Der Gefäßtonus ist die aktiv gehaltene Spannung, die in einem Gefäßsegment von der glatten Gefäßmuskulatur entwickelt wird. Er ist so ein entscheidendes Stellglied für die Organdurchblutung und beeinflusst maßgeblich die Physik des Blutkreislaufs.
Funktion Bearbeiten
Regulation Bearbeiten
Die Regulation erfolgt über zentrale (Blutdruck) und lokale Mechanismen. Es gibt hierbei unterschiedliche Rezeptorverteilungen im Körper, auch die Gefäße haben unterschiedliche Eigenschaften.
- Gefäßnerven (Vasomotoren): Freisetzung von Noradrenalin wirkt
- niedrig dosiert auf alpha1-Rezeptoren ⇒ Gefäßkonstriktion (Engstellung) vor allem kleiner Arterien.
- (hochdosiert auf präsynaptische alpha2-Rezeptoren ⇒ Hemmung der Noradrenalinfreisetzung als Gegenregulation)
- zirkulierende Hormone: Adrenalin gelangt über den Blutweg zu den beta2-Rezeptoren ⇒ Weitstellung der Herzkranzgefäße
- myogene Antwort der glatten Muskulatur auf Dehnung
- lokale Faktoren:
- Stoffwechselendprodukte wie ADP, AMP, Adenosin, Kalium, Wasserstoff-Ionen („Säure“), CO2- und O2-Mangel signalisieren den kleinen Arterien vermehrten Durchblutungsbedarf und wirken gefäßerweiternd.
- Prostacyclin I 2 (PGI2)
- Stickstoffmonoxid NO (Synonym EDRF (endothelium-derived relaxing factor))
- Endotheline
- flussabhängige Vasodilatation (Gefäßerweiterung)
weitere Gefäßdilatatoren:
- Histamin
- verschiedene Entzündungsmediatoren
Siehe auch Bearbeiten
Literatur Bearbeiten
- Erland Erdmann: Vasokonstriktion und Vasodilatation. In: Klinische Kardiologie. Krankheiten des Herzens, des Kreislaufs und der herznahen Gefässe. Springer, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-79011-2, S. 292, books.google.de
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Eintrag zu Gefäßtonus im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck, abgerufen am 20. Mai 2014.
- (Memento vom 24. Dezember 2004 im Internet Archive), abgerufen am 20. Mai 2014. (PDF, S. 8/9.)
- Wichtige Gesetze der Blutflussregulation (PDF) auf diss.fu-berlin.de, abgerufen am 20. Mai 2014.
- Standardformel zur Berechnung des TPR S. 14. auf d-nb.info, abgerufen am 20. Mai 2014.
- Hans Walter Striebel: Normalwerte, Berechnungsformeln, Umrechnungen. In: Operative Intensivmedizin. Sicherheit in der klinischen Praxis. Schattauer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7945-2480-8, S. 736.