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Genius Loci ist der Titel einer Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Clark Ashton Smith die er am 2 September 1931 abschloss und 1933 in dem Pulp Magazin Weird Tales veroffentlichte 1948 nahm er sie titelgebend in seinen dritten Sammelband Genius Loci and Other Tales auf der im Verlag Arkham House herauskam Eine deutsche Ubersetzung Teichlandschaft mit Erlen und Weide von Friedrich Polakovics erschien 1970 in der Erzahlungssammlung Saat aus dem Grabe der Buchreihe Bibliothek des Hauses Usher und 1982 als Nachdruck in der Phantastischen Bibliothek des Suhrkamp Verlages Clark Ashton Smith 1912 Die phantastische und unheimliche Erzahlung gehort neben der Stadt der singenden Flamme Des Magiers Wiederkehr The Return of the Sorcerer und Saat aus dem Grabe The Seed from the Sepulcher zu Smiths bekanntesten Geschichten Vom Begriff Genius loci ausgehend umkreist sie den todbringenden Einfluss eines Ortes dem mehrere Menschen zum Opfer fallen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Hintergrund und Entstehung 3 Einfluss und Rezeption 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer Landschaftsmaler Amberville hat sich in das Haus des Schriftstellers und Ich Erzahlers Murray einquartiert und berichtet von einem dusteren Ort der etwas Boses auszustrahlen scheint und den er auf zwei Zeichnungen festgehalten hat Eine von drei Hangen eingerahmte morastige Wiese mit einem Teich einigen verkruppelten Erlen und einer abgestorbenen Weide die sich uber das Gewasser neigt als ware ihr Sturz von geheimnisvollen Kraften aufgehalten worden 1 Als der Erzahler die Bilder betrachtet nimmt er ein fremdartiges Ubel wahr das er schwer in Worte fassen kann Trotz der bedrohlichen Atmosphare will der Maler den Ort erneut aufsuchen und in einem Olgemalde verewigen Mit seinen Utensilien besucht er die Wiese in den folgenden Tagen gerat zunehmend unter ihren fatalen Einfluss und durchlauft eine Wesensveranderung Nur murrisch beantwortet er die besorgten Fragen Murrays der erfolglos versucht ihn von dem unheilbringenden Ort fernzuhalten Der Landstrich dessen Vorbesitzer Chapman dort auf mysteriose Weise ums Leben gekommen ist scheint ein eigenes vampirisches Wesen zu haben und von etwas bewohnt zu werden das die Alten einen Genius Loci nannten 2 Um sich einen Eindruck zu verschaffen folgt Murray ihm eines Tages und kann sich beim Anblick des Ortchens zunachst nicht vorstellen dass sich dort etwas Grauenvolles verbergen konnte Dies andert sich als er dem erstarrt wirkenden Maler uber die Schulter blickt und auf dem Bild die Wiese wie einen lauernden Damon wahrnimmt Als er die Landschaft erneut betrachtet erscheint sie ihm plotzlich verdunkelt und unheimlich und ihn beschleicht das Gefuhl die Zweige der Erlen wurden ihm verlockend zuwinken und er konnte im morastigen Boden versinken Da sich Amberville im Banne der Landschaft weiter verschliesst und immer abweisender wirkt bittet Murray dessen Verlobte brieflich um Hilfe Sie erscheint nach einigen Tagen und kann den Maler zunachst etwas aufheitern und ablenken bis sie selbst in das Geschehen hineingezogen wird und nichts mehr ausrichten kann Als die beiden eines Nachts der morbiden Versuchung nicht widerstehen konnen die Wiese im Mondlicht zu besuchen ahnt der Erzahler die Bedrohung Er eilt ihnen nach und hort bereits aus der Ferne Entsetzensschreie Die Senke ist von eigenartig sich windenden Nebelschwaden erfullt durch die Murray nach unten lauft Entsetzt erblickt er die beiden reglos im Tumpel treibend Eine fahle Ausdunstung schwebt empor und lasst die Gesichter der Toten und des Vorbesitzers hervortreten ein schrecklicher Anblick der den Erzahler daran hindert die Leichen zu bergen Hintergrund und Entstehung BearbeitenAnders als Smiths Fantasygeschichten die in exotisch fiktionalen oder stilisierten Landschaften wie Averoigne oder Zothique Hyperborea oder Atlantis spielen beginnt die Handlung dieser Erzahlung in der Wirklichkeit was sie mit den Kurzgeschichten Des Magiers Wiederkehr oder Aforgomons Kette verbindet die ebenfalls der Phantastik zuzuordnen sind Nach muhevoller und langwieriger Arbeit bezweifelte Smith die Qualitat und Verkauflichkeit des Werkes Er hielt es zunachst fur ein Experiment und wusste nicht was er damit anfangen sollte In einem Brief an August Derleth schrieb er seine Geschichte beschreibe eine Landschaft mit einer bosen und vampirischen Personlichkeit die Menschen sowohl angstigt als auch anzieht und schliesslich vernichtet 3 Nach diesen Zweifeln war er umso uberraschter dass der Herausgeber Farnsworth Wright die Erzahlung akzeptierte Da Wright noch andere Geschichten von ihm erworben hatte konnte er Genius Loci erst im Juni 1933 veroffentlichen 4 Einfluss und Rezeption BearbeitenZur grossen Freude Smiths reagierte H P Lovecraft positiv und lobte die dunkle Faszination des Werkes Er gratulierte ihm und schrieb es sei Smith gelungen den vagen geografischen Horror einzufangen den er selbst vergeblich zu gestalten versucht habe 5 Hierbei sprach er auch die Abhandlung The Vampire His Kith and Kin des Exzentrikers Montague Summers an die viele Anregungen fur Smiths Kurzgeschichte enthalte Tatsachlich ist es moglich dass Smith der uber ein Exemplar der Schrift verfugte von ihr beeinflusst worden ist Summers ein Kenner der Schauerliteratur und Phantastik 6 erwahnte die schadlichen Ausdunstungen und Nebel in Mooren und Sumpfen die zu unterschiedlichen Deutungen fuhren konnen In China etwa wurde man Irrlichter als Zeichen deuten dass an einem Ort Blut vergossen wurde und mit Gespenstern und Vampiren in Verbindung bringen die Krankheiten ubertragen Die Fieberanfalle Malariakranker konnten Wahnvorstellungen hervorrufen die spater in Legenden die Form boser Kreaturen annehmen die den Opfern das Leben aussaugen 7 Auch Algernon Blackwood in dessen Werk das Unheimliche haufig naturdamonische Formen annimmt konnte Smiths Geschichte beeinflusst haben Wahrend in seiner bekannten Erzahlung The Willows Die Weiden zwei Freunde die auf einer mit Weiden bewachsenen Insel ubernachten von einer Macht beeinflusst werden die von den Baumen ausgeht 8 handelt The Transfer von einem Landstrich der den Wanderern die Lebenskraft wie ein seelenraubender Vampir entzieht 9 Fur Rein A Zondergeld gehort Genius Loci neben The Seed from the Sepulcher zu den uberzeugendsten Erzahlungen Smiths 10 Einzelnachweise Bearbeiten Zit nach Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 221 Zit nach Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 226 Zit nach Scott Connors und Ron Hilger Anmerkungen zu den Erzahlungen In Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 398 Scott Connors und Ron Hilger Anmerkungen zu den Erzahlungen In Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 399 Zit nach Scott Connors und Ron Hilger Anmerkungen zu den Erzahlungen In Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 400 Rein A Zondergeld Summers Montague In Lexikon der phantastischen Literatur Suhrkamp Phantastische Bibliothek Frankfurt 1983 S 230 Scott Connors und Ron Hilger Anmerkungen zu den Erzahlungen In Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 400 Rein A Zondergeld Blackwood Algernon In Lexikon der phantastischen Literatur Suhrkamp Phantastische Bibliothek Frankfurt 1983 S 38 Scott Connors und Ron Hilger Anmerkungen zu den Erzahlungen In Clark Ashton Smith Genius Loci Gesammelte Erzahlungen Band 3 Festa Verlag Leipzig 2013 S 400 Rein A Zondergeld Lexikon der phantastischen Literatur Clark Ashton Smith Suhrkamp Phantastische Bibliothek Frankfurt 1983 S 230 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genius Loci Smith amp oldid 213897489