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Die Geschichte der Eisenbahn in Bolivien begann in den 1870er Jahren nach fast drei Jahrzehnte andauernden erfolglosen Bemuhungen um den Bau von Eisenbahnen in Bolivien Eisenbahnnetz 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 1 1 Geografie 1 2 Wirtschaft 2 Westliches Netz 2 1 Erste Projekte 2 2 Erste Bahnen 2 3 Ausbau 2 4 Stagnation 3 Ostbahn 3 1 Verkehrsgeografie 3 2 Geschichte 4 Verstaatlichung 5 Reprivatisierung 6 Gegenwart und Zukunft 7 Wissenswert 8 Literatur 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenGeografie Bearbeiten nbsp Schwieriges Gelande Bahnstrecke Sucre Potosi Bolivien ist seit den 1880er Jahren ein Binnenland Die Eisenbahn war deshalb zentraler Teil der Bemuhungen zunachst die Hafen an der Kuste des Pazifik und spater die des Atlantik zu erreichen Das Land wird von zwei grossen und weit auseinander liegenden Ketten der Anden durchzogen deren Hohe bis uber 6500 m reicht Sajama 6542 m Illimani 6439 m Dazwischen liegt das zentrale Hochland das 3000 bis 4000 m hohe Altiplano Hier leben rund 60 aller Bolivianer hier liegen der Salar de Uyuni mit einer Flache von 12 000 km der weltweit grosste Salzsee und im Norden der Titicacasee der hochstgelegene See der Erde mit kommerzieller Schifffahrt Durch ihn verlauft die Grenze zum Nachbarland Peru Der Bau von Eisenbahnen ist in dem Land aufgrund der gebirgigen Topographie kostspielig 1 Ostlich der Hochebene schliesst sich das ostbolivianische Bergland an Der flachenmassig grosste Teil Boliviens sind die Llanos die sich vom ostbolivianischen Bergland bis an die ostliche und sudostliche Grenze zu Brasilien und Paraguay erstrecken Abgesehen von der Grossstadt Santa Cruz de la Sierra ist dieses tropisch heisse Tiefland nur dunn besiedelt Aus diesen Gegebenheiten entwickelte sich ein westliches und ein ostliches Eisenbahnnetz die innerhalb Boliviens keine Schienenverbindung miteinander haben Wirtschaft Bearbeiten Bergbau war die treibende Kraft fur den Bau von Eisenbahnen Nur mit einer Eisenbahn war der im Hochland abgebaute Salpeter wirtschaftlich an die Kuste zu transportieren Letztendlich war es jedoch der Silberbergbau der den Bau einer Eisenbahn von der Pazifikkuste zum Hochplateau hinter der ersten amerikanischen Kordillere vorantrieb Zu Beginn des 20 Jahrhunderts kam Zinnbergbau hinzu Aus diesem Bedarf entstand das Westnetz Das ostliche Netz hingegen entstand zwischen 1940 und 1960 und wurde durch Abkommen mit Argentinien und Brasilien im Tausch gegen bolivianisches Erdol finanziert Westliches Netz BearbeitenErste Projekte Bearbeiten 1856 wurde der Bau einer Bahnstrecke diskutiert die vom Hafen Cobija nach Calama beide Stadte gehorten damals noch zu Bolivien Anm 1 fuhren sollte Ein weiteres Projekt enthielt ein Abkommen zwischen Peru und Bolivien uber eine Eisenbahn zwischen Tacna und La Paz 1867 folgte das Projekt einer Bahn von Cobija nach Aduana ein Jahr spater wurde der Bau einer Strecke von Cobija nach Potosi genehmigt 1869 der Bau einer Bahn von La Paz nach Aigachi Keines dieser Projekte wurde umgesetzt 2 Erste Bahnen Bearbeiten nbsp Hafen von Antofagasta 1876 mit den Ladeeinrichtungen fur Salpeter nbsp Lokomotive von Baldwin and Rodgers in Pulacayo um 1905 Die erste Eisenbahn in Bolivien war daher eine Werksbahn die ab 1853 in einem Bergwerk in Karwayqullu in der Provinz Antonio Quijarro in Inselbetrieb fuhr Die britisch chilenische Compania de Salitres und die Ferrocarril de Antofagasta eroffneten im Dezember 1873 eine erste 36 km lange Strecke von Antofagasta nach Salar El Carmen die anschliessend bis Salinas verlangert wurde aber nicht fur den offentlichen Verkehr konzessioniert war Als die Antofagasta Salt and Railroad Company auch Guter fur Dritte zu befordern begann fuhrte das zu Spannungen mit der bolivianischen Regierung da die befurchtete dass diese Bahn eine Konkurrenz zu den von ihr geplanten Projekten darstellte 3 1879 brach der Salpeterkrieg aus woraufhin Chile die Region um Antofagasta besetzte die auch nach dem Waffenstillstand von 1884 Vertrag von Valparaiso bei Chile verblieb 1885 unterzeichneten die bolivianische Huanchaca Gesellschaft und die chilenische Salitres y Ferrocarril de Antofagasta einen Vertrag uber den Ausbau der Bahn bis zu den Bergwerken der Gesellschaft Gemass dieser Vereinbarung lieferte die Salitres y Ferrocarril de Antofagasta Ausrustung und Maschinen wahrend die Huanchaca 2 6 Millionen Pesos bereitstellte Fur den Betrieb sollte eine unabhangige Gesellschaft gegrundet werden die Huanchaca Vorzugstarife erhalten Widerstand gegen die Bahn kam aus Bolivien wo befurchtet wurde die Bahn diene eher dem chilenischen Militar als dass dahinter wirtschaftliche Interessen stunden Gleichwohl genehmigte Bolivien mit Gesetz vom 19 Juli 1887 den Bau der Strecke bis Oruro Als der Streckenvortrieb 1887 die Grenze erreichte konnten sich die Unternehmen jedoch nicht einigen Um in dieser Situation weiter zu kommen kaufte die Huanchaca Gesellschaft mit Hilfe eines Kredits die Eisenbahn von den britischen Investoren der Salitres y Ferrocarril de Antofagasta Auf dieser Grundlage wurde die Antofagasta Chili Bolivia Railway Co Ltd am 28 November 1888 in London gegrundet 1889 wurde die Strecke Antofagasta Uyuni 612 km fertiggestellt Sie hatte 2 2 Mio gekostet Diese Stammstrecke erganzte die Huanchaca um die Zweigstrecken Pulacayo Uyuni 36 km und Pulacayo Huanchaca 12 km Letztere erforderte einen Tunnel von fast 3 km Lange 1892 wurde die Stammstrecke von Uyuni bis nach Oruro 925 km verlangert 4 Die Eisenbahn Antofagasta Oruro ubernahm fast den kompletten bolivianischen Aussenhandel der traditionell uber Salta Argentinien abgewickelt worden war Gleichzeitig verbilligte sich der Import von Lebensmitteln erheblich etwa Mehl und Zucker wodurch einheimische bolivianische Produzenten vom Markt verdrangt wurden 5 Fur die Bergbauindustrie senkte die Eisenbahn die Betriebskosten vor allem fur Kohle und steigerte den Export da nun auch Erz mit geringerem Silbergehalt wettbewerbsfahig wurde Fur die Huanchaca ermoglichte der Anschluss ihrer Bergwerke an die Bahn eine durchschnittliche Steigerung der Produktion im Zeitraum von 1882 bis 1895 um 87 6 Ausbau Bearbeiten nbsp Hauptwerkstatt der FCAB in Uyuni 1925 nbsp Zug zwischen Sucre und Potosi 1931 nbsp Ehemaliger Hauptbahnhof von La Paz Strassenseite Knapp die Halfte des heutigen bolivianischen Eisenbahnnetzes wurde im ersten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts gebaut Eisenbahnen wurden von der Politik als Instrument wahrgenommen mit dem grosse Gebiete erschlossen werden konnten und die den landesweiten Zusammenhalt sicherten 7 Um den Prozess des Eisenbahnausbaus zu regeln erging am 3 Oktober 1910 ein Allgemeines Eisenbahngesetz Der politisch und wirtschaftlich notwendige Eisenbahnbau verursachte zwischen 1900 und 1930 40 der bolivianischen Auslandsschulden in Hohe von 72 Mio Glaubiger waren vor allem britische US amerikanische und franzosische Anleger Auch Geld aus Entschadigungszahlungen nach dem Salpeterkrieg Friedensvertrag von 1904 zwischen Chile und Bolivien und der Abtretung von Acre Vertrag von Petropolis an Brasilien flossen in den Eisenbahnbau Ersterer enthielt auch die chilenische Verpflichtung zum Bau der Bahnstrecke Arica La Paz die 1913 fertiggestellt wurde und das politische und wirtschaftliche Zentrum Boliviens mit dem nun chilenischen Arica verband das seit der Kolonialzeit ein naturlicher Pazifik Hafen fur das nordliche Bolivien war Auch private Unternehmen investierten in den Eisenbahnbau 1925 waren mehr als 50 der in Betrieb befindlichen Strecken mit britischem Kapital gebaut worden 8 Am Beginn des 20 Jahrhunderts war der Eisenbahnbau vor allem auf den Export der Bergbauprodukte gerichtet Zwei zusatzliche Zugange zum Pazifik entstanden die 1905 fertiggestellte Bahnstrecke Guaqui La Paz 98 km zum Titicacasee uber den eine Fahre die Anbindung an die Peruanische Sudbahn herstellte und die Strecke nach Arica 233 km Daruber hinaus wurde von der Bolivia Railway Oruro 1908 mit Viacha 202 km verbunden Die Strecke erreichte La Paz 1917 Weiter wurden von derselben Gesellschaft zwei Zweigstrecken gebaut die bedeutend fur die Bergbauregionen waren nach Potosi 174 km 1912 und von Uyuni nach Atocha 90 km 1913 9 Diese wurde ab 1915 nach Villazon an der argentinischen Grenze verlangert 206 km 1925 fertiggestellt und schloss an das argentinische Netz an Die Strecke ermoglichte den Viehexport von Tarija nach Argentinien 10 Ab etwa 1915 wurde der Bahnbau aufgrund von Druck aus den Regionen mehr auf die Integration der Binnenmarkte fokussiert Zunachst begann 1915 der Bau einer Strecke von La Paz in Richtung des Departamento Beni Das Projekt wurde nie vollendet blieb nach etwa 80 km stecken und wurde in den 1950er Jahren wegen fehlender Finanzierung aufgegeben 1916 begann der Bau einer Bahn von Potosi nach Sucre die 1935 fertig gestellt wurde Eine weitere Strecke wurde von Oruro nach Cochabamba 205 km verlegt und 1928 begann der Bau der Bahn von Cochabamba nach Santa Cruz der aber in Aiquile stecken blieb und den anvisierten Endpunkt nie erreichte Die Verbindung Oruro Cochabamba hatte grosse Bedeutung im Personen und Guterverkehr Durch die Senkung der Transportkosten ermoglichte die Eisenbahn in den 1920er Jahren eine Erholung der regionalen Markte die mit dem aufkommenden Eisenbahnverkehr im spaten neunzehnten und fruhen zwanzigsten Jahrhundert durch billige Importe geschadigt worden waren 11 Nach dem Bau der Eisenbahnen stieg der Export uber den Hafen Antofagasta zwischen 1888 und 1904 um 70 uber den Titicacasee von Guaqui zum Hafen von Mollendo um 30 und uber den Hafen von Arica verdoppelte er sich zwischen 1914 und 1917 Stagnation Bearbeiten Zwischen 1925 und 1955 stieg sowohl die Zahl der Fahrgaste als auch die Menge der beforderten Guter mit Ausnahme des Jahres 1930 stetig an Die Bergbaukrise Teil der Weltwirtschaftskrise ab 1929 wirkte sich hier negativ auf die bolivianischen Eisenbahnen aus Die Einnahmen der Ferrocarril de Antofagasta a Bolivia FCAB ehemals Antofagasta Chili Bolivia Railway Co Ltd sanken von 1930 auf 1931 um 30 Mit dem Ausbruch des Chacokriegs 1932 kam es jedoch wieder zu einem Anstieg des Guterverkehrs und den Einnahmen durch den Transport von Truppen Munition und Nachschub fur die Armee 12 1955 uberschritt die Zahl der Reisenden erstmals die Marke von zwei Millionen Dies war allerdings auch der Hohepunkt der nie wieder erreicht wurde Das 1930 betriebene Schienennetz umfasste 2233 km 58 1294 km befanden sich in den Handen auslandischer Unternehmen 6 144 km gehorten bolivianischen Bergbauunternehmen und 36 795 km befanden sich in staatlichem Eigentum Davon war jedoch ein Teil an auslandische Unternehmen zum Betrieb verpachtet 13 Mehr als acht Unternehmen betrieben so die Eisenbahnen in Bolivien Diese Vielfalt an Betreibern war der Standardisierung des rollenden Materials abtraglich und erschwerte die politische Koordinierung 14 Ostbahn Bearbeiten nbsp Logo der Ostbahn nbsp Personenzug der Ostbahn Verkehrsgeografie Bearbeiten Der Bau des ostlichen Netzes diente der Erschliessung der Region Santa Cruz und ihrer Anbindung an Atlantikhafen uber die Bahnstrecke Santa Cruz Salta Bis zur argentinisch bolivianischen Grenze bei Yacuiba liegen davon 517 km auf bolivianischen Gebiet Die zweite Strecke des ostlichen Netzes ist die Bahnstrecke Santa Cruz Corumba 600 km zur brasilianischen Grenze Geschichte Bearbeiten Fur das Netz erhielt schon vor dem Ersten Weltkrieg ein Sindicato de fomento del Oriente de Bolivia eine Konzession 15 die aber nur zu Studien nicht zum Bahnbau fuhrte 1938 wurde die Gemeinsame Argentinisch Bolivianische Eisenbahnkommission gegrundet um sich erneut mit dem Bau einer Strecke von Santa Cruz de la Sierra nach Argentinien zu befassen Die von der bolivianischen Regierung finanzierte Machbarkeitsstudie wurde 1943 abgeschlossen Argentinien finanzierte den Bau der Strecken und die Fahrzeuge Die Regierung von Bolivien bezahlte Argentinien diesen Kredit durch die Lieferung von Erdol ab Eingeweiht wurde die Strecke am 19 Dezember 1957 16 Ausserdem wurde im Rahmen dieses Abkommens die Strecke von Sucre nach Tarabuco 1947 fertiggestellt Die Strecke nach Brasilien Santa Cruz Corumba wurde zum Teil mit 1 Mio finanziert die Brasilien als Entschadigung zahlte weil eine aufgrund des Vertrags von Petropolis zugesagte Strecke nicht fertiggestellt worden war Daruber hinaus zahlte Brasilien 1938 an Bolivien fur den Bau Vorschusse 17 Auch in diesem Fall wurde der Kredit durch die Lieferung bolivianischen Erdols abbezahlt Die erste brasilianische Lokomotive traf im November 1953 in Santa Cruz ein und die Eisenbahn wurde am 5 Januar 1955 eingeweiht Kleinere Arbeiten zogen sich bis 1970 hin 18 1967 schlug die Gemeinsame Argentinisch Bolivianische Kommission vor die Strecke von Santa Cruz nach Norden bis zu einem schiffbaren Hafen im Flusssystem des Amazonas zu verlangern Ziel war Yapacani Am 1 Oktober 1970 wurde die Strecke bis Santa Rosa del Sara eingeweiht Der Abschnitt nach Yapacani folgte nach 1972 Verstaatlichung Bearbeiten nbsp Verkehrsaufkommen 1969 nbsp Karte des Verkehrsaufkommens im bolivianischen Eisenbahnnetz 1975 nbsp Schienenbus der ENFE in Viacha 1981 In der zweiten Halfte der 1950er Jahre setzte eine rasche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Bahn ein Sie befand sich in einem sehr schlechten Zustand nachdem sie zwischen 1952 und 1964 einen Grossteil des Transports von Brennstoffen durch den Bau von Olpipelines den Transport von Zucker und Reis durch zunehmenden LKW Verkehr und die Beforderung von Reisenden an den Busverkehr verloren hatte 19 Die FCAB sah das Problem in einem Personaluberhang die Regierung wollte Entlassungen aber verhindern Deshalb ubernahm sie 1959 die Verwaltung der Eisenbahngesellschaft Da der Betrieb zusammenzubrechen drohte gab die Regierung 1962 die Verwaltung der Bahn an die FCAB zuruck 20 Es folgte eine echte Verstaatlichung der FCAB die sich fast zwei Jahre von 1962 bis 1964 hinzog Die Verhandlungen uber die Entschadigung dauerten bis Dezember 1967 als sich Staat und Alteigentumer auf eine Entschadigung von 2 5 Mio einigten 21 Aus der Verstaatlichung entstand 1964 die nationale staatliche Eisenbahngesellschaft Empresa Nacional de Ferrocarriles del Estado ENFE Sie ubernahm die FCAB und die Bolivia Railway Company 1199 km die Bahnstrecke Santa Cruz Corumba sowie die bereits vorhandenen Staatsbahnstrecken 992 km 22 1967 ubertrug die Regierung auch die Bahnstrecke Santa Cruz Yacuiba an die ENFE 23 Zu Beginn der siebziger Jahre sah sich die ENFE mit einer Reihe von Problemen konfrontiert geringe Verkehrsdichte alte und schlecht gewartete Ausrustung Mangel an erfahrenen Fuhrungskraften und ein niedriges Niveau der Ausbildung Personaluberschuss eine politisch vorgegebene Tarifstruktur So befand sich die ENFE in einer prekaren wirtschaftlichen Lage und war auf staatliche Zuschusse angewiesen Um die Situation zu verbessern und die Ausrustung zu modernisieren z B von Dampflokomotiven auf Diesellokomotiven umzustellen erhielt ENFE in den 1960er und 1980er Jahren Kredite von der Weltbank und der Japanischen Entwicklungszusammenarbeit sowie technische Hilfe vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP 24 Das Aufkommen im Guterverkehr der ENFE schwankte je nach der Entwicklung der bolivianischen Wirtschaft stieg jedoch im langfristigen Trend an und erreichte 1995 fast 1 3 Mio Tonnen Besonders stark stieg das Aufkommen im Netz der Ostbahn Wahrend die ENFE 1965 dort gerade einmal 9 9 ihres Frachtvolumens erbrachte erreichte dieser Anteil 1995 50 und lag 2015 bei 61 4 25 Dagegen ging die Zahl der von ENFE beforderten Fahrgaste drastisch zuruck Wahrend sie 1965 noch 1 6 Mio Reisende beforderte waren es 2000 nur noch 650 000 Ahnlich wie beim Guterverkehr anderte sich auch das relative Verhaltnis der Reisendenzahlen zwischen West und Ostnetz zugunsten des letzteren 1995 entfielen 45 der verkauften Fahrkarten auf die Ostbahn 26 Im Jahr 1980 hatte das Gesamtnetz eine Lange von 3628 Kilometern von denen ungefahr 3000 km in Betrieb waren 27 Reprivatisierung BearbeitenDie Reprivatisierung der Eisenbahnen folgte 1995 aus den neoliberalen Reformen der Regierung Gonzalo Sanchez de Lozada und geschah in der Uberzeugung dass Privatunternehmen die Bahn besser betreiben wurden als der Staat Die Reprivatisierung erfolgte in der Form dass der Staat das Eigentum an der Eisenbahninfrastruktur behielt und fur deren Nutzung Gebuhren erhob Die ubrigen Vermogenswerte wie Fahrzeuge Werkstatten Wartungs und Kommunikationseinrichtungen Ersatzteile Materialien Gerate und anderes wurden verkauft 28 Aus der ENFE wurden zwei Unternehmen gegrundet eines fur das Westnetz Empresa Ferroviaria Andina S A FCA mit 2276 km Strecke und eines fur die Ostbahn Ferroviaria Oriental S A FOSA Am Unternehmen der Ostbahn mit 1426 km Strecke war das US Unternehmen Genesee and Wyoming beteiligt 29 Am 29 September 2009 verkaufte Genesee amp Wyoming seine Beteiligung fur 3 9 Millionen US Dollar 30 Zum Stichtag 30 Juni 2021 hatte die Ferroviaria Oriental drei Hauptanteilseigner Die Trenes Continentales S A mit 50 der Anteile sowie die Pensionsfonds BBVA Prevision AFP S A und Futuro de Bolivia S A mit je 24 96 31 Die privaten Unternehmen erfullten ihre Investitionsverpflichtungen Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Zuge stieg es gab weniger Eisenbahnunfalle und die Kosten fur den Guterverkehr sanken Ein vorher bestehender Zuschussbedarf fur die Bahnen in Hohe von jahrlich etwa 10 Mio wandelte sich in Einnahmen durch Steuern und Gebuhren in Hohe von etwa 2 5 Mio 32 Der Preis dafur war dass die Tarife im Personenverkehr stiegen die zum Teil zuvor subventioniert worden waren 33 Weiter wurden Strecken in erheblichem Umfang aufgegeben Von den 1997 noch betriebenen 3692 km Strecke waren 2011 noch 1954 km verblieben Das Netz schrumpfte also um 47 1 34 Die Hauptstadt La Paz ist seitdem ohne Bahnanschluss 35 Gegenwart und Zukunft Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bolivien ist das einzige Land in Sudamerika in dem Guterbahnen auch Personenfernverkehr anbieten Die Personenbeforderung auf der Schiene ist in den Regionen ohne feste Strassen nach wie vor von Bedeutung Im Westnetz wird Personenverkehr zwischen Oruro Uyuni Tupiza und Villazon angeboten Die Verbindungen zwischen Cochabamba und Aiquile sowie zwischen Potosi und Sucre wurden dagegen Anfang der 2000er geschlossen Auch die internationale Verbindung Uyuni Avaroa nach Chile wird befahren In diesen Verbindungen werden jahrlich mehr als 200 000 Fahrgaste befordert Der Personenverkehr der Ostbahn ist bedeutender vor allem zwischen Santa Cruz und der Grenze zu Brasilien eine Verbindung auf der jahrlich 500 000 Fahrgaste befordert werden Insgesamt nutzen rund 800 000 Fahrgaste pro Jahr die Bahnen 36 Letzter Neubau einer Strecke war ein 2008 in Betrieb genommenes 65 km langes Anschlussgleis der Minera San Cristobal an die Bahnstrecke nach Antofagasta Der Anschlusspunkt liegt beim Bahnhof Rio Grande Hier werden taglich etwa 1300 Tonnen Zink Silber Konzentrat und 300 Tonnen Blei Silber Konzentrat abgefahren Das macht etwa die Halfte des Transportvolumens der Strecke aus 37 Ein Zukunftsprojekt ist die Sudamerikanische Transkontinentalbahn die Brasilien Bolivien und Peru verbinden und im Pazifik Hafen von Ilo enden soll Wissenswert Bearbeiten nbsp Museo Ferroviario Machacamarca Das Eisenbahnmuseum Const Museo Ferroviario Machacamarca ist aus einer Privatsammlung hervorgegangen und befindet sich in Machacamarca im Departamento Oruro Der Eisenbahnfriedhof Uyuni am Rand der Ebene von Salar de Uyuni sudwestlich der Stadt Uyuni wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt gilt als einer der grossten der Welt Literatur BearbeitenCesareo Aramayo Avila Ferrocarriles bolivianos pasado presente futuro Imp Nacional La Paz 1959 Harold Blakemore From the Pacific to La Paz The Antofagasta Chili and Bolivia Railway Company 1888 1988 Lester Crook Academic Publishing London 1990 ISBN 1 870915 09 7 Angel Castro Bozo La mayor inversion boliviana 1825 2000 CEPAA La Paz 2013 Manuel E Contreras Estano ferrocarriles y modernizacion 1900 1930 In Los Bolivianos en el tiempo Quadernos de Historia 1993 S 275ff abgerufen am 15 Dezember 2022 Direccion General de Obras Publicas Hg Informe del 24 de abril al Consul de EE UU en La Paz 1930 Empresa Ferroviaria Andina S A Hg Memoria Annual 2015 abgerufen am 17 Dezember 2017 Frederic M Halsey Railway expansion in Latin America Descriptive and narrative history of the railroad systems of Argentina Peru Venezuela Brazil Chile Bolivia and all other countries of South and Central America The Moody magazine and book company New York 1916 Internationale Bank fur Wiederaufbau und Entwicklung Hg Bolivia Railway Project Transportation projects series no PTR 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dependencia abgerufen am 15 Dezember 2022 Mayo S 79 Torrico Mitre S 166f Mitre S 175ff Mitre S 169 Johnson S 9 Contreras S 281f Contreras S 282 Langer S 139ff Contreras S 282 Blakemore S 177f Direccion General de Obras Publicas Hg Informe Vereinte Nationen Informe de la Mision S 345 von der Leyen Bolivia In Victor von Roll Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1912 1923 Bd 2 S 458 Aramayo Avila S 46 Aramayo Avila Limpias Ortiz Las ferrovias S 32 44 46 Zondag S 166 Zondag S 162 Blakemore S 263 Internationale Bank fur Wiederaufbau und Entwicklung Hg Appraisal Limpias Ortiz Las ferrovias S 36 Internationale Bank fur Wiederaufbau und Entwicklung Hg Appraisal dies Bolivia Railway Project Castro Bozo Kogan S 47 Empresa Ferroviaria Andina S A Hg Memoria Anual 2015 Castro Bozo Kogan S 47 Empresa Ferroviaria Andina S A Hg Memoria Anual 2015 OAS El Transporte en la Cuenca del Plata 1985 Abschnitt 4 3 Tabelle 11 abgerufen am 30 September 2023 Kogan S 45 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