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Das Ghetto Radom wurde unter deutscher Besatzung im Fruhling 1941 in Radom eingerichtet 1 2 und zahlte etwa 33 000 Insassen Ghetto Radom InnenstadtGhetto Radom Glinice Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Geschichte des Jacob G 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas Ghetto bestand eigentlich aus zwei Teilbereichen Im April 1941 liess die deutsche Verwaltung im Stadtzentrum ein grosses Ghetto fur etwa 25 000 Juden und ein kleines Ghetto im Vorort Glinice einrichten in das etwa 8 000 Juden eingewiesen wurden Die Lebensbedingungen dort waren schlecht denn die auf engstem Raum zusammengepferchten Einwohner hungerten Die Hauser die ihnen zugewiesen wurden boten keinerlei Installation und die Toiletten waren hinter den Gebauden Wasser musste von draussen geholt werden Anfangs war es den dort eingewiesenen erlaubt sich frei zwischen beiden Ghettos zu bewegen Doch schon nach wenigen Monaten wurden sie geschlossen eingezaunt und mit einer Wachmannschaft aus polnischen und deutschen Aufsehern versehen Die Juden mussten nun eine weisse Armbinde mit einem blauen Davidstern am rechten Arm tragen 3 In den beiden Ghettos wurden zudem immer wieder Aktionen durchgefuhrt bei denen zahlreiche Juden erschossen oder in Lager deportiert wurden Das Ghetto wurde im Rahmen der Aktion Reinhardt mit ausserster Brutalitat geraumt am 4 bis 5 August 1942 das kleine Ghetto Lage 51 39 21 1675 und am 16 bis 18 August das grosse Ghetto Lage 51 403055555556 21 1425 Viele der Einwohner insbesondere Altere und Kinder oder jene die Widerstand leisten sich verstecken oder fliehen wollten wurden auf der Stelle ermordet Rund 20 000 bis 24 000 Juden wurden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert 4 wo sie direkt nach der Ankunft durch Giftgas getotet wurden Von den rund 4 800 Frauen und Manner die zur Zwangsarbeit bestimmt worden waren erlebten nur wenige das Kriegsende Zu den verantwortlichen Offizieren im Ghetto gehorten unter anderem Carl Oberg Erich Kapke Fritz Katzmann Wilhelm Bluhm Hermann Weinrich und Herbert Bottcher die spater als Kriegsverbrecher verurteilt wurden Von Oktober 1940 bis Mai 1941 wurde das Ghetto vom Polizei Bataillon 309 bewacht nbsp Judische Manner mit Armbinden mit dem Judenstern im Ghetto Radom Marz 1941 nbsp Bekanntmachung von Hans Kujath uber Einrichtung des Ghetto in Radom nbsp Betreten fur Deutsche verboten nbsp Denkmal auf dem judischen Friedhof in Radom nbsp Denkmal zum Gedenken an judische Burger von Radom Friedhof im Vorort Firlej Mzungu Die Geschichte des Jacob G BearbeitenDer Holocaustuberlebende Jacob G wurde am 2 Oktober 1922 als drittes von vier Kindern im polnischen Radom geboren In jener Zeit zahlte die Stadt rund 100 000 Einwohner von denen gut ein Drittel das Judentum praktizierten Sein Vater Aron Baruch war Lederarbeiter seine Mutter hiess Chaya Lea und seine Geschwister Reisel Chaim und Elek Im Jahr 1969 wurde er gebeten im Prozess gegen Hermann Weinrich auszusagen der damals den Oberbefehl uber die Geheime Staatspolizei in Radom hatte Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor dass der Krieg ausbrach als Jacob gerade seine Ausbildung zum Tischler abgeschlossen hatte Acht Tage spater marschierte die deutsche Armee in die Stadt ein und ernannten aus den Angehorigen der judischen Gemeinde einen Judenrat Da die deutschen Besatzer qualifizierte Tischler benotigten entsandte ihn der Judenrat im Oktober 1939 zur Arbeit in das Truppenwirtschaftslager der Waffen SS Es handelte sich dabei um ein Zwangsarbeitslager in der Kolejowa Strasse 18 Nachdem im Fruhjahr 1941 das Ghetto in Radom errichtet worden war wurden die sechsundachtzig Arbeiter dort einquartiert und mussten begleitet von Wachsoldaten von dort aus zur Arbeit marschieren Die Bewohner erzitterten wann immer der beruchtigte SS Offizier Max Klingenberg das Ghetto betrat um einige von ihnen fur die Arbeiten oder Aktionen auszuwahlen Den Mannern der orthodoxen Juden wurden zudem die Barte und seitlichen Locken abgeschnitten Jacob lebte mit seinen Brudern bis zum Sommer 1942 im Ghetto Radom als dort eine Typhusepidemie ausbrach Als man ihnen im August 1942 erlaubte ihre Familien fur einen Tag zu besuchen hatten sie eine dunkle Vorahnung Und als die Soldaten am nachsten Morgen ihr Lager betraten waren ihre Stiefel mit Flecken getrocknetem Blutes ubersat That was the last time we have seen our mother deutsch Das war das letzte Mal dass wir unsere Mutter gesehen haben Spater erfuhren sie dass der grosste Teil des Radom Ghettos evakuiert und viele seiner Bewohner nach Treblinka geschickt worden waren Am 13 Januar 1943 wurden Jacob und sein Bruder Chaim beauftragt die Luken von Viehwaggons mit Stacheldraht und Holz zu verkleiden Spater mussten sie feststellen dass sie beim Bau der Transportzuge fur die zweite und letzte Evakuierung des Ghettos Radom geholfen hatten 5 Siehe auch BearbeitenListe der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus Henry KormanLiteratur BearbeitenSebastian Piatkowski Dni zycia dni smierci Ludnosc zydowska w Radomiu w latach 1918 1950 Naczelna Dyrekcja Archiwow Panstwowych Warschau 2006 ISBN 83 89115 31 X Krzysztof Urbanski Zaglada Zydow w dystrykcie radomskim Wydawnictwo Naukowe Akademii Pedagogicznej Krakau 2004 ISBN 83 7271 260 3 LG Augsburg 2 Februar 1949 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Band IV bearbeitet von Adelheid L Ruter Ehlermann Christiaan F Ruter University Press Amsterdam 1970 Nr 115 S 12 31 jur uva nl Memento vom 10 September 2001 im Internet Archive Prozess gegen Heinz Zipser wegen Misshandlung von judischen Zwangsarbeitern Radom In Guy Miron Hrsg The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust Yad Vashem Jerusalem 2009 ISBN 978 965 308 345 5 S 629 633 Idit Gil The Value of Labor for Jewish Women in Radom In Nashim A Journal of Jewish Women s Studies amp Gender Issues Nr 27 2014 ISSN 0793 8934 S 14 37 JSTOR 10 2979 nashim 27 14 englisch Weblinks Bearbeiten 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