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Georges Wildenstein 16 Marz 1892 in Paris 10 Juni 1963 ebenda war ein franzosischer Kunsthandler Kunsthistoriker Kunstkritiker und Herausgeber von Kunstzeitschriften Er leitete nach dem Tod seines Vaters Nathan Wildenstein 1934 die Galerien Wildenstein amp Company in Paris London und New York Nathan und Georges Wildenstein 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wildenstein amp Company und das Wildenstein Institute 3 Raubkunst 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks und Quellen 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Galerie Wildenstein Paris um 1900 nbsp Galerie Gimpel amp Wildenstein in New York 1907Georges Wildenstein war der Sohn von Nathan Wildenstein 1851 1934 Dieser war Sohn eines Rabbiners der seinen Geburtsort Fegersheim im Elsass infolge des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 verlassen hatte und sich nach einem Aufenthalt in Carcassonne wo er heiratete in Paris niederliess Nathan Wildenstein begann mit Antiquitaten zu handeln und spezialisierte seine 1875 gegrundete Galerie auf Gemalde des 18 Jahrhunderts 1 Bereits im Jahr 1903 eroffnete er eine zweite Galerie unter dem Namen Gimpel amp Wildenstein in New York in der Fifth Avenue nbsp Gazette des Beaux Arts vom 1 Juli 1859Georges Wildenstein arbeitete ab 1910 in der Galerie seines Vaters in der Rue La Boetie 57 mit In der Ehe mit Jane wurde 1917 der Sohn Daniel geboren Er vertrat Pablo Picasso ab 1918 weltweit gemeinsam mit dem Kunsthandler Paul Rosenberg Sie kauften jedes Jahr eine nennenswerte Anzahl seiner Bilder Die Verbindung Picassos zu Wildenstein dauerte bis zum Jahr 1932 die zu Rosenberg bis 1939 2 Eine weitere internationale Expansion erfolgte 1925 mit der Grundung einer Galerie in London und 1929 in Buenos Aires Im Jahr 1934 ubernahm er nach dem Tod Nathan Wildensteins die Leitung der Galerien die New Yorker Galerie wurde in diesem Jahr in die East 64th Street verlegt Wildenstein war ab 1929 Herausgeber des Kunstmagazins Gazette des Beaux Arts 1859 begrundet von Edouard Houssaye und Charles Blanc sowie Grunder von Arts im Jahr 1924 Als Kenner der franzosischen Malerei veroffentlichte er mehrere Schriften uber die franzosische Kunst und gab Gesamtkataloge uber Kunstler wie zum Beispiel Jean Simeon Chardin Jean Honore Fragonard Paul Gauguin Jean Auguste Dominique Ingres Nicolas Lancret Edouard Manet Berthe Morisot und Maurice Quentin de La Tour heraus Obgleich seine Interessen hauptsachlich Werken des Impressionismus und Post Impressionismus sowie Werken von Pablo Picasso galten unterstutzte er die surrealistische Bewegung und finanzierte deren von 1929 bis 1931 herausgegebene Zeitschrift Documents 3 Anfang 1938 stellte er den Surrealisten seine Galerie Beaux Arts in der Rue du Faubourg Saint Honore 140 als Ausstellungsort fur die Exposition Internationale du Surrealisme in Paris zur Verfugung Im Jahr 1941 musste Wildenstein wegen seiner judischen Abstammung aus dem von den Nationalsozialisten besetzten Frankreich in die USA emigrieren Im Mai des Jahres ubernahm sein Angestellter Roger Dequoy als Folge der Arisierung die Pariser Galerie und liess sie unter Dequoy amp Co firmieren er stand jedoch weiterhin in Kontakt mit Wildenstein 4 In New York setzte Wildenstein die Veroffentlichung der Gazette des Beaux Arts fort Der Erfolg der Galerie wuchs in den Nachkriegsjahren und sie wurde zu einer Institution im Kunsthandel 1945 setzte Wildenstein seinen Freund den Kunsthistoriker Bernard Berenson als Experten fur italienische Gemalde der Renaissance ein 5 Die Wildensteins nahmen nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Arbeit in Paris wieder auf beendeten sie jedoch nach einem Streit mit Andre Malraux dem damaligen franzosischen Kulturminister in den fruhen 1960er Jahren Er hatte Georges Wildenstein offentlich beschuldigt einen Beamten des Kulturministeriums bestochen zu haben um den Verkauf von Georges de la Tours Gemalde Die Wahrsagerin ins Ausland zu ermoglichen Der Fall ging nicht vor Gericht die Familie gab keinen Grund fur die Schliessung des franzosischen Betriebes an 6 Georges Wildenstein wurde im Jahr seines Todes 1963 zum Mitglied der Academie des Beaux Arts gewahlt Wildenstein amp Company und das Wildenstein Institute Bearbeiten nbsp Hotel de WaillyGeorges Wildensteins Sohn Daniel 1917 2001 wurde Nachfolger in der Leitung der Galerie und als Herausgeber der Gazette des Beaux Arts Er grundete 1972 eine zusatzliche Galerie in Tokio Diese und die New Yorker Galerie Wildenstein amp Company werden seit dem Tod Daniel Wildensteins 2001 und dem Tod des alteren Sohnes Alec 1940 2008 von seinem Sohn Guy 1945 allein geleitet Ein Zusammenschluss mit der Pace Gallery unter dem Namen PaceWildenstein in New York im Jahr 1993 wurde mit Wirkung vom 1 April 2010 aufgehoben 7 1970 wurde die Wildenstein Foundation im Gedenken an Georges Wildenstein ins Leben gerufen die 1990 in das Wildenstein Institute seit 2016 Wildenstein Plattner Institute 8 uberging Dieses hat seinen Sitz im Hotel de Wailly in der Rue La Boetie 57 in Paris seit 2016 Hauptsitz des WPI in New York 30 East 20th Street das seit 1905 Privathaus und zugleich Galerie des Grunders Nathan Wildenstein war Neben den Privatraumen der Familie Wildenstein ist das Institut untergebracht seine Bibliothek mit etwa 400 000 Banden und Archivmaterial besitzt eine grossere Dokumentation uber die franzosische Kunst als die Bibliotheque Nationale Die Erweiterung der Bibliothek und die Erstellung von Werkkatalogen gehoren zu den Hauptaktivitaten des Instituts 9 Die Veroffentlichung der Zeitschrift Gazette des Beaux Arts wurde im Jahr 2002 aufgegeben Auswahl von Gemalden vermittelt durch Wildenstein amp Co nbsp Alessandro Botticelli Portrat des Giuliano de Medici 1478 80 National Gallery of Art nbsp Raffael Die Madonna mit dem Kind um 1503 Norton Simon Museum nbsp Georges de la Tour Die Wahrsagerin 1633 1639 Metropolitan Museum of Art nbsp Francois Boucher Portrat der Madame Pompadour 1756 Alte Pinakothek nbsp Francisco de Goya Portrat Don Juan Antonio Llorente 1809 1813 Museu de Arte de Sao Paulo nbsp Jacques Louis David Portrat Napoleon Bonaparte 1812 National Gallery of Art nbsp Gustave Caillebotte Strasse in Paris an einem regnerischen Tag 1877 Art Institute of Chicago nbsp Edouard Manet Portrat des Julien de La Rochenoire 1882 J Paul Getty Museum Los Angeles nbsp Van Gogh Eingang zum offentlichen Park in Arles 1888 Phillips Collection Washington D C nbsp Paul Cezanne Die grossen Badenden um 1906 Philadelphia Museum of ArtRaubkunst BearbeitenDie Familie Wildenstein wurde beschuldigt uber Mittelsmanner Geschafte mit den Nationalsozialisten getatigt und Kunstwerke von zweifelhafter Herkunft erworben zu haben Der Autor Hector Feliciano schrieb in seinem Buch uber Raubkunst die deutsche Ubersetzung erschien 1998 dass Wildenstein nach seiner Flucht 1941 uber seinen Mittelsmann Roger Dequoy mit Adolf Hitlers Kunsthandler Karl Haberstock Geschafte gemacht habe 10 Ein von Daniel Wildenstein und Nachkommen 1999 angestrengter Prozess uber umgerechnet 1 8 Millionen DM Schadenersatz ging zu Gunsten von Feliciano aus da dessen Beweise durch offizielle Dokumente gestutzt wurden Georges Wildensteins Name ist auch auf einer Liste des Judischen Weltkongresses vertreten die Namen von zweitausend Personen enthalt die vermutlich am nationalsozialistischen Kunstraub beteiligt waren 11 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenLancret Biographie et catalogue critiques Les Beaux Arts Paris 1924 La peinture francaise au XVIIIe siecle Braun et Cie Paris 1937 Homage to Paul Cezanne Wildenstein amp Co Ltd London 1939 La peinture francaise au XVIIIe siecle Braun et Cie Paris 1953 Neuauflage Chardin Manesse Zurich 1963 Gauguin I Catalogue Editions Les Beaux Arts Paris 1964 Literatur BearbeitenAlbert Laprande Notices sur la vie et les travaux de Paul Leon 1874 1962 et sur la vie et les travaux de Georges Wildenstein 1892 1963 Paris 1965 Pierre Cabanne Die Geschichte grosser Sammler Von der Liebe zu grossen Kunstwerken und der Leidenschaft sie zu sammeln 2 Aufl Scherz Verlag Bern u a 1966 S 276 305Weblinks und Quellen BearbeitenGeorges Wildenstein im Dictionary of Art Historians englisch Webprasenz der Galerie Wildenstein amp Company in New York englisch Galerie Wildenstein in Tokio englisch Wildenstein Plattner Institute englisch welt de 25 Juni 1999 Holger Christmann Der Fall Wildenstein in Die Welt 25 Juni 1999Einzelnachweise Bearbeiten Harry Bellet Une dynastie de marchands d art lemonde fr 28 Juli 2007 abgerufen am 24 August 2010 Artforum International 22 Juni 1995 abgerufen am 27 August 2010 Dawn Andes Fiona Bradley A playful museum guardian co uk 6 Mai 2006 abgerufen am 23 August 2010 Georges Wildenstein Memento des Originals vom 13 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lostart de lostart de abgerufen am 5 Mai 2015 Ernst Samuels Jayne Samuels Bernard Berenson the Making of a Legend Harvard University Press 1987 S 501 Alan Riding Daniel Wildenstein 84 Head of Art Word Dynasty Dies nytimes com 26 Oktober 2010 abgerufen am 24 August 2010 Lisa Zeitz Pace und Wildenstein Kunftig wieder getrennt Faz net vom 3 April 2010 abgerufen am 23 August 2010 What we do Abgerufen am 17 Januar 2023 Angelika Heinick Wildenstein oder Nichtsein Das Pariser Wildenstein Institute faz net 23 Januar 2005 abgerufen am 22 August 2010 Hector Feliciano Das verlorene Museum Vom Kunstraub der Nazis Aus dem Englischen ubertragen von Chris Hirte Aufbau Verlag Berlin 1998 ISBN 978 3 351 02475 8 Zitiert nach Holger Christmann Der Fall Wildenstein in Die Welt 25 Juni 1999 1 Normdaten Person GND 136446582 lobid OGND AKS LCCN no96065801 VIAF 71450945 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildenstein GeorgesKURZBESCHREIBUNG franzosischer Kunsthistoriker Sammler und KunsthandlerGEBURTSDATUM 16 Marz 1892GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 10 Juni 1963STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georges Wildenstein amp oldid 233617901