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Das Gebanderte oder Streifige Rotschenkelhornchen Funisciurus lemniscatus ist eine Hornchenart aus der Gattung der Rotschenkelhornchen Funisciurus Es kommt in Teilen Zentralafrikas vor Es lebt in Regenwaldgebieten des Flachlandes und ernahrt sich Im Vergleich zu anderen Arten der Gattung zu einem vergleichsweise grossen Anteil von Termiten und Ameisen Gebandertes RotschenkelhornchenSystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Erdhornchen Xerinae Tribus ProtoxeriniGattung Rotschenkelhornchen Funisciurus Art Gebandertes RotschenkelhornchenWissenschaftlicher NameFunisciurus lemniscatus LeConte 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Gebanderte Rotschenkelhornchen erreicht eine durchschnittliche Kopf Rumpf Lange von 15 0 bis 17 7 Zentimetern der Schwanz ist 115 bis 145 Zentimeter lang Das Gewicht betragt etwa 120 bis 160 Gramm Die Hinterfusslange betragt 33 bis 41 Millimeter 1 Es handelt sich um ein kleines Hornchen mit einem braunen Ruckenfell die Haare sind fein schwarz und sandfarben gebandert Auf den Korperseiten befinden sich beiderseits je zwei dunkelbraune bis schwarze Streifen die vom Nacken bis zum Rumpf reichen Die inneren Streifen werden durch den braunen Rucken getrennt die ausseren Streifen durch einen schmaleren gelb braunen Streifen Das Bauchfell ist weiss oder sandfarben 1 Die Schwanzlange betragt etwa 80 der Kopf Rumpf Lange Er ist buschig mit langen Haaren die Oberseite ist graulich sandfarben und die Unterseite gelblich sandfarben 1 2 Die Weibchen haben zwei paarige Zitzen 0 0 1 1 4 1 1 0 2 3 221 0 1 3Zahnformel der Rotschenkelhornchen Der Schadel hat eine Gesamtlange von 42 1 bis 43 9 Millimetern und eine Breite von etwa 22 9 bis 24 6 Millimetern Wie alle Arten der Gattung besitzt die Art im Oberkiefer pro Halfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn Incisivus dem eine Zahnlucke Diastema folgt Hierauf folgen zwei Pramolare und drei Molare Die Zahne im Unterkiefer entsprechen denen im Oberkiefer allerdings nur mit einem Pramolaren Insgesamt verfugen die Tiere damit uber ein Gebiss aus 22 Zahnen 3 Der knocherne Gaumen endet am Vorderrand der letzten Molaren 1 Das Gebanderte Rotschenkelhornchen ahnelt anderen in der gleichen Region vorkommenden Rotschenkelhornchen und unterscheidet sich von diesen vor allem durch seine Grosse und die Farbung Das teilweise sympatrisch vorkommende Lady Burton Rotschenkelhornchen Funisciurus isabella ist etwas kleiner und die inneren Streifen reichen bei ihm bis zu den Ohren zudem ist der Bereich zwischen allen Streifen sandfarben braun und die Alarmrufe unterscheiden sich Von den teilweise ebenfalls gemeinsam mit den beiden Arten vorkommenden Alexander Hornchen Paraxerus alexandri und Bohm Buschhornchen Paraxerus boehmi unterscheidet sich das Gebanderte Rotschenkelhornchen durch die grossere Grosse und die deutlich unterschiedliche Farbung des Ruckens und der Seitenstreifen 1 Verbreitung BearbeitenDas Gebanderte Rotschenkelhornchen kommt im Bereich der Westkuste von Zentralafrika vom sudlichen Kamerun uber Aquatorial Guinea und den grossten Teil von Gabun bis in den Westen der Republik Kongo dem Sudwesten der Demokratischen Republik Kongo und der Enklave Cabinda Angola vor 1 2 4 Lebensweise BearbeitenDas Gebanderte Rotschenkelhornchen lebt vor allem in dichten tropischen Regenwaldgebieten des Flachlands in Sekundarwaldern und degradierten Waldern kommt es seltener vor 1 Es lebt als Einzelganger oder seltener in Paaren oder Kleingruppen Dabei machen Einzelganger bei Sichtungen mit etwa 59 der Falle den grossten Anteil aus in Paaren werden sie in etwa 21 in Kleingruppen von drei Tieren in 11 und in Gruppen mit vier Tieren in 7 der Falle gesichtet Die Einzeltiere halten dabei in der Regel mehr als einen Meter meistens funf bis 20 Meter Abstand In Gefangenschaft gehaltene Paare teilten sich keine Nestbox und es kam haufiger zu Angriffen des dominanteren Tieres gegenuber dem weniger dominanten Mit Sendern ausgestattete Paare hielten sich uber mehrere Tage im gleichen Gebiet auf hielten in der Regel jedoch einen Abstand von 15 bis 40 Metern voneinander Die Territorien der Tiere umfassen nach Angaben einer Untersuchung etwa 1 0 bis 1 6 Hektar mit Sendern ausgestattete Mannchen bewegten sich in einer Rate von 51 Metern pro Stunde Weibchen von 48 Metern pro Stunde 1 Sie sind tagaktiv und leben als gute Kletterer im Geast der Baume Die Aktivitat erfolgt uber den gesamten Tag nach der Morgendammerung bis in den fruhen Abend Die Nahrung suchen sie in der Regel am Boden oder im Unterwuchs und in niedrigen Baumen sehr selten in Hohen uber funf Metern Die runden Nester haben einen Durchmesser von etwa 21 Zentimetern wobei einzelne Individuen mehrere Nester nutzen Sie bauen sie in der Regel aus einzelnen grossen Blattern die sie mit Pflanzenfasern umwickeln und mit zwei bis drei Eingangen ausstatten Sie werden im Geast der Gebusche und kleinen Baume in Lianen oder in Baumstammen und Holzstapeln am Boden angelegt Bei der Verfolgung besenderter Hornchen nutzten funf Individuen insgesamt 17 Nester Werden sie durch Vibrationen gestort verlassen sie das Nest und rennen zu einem anderen Nest in der Nahe Die Tiere ernahren sich wie andere Arten der Gattung vorwiegend herbivor von Fruchten und Samen die etwa 59 der Nahrung ausmachen hinzu kommt ein vergleichsweise grosser Anteil an Insekten und anderen Wirbellosen 36 die teilweise mit der langen Zunge aus Rinden und Spalten geholt werden Unter den Insekten werden vor allem Ameisen und Termiten gefressen In seltenen Fallen wurden bei Tieren bis zu 100 Termiten im Magen gefunden was auf eine opportunistische Ernahrung deutet 1 Die Kommunikation der Tiere erfolgt uber verschiedene Rufe darunter ein vergleichsweise leiser Alarmruf aus einer Serie von einem bis acht in der Regel drei chucks die die Tiere allein oder gemeinsam ausstossen der Ruf wird von einer Abwartsbewegung des Schwanzes begleitet Hinzu kommt ein sehr lauter Alarmruf bestehend aus mehreren Einzelrufen verschiedener Frequenzen die sich aus lauten chucks und chips zusammensetzen und meistens in paarweisen Abfolgen oder in Tripletts gerufen werden 1 Uber das Paarungsverhalten der Tiere liegen nur wenige Informationen vor Die Weibchen werfen wahrscheinlich in der Regel ein bis drei Jungtiere 1 Auch uber Fressfeinde und Parasiten gibt es fur diese Art keine Informationen 1 Systematik BearbeitenDas Gebanderte Rotschenkelhornchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Rotschenkelhornchen Funisciurus eingeordnet die aus zehn Arten besteht Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem Geologen und Naturforscher Joseph LeConte aus dem Jahr 1857 der die Tiere anhand von Individuen vom Mbini fruher Rio Muni in Aquatorialguinea als Sciurus lemniscatus beschrieb 5 1 Innerhalb der Art werden mit der Nominatform zwei Unterarten unterschieden 2 1 Funisciurus lemniscatus lemniscatus Nominatform sie kommt nordlich des Ogooue vor die Bauchfarbung ist weiss Funisciurus lemniscatus mayumbicus Diese Unterart kommt sudlich des Ogooue vor die Bauchseite ist sandfarben Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDas Gebanderte Rotschenkelhornchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet least concern gelistet Begrundet wird dies durch das vergleichsweise grosse Verbreitungsgebiet und die angenommen grossen Bestande der Tiere in ihrem Lebensraum obwohl sie selten beobachtet werden Bestandsgefahrdende Risiken fur die Art sind nicht bekannt regional konnten die Bestande aufgrund des Verlustes von Regenwald zuruckgehen 4 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Louise H Emmons Funisciurus lemniscatus Ribboned Rope Squirrel In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 56 57 ISBN 978 1 4081 2253 2 a b c Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 218 219 ISBN 978 1 4214 0469 1 Peter Grubb Genus Funisciurus Rope Squirrels In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 46 48 ISBN 978 1 4081 2253 2 a b Funisciurus lemniscatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 2 Eingestellt von P Grubb 2008 Abgerufen am 14 September 2016 Funisciurus isabella In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Literatur BearbeitenRichard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 218 219 ISBN 978 1 4214 0469 1 Louise H Emmons Funisciurus lemniscatus Ribboned Rope Squirrel In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 56 57 ISBN 978 1 4081 2253 2 Weblinks BearbeitenFunisciurus lemniscatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 2 Eingestellt von P Grubb 2008 Abgerufen am 14 September 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebandertes Rotschenkelhornchen amp oldid 173112993