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Gerard Wodarz 10 August 1913 als Gerhard Wodarz in Bismarckhutte 11 November 1982 in Chorzow war ein polnischer Fussballspieler Gerard Wodarz Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1 1 Zwischenkriegszeit 1 2 Im Zweiten Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenZwischenkriegszeit Bearbeiten Wodarz wurde als Staatsburger Preussens geboren Sein Vorname wurde zunachst in der deutschen Schreibweise Gerhard geschrieben Mit dem Anschluss Ostoberschlesiens an Polen 1922 erhielt er die polnische Staatsburgerschaft sein Vorname wurde polonisiert Als 13 Jahriger trat er 1926 der Jugendabteilung von Ruch Wielkie Hajduki bei und blieb in der Position des Linksaussens dem Verein seine ganze Karriere lang treu Er galt als ruhig solide und hauslich von den auch in seinem Club nicht unublichen Trinkgelagen hielt er sich fern 1 Bereits mit 21 Jahren wurde er wegen seiner ausgleichenden Art Mannschaftskapitan 2 Mit Teodor Peterek und Ernst Willimowski bildete er den erfolgreichsten Sturm in der Geschichte der obersten polnischen Liga Vor allem dank dieser drei schlesischen Konige wurde Ruch zwischen 1933 und 1938 funfmal polnischer Meister Er schoss fur Ruch in 183 Spielen 51 Tore Zwischen 1932 und 1939 wurde er 28 mal in die Nationalmannschaft berufen Mit ihr erreichte er bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 das Halbfinale Bei dem Turnier erzielte er 5 Tore Insgesamt kam er im Trikot der Nationalelf auf 9 Treffer 1938 nahm er an der Fussballweltmeisterschaft in Frankreich teil die mit den Achtelfinalen begann Die polnische Mannschaft unterlag dort in ihrem einzigen Spiel den Brasilianern mit 5 6 nach Verlangerung 3 Drei Monate spater stand er in der polnischen Elf die in Chemnitz gegen die deutschen Gastgeber 1 4 verlor 4 Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten In der letzten Augustwoche 1939 wurde er im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung zu den polnischen Streitkraften einberufen Nach eigenen Angaben geriet er bald nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen am 1 September 1939 in deutsche Kriegsgefangenschaft konnte aber bei Krakau aus einem Gefangenentransport fliehen und sich nach Oberschlesien durchschlagen 5 Mit dem Wiederanschluss Ostoberschlesiens an das Deutsche Reich im Oktober 1939 wurde die polnische Vereinsleitung von Ruch verhaftet und durch Deutsche ersetzt der Club bekam wieder seinen alten deutschen Namen Bismarckhutter SV BSV In ihm durfte niemand mehr spielen der sich als Pole bezeichnete Bereits beim ersten Spiel seines Vereins nach dem Ende der Kampfhandlungen stand Wodarz auf dem Platz neben Peterek und Willimowski die wie er die deutsche Volksliste unterzeichneten 6 Sein Vorname wurde von den deutschen Behorden und Zeitungen wieder Gerhard geschrieben sein Familienname tauchte auch in den Formen Wodasch und Wlodasch auf 1940 und 1941 stand er in der Auswahl der Gauliga Schlesien die am Reichsbundpokal teilnahm 7 Im Januar 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen zunachst war seine Einheit in Lothringen stationiert 8 Wahrend des Heimaturlaubs trat er regelmassig fur den BSV bei Punktespielen der Gauliga an 9 Im Rang eines Obergefreiten geriet er Ende August 1944 an der Westfront bei Provins rund 100 Kilometer sudostlich von Paris in britische Kriegsgefangenschaft 8 Nach seinen spateren Berichten war er desertiert und zu franzosischen Partisanen ubergelaufen Er wurde demnach von den Franzosen an die US Army ubergeben und von dieser als fruherer Staatsangehoriger Polens den unter britischem Oberkommando stehenden polnischen Streitkraften im Westen uberstellt 10 Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde seine Einheit nach Schottland verlegt wo die prowestliche Fuhrung der dortigen polnischen Verbande zunachst die weitere politische Entwicklung in der Heimat abwartete Er spielte dort wieder Fussball zunachst in einer Soldatenmannschaft der Royal Air Force dann im ortlichen Verein der Stadt Fraserburgh 11 Im Herbst 1946 kehrte er nach Polen zuruck und reihte sich wieder bei Ruch Chorzow ein Ebenso wie andere oberschlesische Spitzenspieler musste er sich vor dem kommunistisch kontrollierten Sicherheitsamt UB fur seine Auftritte in deutschen Vereinen wahrend des Krieges rechtfertigen Nach den Schilderungen polnischer Sportjournalisten berichtete er Jahrzehnte spater er habe in deutscher Gefangenschaft 1939 angegeben polnischer Fussballnationalspieler gewesen zu sein Daraufhin habe ihm ein deutscher Offizier so fest in das Knie getreten dass er drei Monate im Lazarett verbringen musste Nach seiner Ruckkehr nach Oberschlesien habe er erst Arbeit gefunden als er die Volksliste unterzeichnet habe Er habe unter Druck Fussball gespielt weil er seine Familie habe ernahren mussen 12 Schon ein Jahr nach seiner Ruckkehr nach Chorzow beendet er 1947 seine aktive Karriere Nach Erlangung des Trainerdiploms ubernahm er 1949 den Posten des Ruch Trainers Doch nach bereits einem Jahr wechselte er zum erst nach dem Krieg gegrundeten spateren Meister Gornik Zabrze mit dem er 1952 den Aufstieg in die II Liga schaffte Zwei Jahre spater endete seine Anstellung in Zabrze Ohne grosseren Erfolg trainierte er in der Folge mehrere Vereine der Region in niedrigeren Spielklassen 1961 kehrte er noch einmal fur vier Monate als Trainer zu Ruch zuruck Literatur BearbeitenThomas Urban Schwarze Adler Weisse Adler Deutsche und polnische Fussballer im Raderwerk der Politik Verlag Die Werkstatt Gottingen 2011 ISBN 978 3 89533 775 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gerard Wodarz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gerard Wodarz in der Datenbank von transfermarkt deEinzelnachweise Bearbeiten Mecz 24 Oktober 1990 s 28 Przeglad Sportowy 8 Dezember 1934 S 4 http buwcd buw uw edu pl e zbiory ckcp p sportowy 1934 numer098 imagepages image4 htm Die grossen Spiele Entstehung einer Legende In fifa com Archiviert vom Original am 4 April 2012 abgerufen am 29 August 2012 deutsch Archivlink Memento vom 23 Dezember 2012 im Internet Archive Andrzej Gowarzewski Joachim Waloszek Ruch Chorzow Katowice 1995 S 54 Kattowitzer Zeitung 20 November 1939 S 4 Der Kicker 2 Januar 1940 S 5 Die Fussball Woche 21 Januar 1941 S 4 a b Deutsche Dienststelle II C 2 111014 209 S 5 Oberschlesische Zeitung 28 Dezember 1942 S 3 Andrzej Gowarzewski Joachim Waloszek Ruch Chorzow Katowice 1995 S 55 Andrzej Gowarzewski Joachim Waloszek Ruch Chorzow Katowice 1995 S 55 Gazeta Wyborcza Katowice 19 April 2010 S 19 http katowice wyborcza pl katowice 1 35019 7787580 Legenda Ruchu Chorzow jakiej dotad nie znaliscie html Andrzej Gowarzewski Joachim Waloszek Ruch Chorzow Katowice 1995 S 54 55 Normdaten Person GND 1173618996 lobid OGND AKS VIAF 1696154592506043370006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wodarz GerardALTERNATIVNAMEN Wodarz GerhardKURZBESCHREIBUNG polnischer FussballspielerGEBURTSDATUM 10 August 1913GEBURTSORT Bismarckhutte Deutsches KaiserreichSTERBEDATUM 11 November 1982STERBEORT Chorzow Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerard Wodarz amp oldid 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