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Die Galerie Arnot war eine von 1909 bis 1928 bestehende Kunstgalerie im Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Sie wurde von dem osterreichisch britischen Kunsthandler und Maler Guido Arnot betrieben Inhaltsverzeichnis 1 Galerist 2 Galerie 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGalerist Bearbeiten nbsp Bildnis des Kunsthandlers Guido Arnot von Egon Schiele Ol auf Leinwand 1918 Guido Abeles 24 Juni 1876 in Wien 1946 in London war ein Sohn des aus Bohmen stammenden Rahmenhandlers Markus Abeles 1908 und dessen Ehefrau Franziska Abeles 1921 Ab 1894 nannte er sich Guido Arnot Er studierte Malerei und Kunstgeschichte in Florenz und Paris wo er unter anderem ein Schuler des franzosischen Historienmalers Tony Robert Fleury war Als Maler schuf er vor allem Portrats und mitunter auch Landschaften Er stellte 1905 im Pariser Salon und von 1909 bis 1916 im Wiener Kunstlerhaus aus 1 1909 beschloss Arnot der zuvor schon einige Zeit Kunstwerke gesammelt hatte eine Galerie in Wien zu eroffnen angeblich mehr zum Sport und ohne grosse Hoffnung auf Erfolg 2 Er konnte sich jedoch in den folgenden Jahren als bedeutender Handler zeitgenossischer Kunst etablieren 3 1917 bestellte ihn das Handelsgericht zum gerichtlich beeideten Sachverstandigen fur alte und moderne Kunst 4 Arnot hatte in Wien keinen eigenen Wohnsitz sondern wohnte wahrend seiner Aufenthalte in Hotels insbesondere im Hotel Bristol 1 1919 meldete er sich in die Schweiz ab hielt sich aber wohl noch gelegentlich in Osterreich auf 1928 loste er die Galerie auf und emigrierte nach London 1934 erhielt er die britische Staatsburgerschaft 3 Er starb 1946 in London 1 Auch sein alterer Bruder Hugo Arnot 1872 grundete 1914 eine Kunsthandlung im 1 Wiener Bezirk Karntnerstrasse 53 55 Die Nationalsozialisten verfolgten ihn nach dem Anschluss Osterreichs als Juden und arisierten sein Geschaft Im Juni 1939 fluchtete er nach London 3 Galerie Bearbeiten nbsp Plakat Schieles fur seine Ausstellung in der Galerie Arnot Selbstbildnis als hl Sebastian Guido Arnot beantragte 1909 die Eintragung der Firma Galerie Arnot am Karntner Ring 13 im Handelsregister Ab dem 15 November 1911 befand sich die Galerie am Karntner Ring 15 5 Zudem gab es Filialen in Paris und London 3 Arnot eroffnete seine Wiener Galerie im Oktober November 1909 mit einer Tina Blau Kollektivausstellung Es folgte eine Humoristen Ausstellung an der neben Mitarbeitern der Wiener Zeitschrift Muskete vor allem Pariser Kunstler teilnahmen 6 Auch danach bestritt Arnot das Programm teilweise mit englischen franzosischen und schottischen Kunstlern wohl aufgrund der Filialen im Ausland Die Neue Freie Presse urteilte einige Monate nach der Eroffnung dass die Kunsthandlung Arnot dadurch vorteilhaft auffallt dass sie ihre Darbietungen auf einem gleichmassigen und sehr anstandigen Niveau halten dabei dem Kitsch ebenso ausweichen wie der billigen Rennomier Moderne 7 Arnot organisierte weiterhin Themenausstellungen und Personalausstellungen von zeitgenossischen Kunstlern wobei er sowohl moderne als auch konservative Kunstler vertrat 7 Begleitend erschien eine Reihe von Katalogen fur deren kultivierte Gestaltung die Galerie bekannt wurde 8 Zu den Kunstlern der Moderne mit denen Arnot zusammenarbeitete gehorte Egon Schiele 1912 begann er dessen Werke anzukaufen Von Dezember 1914 bis Januar 1915 fand in der Galerie Arnot die zweite Wiener Einzelausstellung Schieles statt Sie war vielbeachtet brachte aber nicht viele Verkaufe 9 Gezeigt wurden 16 Gemalde sowie Aquarelle und Zeichnungen Darunter war Schieles Selbstbildnis als heiliger Sebastian das auch als Werbeplakat fur die Ausstellung verwendet wurde 1915 fand eine weitere kleinere Schiele Ausstellung in der Galerie Arnot statt eine geplante Fortsetzung im Folgejahr scheiterte an Differenzen uber die Aufteilung des Gewinns 10 Trotzdem blieb Schiele mit Guido Arnot in Kontakt und malte 1918 in seinem Atelier ein Portrat des Kunsthandlers 11 Weitere Kunstler die ihre Werke in der Galerie Arnot prasentierten waren unter anderem Hugo Charlemont Anton Hlavacek 7 Wilhelm Kuhnert Max Kurzweil Eleonore Doelter 1910 Johanna Meier Michel 1911 Fritzi Ulreich 1911 Lona von Zamboni 1911 Abel Faivre 1912 Sebastian Isepp 1915 Edmund Pick Morino 1915 Moritz Coschell 1916 Hans Trudel 1916 Ludwig Heinrich Jungnickel 1916 Madame d Ora 1916 Anton Faistauer 1917 Georges Kars 1917 in Pariser Filiale 12 Alfred Kubin 1917 13 und Arthur Stadler 1917 14 Die Galerie Arnot gehorte bis 1914 zusammen mit Pisko und Miethke zu den wichtigsten Avantgarde Galerien in Wien Nach dem Ersten Weltkrieg konnten diese Galerien jedoch nicht mehr an ihre Leistungen anschliessen und wurden in ihrer Bedeutung von neuen Akteuren wie dem Kunsthandler Gustav Nebehay abgelost 15 Am 25 September 1928 wurde auf Guido Arnots Antrag hin die Galerie Arnot im Handelsregister geloscht 3 Weblinks BearbeitenKataloge der Galerie Arnot auf der Website der Osterreichischen Galerie BelvedereEinzelnachweise Bearbeiten a b c Arnot Guido In Allgemeines Kunstlerlexikon Online Abgerufen am 19 Juli 2023 Feuilleton Bildende Kunst In Wiener Sonn und Montags Zeitung 7 Juni 1909 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wsz a b c d e Beschluss zu Egon Schieles Werk Madchen mit geneigtem Kopf im Rahmen der Provenienzforschung und Kunstruckgabe im Leopold Museum In bmkoes gv at 27 Marz 2017 PDF 72 KB Abgerufen am 19 Juli 2023 Guido Arnot In Neues 8 Uhr Blatt 9 Janner 1917 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nab Anzeige In Der Morgen 2 Oktober 1911 S 14 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dmo Katalog der Humoristen Ausstellung Galerie Arnot Wien Dezember 1909 In digi ub uni heidelberg de Abgerufen am 19 Juli 2023 a b c Belvedere Zeitschrift fur bildende Kunst Osterreichische Galerie Belvedere 1998 S 67 Mitteilungen der Osterreichischen Galerie Band 12 1968 S 144 Patrick Karez Egon Schiele Zeit und Leben des Wiener Kunstlers Egon Schiele Romanbiografie Acabus Verlag Hamburg 2016 ISBN 978 3 86282 432 8 S 485 online Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Band 85 Innsbruck 2005 S 39 P319 Portrait of the Art Dealer Guido Arnot In egonschieleonline org Abgerufen am 19 Juli 2023 Gerhard Bissell Kars George s Jiri eigtl Karpeles Georg In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 79 de Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 11 023184 7 S 364 Karl Heinz Meissner Alfred Kubin Ausstellungen 1901 1959 Edition Spangenberg Munchen 1990 ISBN 3 89409 054 5 S 39 Der Cicerone 9 Jahrgang Heft 1 2 Klinkhardt amp Biermann Leipzig 1917 S 27 online Agnes Husslein Arco Hrsg Eremiten Kosmopoliten moderne Malerei in Karnten 1900 1955 Museum Moderner Kunst Karnten Springer Wien 2004 ISBN 3 211 21405 4 S 112 Normdaten Korperschaft GND 16074554 8 lobid OGND AKS VIAF 122732683 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galerie Arnot amp oldid 235664410