden Wurttemberg kam das Graben Veilchen fruher in Oberschwaben bei einer Hohenlage von 570 Metern vor 5 Sie kommt in Baden Wurttemberg nur noch im Oberrheingebiet an wenigen Fundorten vor 7 In Osterreich und der Schweiz ist das Graben Veilchen sehr selten und vom Aussterben bedroht Das Graben Veilchen ist besonders bedroht durch Entwasserung seiner Standorte und die Umwandlung in Acker oder Feuchtwiesen 1 5 Diese Bedrohung setzte schon im 19 Jahrhundert ein denn Hegi berichtete dass schon 1910 viele Fundstellen verschwunden waren 1 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 8 Hybride BearbeitenAn Standorten an denen auch das Niedrige Veilchen Viola pumila vorkommt ist auch die Hybride Viola pumila Viola stagnina Viola gotlandica beobachtet worden So ist dieser Bastard der in allen Eigenschaften zwischen den Elternteilen steht unter anderem aus Unterfranken Bayern bekannt Taxonomie BearbeitenDiese Art wurde durch 1771 Johann Christian von Schreber als Viola persicifolia Schreb nom rej in Spicilegium florae Lipsicae S 163 erstbeschrieben Der korrekte Name ist aber Viola stagnina Schult der 1814 durch Joseph August Schultes in Osterreichs Flora 2 Auflage Band 1 S 426 veroffentlicht wurde 4 Krankheiten BearbeitenDer Rostpilz Puccinia fergussonii wachst auf den Blattern 9 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 2 erweiterte Auflage Band 2 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Dilleniidae Hypericaceae bis Primulaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1993 ISBN 3 8001 3323 7 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Mit Berucksichtigung der Grenzgebiete Bestimmungsbuch fur die wildwachsenden Gefasspflanzen Begrundet von August Binz 18 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Schwabe amp Co Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 6 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta 2 Auflage Band V Teil 1 Angiospermae Dicotyledones 3 1 Linaceae Violaceae Carl Hanser bzw Paul Parey Munchen bzw Berlin Hamburg 1966 ISBN 3 489 72021 0 S 622 623 unveranderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 675 Viola stagnina im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 12 November 2022 a b E von Raab Straube T Henning 2018 Violaceae Datenblatt Viola stagnina In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b c Burkhard Quinger Violaceae S 100 101 In Oskar Sebald et al Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 2 Auflage Band 2 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3323 7 Viola stagnina Kit ex Schult Graben Veilchen FloraWeb de flora naturkundemuseum bw deDie floristische Kartierung Baden Wurttembergs Verbreitungskarten Abgerufen 11 November 2022 Viola persicifoliaauct In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 11 November 2022 Friedemann Klenke Markus Scholler Pflanzenparasitische Kleinpilze Bestimmungsbuch fur Brand Rost Mehltau Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland Osterreich der Schweiz und Sudtirol Springer Verlag 2015 ISBN 978 3 662 46162 4 S 845 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Graben Veilchen Viola stagnina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Graben Veilchen In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graben Veilchen amp oldid 232889198