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Gottfried Heinrich Stolzel Stoltzel 13 Januarjul 23 Januar 1690greg in Grunstadtel 27 November 1749 in Gotha war ein deutscher Kapellmeister Komponist und Musiktheoretiker 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einspielungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Stolzel wurde als zweites von neun Kindern im erzgebirgischen Grunstadtel geboren Sein Vater Heinrich hatte 1687 das Amt des Schulmeisters und Organisten von seinem Vater Christian ubernommen und im selben Jahr die Richterstochter Katharina Lange geheiratet Gemeinsam lebte die Familie im Schulhaus des Dorfes Von seinem Vater lernte Gottfried Heinrich das Spiel von Tasteninstrumenten und sang im Kinderchor der Gemeinde Im Alter von 13 Jahren lernte er am Lyzeum in Schneeberg wo er von Christian Umblaufft einem Schuler des Thomaskantors Johann Schelle Musikunterricht erhielt 1705 wechselte er auf das Gymnasium in Gera wo er vom graflichen Kapelldirektor Emanuel Kegel Musikunterricht erhielt Anschliessend nahm er 1707 in Leipzig ein Studium der Theologie auf Einer seiner Lehrer dort war Melchior Hoffmann der ihn durch kompositorische Anleitung und Auffuhrung seiner Werke forderte In dieser Zeit entstanden personliche Bekanntschaften mit Johann Friedrich Fasch und Johann Georg Pisendel Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Italien hielt er sich in Prag auf 1710 gab er in Breslauer Adelsfamilien Musikunterricht und begann die Arbeit an mehreren Kompositionen In der Breslauer Zeit 1711 entstand nach eigenem Text seine erste Oper Narcissus 1713 bis 1715 begab er sich erneut nach Italien Venedig Florenz und Rom wo er mit Francesco Gasparini Antonio Vivaldi und Giovanni Bononcini Kontakte pflegte und dadurch den Einstieg in die internationale Musikwelt fand 1717 folgte er zur Zweihundertjahrfeier der Reformation einem Ruf nach Bayreuth zur Verfertigung von Kirchenmusik Vom 1 Januar 1718 bis zum 30 September 1719 ubernahm er die Position des Kapellmeisters am Hof des Grafen Heinrich XXV in Gera mit der umfangreiche Verpflichtungen verbunden waren Dazu gehorte die Tatigkeit als Musiklehrer am Gymnasium 1719 nahm er Christiane Dorothea 1694 1750 die Tochter des Hofdiakonus Magister Johann Knauer zur Frau Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor Noch 1719 zog das Paar nach Gotha wo Gottfried Heinrich von Herzog Friedrich II zum Hofkapellmeister ernannt worden war Er war ausserdem als Musiklehrer tatig verfasste mehrere musiktheoretische Schriften und betatigte sich ausserdem als Schriftsteller Stolzel pflegte alle musikalischen Gattungen seiner Zeit und fuhrte die Hofkapelle zu einer neuen Blute Er schuf Werke fur die Hofe in Gera Sondershausen und Zerbst 1739 wurde er Mitglied der Correspondierenden Societat der musicalischen Wissenschaften Werke BearbeitenSeit den 1730er Jahren ubernahm Stolzel zahlreiche Auftrage fur Kompositionen fur den Hof in Sondershausen Neben Werken aus Anlass feierlicher Begebenheiten der Furstenfamilie handelte es sich vor allem um geistliche Vokalwerke Stolzel war ein produktiver Komponist Sein kompositorisches Schaffen umfasst neben zahlreichen Orchesterwerken Kammermusikwerken Oratorien und Messen Motetten und vier erhaltene Passionen auch weltliche Kantaten Ein wichtiger Schaffensbereich waren gottesdienstliche geistliche Kantaten Er komponierte mehr als 550 Kirchenmusiken in acht Jahrgangen fur das Kirchenjahr Ein grosser Teil seiner Werke ist verschollen 1725 schuf er eine Fassung des Passionsoratoriums Der fur die Sunde der Welt gemarterte und sterbende Jesus von Barthold Heinrich Brockes Brockes Passion die am Karfreitag in der Schlosskirche von Schloss Friedenstein aufgefuhrt wurde Um 1735 schickte Stolzel eine Abschrift der Passion nach Sondershausen wo sie mehrfach aufgefuhrt wurde durch Zufall erhalten blieb und 1997 erstmals wieder erklang 2 Er schrieb eine Deutsche Messe eine Lutherische Messe Kyrie und Gloria in deutscher Sprache fur vierstimmigen Chor Streicher und Basso continuo Stolzels Passionsoratorium Ein Lammlein geht und tragt die Schuld das 1720 in Gotha entstand 3 erklang am 23 April 1734 Karfreitag unter der Leitung von Johann Sebastian Bach in der Leipziger Thomaskirche 4 Die Arie Dein Kreuz o Brautigam meiner Seelen aus diesem Oratorium wurde von Bach um 1740 zu der Arie Bekennen will ich seinen Namen BWV 200 in einem tiefgreifenden Bearbeitungsprozess umgeformt 5 Stolzels Kantatenjahrgang nach Benjamin Schmolcks Das Saiten Spiel des Herzens wurde 1735 1736 von Johann Sebastian Bach in Leipzig aufgefuhrt 6 Das wohl bekannteste Werk Stolzels ist die Arie Bist du bei mir die lange Johann Sebastian Bach zugeschrieben wurde BWV 508 da sie ohne Komponistenangabe im Notenbuchlein fur Anna Magdalena Bach von 1725 enthalten ist Die Arie stammt aus Stolzels Oper Diomedes oder die triumphierende Unschuld die am 16 November 1718 in Bayreuth aufgefuhrt wurde und deren Partitur verschollen ist 7 Eine Kopie der Arie existierte im Archiv der Sing Akademie zu Berlin und galt als Kriegsverlust bis sie im Jahr 2000 im Konservatorium von Kiew wiederentdeckt wurde Der Continuopart von BWV 508 ist in der Stimmfuhrung gegenuber der Stolzel Arie verandert Wer ihn verfasste ist unsicher da der Eintrag die Handschrift Anna Magdalena Bachs aufweist 8 Einspielungen BearbeitenDie Kantaten der Weihnachtszeit aus Stolzels Jahrgang 1735 1739 auf Texte von Johann Capar Manhardt wurden als sogenanntes Weihnachtsoratorium eingespielt Allerdings sind diese Kantaten auf die Lesungen der jeweiligen Sonn und Festtage bezogen weshalb sich kein fortlaufender Sinnzusammenhang ergibt der bei einem Oratorium vorauszusetzen ware Weihnachts Kantaten des Jahrgangs 1728 1730 auf Dichtungen Stolzels wurden in einem Zyklus auf CD festgehalten ebenso der Zyklus von Pfingstkantaten aus dem Manhardt Jahrgang Literatur BearbeitenManfred Bachmann Hrsg Gottfried Heinrich Stolzel Komponist des Barocks In Kleine Chronik grosser Meister Erzgebirger auf die wir stolz sind Teil 1 Druckerei und Verlag Mike Rockstroh Aue 2000 S 69 71 Robert Eitner Stolzel Gottfried Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 429 f Fritz Hennenberg Das Kantatenschaffen von Gottfried Heinrich Stolzel Beitrage zur musikwissenschaftlichen Forschung in der DDR 8 Dt Verl fur Musik Leipzig 1976 zugleich Leipzig Phil F Diss v 9 Febr 1965 Bert Siegmund Stolzel Gottfried Heinrich In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 15 Schoof Stranz Barenreiter Metzler Kassel u a 2006 ISBN 3 7618 1135 7 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Florian Vogt Die Anleitung zur musikalischen Setzkunst von Gottfried Heinrich Stolzel 1690 1749 Edition und Kommentar Von Bockel Neumunster 2018 ISBN 978 3 95675 019 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gottfried Heinrich Stolzel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Gottfried Heinrich Stolzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Gottfried Heinrich Stolzel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werkeverzeichnis von Gottfried Heinrich Stolzel auf Klassika info Noten und Audiodateien von Gottfried Heinrich Stolzel im International Music Score Library Project Seite zur Stolzelforschung von Prof Dr Christian Ahrens Archivversion Einzelnachweise Bearbeiten Stoltzel Gottfried Heinrich In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 40 Leipzig 1744 Sp 284 Ludger Remy im Programmheft der cpo Einspielung 1998 Die Partitur ist in zwei Handschriften uberliefert Berliner Staatsbibliothek Mus ms 21412 III fol 69 95 Schlossmuseum Sondershausen Mus A 15 2 Vgl Tajana Schabalina Texte zur Music in Sankt Petersburg In Bach Jahrbuch Jg 94 2008 ISBN 978 3 374 02668 5 S 33 99 hier 79 Tajana Schabalina Texte zur Music in Sankt Petersburg In Bach Jahrbuch Jg 94 2008 S 33 99 hier 77 84 Peter Wollny Bekennen will ich seinen Namen Authentizitat Bestimmung und Kontext der Arie BWV 200 Anmerkungen zu Johann Sebastian Bachs Rezeption von Werken Gottfried Heinrich Stolzels In Bach Jahrbuch Jg 94 2008 S 123 158 Marc Roderich Pfau Ein unbekanntes Leipziger Kantatentextheft aus dem Jahr 1735 In Bach Jahrbuch Jg 94 2008 S 99 122 Hingegen ist ein Textheft in einem Sammelband erhalten der als Teil der Bibliothek des Historischen Vereins fur Oberfranken heute in der Universitatsbibliothek Bayreuth verwahrt wird Katalogeintrag Andreas Glockner in Bach Jahrbuch 2002 S 172 174 Samtliche genannten Details sind aus diesem Artikel Normdaten Person GND 118618458 lobid OGND AKS LCCN n82001190 VIAF 10112575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stolzel Gottfried HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Musiktheoretiker des BarockGEBURTSDATUM 23 Januar 1690GEBURTSORT GrunstadtelSTERBEDATUM 27 November 1749STERBEORT Gotha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Heinrich Stolzel amp oldid 235143240