www.wikidata.de-de.nina.az
Gotthard Lerch 21 Dezember 1942 in Oberschlesien ist ein deutscher Ingenieur Internationalen Ermittlern zufolge soll er Mitglied in dem Atomschmuggel Netzwerk des pakistanischen Wissenschaftlers Abdul Kadir Khan gewesen sein Lerch soll zwischen 2001 und 2003 an der Entwicklung des libyschen Atomwaffenprogramms mitgewirkt haben Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Prozesse 3 Quellen 3 1 Bucher 3 2 Artikel 3 3 PressemitteilungenAusbildung BearbeitenGotthard Lerch studierte Maschinenbau und arbeitete anschliessend bei Dornier Dort erwarb er Kenntnisse zum Bau von Gas Ultrazentrifugen die auch zur Uran Anreicherung verwendet werden Nach seiner Ausbildung zum Maschinenbau Ingenieur am Balthasar Neumann Polytechnikum in Wurzburg 1966 arbeitete er beim Flugzeugbauer Dornier im Schall Labor 1968 und 1969 war er Versuchsingenieur fur Schwingungstechnik bei Dornier 1971 wechselte Lerch als Bereichsleiter zum Anlagenbauer Leybold Heraeus LH nach Hanau Durch sein profundes Wissen uber Vakuum Technologie machte er schnell Karriere Am 12 Marz 1973 erhielt er Handlungsvollmacht von LH Am 1 September 1973 wurde er Projektleiter Ab 1974 war Gotthard Lerch bei LH mit Akquise und Kontaktpflege betraut anschliessend wurde er Leiter des Profit Centers 1981 erhielt er Gesamtprokura bei LH 1982 wurde Lerch Leiter des Geschaftsbereichs Grosse Metallurgie und chemische Verfahrenstechnik Am 31 Dezember 1985 schied er auf eigenen Wunsch bei LH aus und siedelte nach Grabs in die Schweiz uber In der Schweiz grundete Gotthard Lerch die Apparate Verfahren und Engineering AG AVE mit Sitz in Buchs Prozesse BearbeitenZwischen 1990 und 1992 musste sich Gotthard Lerch wegen Verstossen gegen das Aussenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz vor dem Landgericht Koln verantworten Ihm wurde vorgeworfen Lieferungen fur das internationale Beschaffungsnetzwerk des pakistanischen Atomwissenschaftlers Dr Abdul Kadir Khan organisiert bzw durchgefuhrt zu haben Er wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen Einige Vorwurfe waren verjahrt zudem kamen die Schweizer Behorden dem Rechtshilfeersuchen des Landgerichts Koln nicht nach Im Oktober 2004 wurde er aufgrund eines internationalen Haftbefehls des deutschen Generalbundesanwalts an seinem Wohnort im Schweizerischen Rheintal Ort Grabs festgenommen Die deutsche Bundesanwaltschaft ermittelte seit Juni 2004 gegen Gotthard Lerch unter anderem wegen des Verdachts des Landesverrats Dieser Vorwurf wurde anschliessend fallengelassen um Lerchs Auslieferung nach Deutschland zu ermoglichen Am 17 Marz 2006 begann der Prozess gegen Lerch vor dem Landgericht Mannheim Die Staatsanwaltschaft legte ihm Verstosse gegen das Aussenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last Es wurde behauptet Lerch sei als eine Art Projektleiter fur das libysche Atomwaffenprogramm des Revolutionsfuhrers Muammar al Gaddafi tatig gewesen Laut Anklage soll Lerch mit Hilfe von Hintermannern ein Verrohrungssystem fur eine Gas Ultrazentrifugen Anlage geplant haben Damit lasst sich Uran waffenfahig anreichern Am 26 Juli 2006 platzte das Mannheimer Verfahren gegen Lerch Grunde hierfur waren unbeantwortete Rechtshilfeersuchen aus dem Ausland sowie die Zuruckhaltung von Ermittlungsakten Am 31 Oktober 2007 entschied das Oberlandesgericht Stuttgart das Verfahren gegen Lerch zu ubernehmen Die Anklage wird von der Bundesanwaltschaft vertreten Lerch schwieg im Mannheimer Verfahren zu den Vorwurfen Seine Rechtsanwalte versuchten stattdessen ihren Mandanten als Opfer einer internationalen Verschworung von Regierungen und Geheimdiensten darzustellen Am 5 Juni 2008 begann die Neuauflage des Verfahrens vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht Vollig uberraschend legte Lerch ein Gestandnis ab Dem war eine Absprache zwischen seinen Verteidigern und der Bundesanwaltschaft vorausgegangen Am 16 Oktober 2008 wurde Lerch zu einer Freiheitsstrafe von funf Jahren und sechs Monaten verurteilt Die Haftstrafe musste er nicht antreten da ihm seine lange Untersuchungshaft sowie die Beeintrachtigung durch die internationale Berichterstattung angerechnet wurden Lerch kehrte als freier Mann ins schweizerische Grabs zuruck Quellen BearbeitenBucher Bearbeiten Egmont R Koch Atomwaffen fur Al Qaida Dr No und das Netzwerk des Terrors Aufbau Verlag 2005 Douglas Louis Collins The Nuclear Jihadist The True Story of the Man Who Sold the World s Most Dangerous Secrets and How We Could Have Stopped Him Twelve 2007 Egmond R Koch Grenzenlose Geschafte Verlag Droemer Knaur 1992 Artikel Bearbeiten Steve Coll The Atomic Emporium The New Yorker 7 August 2006 1 Egmont R Koch Der Physiker der Mullahs Frankfurter Rundschau 18 Januar 2007 2 Wolfgang Frey und Martin Hahnlein Ein Mann fur strahlende Geschafte Wirtschaft Regional 9 Dezember 2006 PDF Thomas Scheuer Heikle Kettenreaktion FOCUS 3 Dezember 2007 3 Wolfgang Frey Richter lasst Prozess platzen SPIEGEL ONLINE 26 Juli 2006 4 Pressemitteilungen Bearbeiten Oberlandesgericht Stuttgart 16 Oktober 2008 5 Bundesanwaltschaft 16 November 2004 6 Oberlandesgericht Stuttgart 14 November 2007 7 PersonendatenNAME Lerch GotthardKURZBESCHREIBUNG deutscher IngenieurGEBURTSDATUM 21 Dezember 1942GEBURTSORT Oberschlesien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotthard Lerch amp oldid 193714163