www.wikidata.de-de.nina.az
Fritz Stege 11 April 1896 in Witterschlick 31 Marz 1967 in Wiesbaden war ein deutscher Musikjournalist in der Zeit des Nationalsozialismus und Komponist von Akkordeon Musik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Kompositionen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFritz Stege besuchte ein Realgymnasium in Berlin und wurde zu Beginn des Ersten Weltkriegs eingezogen im Krieg verlor er seinen ebenfalls eingezogenen Vater 1 Von 1919 bis 1923 studierte er bei Jean Paul Ertel und Johannes Wolf Musikwissenschaften an der Universitat in Berlin und wurde mit einer Dissertation uber Constantin Christian Dedekind promoviert Stege hatte wahrend seiner Studentenzeit Schlager komponiert was er in der Zeit des Nationalsozialismus als er ein Opfer von Intrigen wurde als Jugendsunde abtun musste 2 Stege arbeitete freischaffend als Musikkritiker und Musikschriftsteller Er gab eine eigene Kulturkorrespondenz fur Musik heraus und arbeitete redaktionell in verschiedenen Fachzeitschriften mit Stege war in der Weimarer Republik schon seit Beginn der Zwanziger Jahre Anhanger rechtsradikaler Gruppen gewesen 1 und war von 1927 bis 1929 Musikberichter der Deutsch Volkischen Freiheitsbewegung 3 Aus politischen Grunden verhinderte er 1928 eine Konzertreise von Felix Weingartner durch die Pfalz durch Einleitung einer allgemeinen Presseoffensive 4 Er trat 1930 mit der Mitgliedsnummer 410 480 der NSDAP bei und wurde 1932 Fachspartenleiter Schrifttum im Kampfbund fur deutsche Kultur 5 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten wurde er Leiter der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Musikkritiker und ubernahm im Parteiauftrag die Reinigung des deutschen Musikkritikerstandes 5 geriet allerdings in eine Auseinandersetzung um Organisationsfragen mit Friedrich W Herzog vom Reichsverband deutscher Schriftsteller 6 Im Marz 1933 denunzierte er Fritz Jode bei Hans Hinkel und protegierte an seiner Stelle Otto Jochum der sich damit bewarb die irregeleitete Jugend mit einer Volksmusikerziehung neuer Art beim Aufbau im Dienst des Vaterlandes heranzuziehen 7 Stege wurde Pressereferent der Reichsmusikkammer und Pressechef der Reichsrundfunkgesellschaft 8 Als Filmredakteur gab er den Auslands Pressedienst der Tobis heraus und trat in die Bildredaktion der UFA ein 8 Stege war der Musikkritiker des Parteiorgans Volkischer Beobachter 3 und schrieb auch fur die SS Zeitung Das Schwarze Korps 9 Stege forderte im Mai 1933 in einem Beitrag in der Zeitschrift fur Musik deren Schriftleiter er geworden war 5 die Machtubernahme in den Opernhausern und Orchestern Im Mai 1933 resumierte er zu der von uns im April 1932 geforderten Einschrankung der Jazz Musik im deutschen Rundfunk Heute ist der Neger Jazz im Berliner Rundfunk verboten worden 10 Stege forderte auch den Ausschluss auslandischer Tanzkapellen 11 Er brustete sich in seiner Zeitschrift fur Musik damit dass durch sein Einwirken Hans Mersmann als Schriftleiter der Zeitschrift Melos abgelost worden sei dass er die Entlassungen von Carl Ebert und Otto Klemperer mitbewirkt habe sowie andererseits den Nationalsozialisten Richard Trunk und Otto Krauss zu neuen Stellen verholfen habe 10 Im Volkischen Beobachter forderte er den Ausschluss der Juden aus dem deutschen Musikleben In einem Bericht uber den Deutschen Komponistentag 1934 auf dem Richard Strauss sprach formulierte er seinen volkischen Kunstbegriff Es geht nicht um die Richtung der Kunst sondern um die Art der Kunst Das Volk soll wieder in der Kunst und der Kunstler im Volke leben Das ist die erste Aufgabe der nationalsozialistischen Kunstpolitik 12 Dem entsprach dass er sich unter die Zensoren der Jazz Musik begab 13 und einem Komponisten wie Boris Blacher die Nahe zur Jazz Musik vorwarf 14 Fur den osterreichischen Komponisten Roderich Mojsisovics schrieb er das Libretto zu dessen 1936 uraufgefuhrter nordischer Volksoper in 3 Akten Norden in Not Uber Steges oberflachliche Entnazifizierung 15 ist nichts Naheres bekannt Steges Buch Bilder aus der deutschen Musikkritik 1936 wurde 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone in die Liste der auszusondernden Literatur aufgenommen 16 Sein noch 1944 erschienener Roman Aber abseits wer ist s wurde 1952 3 in der DDR in der Liste der auszusondernden Literatur aufgefuhrt 17 1951 grundete Stege in Wiesbaden eine private Musikschule arbeitete dort als Kursleiter an der Volkshochschule sowie am Humboldt Institut und an der Jugendmusikschule 18 Als Musikkritiker schrieb er nun fur den Wiesbadener Kurier 5 Fur seine Verdienste um die Forderung der Volksmusik verlieh ihm der Hessische Sangerbund die silberne Ehrennadel der Deutsche Harmonikaverband die goldene Ehrennadel 8 Schriften Auswahl BearbeitenConstantin Christian Dedekind ein Dichter und Musiker des 17 Jhs Diss Berlin 1922 Das Okkulte in der Musik Beitrage zu einer Metaphysik der Musik E Bisping Munster i W 1925 Bilder aus der deutschen Musikkritik Kritische Kampfe in 2 Jh Regensburg Bosse 1936 Tonendes Licht In Zeitschrift fur Musik Bd 103 Nr 10 Oktober 1936 ZDB ID 203042 1 S 1235 Aber abseits wer ist s Ein Musikroman Stolle Freital 1 Dresden Leipzig Berlin 1944 Ernst Bucken Worterbuch der Musik Uberarb u erg v Fritz Stege Dieterich Wiesbaden 1953 Musik Magie Mystik Verl Der Leuchter Reichl Remagen 1961 Musik horen verstehen erleben Eine Einfuhrung Wancura Wien Koln 1962 Aufsatze Auszugsweise wiedergegeben bei Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1963 Randglossen zum Musikleben In Zeitschrift fur Musik 1933 Aufruf an die deutsche Musikkritik In Zeitschrift fur Musik Mai 1933 Erfullte Anregungen und Wunsche In Zeitschrift fur Musik Mai 1933 Zukunftsaufgaben der Musikwissenschaft In Zeitschrift fur Musik Mai 1933 Der privilegierte Irrtum H H Stuckenschmidt Eine Abrechnung In Deutsche Kultur Wacht 1933 Stadtische Musikpreise In Zeitschrift fur Musik August 1933 Geige und Saxophon In Deutsche Kultur Wacht Dezember 1933 Deutsche und nordische Musik In Zeitschrift fur Musik Dezember 1934 Berliner Musik In Zeitschrift fur Musik Januar 1935Kompositionen Auswahl BearbeitenNordische Tanzfolge 1936 Nordlandsklange 1937 Nordische Volkstanze 1938 Heidebilder Bauernwalzer Hohner Trossingen Wurtt 1944 Vogelstimmen Kleine Spielstucke Hohner Trossingen Wurtt 1955 Kasperlespiele Kleine Spielstucke Hohner Trossingen Wurtt 1955 Aus den vier Winden Konzert Suite Preissler Munchen 1957 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Michael H Kater Gewagtes Spiel Jazz im Nationalsozialismus Originaltitel Different drummers Ubersetzt von Bernd Rullkotter Kiepenheuer amp Witsch Koln 1995 ISBN 3 462 02409 4 Taschenbuchausgabe dtv Munchen 1998 ISBN 3 423 30666 1 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Ullstein Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 550 07059 4 Unveranderter Nachdruck der Erstausgabe bei Sigbert Mohn Gutersloh 1963 Fritz Stege in Internationales Biographisches Archiv 17 1975 vom 14 April 1975 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Stege im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael H Kater Gewagtes Spiel 1998 S 71 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1983 S 213 a b Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1983 S 21 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1983 S 208f a b c d Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 586f Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1983 S 217ff Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1983 S 62f a b c Fritz Stege im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Michael H Kater Gewagtes Spiel 1998 S 258 a b Joseph Wulf Musik im Dritten Reich 1983 S 72f 12 Oktober 1935 Verbot von Jazz Musik im deutschen Rundfunk bei ZeitZeichen WDR 12 Oktober 2005 Fritz Stege Der Deutsche Komponistentag Der Berliner Westen 19 Februar 1934 University of California Santa Barbara Memento des Originals vom 5 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www music ucsb edu Michael H Kater Gewagtes Spiel 1998 S 97 S 113 Michael H Kater Gewagtes Spiel 1998 S 263 Michael H Kater Gewagtes Spiel 1998 S 374 Liste der auszusondernden Literatur 1948 Liste der auszusondernden Literatur 1953 Fritz Stege Memento des Originals vom 25 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www accordion online de bei Akkordeon onlineNormdaten Person GND 117228230 lobid OGND AKS LCCN no2011064933 VIAF 291352780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stege FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikjournalist und KomponistGEBURTSDATUM 11 April 1896GEBURTSORT WitterschlickSTERBEDATUM 31 Marz 1967STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Stege amp oldid 232792860