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Gabriele Gast geboren am 2 Marz 1943 in Remscheid ist eine ehemalige deutsche Doppelagentin im Kalten Krieg Gast war uber 20 Jahre als Auslands IM und Spionin fur das Ministerium fur Staatssicherheit Stasi in der Hauptverwaltung Aufklarung HVA Auslandsgeheimdienst der DDR von 1968 an bis zur Auflosung der HVA 1989 90 tatig Ausserdem war sie von 1973 an bis zu ihrer Enttarnung und Verhaftung 1990 Mitarbeiterin des Bundesnachrichtendienstes BND Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland zuletzt im Rang einer Regierungsdirektorin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Ausbildung 2 Karriere als Doppelagentin 3 Enttarnung und Verhaftung 4 Nach der Haft 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Horfunk 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Ausbildung BearbeitenGast wuchs in einem konservativen Elternhaus auf 1 Sie studierte Politikwissenschaften und wurde wahrenddessen Mitglied des RCDS und der CDU 2 1972 wurde sie an der RWTH Aachen bei Klaus Mehnert mit der Dissertation Die Frau in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ein Beitrag zur Untersuchung der politischen Rolle der Frau in der DDR promoviert 3 1980 beantragte sie die SED Parteimitgliedschaft 4 1986 wurde sie Mitglied der SED 5 Karriere als Doppelagentin Bearbeiten1968 unternahm Gast im Rahmen der Forschungen fur ihre Dissertation eine Studienreise in die DDR nach Karl Marx Stadt Dort wurde sie von einem Stasi Mitarbeiter mit dem Decknamen Karl Heinz Schneider Karlicek der als Romeo von der HVA auf sie angesetzt worden war fur die Spionagetatigkeit angeworben Fortan arbeitete sie unter dem Decknamen Gisela als Spionin fur den DDR Geheimdienst 2 1973 erreichte Gast eine Einstellung beim Bundesnachrichtendienst in Pullach Ihr Deckname war Dr Gabriele Leinfelder 6 Sie war dort im Sowjetunion Referat tatig und wurde im Laufe der folgenden Jahre bis zur Regierungsdirektorin befordert Enttarnung und Verhaftung BearbeitenDurch Aussagen von Karl Christoph Grossmann der bis 1987 stellvertretender Abteilungsleiter in der HVA gewesen war wurde Gast 1990 enttarnt und daraufhin festgenommen 2 Im Jahr darauf wurde sie zu sechs Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe sowie zum Verlust der burgerlichen Ehrenrechte verurteilt Einen grossen Teil ihrer Strafe sass sie von 1990 bis 1994 in den Justizvollzugsanstalten Munchen und Aichach ab in der Zeit der zahlreichen weiteren Prozesse gegen ihre ehemaligen Fuhrungsoffiziere davon 15 Monate in verscharfter Einzelhaft 1994 wurde sie nach zwei Dritteln ihrer Haftstrafe auf Bewahrung vorzeitig entlassen Als 1998 die von der Strafvollstreckungskammer festgesetzte Bewahrungszeit ablief wurde der Rest der Strafe erlassen Nach der Haft BearbeitenGabriele Gast versuchte im Anschluss an die Gefangnishaft ihre personliche Geschichte aufzuarbeiten Sie nahm Kontakt zu jenen Vertretern der DDR Staatsmacht auf die auf ihr Leben direkten Einfluss genommen hatten zu Markus Wolf dem fruheren Chef der HVA zu Karlicek Schneider ihrem Anwerber und zu Grossmann der ihre Doppelexistenz am Ende aufgedeckt hatte Diese Gesprache und ihre Erfahrungen beschrieb sie 1999 in ihrer Autobiografie Kundschafterin des Friedens Der Titel des Buches bezieht sich auf die offizielle Bezeichnung von Agenten der Hauptabteilung Aufklarung siehe Kundschafter des Friedens Gast ordnete ihr neues Leben anschliessend relativ schnell und wurde Mitarbeiterin in einem Ingenieurburo 2 Sie blieb auch nach ihrer Gefangnishaft gluhende Kommunistin 2 Gast ist stellvertretende Vorsitzende des 1995 gegrundeten Vereins Initiativgruppe Kundschafter des Friedens fordern Recht 7 Veroffentlichungen BearbeitenDie politische Rolle der Frau in der DDR Bertelsmann Universitatsverlag Dusseldorf 1973 ISBN 3 571 09219 8 Kundschafterin des Friedens 17 Jahre Topspionin der DDR beim BND Eichborn Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 8218 0522 6 Literatur BearbeitenKlaus Eichner Agentin in der BND Zentrale Gabriele Gast im westdeutschen Spionagezentrum edition ost Berlin 2015 ISBN 978 3 360 01870 0Horfunk Bearbeiten2007 Kundschafterin im Auftrag des Sozialismus Die Geschichte der Gabriele Gast Autor Thomas Gaevert SWR2 Dschungel 25 Min 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gabriele Gast im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Harald Jahner Gabriele Gast spionierte siebzehn Jahre fur die DDR beim Bundesnachrichtendienst Spahen fur den Frieden Berliner Zeitung 12 Juni 1999 a b c d e Susanne Koelbl Perle aus Pullach Spitzenspionin und Romeo Opfer Gabriele Gast rechnet mit den Mannern im Geheimdienst ab Der Spiegel 12 1999 S 48f Klaus Eichner Agentin in der BND Zentrale Gabriele Gast im westdeutschen Spionagezentrum edition ost 2015 ISBN 978 3 360 51034 1 google de Harald Jahner Gabriele Gast spionierte siebzehn Jahre fur die DDR beim Bundesnachrichtendienst Spahen fur den Frieden Berliner Zeitung 12 Juni 1999 die Angaben daruber sind widerspruchlich wahrend Koelbl Perle aus Pullach Spiegel 12 1999 die Mitgliedschaft verzeichnet gibt Jahner Gabriele Gast Berliner Zeitung 12 Juni 1999 an Gast habe das Parteibuch 1986 zuruckgegeben weil es nur den Status Kandidat verlieh Gabriele Gast Bitte recht feindlich Deutschlands kurioseste Behorde zieht nach Berlin um Zum Abschied des BND kommentiert eine ehemalige Doppelagentin ihre Arbeit SZ Magazin Heft 13 2006 Protokoll Rainer Stadler Arnold Scholzel Kein Einheitsmarchen 28 September 2015 abgerufen am 31 Mai 2018 Kundschafterin im Auftrag des SozialismusNormdaten Person GND 120977427 lobid OGND AKS LCCN n97096773 VIAF 22985837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gast GabrieleALTERNATIVNAMEN Gisela Deckname HVA Leinfelder Gabriele Deckname BND KURZBESCHREIBUNG deutsche DoppelagentinGEBURTSDATUM 2 Marz 1943GEBURTSORT Remscheid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabriele Gast amp oldid 238936906