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Georg Kranzlein 27 November 1881 in Wassertrudingen 5 November 1943 in Frankfurt am Main war ein deutscher Chemiker und SS Obersturmbannfuhrer Georg Kranzlein zwischen 1910 und 1920 in Frankfurt Hochst Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenGeorgs Vater Heinrich 1849 1941 war ein aus dem mittelfrankischen Schopfloch stammender Kaufmann Seine Mutter hiess Auguste 1856 1942 1 Georg Kranzlein war der Schwager des Kupferschmieds und Apparatebauunternehmers Richard Samesreuther 2 Aufgrund gemeinsamer Interessen arbeiteten Kranzlein und Samesreuther gemeinsam an technischen Entwicklungen und deren Patentierungen 3 4 Leben BearbeitenGeorg Kranzlein besuchte die Realschule in Rothenburg ob der Tauber und die Industrieschule in Nurnberg und studierte nach dem Abitur an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg Chemie 1907 wurde er in Wurzburg mit seiner Arbeit Uber die Bildung von Thioderivaten der aromatischen Aldehyde Ketone und Hydrole zum Dr phil promoviert Kranzlein war zunachst ein Jahr im chemischen Labor des Frankfurter Physikalischen Vereins tatig bevor er 1908 bei den Farbwerken vormals Meister Lucius amp Bruning in Hochst am Main eintrat Kranzlein entwickelte zahlreiche Kupen und Wollfarbstoffe und fuhrte die Anthrasolfarbstoffe ein Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Kriegschemiker erfolgreich an der Ausarbeitung von Gas und Nebelmunition sowie Einschiessgranaten und Leuchtspur und Phosphormunition Aufgrund seiner Leistungen im Krieg wurde ihm 1920 die Leitung der Alizarinfabrik ubertragen in der er 1923 Prokura erhielt und 1928 zum Direktor ernannt wurde 1922 war Kranzlein Mitbegrunder und von 1933 bis 1943 Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission fur Alizarin und Kupenfarbstoffe der IG Farben Georg Kranzlein begrundete 1930 die Kunststoff Kommission der IG Farben und wurde 1936 Vorsitzender der Fachgruppe fur Chemie der Kunststoffe im Verein Deutscher Chemiker VDCh Er war ab Mai 1933 Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 2 399 639 und wurde bereits im Juni 1933 Anwarter fur eine Mitgliedschaft bei der SS In der SS erkannte man die Moglichkeiten die sich durch die Einbindung des ersten Gas Chemikers der IG ergaben Im Januar 1934 wurde Georg Kranzlein in die SS aufgenommen Mitgliedsnummer 124 908 und erreichte im Lauf seiner SS Karriere zuletzt den Dienstgrad SS Obersturmbannfuhrer Durch Georg Kranzlein erhielten die SS Angehorigen ihre Ausbildung in den modernsten Gas und Luftschutzanlagen des Werkes Frankfurt der I G 1935 wurde Kranzlein vom Gauleiter Gau Hessen Nassau Jakob Sprenger fur die NSDAP zum Ratsherrn der Stadt Frankfurt am Main berufen Kranzlein war ein uberzeugter Nationalsozialist und fanatischer Antisemit der offen gegen Juden hetzte und die strikte Anwendung der Nurnberger Gesetze einforderte Er setzte sich mit allem Nachdruck dafur ein dass judische Mitarbeiter in der Forschung zunachst fruhzeitig in den Ruhestand geschickt wurden und prophezeite schon einige Zeit vor Beginn des Zweiten Weltkriegs eine grosse Judenreinemacherei in Europa einschliesslich Russland und dass Europa in 5 Jahren keinen Juden mehr hat Ende der 1930er Jahre war er Redner auf der Plassenburg der Reichsschulungsburg der deutschen Technik 1940 wurde Kranzlein Leiter des Gauamts Hessen Nassau fur Technik der NSDAP und im April 1940 wurde er zum Wehrkreisbeauftragten des Reichsministeriums fur Bewaffnung und Munition fur den Wehrkreis IX ernannt Entscheidend beteiligt war Kranzlein 1941 an der Errichtung des Frankfurter Hauses der Technik Die Universitat Frankfurt am Main ernannte ihn 1933 zum Ehrendoktor Dr phil nat h c 1937 wurde Georg Kranzlein als Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen Im Dezember 1940 verlieh ihm Adolf Hitler personlich in der Reichskanzlei das Kriegsverdienstkreuz II Klasse Der Chemiker und spatere Geschaftsfuhrer der Bunawerke Huls und Vorsitzende der Deutschen Kautschuk Gesellschaft Paul Kranzlein 1912 1986 war sein Sohn Literatur BearbeitenStephan H Lindner Hoechst Ein I G Farben Werk im Dritten Reich Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52959 3 Helmut Maier Chemiker im Dritten Reich Die Deutsche Chemische Gesellschaft und der Verein Deutscher Chemiker im NS Herrschaftsapparat Wiley 2015 ISBN 978 3 527 33846 7 Manfred Simon Kranzlein Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 638 f Digitalisat Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges 2 Ausgabe K G Saur Munchen 2006 S 6Weblinks BearbeitenDigitales Portratarchiv Georg Kranzlein PDF Mitgliedseintrag von Georg Kranzlein bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina Kalliope Verbund Chemiker Literatur von und uber Georg Kranzlein im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Einzelnachweise Bearbeiten Kranzlein Georg Deutsche Biografie online auf deutsche biografie Aufgerufen am 29 Juli 2022 Harald Bechmann 1919 2009 Buss SMS Canzler Chronik zum 90 jahrigen Firmenjubilaum Erlauterung auf S 35 Hrsg Buss SMS Canzler GmbH WD Print und Medien Wetzlar 2009 Auflage 600 Im Archiv des Geschichts und Heimatvereins Herrschaft Merode e V Harald Bechmann 1919 2009 Buss SMS Canzler Chronik zum 90 jahrigen Firmenjubilaum Erlauterung auf S 42 Hrsg Buss SMS Canzler GmbH WD Print und Medien Wetzlar 2009 Auflage 600 Im Archiv des Geschichts und Heimatvereins Herrschaft Merode e V Patent DE525231C Heizkorper Angemeldet am 10 April 1928 veroffentlicht am 21 Mai 1931 Anmelder Georg Kranzlein Samesreuther amp Co G m b H Normdaten Person GND 130334995 lobid OGND AKS VIAF 70034495 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kranzlein GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und SS ObersturmbannfuhrerGEBURTSDATUM 27 November 1881GEBURTSORT WassertrudingenSTERBEDATUM 5 November 1943STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Kranzlein amp oldid 232759476