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Gisela Agnes von Rath 9 Oktober 1669 in Kleinwulknitz 12 Marz 1740 in Nienburg war seit 1694 Reichsgrafin von Nienburg sowie seit 1692 durch Heirat Furstin von Anhalt Kothen das sie von 1704 bis 1715 als Vormund fur ihren Sohn regierte Gisela Agnes von Rath Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Regierungszeit 3 Literatur 4 Fiktion 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGisela Agnes entstammte einer alten lutherischen Landadelsfamilie Ihre Eltern waren Balthasar Wilhelm von Rath Erbherr auf Kleinwulknitz und Magdalene Dorothee von Wuthenau Ihr Grossvater war Wilhelm von Rath Kommandeur der Truppen Anhalt Kothens im Dreissigjahrigen Krieg unter Furst Ludwig I von Anhalt Kothen Schon als junger Prinz verliebte sich der spatere Furst Emanuel Lebrecht von Anhalt Kothen 1671 1704 in Gisela Agnes Seine Mutter Furstin Eleonore versuchte anfangs diese unstandesgemasse Beziehung zu verhindern indem sie Gisela Agnes zu ihrer Schwester nach Stadthagen sandte Sofort nach Antritt der Regierung brachte Furst Emanuel Lebrecht sie jedoch zuruck und vermahlte sich mit ihr in aller Stille am 30 September 1692 Die heimlich in Worbzig vollzogene morganatische Trauung des reformierten Fursten mit einer lutherischen Frau aus niederem Adel loste vehemente Proteste seitens der reformierten Kirche und des Furstenhauses aus Erst 1698 erfolgte die offizielle Anerkennung aller mannlichen Nachkommen des Ehepaars durch die anhaltischen Fursten die kaiserliche Bestatigung folgte 1699 Die gesamte furstliche spater herzogliche Linie Anhalt Kothen entstammt dieser unstandesgemassen Liebesheirat Regierungszeit BearbeitenSchon zu Lebzeiten hatte ihr Gatte sie zur Regentin in Vormundschaft fur ihren Sohn Leopold von Anhalt Kothen bestimmt Nach dem Tode Emanuel Lebrechts 1704 ubernahm sie daher die Regentschaft des Landes Sie forderte die Interessen ihrer lutherischen Glaubensgenossen und stiftete Kothens erstes lutherisches Gotteshaus die St Agnus Kirche 1694 99 der nur wenige Jahre darauf Johann Sebastian Bach angehoren sollte Eine weitere Stiftung der Furstin war das Adlige Damenstift spater Gisela Agnes Stift 1711 Formell noch unter ihrer Regentschaft doch finanziert durch ihren Sohn Leopold wurde 1714 eine Hofkapelle gegrundet hauptsachlich aus Mitgliedern der im Vorjahre aufgelosten Berliner Hofkapelle Erster Kapellmeister war der Opernkomponist Augustin Reinhard Stricker der drei Jahre spater 1717 durch Johann Sebastian Bach abgelost wurde nbsp Gisela Agnes in Witwentracht Schon 1694 hatte Kaiser Leopold I Gisela Agnes in den Reichsgrafenstand als eine geborene Grafin von Nienburg erhoben 1 und 1699 uberliess ihr Emanuel Lebrecht Stadt Land und Schloss Nienburg Saale als personlichen Besitz auf Lebzeiten Mit dem Regierungsantritt ihres Sohnes Leopold im Jahre 1715 zog sie sich deshalb nach Nienburg zuruck wo sie das ehemalige Kloster Nienburg bewohnte Sie vertrat weiterhin aktiv die Belange ihrer lutherischen Glaubensgenossen gegen den von ihren Sohnen vertretenen reformierten Protestantismus Auch zu dem Theologen und Erzieher August Hermann Francke nahm sie Beziehungen auf der sie sogar hier auf ihrem Witwensitz besuchte In Nienburg fand am 24 Januar 1716 die Hochzeit ihrer Tochter Eleonore Wilhelmine mit Herzog Ernst August I von Sachsen Weimar statt Man vermutet dass Leopold bei dieser Gelegenheit erstmals Bach kennenlernte Gisela Agnes verstarb in Nienburg am 12 Marz 1740 und wurde in der Furstengruft der Kothener St Jakobs Kirche beigesetzt Ihr riesiges Stifterportrat von Antoine Pesne 1713 schmuckt noch heute die St Agnus Kirche in Kothen Literatur BearbeitenPaul Ehrhardt Gisela Agnes Bach Bilder aus Kothens Vergangenheit Kothen 1935 Thorsten Heese Gisela Agnes von Anhalt Kothen geb von Rath die Furstinmutter des Bach Mazens in Cothener Bach Hefte 10 2002 141 180 Friedrich Heine Neues uber Gisela Agnes Cothen 1913 Beitrage zur Anhaltischen Geschichte Heft 18 Gottlieb Krause Ein Brief des Fursten Leopold zu Anhalt Dessau an die verwitwete Furstin Gisela Agnes zu Anhalt Kothen in Mitteilungen des Vereins fur Anhaltische Geschichte 1 1877 482 ff Katrin Rawert Regentin und Witwe Zeitliche Herrschaft und das Verhaltnis zwischen Gisela Agnes von Anhalt Kothen und ihren Kindern in Eva Labouvie Hrsg Adel in Sachsen Anhalt Hofische Kultur zwischen Reprasentation Unternehmertum und Familie Koln 2007 S 49 77 Stefanie Walther Tatkraftige Mutter oder plage Hochadelige Witwen und ihre Verortung innerhalb des Familienverbandes in Ulrike Ilg Hrsg Furstliche Witwen in der Fruhen Neuzeit Zur Kunst und Kulturgeschichte eines Standes Petersberg 2015 S 27 39 Fiktion BearbeitenFriedrich Heine Gisela Agnes ein kulturhistorischer Roman Cothen Schettler 1909 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Ludwig Gude Staat der Fursten zu Anhalt sambt einem Anhang von Hertzogthumb Sachsen 1708 S 64 und 10 Normdaten Person GND 104173289 lobid OGND AKS VIAF 64437766 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rath Gisela Agnes vonKURZBESCHREIBUNG Regentin des Furstentums Anhalt KothenGEBURTSDATUM 9 Oktober 1669GEBURTSORT Kothen KleinwulknitzSTERBEDATUM 12 Marz 1740STERBEORT Nienburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gisela Agnes von Rath amp oldid 230041346