www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Georg Philipp Hopfner 8 Oktober 1780 in Giessen 22 Juni 1845 in Darmstadt war ein deutscher Richter und Abgeordneter Da er bis auf die Eidverweigerung von 1820 relativ unprofiliert blieb erscheint er als private wie politische Personlichkeit so gut wie verschollen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Karriere 3 Abgeordneter 4 Eidverweigerung 1820 4 1 Ausgangslage 4 2 Argumentation 4 3 Konsequenzen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenGeorg Hopfner war der Sohn des Professor der Rechte an der Universitat Giessen Ludwig Friedrich Hopfner 1743 1797 und dessen Frau Marianne geborene Thom 1751 1840 Hopfner der evangelisch war blieb unverheiratet Karriere BearbeitenGeorg Hopfner studierte Rechtswissenschaften und wurde 1808 Hofgerichtsassessor in Darmstadt 1811 Oberappellationsrat und 1818 einer der ersten Richter am neu geschaffenen Provisorischen Kassations und Revisionsgerichtshof fur die Provinz Rheinhessen 2 dem hochsten Gericht im Grossherzogtum fur den Teil seines Gebietes die Provinz Rheinhessen in der franzosisches Recht galt Abgeordneter BearbeitenGeorg Hopfner wurde bei allen Wahlen zu den Landstanden von 1820 bis 1834 gewahlt Allerdings verweigerte die Regierung ihm ausser 1832 immer den erforderlichen Urlaub um das Mandat auch antreten zu konnen 3 Bei der Wahl 1820 wurde er sogar sowohl in Darmstadt als auch im Wahlbezirk der Stadt Friedberg gewahlt Die Wahl in Friedberg wurde im Marz 1821 durch die zweite Kammer fur ungultig erklart eine Nachwahl angeordnet bis zum Ende der ersten Wahlperiode aber nicht umgesetzt Der Sitz blieb vakant So gehorte Georg Hopfner nur von 1832 bis 1833 der Zweiten Kammer der Landstande an Er wurde fur den Wahlbezirk Stadt Alsfeld gewahlt In den Standen vertrat er liberale Positionen Eidverweigerung 1820 BearbeitenAusgangslage Bearbeiten Die Verfassungsbewegung im Grossherzogtum Hessen forderte eine zwischen Untertanen und Grossherzog ausgehandelte Verfassung Grossherzog Ludewig I kundigte am 25 Marz 1819 eine Verfassung an 4 und oktroyierte sie im Marz 1820 5 Sowohl formal weil oktroyiert und nicht ausgehandelt als auch inhaltlich weil sie den Landstanden kaum Mitwirkungsmoglichkeiten offnete wurde sie von der Verfassungsbewegung und den Liberalen abgelehnt Gleichwohl diente sie als Grundlage den ersten Landtag des Grossherzogtums zu wahlen Georg Hopfner wurde im Wahlbezirk der Stadt Darmstadt gewahlt Argumentation Bearbeiten Georg Hopfner formulierte eine Eingabe an den Grossherzog die 31 weitere Abgeordnete unterschrieben Das Marz Edikt sei gar keine Verfassung Es habe nichts mit der im Marz 1819 zugesagten umfassenden Kostitutionsurkunde zu tun entspreche auch nicht den Vorgaben der Deutschen Bundesakte 6 und sei deshalb gar keine Verfassung Auf eine nicht existierende Verfassung konne er und die Mitunterzeichner keinen Eid leisten 7 Diese Haltung bedrohte den Frieden im Land den die Regierung nach zum Teil gewaltsamer Auseinandersetzung mit der Bevolkerung im Herbst 1819 glaubte durch die Marz Verfassung und die Bildung neuer Landstande wieder hergestellt zu haben Konsequenzen Bearbeiten Zwar gab ein Teil der Eidverweigerer in der Folge nach allerdings zu dem Preis dass die Regierung entgegen ihrer ursprunglichen Absicht nun doch uber eine Verfassung verhandeln musste Dies fuhrte letztendlich zur Dezember Verfassung von 1820 die im Grossherzogtum bis 1918 in Kraft bleiben sollte 8 Literatur BearbeitenSiegfried Buttner Die Anfange des Parlamentarismus in Hessen Darmstadt und das du Thilsche System Historischer Verein fur Hessen Darmstadt 1969 Eckhart G Franz Peter Fleck Fritz Kallenberg Grossherzogtum Hessen 1800 1806 1918 In Walter Heinemeyer Helmut Berding Peter Moraw Hans Philippi Hg Handbuch der Hessischen Geschichte Band 4 2 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich 1806 1815 1945 Die hessischen Staaten bis 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1238 7 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 289 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 S 447 448 1013 1014 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 137 Weblinks BearbeitenHopfner Ernst Georg Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Buttner S 73 Beschluss vom 29 Juni 1818 ursprunglich abgedruckt in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung Nr 79 vom 2 Juli 1818 In Sammlung der in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1818 publicirten Verordnungen und hoheren Verfugungen Grossherzogliche Invalidenanstalt Darmstadt 1819 S 69 Buttner S 73 In Grossherzoglich Hessische Zeitung vom 25 Februar 1819 S 229 Edict uber die landstandische Verfassung des Grossherzogtums vom 18 Marz 1820 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 13 vom 24 Marz 1820 S 101ff Artikel 13 Bundesakte enthielt allerdings nur die wenig konkrete Vorgabe In allen Bundesstaaten wird eine landstandische Verfassung stattfinden Buttner S 73 Franz Fleck Kallenberg Grossherzogtum Hessen S 758 760 Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks Alsfeld Stadt Georg Christoph Kick 1820 1824 Wilhelm Muller 1826 1830 Georg Hopfner 1832 1833 Ernst Koch 1834 Georg Krauskopf 1834 1841 Gerhard Ramspeck 1841 1849 Karl Steinberger 1849 1850 Wilhelm Schmitt 1851 1856 Eduard Neidhardt 1856 1858 Wilhelm Eduard Hyppolite 1858 1862 Wilhelm Gottlieb Soldan 1862 1869 Karl Ferdinand Schulz 1869 Theodor Kolb 1869 1872 Werner Ramspeck 1872 1875 Julius Schulze 1875 1877 Gustav Hofmann 1877 1878 Karl Grunewald 1878 1890 Karl Gundrum 1890 1902 Heinrich Reh 1902 1918 Normdaten Person GND 110316189X lobid OGND AKS VIAF 28146574881438150933 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hopfner GeorgALTERNATIVNAMEN Hopfner Ernst Georg PhilippKURZBESCHREIBUNG Landtagsabgeordneter Grossherzogtum HessenGEBURTSDATUM 8 Oktober 1780GEBURTSORT GiessenSTERBEDATUM 22 Juni 1845STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Hopfner amp oldid 223000435