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Giovanni Biagio Luppis ab 1869 Giovanni Biagio Luppis Ritter von Rammer 1 bzw in Osterreich Johann Luppis Ritter von Rammer kroatisch Ivan Lupis Vukic 28 Januar 1813 in Fiume heute Rijeka 11 Januar 1875 in Torriggia am Comer See Lombardei war ein Erfinder Offizier und Ingenieur der osterreichischen Marine Der von ihm entwickelte unbemannte Brander mit Sprengladung fuhrte schliesslich zur Erfindung des ersten propellergetriebenen Torpedos Statue von Giovanni Luppis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarische Laufbahn 1 2 Entwicklung des Torpedos 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAm 28 Januar 1813 wurde er in Fiume dem heutigen Rijeka als Sohn des Nobile von Porec und Vis Ferdineo Carlo Ermenegildo Lupis und der Nobile von Ragusa Giovanna Perich geboren Gelegentlich wird auch der 27 August 1813 als Geburtsdatum angegeben Wegen seiner kroatisch italienischen Herkunft erscheint sein Familienname auch als Vukic was genau wie der italienische Name Wolf bedeutet Aus diesem Grund zeigte das Familienwappen auch einen Wolf 2 In Fiume ging Luppis zur Schule und machte seinen Abschluss auf dem Gymnasium Danach absolvierte er die Marine Akademie in Venedig In dieser Zeit heiratete er die istrische Adelige Elisa de Zotti Sie hatten einen gemeinsamen Sohn Ferdineo Militarische Laufbahn Bearbeiten Ab 1837 war er Kadett der osterreichischen Marine 3 1842 wurde er zum Fregattenfahnrich 4 und 16 April 1848 zum Fregattenleutnant 5 befordert Er war zunachst erster Offizier und im Anschluss provisorischer Kommandant der Brigg SMS Veneto Am 11 Juni 1848 wurde er auf die SMS Bellona versetzt und nahm in dieser Position an der Blockade Venedigs und 1849 der Belagerung Anconas teil Weitere Einsatze fuhrten ihn ins Schwarze Meer Nach Krankheit am 12 Juni 1849 ubernahm er am 28 Juli 1849 das Kommando der Brigg SMS Fido und am 15 August wurde er zum ersten Offizier der SMS Cesarea berufen Am 13 Oktober versah er Lokodienst in Triest und am 20 Dezember 1849 wurde er erster Offizier der SMS Juno 6 Seine Beforderung zum Korvettenkapitan erfolgte am 12 Juli 1853 7 und ein Jahr spater wurde er zum Kommandanten des Raddampfers SMS Curtatone Mit dem als Radaviso klassifizierten Schiff mit 4 Kanonen operierte er in der Adria 8 Bereits am 19 Dezember 1856 erfolgt die Ernennung zum Fregattenkapitan 9 Am 4 Oktober 1858 bei den Feierlichkeiten zum Stapellauf der SMS Kaiser kommandierte er die Segelfregatte SMS Bellona mit 35 Kanonen und 330 Mann Besatzung 10 und 1859 war er Kommandant der Segelfregatte SMS Venus Ab 1860 diente er im Marinearsenal in Triest als Prases der Holzubernahmekommandantur und Ausrustungsdirektor Entwicklung des Torpedos Bearbeiten In den 1850er Jahren entwickelte ein unbekannter osterreichischer Marineoffizier ein unbemanntes Boot das ahnlich einem Brander eingesetzt werden sollte Das mit Explosivladung beladene Boot das auch als Kustenbrander bezeichnet wurde sollte mit eigenem Antrieb gegen feindliche Schiffe gelenkt werden und der Sprengstoff sollte erst im Moment des Aufpralls auf ein Schiff detonieren Giovanni Luppis kam in den Besitz der Aufzeichnungen und begann bereits 1858 mit der Konstruktion des Bootes Sein erster Prototyp war einen Meter lang hatte Flugel aus Glas und wurde mittels langer Seile von der Kuste aus kontrolliert Die ersten beiden Modelle scheiterten jedoch auf Grund mangelhafter Materialien Das dritte Modell war aus Holz gebaut und besass ein Uhrwerk mit Feder das einen Propeller antrieb Zudem verfugte es als zusatzlichen Antrieb uber ein Hilfssegel Das Explosivmaterial befand sich im Bug und wurde durch einen Aufschlagzunder gezundet Es hatte zwei Ruder eines auf der linken das andere auf der rechten Seite die beide uber Steuerseile von Land aus bewegt wurden Uber ein drittes Seil konnte der Sprengmechanismus scharf geschaltet werden Nach zahlreichen Experimenten funktionierte dieses als 6m bezeichnete Modell schliesslich ausreichend gut Luppis gab ihm den Spitznamen Salvacoste Erretter der Kusten 11 Im Jahre 1860 gelang es ihm seine 6m Kaiser Franz Joseph vorzufuhren Trotz erfolgreicher Aktion lehnte die osterreichische Marine Kommission den Torpedo wegen mangelhaften Antriebs und schlechter Kontrollsysteme ab Dennoch verlieh ihm der Kaiser am 10 September 1861 den Gregoriusorden und versetzte ihn gleichzeitig zum 1 Oktober desselben Jahres in den normalmassigen Pensionsstand 12 Der Burgermeister von Fiume Giovanni Ciotta stellte Luppis dem britischen Maschinenbau Ingenieur Robert Whitehead vor mit dem er schliesslich 1864 einen Vertrag uber die Weiterentwicklung und den Bau des Torpedos abschloss Whitehead erkannte sofort die Schwachen des Salvacoste Die Bewegung auf der Wasseroberflache hatte zahlreiche Nachteile So war durch Wellenbewegung keine sichere Steuerung moglich Zusatzlich war das sich nur langsam fortbewegende Boot leicht erkennbar und konnte von dem Feind leicht abgewehrt werden Ausserdem waren der Rumpf der Kriegsschiffe zur damaligen Zeit in Hohe der Wasserlinie am starksten bewehrt Innerhalb von zwei Jahren entwickelte Whitehead einen Unterwassertorpedo mit einem leistungsfahigen Druckluftmotor und Rudern fur die Tiefen und Richtungssteuerung Am 21 Dezember 1866 wurde Whiteheads und Luppis Torpedo jetzt als Minenschiff bezeichnet der osterreichischen Marine Kommission offiziell vorgestellt Das Modell hatte einen Durchmesser von 35 5 cm und eine Lange von 3 35 m Das Gewicht betrug 136 kg von denen 8 kg auf den Sprengstoff entfielen Die Marinekommission akzeptierte schliesslich das Modell zahlte eine Summe von 200 000 Forint und beauftragte die Ingenieure mit der Aufnahme einer Testproduktion Da zwar die Ursprungsidee von Luppis stammte die weitere Entwicklung jedoch ausschliesslich von dem gelernten Ingenieur Whitehead stammte wurde ein neuer Vertrag ausgehandelt der Whitehead die Patente und alle Rechte der Vermarktung zusprach 1873 eroffnete Whitehead in Fiume die erste Torpedofabrik der Welt in einer adaptierten ehemaligen Eisengiesserei Am 1 August 1869 wurde Giovanni Luppis fur seine Beteiligung an der Erfindung des Torpedos zum Ritter III Klasse des Ordens der Eisernen Krone ernannt Ausserdem wurde er in den Ritterstand erhoben und erhielt das erbliche Adelspradikat von Rammer 2 1874 verliess Giovanni Luppis Fiume und zog nach Torriglia am Comer See um wo er am 11 Januar 1875 starb Siehe auch BearbeitenListe kroatischer Erfinder und EntdeckerLiteratur BearbeitenBroucek Seper Luppis von Rammer Johann In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 371 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giovanni Luppis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Giovanni Luppis von Rammer Luppis in der Enzyklopadie des Kroatischen Lexikographischen Instituts Miroslav Krleza Luppis in der Istrapedia Enzyklopadie von Istrien Austria Forum Luppis von Rammer Giovanni Biagio Grab von Giovanni LuppisEinzelnachweise Bearbeiten Vermischtes Amtliches Johann Luppis In Grazer Volksblatt 21 September 1869 S 2 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gre a b Johann Siebmacher Otto Titan von Hefner J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Teil 3 1857 S 118 online Arrigo Bocchi Cenni Intorno Alla Nautica Degli Antichi Scritti E Dedicati A Sua Altezza Imperiale Il Princpipe Federico D Austria Venedig 1837 S 112 online Streffleurs militarische Zeitschrift Band 3 1842 S 222 online Osterreichische Militarische Zeitschrift Band 1 1848 S 330 online Jerolim Benko von Boinik Geschichte der k k Kriegs Marine wahrend der Jahre 1848 und 1849 1884 S 18 der Anhange online Kaiserlich Konigliches Armeeverordnungsblatt Band 3 Wien 1853 S 158 online Osterreichische Marine Zeitschrift Band 1 Wien 1854 S 203 online Bohemia Ein Unterhaltungsblatt 1856 Teil 2 S 944 online Gratzer Zeitung 1858 S 1719 online Roger Branfill Cook Torpedo The Complete History of the World s Most Revolutionary Naval Weapon 2014 ISBN 9781848322158 S 30 31 online Kaiserlich konigliches Armee Verordnungsblatt Band 11 Wien 1861 S 121 122 online Normdaten Person GND 1020039078 lobid OGND AKS VIAF 231920803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luppis GiovanniALTERNATIVNAMEN Luppis von Rammer Giovanni Biagio vollstandiger Name Luppis von Rammer Johann Lupis Vukic IvanKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Marineoffizier und IngenieurGEBURTSDATUM 28 Januar 1813GEBURTSORT FiumeSTERBEDATUM 11 Januar 1875STERBEORT Torriggia am Comer See Lombardei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Luppis amp oldid 228510713