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Als Gesprenge 1 oder Vorsatz 2 bezeichnet man im Bergbau Stufen oder grobe Unebenheiten in der Sohle eines Stollens 1 Auch das plotzliche und starke Ansteigen der Stollensohle wird als Gesprenge bezeichnet 3 Nach den alten Bergordnungen waren Gesprenge bei der Auffahrung von Erbstollen verboten und unter Strafe gestellt 1 Der Bergmeister des jeweiligen Bergreviers hatte darauf zu achten dass Stollen und Strecken ohne Gesprenge aufgefahren wurden 4 Entstehung und Auswirkung BearbeitenBei der Auffahrung von Stollen wurde um den Vortrieb zu beschleunigen 2 die Auffahrung im Gegenortvortrieb durchgefuhrt 4 Hierfur wurde in bestimmten Abstanden Lichtlocher bis auf das Niveau des Stollens geteuft und der Stollen von mehreren Seiten aus weiter aufgefahren Durch falsche Messungen des Markscheiders konnte es dann vorkommen dass die Auffahrung 2 der einzelnen Stollenorte nicht sohlig 5 bzw nicht in der gleichen Teufe verlief 2 An der Durchschlagstelle der einzelnen Stollenteilstucke entstand dann ein Absatz 4 Der Hohenunterschied zwischen beiden Teilstucken konnte dann einen oder auch mehr Lachter betragen 6 Die Sohle sprang dadurch in ihrem Niveau in die Hohe 5 Deshalb bezeichnete man den so entstandenen Absatz in der Sohle dann als Gesprenge 2 Durch das Gesprenge war der Stollen nun fehlerhaft aufgefahren worden 1 Je nach Lage der Gesprenge konnten diese den Abfluss des Grubenwassers behindern dadurch kam es zu einer Verschlechterung bei der Entwasserung des Stollens Auch der Wetterzug wurde durch die Gesprenge beeinflusst 4 Gesprenge waren zwar durch die Bergordnungen verboten jedoch war in den Hauptstollen ein leichtes Ansteigen der Stollensohle zur besseren Wasserableitung in den Wasserseigen erlaubt 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Carl von Scheuchenstuel IDIOTICON der osterreichischen Berg und Huttensprache k k Hofbuchhandler Wilhelm Braumuller Wien 1856 a b c d e Carl Hartmann Handworterbuch der Mineralogie Berg Hutten und Salzwerkskunde Erste Abtheilung A bis K gedruckt und verlegt bei Bernhard Friedrich Voigt Ilmenau 1825 a b Erklarendes Worterbuch der im Bergbau in der Huttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrucke und Fremdworter Verlag der Falkenberg schen Buchhandlung Burgsteinfurt 1869 a b c d Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 a b Johann Christoph Stossel Hrsg Bergmannisches Worterbuch Chemnitz 1778 Curieuses und reales Natur Kunst Berg Gewerck und Handlungs Lexicon Verlegt von Johann Friedrich Gleditschens und Sohn 1736 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesprenge Bergbau amp oldid 236960227