www.wikidata.de-de.nina.az
Georg Scheiblein 19 Juli 1766 in Aschaffenburg 9 Marz 1840 im Kloster Schmerlenbach in Hosbach war ein romisch katholischer deutscher Geistlicher 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Scheiblein wurde als Sohn des Sackelmeisters Wilhelm Scheiblein und dessen Ehefrau Agatha geb Ronn geboren Er besuchte die Elementarschule und anschliessend die Lateinschule in Aschaffenburg Nach Beendigung dieser Schule ging er auf das Gymnasium in Mainz und gab ab der 3 Klasse Unterricht gegen Entgelt Hierdurch war er in der Lage den Eltern nicht nur die Schulkosten zu ersparen sondern er konnte sie auch noch finanziell unterstutzen Mit 19 Jahren kam er 1785 in das Priesterseminar Mainz und wurde dort zum Priester ausgebildet Anlasslich des Festes des heiligen Kirchlehrers Augustin hielt er eine lateinische akademische Rede die dazu fuhrte dass er zum Lizenziaten der Theologie ernannt wurde Nach der Ausbildung wurde er zum Priester geweiht und hielt am ersten Sonntag im September 1789 andere Quelle 1 April 1789 in der Pfarrkirche in Aschaffenburg seine erste heilige Messe Kurz darauf wurde er in der Seelsorge angestellt Seine erste Anstellung als Kaplan fand er in Mudau von dort in Dorfprozelten dann in Wiesthal und schliesslich in Bingen dort wurde er auch Lehrer an der Lateinschule Bingen lag zu der Zeit direkt an der franzosischen Grenze und Georg Scheiblein wurde von den Illuminaten und Klubisten bedroht die gegen die katholische Kirche kampften Am 7 Dezember 1798 wurde er zur Stadtpfarrei St Lorenz in Erfurt als Stadtpfarrer Prafekt der katholischen Stadt und Landschulen Direktor des katholischen Gymnasiums und Assesor beim geistlichen Gericht befordert Im Frieden von Luneville vom 9 Februar 1801 wurde beschlossen dass alle in Deutschland bestehenden Erzbistumer Bistumer Stifte und Kloster aufzuheben seien und mit den Erlosen und Einnahmen sollten die weltlichen Fursten fur den in den Jahren davor im Krieg gegen Frankreich entstandenen Schaden entschadigt werden Das Erzbistum Mainz fiel zuerst unter die Sakularisation und wurde in einzelne Bestandteile aufgeteilt Erfurt das ursprunglich eine Kurmainzische Stadt war fiel an die Krone Preussens Die preussische Regierung plante das katholische Gymnasium mit dem lutherischen Gymnasium zu vereinen Georg Scheiblein befurchtete jedoch dass dies zu einer Benachteiligung fur den Katholizismus fuhren konnte und stellte sich offen und bestimmt gegen diese Planungen Der Prasident der Koniglich Preussischen Provinz Erfurt Eichsfeld Christian Konrad Wilhelm von Dohm versuchte ihn daraufhin umzustimmen indem er ihm eine Beforderung anbot Dies lehnte Georg Scheiblein ab werde um keinen Preis in der Welt gegen mein Gewissen handeln und meine Uberzeugungen opfern Christian Konrad Wilhelm von Dohm habe hierauf geantwortet jetzt ist Scheiblein der Unbestechbare und Unbesturmbare mir unvergesslich wert Solange Pfarrer Scheiblein sich in Erfurt befand wurde dieser Antrag nicht wiederholt Am 6 Oktober 1806 versuchten erobernde Franzosen den Kirchenschatz seiner Pfarrei zu rauben Georg Scheiblein der bereit war sein Leben zu opfern verweigerte die Herausgabe des Schlussels Dies notigte ihm zwar den Respekt der Franzosen ab allerdings zog er sich mit seiner Standhaftigkeit auch die Missbilligung einiger Burger zu Als einige Burger des Furstentums Erfurt dem franzosischen Stadtkommandanten zutrugen es gebe Streitigkeiten zwischen der katholischen und der lutheranischen Kirche die ursachlich in der Person Georg Scheibleins begrundete seien wurden hierzu Ermittlungen durch den Stadtkommandanten eingeleitet Bei den anschliessenden Erkundigungen erklarte das protestantische Konsistorium in Erfurt amtlich dass die gegen Herrn Scheiblein angebrachte Anzeige eine barsche Luge sey Hierauf wurden Verdachtigungen an das bischofliche Kommissariat gesandt dass Georg Scheiblein in Korrespondenz mit den Feinden Frankreichs stehe Hierauf wurde er aus Erfurt abgerufen und zur Verantwortung nach Aschaffenburg geladen Die hierzu einberufene Untersuchungskommission kam zu dem Resultat das Georg Scheiblein unschuldig sei und er seine Pfarrei in Erfurt wieder beziehen konne hierauf verzichtete er aber freiwillig Der Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg hatte im Rahmen der Sakularisation das aufgeloste Kloster Schmerlenbach erhalten Dieses schenkte er 1807 dem Aschaffenburger Klerikalseminar welches 1812 eine eigene Pfarrei mit angeschlossenem Korrektionshaus fur Geistliche in Schmerlenbach einrichtete Amt 17 Februar 1812 wurde Georg Scheiblein erster Direktor des Korrektionshauses 1814 fiel das Furstentum Aschaffenburg an die Bayerische Krone und der Kronprinz Ludwig nutzte das dortige Schloss Johannisburg als seine Sommerresidenz Der Kronprinz besuchte das sich in der Nahe befindliche Kloster Schmerlenbach und lernte Pfarrer Georg Scheiblein kennen 3 Am 4 Oktober 1826 wurde er durch den bayerischen Konig Ludwig I zum Koniglichen Geistlichen Rat ernannt verbunden mit der Tax und Stempelfreiheit die er jedoch nicht fur sich nutzte 4 Die Kinder des Konigs hielten sich ofter beim Pfarrer Scheiblein auf so dass dieser 1834 ein Fest zu Ehren der heiligen Schutzengel der koniglichen Prinzen und Prinzessinnen beging Er konnte hierbei den Bischof Adam Friedrich Gross zu Trockau dafur gewinnen die Feier alljahrlich kirchlich anzuordnen Der Bischof sicherte handschriftlich zu in der Pfarrkirche von Schmerlenbach auf eigene Kosten eine Schutzengelbruderschaft zu stiften in der Mitglieder der Gemeinde Schutzengel z B fur Altere und Kranke sind Er erwirkte beim Papst Gregor XVI Ablasse fur das jahrliche Hauptfest und fur die vierteljahrlichen Feiertage an denen die Kirche von Schmerlenbach von den Glaubigen besucht wurde Zur Umsetzung des bischoflichen Erlasses der den Ertrag des Klingelbeutels und des Opferstocks zur Deckung der Kosten bestimmte kam es dann jedoch nicht weil keine nennenswerten Ertrage eingenommen wurden Pfarrer Scheiblein beging das Fest jahrlich auf eigene Kosten liess jedoch im Pfarrbuch ausdrucklich vermerken dass diese Regelung fur seine Nachfolger nicht verbindlich sei und das Fest bis zur bischoflichen versprochenen Kostendeckung freiwillig abzuhalten sei Am 1 September 1839 wurde sein funfzigjahriges Priesterjubilaum begangen das mit dem Fest der heiligen Schutzengel zusammenfiel Acht Tage spater erhielt der Jubelpriester von Konig Ludwig I ein eigenhandig erstelltes Gratulationsschreiben in dem er ihm auch das Ehrenkreuz des Ludwigordens verlieh 5 Georg Scheiblein war auch schriftstellerisch tatig verfasste zahlreiche Aufsatze und kurze Abhandlungen ausserdem war er Redakteur der theologischen Zeitschrift Der Katholik Auszeichnungen BearbeitenTrager des LudwigordensWerke Auswahl BearbeitenPeter Kuhn Georg Scheiblein Lothar Marx Positiones physicae de universalibus corporum attributis et de particularibus corundem affectionibus Univ Diss Mainz 1784 Fasten Predigt gehalten in der Stiftskirche zum heil Peter u Alexander zu Aschaffenburg Frankfurt a M 1816 Beilagen zur religiosen Zeitschrift Der Katholik Strassburg 1823 1 Briefwechsel zwischen alten und altglaubigen Landpfarrern uber G L C Kopps Buch Die katholische Kirche im 19 Jahrhundert Wurzburg 1831 2 Der Katholik eine religiose Zeitschrift zur Belehrung und Warnung 13 Band Strassburg 1824 3 Der zu Halle in effigie an Pranger gestellte alte und altglaubige katholische Landpfarrer Verfasser des Briefwechsels uber die katholische Kirche im 19ten Jahrhundert etc bearbeitet vom geheimen geistlichen Rathe Herrn Kopp Dinkelsbuhl Walther 1832 4 Literatur BearbeitenRuckerinnerung an den hochw Herrn Georg Scheiblein kgl bayer geistl Rath und Pfarrer zu Schmerlenbach Aschaffenburg 1840 5 Otto Schmid Scheiblein Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 699 f Einzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen B F Voigt 1842 google de abgerufen am 20 Dezember 2017 Deutsche Biographie Scheiblein Georg Deutsche Biographie Abgerufen am 21 Dezember 2017 Simon J Jandebeur Die vorhinigen Frauenkloster in Hagen und Schmerlenbach bei Aschaffenburg eine kurze Spezialgeschichte Wailandt 1858 google de abgerufen am 21 Dezember 2017 Allgemeine Literatur Zeitung vom Jahre 1826 1826 google de abgerufen am 21 Dezember 2017 Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Konigreichs Bayern 1839 1839 google de abgerufen am 21 Dezember 2017 Normdaten Person GND 119473844 lobid OGND AKS VIAF 822868 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheiblein GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher GeistlicherGEBURTSDATUM 19 Juli 1766GEBURTSORT AschaffenburgSTERBEDATUM 9 Marz 1840STERBEORT Kloster Schmerlenbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Scheiblein amp oldid 237569057