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Gawriil Nikolajewitsch Popow russisch Gavriil Nikolaevich Popov wiss Transliteration Gavriil Nikolaevic Popov 30 Augustjul 12 September 1904greg in Nowotscherkassk 17 Februar 1972 in Repino bei Leningrad war ein russischer Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tonsprache 3 Werke 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPopow erhielt seinen ersten Kompositionsunterricht bei Michail Gnessin Von 1917 bis 1921 studierte er Klavier und Komposition am Konservatorium in Rostow am Don von 1922 bis 1930 vollendete er seine Studien am Leningrader Konservatorium Zu seinen dortigen Lehrern gehorten Leonid Nikolajew und Wladimir Schtscherbatschow Popow war vielseitig interessiert und studierte zeitweise nebenbei auch u a Literatur und Archaologie In Leningrad trat er als Pianist in einem Tanzstudio auf Von 1927 bis 1931 lehrte er Klavier und Komposition an der Leningrader Musikfachschule In den 1920er und fruhen 1930er Jahren gehorte er der Assoziation fur Zeitgenossische Musik ASM an Von 1932 bis 1937 war er Funktionar im Leningrader Komponistenverband Die Urauffuhrung seiner Ersten Sinfonie im Jahre 1935 fuhrte zu heftiger Kritik von staatlicher Seite Popow wurde vorgeworfen die Ideologie des Klassenfeindes zu vertreten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde er nach Alma Ata evakuiert Ab 1944 lebte er in Moskau Im Jahre 1948 geriet Popow erneut in Konflikt mit der KPdSU als er in der Parteiresolution Uber die Oper Die grosse Freundschaft des ZK der KPdSU namentlich genannt wurde und zusammen mit einigen anderen Komponisten des Formalismus bezichtigt wurde In spateren Jahren litt er an Alkoholismus Popow wurde im Jahre 1946 fur seine Zweite Sinfonie mit dem Stalinpreis ausgezeichnet Tonsprache BearbeitenPopow fand in den 1920er und fruhen 1930er Jahren als einer der experimentierfreudigsten und begabtesten jungen russischen Komponisten grosse Beachtung Er war mit den wichtigsten zeitgenossischen Werken aus Russland und Westeuropa vertraut und nahm deren Einflusse in sein Schaffen auf In seinen ersten Werken lasst sich teilweise noch ein neoklassizistischer Einfluss erkennen Spatestens mit seiner Ersten Sinfonie fand Popow zu einem eigenen expressionistisch orientierten Stil Dramatik Monumentalitat avancierte dissonante Harmonik die nur noch entfernt tonale Bindungen aufwies extrem gesteigerte Polyphonie und markante Rhythmik pragten seine Musik Nachdem dieses Werk harsch angegriffen wurde anderte Popow seinen Stil Anders als oft behauptet wird bewahrte er gewisse Eigenheiten doch milderte er die Harte seiner Musik ab komponierte tonal und nahm teilweise Anregungen aus der russischen Folklore auf Er orientierte sich fortan am Sozialistischen Realismus und schrieb gerade in den Kriegsjahren patriotische heroische Werke Dennoch wurde er wenig spater wiederum als Formalist bezeichnet In den 1960er Jahren litt seine Schaffenskraft unter seiner Alkoholkrankheit er komponierte nur wenig und unregelmassig bevor er in seinen letzten Lebensjahren noch einmal einen Kreativitatsschub erlebte Obwohl seine letzten Werke wieder eine etwas gewagtere Tonsprache verwenden kehrte Popow letztlich nicht zur Modernitat seiner fruhen Werke zuruck Jungere Forschungen betonen hingegen den Aspekt einer subkutanen nur an der Oberflache angepassten insgeheim aber weiter in hohem Masse avantgardistischen Musiksprache Popows 1 2 Popow fand in der Sowjetunion eher wenig Beachtung gilt aber als bedeutender Sinfoniker Auf seine gross angelegten meisterhaft orchestrierten Werke wurde in den letzten Jahren durch CD Veroffentlichungen aufmerksam gemacht Werke BearbeitenOrchesterwerke Sinfonie Nr 1 op 7 1927 34 Sinfonie Nr 2 g moll a moll op 39 Heimat 1943 Sinfonie Nr 3 op 45 Heroische fur Streichorchester 1939 46 Sinfonie Nr 4 op 47 Ehre der Heimat fur Soli und gemischten Chor a cappella 1948 49 Sinfonie Nr 5 A Dur op 77 Pastorale 1956 57 Sinfonie Nr 6 B Dur op 99 Festliche 1969 Sinfonie Nr 7 1970 Fragment Sinfonische Suite Nr 1 op 14 aus der Musik zu dem Film Der Komsomol ist Anfuhrer der Elektrifizierung mit Sopran und Baritonsolo 1933 Divertimento fur Orchester op 23bis 1938 Spanien 7 Miniaturen fur Orchester op 28 1940 Schauspiel und Filmmusik Konzerte Klavierkonzert op 24 Violinkonzert op 103 17 Konzert Poem fur Violine und Orchester op 17 1937 Violoncellokonzert op 71 Sinfonische Aria fur Violoncello und Streichorchester op 43 In Memoriam A N Tolstoi 1945 Vokalmusik Alexander Newski Oper op 25 1938 42 unvollendet Zum Sieg heroische Ouverture Kantate fur Bariton Chor und Orchester 1944 Heroisches Poem fur Lenin fur Soli Chor und Orchester op 58 1950 Ehre sei unserer Partei Poem Kantate fur Chor 1952 zahlreiche Werke fur Chor oder Kinderchor Lieder fur Singstimme und Klavier Kammer und Klaviermusik Oktett Es Dur op 9 1927 Septett C Dur op 2 Kammersinfonie 1927 Quintett fur Flote Klarinette Trompete Violoncello und Kontrabass 1958 Quartett Sinfonie fur Streichquartett op 61 1951 Concertino fur Violine und Klavier op 4 1926 27 Grosse Suite fur Klavier op 6 1927 2 Klavierstucke op 1 1925 2 Marchen fur Klavier op 51 1948 Drei Lyrische Poeme fur Klavier op 80 1957 Filmmusik Auswahl Tschapajew 1934 Regie Sergei und Georgi Wassiljew Die Beshin Wiese 1937 Regie Sergei Eisenstein Die grosse Wende 1945 Regie Friedrich Ermler Grand Prix in Cannes 1946 Flammende Jahre 1961 Regie Julija Solnzewa Beste Regie in Cannes 1961 Das Marchen vom Zaren Saltan 1967 Regie Alexander PtuschkoWeblinks BearbeitenWerkverzeichnis unvollstandig Gavril Popov Internet Edition compiled by Onno van Rijen 4 Marz 2006 archiviert vom Original am 15 September 2006 abgerufen am 2 Mai 2018 Eintrag bei biografija ru russisch Eintrag bei dic academic ru russisch Gavriil Popov bei AllMusic englisch Kurzportrait und Werkliste Memento vom 24 Oktober 2007 im Internet Archive Literatur BearbeitenLyudmila Kovnatskaya Popov Gavriil In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Marina Lobanova Popov Gavriil Nikolaevic In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 13 Paladilhe Ribera Barenreiter Metzler Kassel u a 2005 ISBN 3 7618 1133 0 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Alex Ross The Popov Discontinuity In The Rest Is Noise 9 September 2004 abgerufen am 2 Mai 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Kai Johannes Polzhofer Avantgardist im Verborgenen Zum 50 Todesjahr von Gawriil Nikolajewitsch Popow In Musik amp Asthetik Band 104 Klett Cotta 2022 ISSN 2510 4217 S 10 21 Boris Yoffe Im Fluss des Symphonischen Eine Entdeckungsreise durch die sowjetische Symphonie Wolke Hofheim 2014 ISBN 978 3 95593 059 2 S 126 Normdaten Person GND 122604180 lobid OGND AKS LCCN n82093576 VIAF 24791192 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Popow Gawriil NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Popov Gavriil Nikolaevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer KomponistGEBURTSDATUM 12 September 1904GEBURTSORT NowotscherkasskSTERBEDATUM 17 Februar 1972STERBEORT Repino bei Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gawriil Nikolajewitsch Popow amp oldid 235672261