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Die Galagos Galagonidae oder Galagidae auch Buschbabys genannt sind eine Primatenfamilie aus der Gruppe der Feuchtnasenaffen fruher den Halbaffen zugerechnet Es sind kleine nachtaktive Primaten die sich vorwiegend auf Baumen aufhalten Die Familie umfasst rund 20 Arten die allesamt in Afrika beheimatet sind GalagosSenegal Galago Galago senegalensis SystematikUberordnung Euarchontogliresohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Loriartige Lorisiformes Familie GalagosWissenschaftlicher NameGalagonidaeGray 1825Skelett eines Galagos auffallig sind die grossen Augenhohlen und die verlangerten Fusswurzeln Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 Systematik 7 1 Aussere Systematik 7 2 Innere Systematik 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenGalagos sind relativ kleine Primaten Die grossten Vertreter sind die Riesengalagos mit 0 6 bis 2 Kilogramm die ubrigen Arten erreichen zwischen 0 05 und 0 4 Kilogramm Die Kopf Rumpf Lange betragt 7 bis 40 Zentimeter und die Schwanzlange 11 bis 55 Zentimeter Der Schwanz ist stets langer als der Rumpf er ist bei einigen Vertretern ausgesprochen buschig Die Hinterbeine sind langer als die Vorderbeine charakteristisch sind die stark verlangerten Fusswurzeln Alle Finger und Zehen enden in Nageln mit Ausnahme der zweiten Zehe die wie bei allen Feuchtnasenaffen eine Putzkralle aufweist Der zweite Finger ist verkurzt wenn auch in geringerem Ausmass als bei den Loris ihren nachsten Verwandten Das Fell der Galagos ist weich und wollig Es ist in unauffalligen glanzlosen Braun oder Grautonen gehalten wobei die Unterseite etwas heller ist Der Kopf der Galagos ist durch die vergrosserten Augen und Ohren charakterisiert Die Vergrosserung der Augen stellt eine Anpassung an die nachtaktive Lebensweise dar die Augenhohlen sind leicht nach aussen gedreht Die Ohren sind mit mehreren Querrillen versehen und konnen unabhangig voneinander eingeklappt werden Die Zahnformel lautet I2 2 C1 1 P3 3 M3 3 insgesamt also 36 Zahne Wie bei den meisten Feuchtnasenaffen bilden die unteren Schneide und Eckzahne einen nach vorne gerichteten Zahnkamm Verbreitung und Lebensraum BearbeitenGalagos sind in Afrika sudlich der Sahara beheimatet ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Senegal und Athiopien bis in das nordliche Sudafrika Auf Madagaskar fehlen sie allerdings Lebensraum dieser Tiere sind baumbestandene Gebiete neben Regenwaldbewohnern gibt es auch Arten die mit trockeneren Habitaten wie Savannen zurechtkommen Einige Arten sind an die Nahe des Menschen gewohnt und leben auch in Parks und Garten Lebensweise Bearbeiten nbsp Galagos sind nachtaktive BaumbewohnerGalagos sind nachtaktiv tagsuber schlafen sie in Blatternestern oder in Baumhohlen In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche dabei halten sie sich vorwiegend in den Baumen auf Ihre Bewegungen sind schnell und geschickt Einige Arten sind an eine senkrecht kletternde und springende Lebensweise angepasst andere bewegen sich eher auf allen vieren laufend und hupfend fort Das Sozialverhalten ist variabel und bei vielen Arten wenig erforscht Meist gehen Galagos allein auf Nahrungssuche schlafen aber manchmal mit Artgenossen in einem gemeinsamen Lager Viele Arten sind territorial haufig urinieren sie auf ihre Hande und markieren beim Klettern dadurch ihr Streifgebiet Mannchen sind gegenuber anderen Mannchen haufig aggressiv das Revier eines Mannchens kann aber mit dem mehrerer Weibchen uberlappen Es gibt auch Arten die in kleinen Gruppen leben Ihre Bezeichnung Buschbabys verdanken sie ihren sauglingsartigen Schreien mit denen sie andere Tiere auf ihr Territorium aufmerksam machen Nahrung BearbeitenDie Nahrung der Galagos besteht vorwiegend aus Insekten Fruchten und Baumsaften Baumsafte spielen vor allem in Zeiten des Fruchtemangels eine wichtige Rolle die Kielnagelgalagos sind dank spezialisierter Fingernagel und Zahne speziell an diese Nahrung angepasst Es gibt jedoch auch Arten die sich fast ausschliesslich von Insekten oder Fruchten ernahren Die Zusammensetzung der Nahrung variiert nicht nur zwischen den Arten auch innerhalb einer Art kann es je nach Lebensraum oder Jahreszeit starke Unterschiede in der Ernahrung geben Fortpflanzung BearbeitenEin oder zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach einer rund 110 bis 140 tagigen Tragzeit ein bis drei Jungtiere zur Welt Haufig errichtet die Mutter fur die Geburt und die ersten Lebenswochen ein eigenes Blatternest bei Ortswechseln tragt sie die Jungen oft im Maul Nach rund zwei bis funf Monaten werden sie entwohnt und mit einem bis zwei Jahren geschlechtsreif Tiere in menschlicher Gefangenschaft konnen ein Alter von uber 18 Jahren erreichen in der freien Natur ist die Lebenserwartung wohl geringer und durfte selten acht Jahre ubersteigen Gefahrdung BearbeitenGalagos sind gebietsweise sehr haufig und weniger gefahrdet als andere afrikanische Primatenarten Sie sind relativ anpassungsfahig und kommen auch mit offenen Lebensraumen zurecht daruber hinaus werden sie wegen ihrer kleinen Ausmasse kaum bejagt Viele Arten sind laut IUCN nicht gefahrdet es gibt aber auch bedrohte Vertreter wie beispielsweise den Rondo Galago und den Allen Galago Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Die nachsten Verwandten der Galagos sind die Loris gemeinsam mit diesen bilden sie die Loriartigen Lorisiformes Loriartige und Lemuren werden als Feuchtnasenaffen zusammengefasst Zwar teilen Galagos einige Merkmale mit den Koboldmakis wie die vergrosserten Augen und die verlangerten Fusswurzeln diese Ahnlichkeit ist aber Ergebnis konvergenter Evolution und kein Anzeichen fur eine nahe Verwandtschaft Als fruhe fossile Arten werden Saharagalago misrensis und trotz der irritierenden Gattungsbezeichnung Wadilemur elegans den Galagos zugeschrieben nbsp Grossohr Riesengalago Otolemur crassicaudatus Innere Systematik Bearbeiten Viele Arten sind bei ihrer Fellfarbung und bei ihren Ausmassen sehr variabel zudem kommen in einigen Gebieten mehrere Arten sympatrisch vor Dadurch ist allein nach dem Ausseren oder dem Verbreitungsgebiet eine Artbestimmung oft nicht moglich Zur Identifikation der Arten werden Unterschiede in den Lauten oder in der Morphologie des Penis aber auch genetische Untersuchungen herangezogen Vielfach ist aber das genaue Verbreitungsgebiet einiger Arten oder die Artenanzahl umstritten Heute werden sechs Gattungen mit insgesamt 20 Arten unterschieden 1 2 Die innere Systematik der Galagos Galagos Zwerggalagos Galagoides Eichhornchen Galagos Sciurocheirus Riesengalagos Otolemur Gewohnliche Galagos Galago Paragalago Kielnagelgalagos Euoticus Vorlage Klade Wartung Style Die Gewohnlichen Galagos Galago fassen die kleinere und mittlere Vertreter zusammen Somalia Galago Galago gallarum Brillengalago Galago matschiei Moholi Galago oder Sudlicher Galago Galago moholi Senegal Galago oder Nordlicher Galago Galago senegalensis Die Zwerggalagos Galagoides umfasst drei kleine westafrikanische Vertreter dieser Familie Demidoff Galago Galagoides demidoff Thomas Galago Galagoides thomasi Angola Zwerggalago Galagoides kumbirensis Die Kielnagelgalagos Euoticus sind nach ihren speziell geformten Nageln benannt Nordlicher Kielnagelgalago Euoticus pallidus Sudlicher Kielnagelgalago Euoticus elegantulus Die Riesengalagos Otolemur sind durch den buschigen Schwanz gekennzeichnet sie sind die grossten Galagos Grossohr Riesengalago Otolemur crassicaudatus mit der Unterart Silberner Riesengalago O crassicaudatus monteiri Kleinohr Riesengalago oder Nordliche Riesengalago Otolemur garnettii Die Gattung Paragalago umfasst funf kleine oder mittelgrosse ostafrikanische Vertreter Diani Galago Paragalago cocos Grant Galago Paragalago granti Berggalago Paragalago orinus Rondo Galago Paragalago rondoensis Sansibar Galago Paragalago zanzibaricus Die Eichhornchen Galagos Sciurocheirus kommen nur zwischen Niger und Kongo vor Allen Galago Sciurocheirus alleni Kamerun Galago Sciurocheirus cameronensis Gabun Galago Sciurocheirus gabonensis Makande Buschwaldgalago Sciurocheirus makandensis Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Einzelnachweise Bearbeiten Galagidae Gray 1825 bei ITIS Judith C Masters Fabien Genin Sebastien Couette Colin P Groves Stephen D Nash Massimiliano Delpero and Luca Pozzi 2017 A New Genus for the eastern Dwarf Galagos Primates Galagidae Zool J Linn Soc zlw028 doi 10 1093 zoolinnean zlw028Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Galagos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galagos amp 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