www.wikidata.de-de.nina.az
Hier wird die Geschichte der Stadt Wiehl in Nordrhein Westfalen behandelt die bis auf das 12 Jahrhundert zuruckreicht Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Neuzeit 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 4 EinzelnachweiseMittelalter BearbeitenWiehl wurde erstmals 1131 in der Papstlichen Besitzbestatigung fur das Bonner Sankt Cassius Stift das in Wila einen Hof und den Kirchenzehnten besass urkundlich erwahnt Die Schreibweise der Erstnennung war Wila Im Jahre 1250 trug der Ritter oder Graf Adolf von Wyle dem Grafen von Berg seine Herrschaft von Bieberstein bis zur Wiehlmundung zum Lehen an und wurde dessen Erztruchsess Haushofmeister und erster Bergischer Vogt zu Windeck Bereits im 11 Jahrhundert wurden Ritter zu Wyle genannt 1385 bemuhten sich die Grafen von Sayn beziehungsweise von Sayn Wittgenstein durch Zukauf der Vogtei Wiehl um den Ausbau ihrer kleinen oberbergischen Herrschaft Homburg Ein Vogteigericht in Wiehl hatte schon seit dem hohen Mittelalter Bedeutung Das in der Neuzeit daraus hervorgegangene Amtsgericht bestand bis zur kommunalen Gebietsreform 1969 Neuzeit BearbeitenFur das Jahr 1528 existiert ein Hinweis auf die fruhe Eisenverarbeitung mit wassergetriebenem Hammer wahrscheinlich am Ohlerhammer dem heutigen Standort der Bergischen Achsenfabrik Hermann im Seiffen und der Ferber vom Ol Siefen und Ohl sind alte Wiehler Ortsteile haben ohne vorwissen und zulassung der herren zu Homburg einen hammerdeich in die Wiel gebaut den der saynische Amtmann hat wegreissen lassen 1531 beklagte sich der Kaplan zu Wiehl Bertram Hase bei der Homburger Herrschaft dass ihn die Leute des graflichen Amtmanns Quad zu Isengarten drangsaliert und kujoniert sogar sein Pferd nach Homburg verschleppt hatten Bei dieser Beschwerde handelt es sich um das erste schriftliche Zeugnis von einem Geistlichen in Wiehl 1540 wurde Mathias Lindenstock vom Cassiusstift zu Bonn zum Pfarrer bestellt offenkundig also ein katholischer Geistlicher der auch nach Einfuhrung der Reformation durch den Homburger Herren die Annahme der neuen Lehre verweigerte 1537 verurteilte der bergische Amtmann von Windeck einen Untertanen wegen Ehebruchs und liess ihm durch den Schultheiss Aiff Adolf an der Wiell den Schandtstein um den Halss hangen den der Missetater um den Kirchhof tragen musste dies war eine so genannte Ehrenstrafe 1577 liess sich der bergische Schultheiss Johann Dick von den Altesten berichten was von Bergischen und anderer Herren Leute sich an Toitschlegen Diberej und anderen derglichen Missthaten und pinlichen peinlichen Halssstraflichen Sachen zugedraigen habe Von Verfolgungen und Bestrafungen der Taufer ist aus dem Bergischen und Homburgischen einiges uberliefert fur Wiehl selbst sind Dokumente nicht festgestellt 1553 und in den folgenden Jahrzehnten berichteten die bergischen Schultheissen uber eine rege Bergbautatigkeit und die Ertragnisse der Eisen und Bleierzgruben im Bereich der dreiherrigen Vogtei Wiehl wie im Homburgischen Umland Sie vermeldeten Ungereimtheiten bei der Abfuhrung und Aufteilung des Zollsteins Bergzehnt der dem Herzog von Berg einesteils zum anderen den beiden Herren uber Homburg denen von Sayn bzw von Wittgenstein jeweils zu einem Drittel zukommen musste Erster evangelischer Pfarrer zu Wiehl wurde 1560 Wymar Fischer Nach Teilung in zwei Pfarrbezirke im Jahr 1568 wurde Georg Hollmann vom Homburger Landesherren als Pfarrer nach Wiehl berufen Zuvor war der in Wiehl geborene Hollmann an seinem Wohnort Bergneustadt trotz Widerstands der Burgerschaft vom altglaubigen bergischen Amtmann aus dem Vikariat entfernt worden weil er sich ganz und gar sektiarisch und widerwartig zeige Auch in Gummersbach wurde aus gleichem Grund seine Anstellung als Vikar unterbunden Pfarrer Hollmann mit Familie ernahrten sich wie die Vorganger und Nachfolger von den Ertragnissen des Kirchengutes Pfaffenberg 1563 wurde zunachst eine lutherische 1605 dann die reformierte Kirchenordnung eingefuhrt 1580 wurden in den Futterhaferzetteln der Herrschaft Homburg fur das Dorff Wiel zusammen mit heute einbezogenen Ortsteilen wie Zirre Zaun Bruch Ohl Puhl Wulfringhausen insgesamt 41 abgabepflichtige Haushaltungen Feuerstatten gezahlt darunter 21 Saynische und je 10 Wittgensteinische und Bergische Untertanen Die wohl alteste Sportnachricht aus dem Oberbergischen wurde 1595 aus Wiehl uberliefert Es sey ein spielplatz daselbs uf welchem etliche under der Predigt ball schlagen und sonst spielen Wahrend des Gottesdienstes wurde also eine Art Schlagball gespielt woruber der Senior Kirchenalteste Joh Schmidt bei einigen auf Schloss Homburg versammelten Pastoren Klage fuhrte Folge war ein ernstlicher Tadel mit der Mahnung an die Wiehler zu pflichtgemassem Kirchenbesuch Ein Bericht dazu findet sich im Furstlichen Archiv Berleburg H 57 Durch den Siegburger Vergleich fanden 1604 die Scharmutzel um die Herrschaft Homburgs ein Ende Der Zwergstaat Homburg der im Wesentlichen die Kirchspiele Wiehl und Numbrecht umfasste wurde in seinem Bestand gesichert 1618 begann der Dreissigjahrige Krieg und auch die Bevolkerung im Kirspel Wiell Kirchspiel Wiehl mit seinen Orten war den Grausamkeiten und Gewalttaten des kaiserlich katholischen Kriegsvolks wehrlos ausgesetzt Aus dem Jahr 1628 sind die Bruchten zue Wiel uberliefert Das Wort Bruchten gehort zum Zeitwort brechen das Recht brechen Im landesherrlichen Bruchtenverhor wurden bis ins 18 Jahrhundert hinein durchweg geringe Vergehen geahndet Besonders haufige Falle waren Kartenspielen an Sonn und Feiertagen Beleidigungen Zank und Schimpf Schlagereien Korperverletzungen Ungehorsam auf der Wache beim Verhor vorehelicher und unehelicher Geschlechtsverkehr Fischen und Verkauf von Waren wahrend des Gottesdienstes Heiraten ausserhalb Landes d h in einen benachbarten Kleinstaat ohne landesherrliche Genehmigung Diebstahl von Holz Fruchten Heu polizeiwidrige Kindtaufsfeiern Kindbetten und Hochzeiten Gebehochzeiten Ausser Geldstrafen gab es noch den Stock d h Fesselung vom Armen und Beinen im Klotz Block sowie Einsperren in den Turm Mit dem Tode bedrohte schwere Verbrechen wie Mord Totschlag aber auch Ehebruch und Landflucht wurden von Gerichten hoherer Ordnung geahndet Urschrift der Bruchten im Archiv des Furstl Hauses zu Berleburg 1650 wurde die Muhlenbrucke uber die Wiehl erbaut 1696 kam es zur Grundung einer Lateinschule schola latinitatis auf Anordnung des Homburger Grafen Wilhelm Friedrich Wie lange diese hohere Schulabteilung Bestand hatte lasst sich nicht sagen Die uber Jahrhunderte verschollene Steintafel mit dem lateinischen Grundungstext befindet sich heute im Gymnasium Ein von dem Richter und damaligen graflichen Rat aus Wiehl Henrich Buttinghausen angefuhrter Aufstand der Bauern gegen die herrschaftliche Bedruckung durch Abgaben und Frondienste wurde 1699 militarisch niedergeschlagen Die Walder um Wiehl herum boten im 18 Jahrhundert ein trostloses Bild Sie waren bis auf die Hohenkamme zuruckgedrangt ausgebeutet und abgeholzt fur Hausbrand Lohschalen fur die Gerberei und den enorm gestiegenen Holzkohlebedarf zur Eisengewinnung Erst nach Einsatz von Steinkohle in der zweiten Halfte des Jahrhunderts verlor die Holzkohlemeilerei an Bedeutung Gemessen am heutigen Waldreichtum der Gegend belegen alte Fotos aus dem vergangenen Jahrhundert mancherorts die einst durch Raubbau verursachte Armut an bewaldeten Flachen Das Gebiet der Herrschaft Homburg fiel 1806 an den franzosischen Satellitenstaat Grossherzogtum Berg Dort wurden bei der Einfuhrung von Verwaltungsstrukturen nach franzosischem Vorbild im Kanton Homburg des Arrondissements Siegen im Departement Sieg auch die Mairien Burgermeisterei Drabernderhohe und Wiehl etwa in den Abmessungen der jeweiligen Kirchspiele eingerichtet 1 1813 war Wiehl Schauplatz einer Rebellion gegen die napoleonische Herrschaft die das ganze Bergische Land erfasste Dieser sogenannte Aufstand der Speckrussen wurde von den Franzosen rasch niedergeworfen Prinz Carl ein gewisser Carl Schmidt aus Kehlinghausen war Anfuhrer der Marodeure gewesen ihren Namen erhielten sie im Volksmund weil sie es hauptsachlich auf Wurste Schinken und Speck abgesehen hatten Durch den Wiener Kongress wurde die Herrschaft Homburg und damit auch Wiehl 1815 dem Konigreich Preussen zugeordnet Aus den Mairien Drabenderhohe und Wiehl wurden preussische Burgermeistereien die seit 1816 zunachst zum neuen Kreis Homburg gehorten 1825 zum Kreis Gummersbach kamen und jeweils nur aus der gleichnamigen Landgemeinde bestanden 2 Zur Neugrundung einer hoheren Schule als privat finanzierte und in Privatraumen untergebrachte Rektoratschule gibt es u a fur das Jahr 1850 zahlreiche schriftliche Zeugnisse Nach Unterbrechungen und neuerlichen Bemuhungen ging diese Privatschule wegen fehlender Mittel und aus Mangel an Lehrkraften und Schulern schliesslich in den 1870er Jahren wieder ein In den Jahren nach 1850 wurde die Wiehltalstrasse ausgebaut die erste leistungsfahige Verkehrsanbindung in das Umland 1860 wurden am Ohler Hammer Achsen und etwas spater Patentachsen geschmiedet Um 1870 suchten viele Manner Broterwerb durch saisonale Wanderarbeit als Maurer und Pflasterer in den Stadten bevorzugt im Wuppertal und in den sachsischen Industriegebieten so genannte Sachsengangerei 1879 schrieb der Burgermeister im Vierteljahresbericht Offentliche Stimmung im allgemeinen und mit Bezug auf die kirchlichen und kirchen politischen Angelegenheiten Die offentliche Stimmung ist recht patriotisch nur erscheint sie gedruckt in Bezug auf die hohen Steuern die aufgebracht werden mussen Der Culturkampf ist hier bedeutungslos Polizeiverhaltnisse Auch hieruber ist nichts Besonderes zu berichten Die herumziehenden Handwerksburschen haben sich auf ein Minimum reducirt Um 1895 wurde an der Muhle Muller Soest Elektrizitat erzeugt womit auch einige benachbarte Gemeindeorte Wulfringhausen Alpe Morkeputz versorgt werden konnten Der Anschluss an das Eisenbahnnetz Oberberg 1897 gab Impulse fur die wirtschaftliche Entwicklung im gesamten Wiehltal 1898 war das Grundungsjahr der bis heute im Familienbesitz befindlichen Bergischen Patentachsenfabrik Wiehl BPW dem grossten Industriewerk und Arbeitgeber im Wiehltal Es ist das fuhrende Unternehmen fur die Herstellung gezogener nicht angetriebener Achsen und besitzt zahlreiche Niederlassungen weltweit 1901 kam es hauptsachlich auf Betreiben des Bielsteiner Burgermeisters Heinrich Brindopke zur Grundung der Vereinigten Sparkasse der Homburgischen Gemeinden Wiehl Bielstein Numbrecht Marienberghausen mit Sitz in Wiehl Anfang des 20 Jahrhunderts hatte man in Wiehl Schwierigkeiten Lehrer fur die Schulen zu finden Der Burgermeister schrieb dazu 1904 Der Schulbesuch war ein ziemlich regelmassiger Infolge Lehrermangel musste an den Schulen Buttinghausen Oberwiehl Marienhagen Neudieringhausen u an der 2 Klasse Wiehl halbtags unterrichtet werden Und weiter Der Gemeinderat hat beschlossen die Gehalter der Lehrer folgendermassen aufzubessern Definitiv angestellte Lehrer erhalten 1 350 M dto Lehrerinnen 1 050 M Die Alterszulagen werden fur die Lehrer auf 150 M und fur die Lehrerinnen auf 100 M erhoht Zur wirtschaftlichen Lage ausserte sich der Burgermeister 1906 ebenfalls In dem entsprechenden Bericht heisst es Die Berg Patentachsenfabrik beschaftigt gegenwartig bei 10 stundiger Arbeitsdauer 49 Arbeiter welche je nach Leistung bei Accordpreisen 3 50 6 Mark taglich verdienen Sie hat genugend Auftrage sodass die Anlage zur Zeit ganz ausgenutzt werden kann und ist auch imstande die Producte im Inlande unterzubringen Die Firma Gebruder Bion welche hier einen kleinen Eisenhammer 6 Arbeiter besitzen klagt dass sie Muhe hatte bei den gestiegenen Preisen der Rohproducte die Fabrikate zu entsprechenden Preisen unterzubringen Der Betrieb hat uberhaupt mit der Konkurrenz der Grossbetriebe welchen alle moglichen technischen Hilfsmittel zur Verfugung stehen zu kampfen In der Steinindustrie dem fur die hiesigen Gegenden bedeutendsten Industriezweige ist die Nachfrage nach Pflastersteinen starker geworden der Absatz ist rege und die Preise fur die Fertigwaren sind etwas gestiegen Dementsprechend sind auch die Arbeitslohne erhoht worden Letzterer schwankt zwischen 3 50 und 10 M pro Tag In den Steinbruchbetrieben hiesiger Gemeinde werden jetzt etwa 500 bis 550 Arbeiter beschaftigt Weitere zwei Jahre spater 1908 notierte er Aussicht auf Besserung der Lage ist noch nicht vorhanden Besonders hat die Steinindustrie im letzten halben Jahre einen wesentlichen Ruckgang zu verzeichnen Die Einfuhr der schwedischen Steine hat den Absatz der Grauwacke sehr beeintrachtigt Die Nachfrage nach Pflastersteinen ist sehr gering Die Produktion ubersteigt den Absatz und die Vorrate aus dem Winter liegen grosstenteils noch in den Betrieben Die Arbeiterzahl musste deshalb auf das notwendigste beschrankt und die Lohne reduziert werden Nach langer Pause erhielt Wiehl 1905 wieder eine weiterfuhrende Bildungsstatte Die Realschule gehobene Volksschule Mittelschule entstand auf Betreiben einflussreicher gebildeter Burgerkreise mit wohlwollender wenn auch finanziell bescheidener Unterstutzung des Gemeinderates 1909 erfolgte der vom Gemeinderat beschlossene Neubau der Rektoratschule der spateren Realschule Mit Grundung des Gymnasiums zog die Realschule 1971 in das Schulzentrum Bielstein um 1939 ubersiedelte die Gemeindeverwaltung in das neu erbaute Rathaus das zum ortsbildpragenden Gebaude geworden heutiger Altbautrakt ist Kurz vor Kriegsende setzten sich Angehorige der Gestapo Geheime Staatspolizei nach Wiehl ab und suchten in der Tropfsteinhohle Unterschlupf Aus Furcht vor Fliegerangriffen nahm die Bevolkerung ihr Verschwinden bei Nacht und Nebel mit Erleichterung zur Kenntnis Am 11 April 1945 besetzten die US Amerikaner den Ort Auf dem letzten grossen Feldzug im Westen Deutschlands zur Aufspaltung des so genannten Ruhrkessels waren sie von der Sieg her kommend im Eiltempo vorgeruckt und wurden nur noch in Drabenderhohe vorubergehend aufgehalten In den voraufgegangenen Tagen lag Wiehl unter Artilleriebeschuss Hauser wurden zerstort oder schwer beschadigt Der Kirchturm wurde abgeschossen beim spateren Wiederaufbau fiel die Spitze um einige Meter niedriger aus Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten1948 war das Grundungsjahr der Gemeinnutzigen Bau und Siedlungsgenossenschaft Wiehl e G Rasch wurde sie zum unverzichtbaren Instrument bei der Linderung prekarer Wohnungsnot in den Nachkriegsjahrzehnten eine Folge der Vernichtung von Wohnraum in den zerbombten Stadten und der Aufnahme vieler Heimatvertriebener aus den ehemals deutschen Ostgebieten Nicht nur der Bau preiswerter Sozialwohnungen auch die Betreuung zahlloser Eigenheimbauten zahlte zu den Aufgabenschwerpunkten Heute stehen bei der Genossenschaft allein uber 460 Wohnungen in 83 Hausern zur Verfugung Sie sind durch umfangreiche Sanierungs und Modernisierungsprogramme auf zeitgemasse Wohnstandards gebracht worden 1951 wurde die katholische Kirche St Maria Himmelfahrt an der Ennenfeldstrasse im Beisein des Kolner Erzbischofs Kardinal Frings eingeweiht Architekt war der spatere Diozesanbaumeister Wilhelm Schlombs Die Prinzipalien stammen von Elmar Hillebrand die Fenster von Paul Weigmann 1964 wurde die Landesgartenschau in der Wiehltalaue ausgerichtet am jetzigen Ort des Wiehltal Stadions Ausserdem wurden Max Deubel und Emil Horner aus Wiehl zum vierten Mal Weltmeister im Motorrad Gespannfahren danach wurden sie noch zweimal Vizeweltmeister Ab Mitte der 1960er Jahre brachten Planung und der schrittweise Ausbau der Autobahn Koln Olpe A 4 kraftige Wachstumsimpulse fur die Stadt Mit der Ausweisung von Industrie und Gewerbeflachen um das Bomiger Verkehrskreuz wurde eine nachhaltige Starkung der Wirtschaftskraft und damit die Konsolidierung der kommunalen Finanzkraft eingeleitet Zeitgleich setzte die Erschliessung und Bebauung aufnahmefahiger Wohnsiedlungsgebiete Sonnenhang u a Daraus folgte ein rascher Bevolkerungszuwachs Das zuvor verfolgte Ziel Wiehl als staatlich anerkannten Luftkurort zu platzieren wurde zur Vermeidung von Zielkonflikten schliesslich zugunsten der industriell gewerblichen Wirtschaftsausrichtung preisgegeben Im gleichen Jahr ereigneten sich die letzten grossen Uberschwemmungen vor dem Bau der Wiehltalsperre 1965 wurde der Personenverkehr auf der Wiehltalschiene eingestellt Der Guterverkehr blieb vorlaufig erhalten wurde aber auch schrittweise auf die Aggertalbahn verlagert 1968 wurde das Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums gegrundet Bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 1971 auf dem Gelande der alten Realschule wurde der Lehrbetrieb 1969 in Raumen der Grundschule mit 78 Schulern in 2 Klassen aufgenommen 1971 wurde die Ortsumgehungsstrasse freigegeben ohne die der Ortskern von Wiehl heute im Durchgangsverkehr ersticken wurde Ausserdem wurde unter der das Wiehltal uberspannenden Brucke auf brachliegenden Wiesen der Wiehlpark mit Grun und Wasserflachen fur Spiel Sport und Freizeit angelegt 1971 erhielt Wiehl die Stadtrechte 1975 entstand die Wiehltalhalle als Aula des Gymnasiums die auch Raum fur ausserschulische Veranstaltungen wie zum Beispiel fur kulturelle und gesellschaftliche Anlasse bietet Das zu klein gewordene Rathaus wurde um einen modernen Anbau an der Bahnhofstrasse erweitert Das dort stehende im Krieg ausgebrannte und danach wiederhergestellte Burgermeisterhaus musste dem Anbau weichen 1976 wurde die Eissporthalle mit neuer Freibadanlage als Grossversuchsanlage zur Nutzung von Solarenergie fertiggestellt Die Eissportabteilung wurde gegrundet 1981 wurde das Jubilaum 850 Jahre Wiehl festlich begangen Im gleichen Jahr erhielt die Sparkasse ein neues Gebaude an der Hauptstrasse Der Altbau und das zuvor als Ausweichquartier fur die Stadtverwaltung dienende Amtsgerichtsgebaude wurden abgebrochen 1983 erfolgte der Neubau der Raiffeisenbank an der Bahnhofstrasse heute Volksbank Oberberg eG Der im ersten Abschnitt bereits 1977 begonnene Weiherplatz entwickelte sich durch weitere Geschafts und Wohneinheiten 1984 schrittweise zum neuen Geschaftszentrum mit Anziehungskraft uber Wiehl hinaus 1986 fand der erste Wochenmarkt in Wiehl grosses Kauferinteresse Ab 1987 wurde der Zuzug von Aussiedlern wie auch von Asylbewerbern starker Die Stadt war deswegen gezwungen fur spatere verkehrliche oder ortsbauliche Sanierungsplane vorgesehene Gebaude in Wiehl Bielstein und anderen Ortschaften anzukaufen und fur die Unterbringung herzurichten 1988 lockte das erste Wiehler Stadtfest uber 15 000 Besucher an Ausserdem erfolgte der Bau der so genannten Querspange zur Verknupfung der Hauptstrasse mit der Ortsumgehung die von grosser Bedeutung fur die Entlastung der Ortsdurchfahrten von Wiehl und Oberwiehl ist und zugleich Freiflachen zur Standortsicherung und Ausdehnung der Bergischen Achsenfabrik erschliesst Weiterhin wurde der Wall zum alten Steinbruch Eichhardt zum Bau der neuen Friedhofstrasse durchbrochen Eine leistungsfahige Verkehrsader fur das stark wachsende Wohngebiet Sonnenhang fur den geplanten zweiten Sportplatz sowie das moderne Feuerwehrhaus entstand 1989 wurde die Verkehrsfuhrung im Ortskern umgebaut Die den Verkehrsfluss hemmenden Ampeln an der Rathaus Kreuzung verschwanden Der Weiherplatz wurde uber die neugefuhrte Wulfringhauser Strasse angebunden Im Januar und Februar 1990 tobten bisher nicht gekannte orkanartige Sturme uber das Land und richteten vor allem in den Waldern grosse Schaden an Der Sportplatz Eichhardt folgte nach langer Standortsuche und Finanzierungsproblemen als Ersatz fur den zuvor aufgegebenen Fussballplatz am Ort der heutigen Eissporthalle Erstmals fanden die Internationalen Wiehler Jazztage statt 1991 war die arztliche Versorgung durch eine weitere Niederlassung von Facharzten nach und nach bedarfsgerecht abgerundet worden 1995 ubernahm die Stromversorgung Aggertal GmbH Aggerstrom die Energielieferung fur Wiehl Gummersbach Bergneustadt Engelskirchen und Overath Das Beteiligungsunternehmen der Kommunen mit GEW Rheinenergie tritt an die Stelle des RWE An der Homburger Strasse entstand 1998 das Johanniter Haus an Stelle alter Postgaragen Es beherbergt neben Eigentums und Mieteinheiten fur betreutes Wohnen Raume des Seniorentreffs OASe Diakonie und Sozialstation mit ambulanten und stationaren Tagespflegediensten 1999 ubernahm Wiehl als mittlere kreisangehorige Stadt mit uber 25 000 Einwohnern neue Funktionen der ortlichen Bauaufsicht und der Baugenehmigungsbehorde sowie eigenem Jugendamt Am 3 Mai 2001 wurde das Wiehltal ebenso das Aggertal von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht Nach nur einstundigem sintflutartigem Regenfall traten die Wiehl und der sonst friedlich platschernde Alpebach uber die Ufer Nie zuvor in solchem Ausmass gekannte Uberschwemmungen verursachten grosse Schaden an Strassen Gebauden und Fahrzeugen Die primar als Trinkwasser Reservoir am Oberlauf der Wiehl angestaute Wiehltalsperre war nur in raumlich begrenztem Umfang fur den Hochwasserschutz tauglich 2004 ereignete sich auf der Wiehltalbrucke ein schwerer Unfall bei dem ein mit 32 000 Litern beladener Tanklaster die Leitplanken durchbrach die Brucke hinabsturzte und explodierte Als Folge belastete der Durchgangsverkehr der A4 das Stadtgebiet von Wiehl stark Nach langer Planungsphase Sicherung der Grundstucksflachen und Freilegung der Trasse begann 2004 die Realisierung einer zentralen Anbindung des Ortskerns an die Umgehungsstrasse Kreisverkehrsplatz 2005 fertiggestellt und damit die stadtebauliche Neustrukturierung des Areals sudlich der Gleisanlagen Nach Abbruch alter Gebaude einer Bauunternehmung wurde der Neubau eines vergrosserten Verbrauchermarkts vollzogen Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Berghaus Deutschland vor funfzig Jahren Geschichte der Gebiets Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes Digitalisat 1862 S 353 abgerufen am 11 November 2022 Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Wiehl amp oldid 239027302