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Gerwisch ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Biederitz im Landkreis Jerichower Land in Sachsen Anhalt GerwischEinheitsgemeinde BiederitzWappen von GerwischKoordinaten 52 10 N 11 45 O 52 173888888889 11 7475 45 Koordinaten 52 10 26 N 11 44 51 OHohe 45 m u NHNFlache 7 61 km Einwohner 2555 1 Jan 2019 1 Bevolkerungsdichte 336 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2010Postleitzahl 39175Vorwahl 039292 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Klima 2 Geschichte 3 Wappen 4 Bauwerke 5 Verkehrsanbindung 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Sonstige Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGerwisch liegt am Westrand des Flamings vier Kilometer von der Elbe entfernt Das Umland ist landwirtschaftlich mit Boden mittlerer Qualitat gepragt nbsp NiederschlagsdiagrammNaturraumlich gehort die Gemarkung des Ortes zum norddeutschen Tiefland und teilt sich auf zwei verschiedene Landschaften auf Die westlichen zur Elbe hin gelegenen Anteile gehoren zum Elbe Elster Tiefland Alle ubrigen Teile insbesondere alle vorhandenen Siedlungsanteile zahlen zum Zerbster Land Bei beiden Landschaften handelt es sich um eine ackergepragte offene Kulturlandschaft und letztere bildet zudem die Sudwestabdachung des Flamings zur Elbe Die gesamte Gemarkung ist Teil des Einzugsgebietes der Elbe 2 Klima Bearbeiten Der Jahresniederschlag ist mit 474 mm extrem niedrig An lediglich einem Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert Der trockenste Monat ist der Februar die meisten Niederschlage fallen im Juni Geschichte Bearbeiten nbsp Feuersteinkleingerate von Niederndodeleben Barby Gerwisch und Biederitz fotografiert 1937Vor etwa 150 000 Jahren siedelten schon Menschen im heutigen Gerwischer Gebiet was durch den Gerwischer Faustkeil belegt wird der bei Ausgrabungen gefunden wurde Mit weiteren Bodenfunden konnte die Besiedelung bis zum Beginn der Bronzezeit nachgewiesen werden Danach finden sich erst zu Beginn des 1 Jahrtausend n Chr wieder Spuren menschlicher Besiedlung Einen ersten schriftlichen Nachweis gibt es aus dem Jahre 992 unter dem Namen Grobizi Darin steckt der slawische Wortstamm grob zu ubersetzen als Statte am Graben oder Grab Die erste urkundliche Erwahnung stammt vom Magdeburger Erzbischof Wichmann aus dem Jahre 1176 dort Grobiske genannt Als Gherwitz bzw Jerwitz wird der Ort im so genannten Roten Buch dem Lehnsregister der Magdeburger Dompropstei der Jahre 1360 bis 1370 gefuhrt Die Zuordnung zur Dompropstei dauerte bis 1810 ehe diese zusammen mit dem ganzen Domkapitel Magdeburg durch das Konigreich Westphalen aufgelost wurde Obwohl dessen Machtbereich eigentlich am Westufer der Elbe endete blieben die Besitzverhaltnisse der Dompropstei davon unberuhrt d h bis zur Auflosung derselben ubte sie auch die Grund und Gerichtsherrschaft uber ihre ostelbischen Besitzungen darunter Gerwisch aus Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft bildete Preussen 1815 die Provinz Sachsen und fuhrte eine Kreisreform durch mit der Gerwisch in den Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg eingegliedert wurde nbsp EinwohnerentwicklungEin grosser Brand vernichtete 1825 den gesamten Ort Da inzwischen zwei Kilometer weiter ostlich die Chaussee Magdeburg Burg gebaut worden war errichtete man dort Gerwisch vollig neu 1846 wurde der Bahnhof an der Strecke Magdeburg Berlin eroffnet Damit wurde Gerwisch fur die zu dieser Zeit aufstrebende Industrie interessant und so entstanden 1859 eine Zuckerfabrik 1878 eine Konservenfabrik und 1888 ein Kieswerk Die Zuckerfabrik musste allerdings nach zwanzig Jahren bereits wieder ihre Produktion einstellen sie wurde abgerissen und auf dem nordostlich des Dorfes gelegenen Gelande entstand eine neue Wohnsiedlung Anfang des 20 Jahrhunderts richtete das preussische Heer ein grosses Munitionsdepot bei Gerwisch ein das bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bestand Danach wurde an seiner Stelle in den 1920er Jahren auf einem Teil durch die Reichsbahn eine neue Siedlung gebaut wahrend ein weiterer Teil von einem Schrottaufbereitungswerk genutzt wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die Stadt Magdeburg bei Gerwisch ein Klarwerk fur seine Abwasser mit einer Pumpstation ein mit deren Hilfe die Felder der Umgebung berieselt wurden Auch nach dem Ende der DDR ist Gerwisch gemessen an seiner Grosse ein Industriestandort mit dem Betonwerk einer Verpackungsmittel und einer Recyclingfirma geblieben Westlich der Eisenbahn entstand eine neue Wohnsiedlung so dass sich die Einwohnerzahl erheblich vergrosserte Am 21 Oktober 2006 kam es in Gerwisch zu einem rechtsradikalen Ubergriff auf eine Geburtstagsparty welcher bundesweite Aufmerksamkeit erregte 3 Bis zum 31 Dezember 2009 war Gerwisch eine selbststandige Gemeinde Einzige nach der Wende amtierende und zugleich letzte Burgermeisterin der Gemeinde Gerwisch war Karla Michalski Am 1 Januar 2010 wurde Gerwisch in die Einheitsgemeinde Biederitz eingegliedert 4 nbsp Gerwischer Kirche nbsp Gemeinde und Kirche nbsp Potztrine nbsp Breiter Weg mit BaumenWappen Bearbeiten nbsp OrtswappenDas Wappen wurde am 10 Dezember 1993 durch das Regierungsprasidium Magdeburg genehmigt Blasonierung Geviert Feld 1 und 4 in Silber ein schwebendes gradarmiges rotes Tatzenkreuz Feld 2 und 3 in Blau ein nach links gewendeter schwimmender silberner Fisch 1825 wurde die Gemeinde durch eine Brandkatastrophe vollig zerstort An der Stelle der alten Kirche steht heute ein Kreuz das an diese Tage und an den alten Ort erinnern soll Im gleichen Jahr wurde der Ort an beiden Seiten der Berliner Chaussee neu errichtet Die Fische symbolisieren die ursprungliche wirtschaftliche Grundlage des Ortes Im Jahr 1997 erhielt der Heraldiker Frank Jung den Auftrag fur ein Redesign des Wappens Bauwerke BearbeitenDie heutige Dorfkirche Gerwisch entstand 1841 als Ersatz fur die mittelalterliche Dorfkirche die zusammen mit dem Ort beim Brand von 1825 zerstort worden war Es wurde an einem neuen Standort ein klassizistischer Saalbau mit einem quadratischen Westturm errichtet Verkehrsanbindung BearbeitenDer Bahnhof Gerwisch liegt an der Bahnstrecke Berlin Magdeburg Gerwisch liegt an der Bundesstrasse 1 auf halben Wege zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg 12 km entfernt und der Kreisstadt Burg 14 km entfernt und hat Anschluss an die Bahnlinie Magdeburg Berlin Eine Anschlussstelle zur Bundesautobahn 2 ist acht Kilometer entfernt Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Helmut Zimmermann 1924 2013 Stadtamtsrat Stadtgeschichts und Familienforscher und Autor Werner Wolter 1926 Politiker DBD Sonstige Personlichkeiten Bearbeiten Von 1998 bis 2005 lebte die ehemalige Leichtathletik Welt und Europameisterin Grit Breuer in Gerwisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerwisch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gerwisch auf gemeinde biederitz de www gemeinde gerwisch deEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Biederitz Ordnungsverwaltung Hrsg Einwohnerzahlen Einheitsgemeinde Biederitz Stand 01 01 2019 29 Januar 2019 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Rechte sturmen Geburtstagsparty In Die Tageszeitung taz 26 Oktober 2006 ISSN 0931 9085 S 5 taz de abgerufen am 5 Oktober 2022 StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2010Ortsteile der Gemeinde Biederitz Biederitz Gerwisch Gubs Heyrothsberge Konigsborn Woltersdorf Normdaten Geografikum GND 4341250 6 lobid OGND AKS VIAF 153168538 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerwisch amp oldid 236229441