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Fritz Jurgen Obst 3 April 1939 in Dresden 10 Juni 2018 in Radebeul war ein deutscher Herpetologe und Museumsdirektor Seine Hauptinteressen galten den Schlangen und Schildkroten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dedikationsnamen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenObst verlor im Alter von vier Jahren seinen Vater und wuchs als Halbwaise im kriegszerstorten Dresden auf Nach dem Abitur hatte er die Absicht Biologie zu studieren konnte jedoch wegen seiner pflegebedurftigen Mutter nicht die Stadt verlassen Stattdessen studierte er Kunsterziehung und Geschichte Anschliessend ubte er den Lehrerberuf aus Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1964 nutze er die Gelegenheit zu einem Biologiestudium an der Universitat Leipzig das er 1968 mit der Diplomschrift zum Thema Taxonomische Studien an europaischen Landschildkroten Reptilia Testudinidae mit serologisch immunologischen Methoden abschloss 1964 heiratete Obst seine Frau Ingeborg die 2012 verstarb Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor Bereits wahrend seiner Studienzeit arbeitete er als freiwilliger Helfer und ab 1966 als Teilzeitangestellter am Museum fur Tierkunde Dresden 1968 wurde er Kurator der herpetologischen Sammlung die nach dem Krieg weitgehend vernichtet war Seine zahlreichen Beziehungen zu Museen und Instituten im In und Ausland waren beim Wiederaufbau der Sammlung sehr hilfreich und seine Kontakte zur Universitat Leipzig ermoglichten die Ubernahme der aufgelosten Sammlung des Leipziger Zoologischen Instituts an das Dresdener Museum Obst unternahm zahlreiche Studien und Sammelreisen die ihn unter anderen nach Osteuropa in die Mongolei sowie nach Tadschikistan Usbekistan und nach Turkmenistan fuhrten Die Herpetofauna der ehemaligen Sowjetrepubliken bildet heute einen Sammlungsschwerpunkt des Dresdener Museums Als DDR Wissenschaftler hatte Obst auch die Moglichkeit ins nichtsozialistische Ausland zu reisen So besuchte er Osterreich die Niederlande die Schweiz und ab Mitte der 1980er Jahre auch die Bundesrepublik Deutschland 1993 kam es zu einem Vorfall in Madagaskar bei dem infolge schwerer Missverstandnisse Obst und seine Exkursionsbegleiter von einer madagassischen Polizeistreife beschossen wurden Zwei Exkursionsteilnehmer verloren ihr Leben und Obst erblindete weitgehend auf dem linken Auge Ende der 1980er Jahre wurde er stellvertretender Direktor des Dresdener Tierkundemuseums Im Dezember 1994 ubernahm er als Nachfolger von Gerhard Mathe 1938 1994 die kommissarische Leitung des Museums und im Juni 1995 den Direktorenposten Unter seiner Leitung wurde der Adolf Bernhard Meyer Bau im Dresdener Stadtteil Klotzsche realisiert ein hochmodernes Forschungs und Sammlungsdepot fur drei staatliche Museen Im Juni 2000 wurden das Tierkundemuseum Dresden das Museum fur Mineralogie und Geologie Dresden und die Naturhistorische Zentralbibliothek Dresden zu den Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen vereinigt Im Dezember desselben Jahres wurde Obst fur seine Verdienste von der sachsischen Landesregierung der Professorentitel verliehen Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2001 war er leitender Direktor des Museums 1958 wurde Obst Mitglied bei der Organisation Salamander aus der 1964 die Deutsche Gesellschaft fur Herpetologie und Terrarienkunde DGHT hervorging 1959 war er Mitbegrunder der Fachgruppe fur Herpetologie und Terrarienkunde im Kulturbund der DDR die Dank Obsts Initiative im Jahr 1990 die erste DGHT Stadtgruppe im Osten Deutschlands nach der Wende wurde Obst ging es vor allem darum die DGHT auch in den neuen Bundeslandern popular zu machen In den Jahren 1999 2000 fand unter seiner Federfuhrung die Wiederansiedelung der Wurfelnatter im Elbtal bei Meissen statt Fur das Buch Bergmannsleuchter Sachsisches Zinn in besonderer Form wurde er 2015 gemeinsam mit seinem Co Autor Bernd Sparmann mit dem Sachsischen Landespreis fur Heimatforschung ausgezeichnet Im Jahr 2018 veranstaltete Obst seine letzte Ausstellung Amphibios vom Wunder der Verwandlung im Museum der Westlausitz Kamenz zu der er auch ein Begleitbuch veroffentlichte Er starb nach langer schwerer Krankheit am 10 Juni 2018 Die Beisetzung fand am 10 Juli 2018 auf dem Friedhof Radebeul West statt Dedikationsnamen Bearbeiten1998 benannten Uwe Fritz Britta Andreas und Edgar Lehr die Unterart Cuora mouhotii obsti der Dreikiel Scharnierschildkrote zu Ehren von Obst Schriften Auswahl Bearbeitenmit Walter Meusel Die Landschildkroten Europas 1963 insgesamt 6 Auflagen bis 1978 mit Hans Albert Pederzani Hrsg Schildkroten 1980 mit Wolf Eberhard Engelmann Mit gespaltener Zunge Aus der Biologie und Kulturgeschichte der Schlangen 1981 englische Ausgabe Snakes Biology Behavior and Relationship to Man 1982 Schmuckschildkroten Die Gattung Chrysemys 1983 mit Klaus Richter und Udo Jacob Lexikon der Terraristik und Herpetologie 1984 englische Ausgabe The Completely Illustrated Atlas of Reptiles and Amphibians for the Terrarium 1988 Die Welt der Schildkroten 1985 englische Ausgabe Turtles Tortoises and Terrapins 1986 mit Wolf Eberhard Engelmann Jurgen Fritsche Rainer Gunther Lurche und Kriechtiere Europas 1985 2 verbesserte Auflage 1993 Die Amphibien und Reptilien Deutschlands 1996 Amphibios vom Wunder der Verwandlung 2008 mit Bernd Sparmann Bergmannsleuchter Sachsisches Zinn in besonderer Form 2015 Literatur BearbeitenWolfgang Bischoff Fritz Jurgen Obst 1939 2018 In Wolfgang Bischoff Hrsg Die Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde im deutschsprachigen Raum II Mertensiella Supplement zu SALAMANDRA Nr 27 August 2018 S 383 388 Wolfgang Bischoff Uwe Prokoph Wolf Eberhard Engelmann amp Wolfgang Bohme Personalia Zur Erinnerung an Prof Fritz Jurgen Obst 1939 2018 In Sekretar Beitrage zur Literatur und Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde Arbeitsgemeinschaft Literatur und Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde in der Deutschen Gesellschaft fur Herpetologie und Terrarienkunde e V Hrsg Nr 19 2019 S 59 72 Weblinks BearbeitenUwe Prokoph Trauer um Zoologen In Sachsische Zeitung vom 19 Juni 2018 abgerufen am 29 Februar 2020 Kurzbiografie auf der Website der Zeitschrift Marginata Literatur von und uber Fritz Jurgen Obst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Fritz Jurgen Obst in der Sachsischen BibliografieNormdaten Person GND 142837563 lobid OGND AKS LCCN n83063493 VIAF 160013663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Obst Fritz JurgenKURZBESCHREIBUNG deutscher HerpetologeGEBURTSDATUM 3 April 1939GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 10 Juni 2018STERBEORT Radebeul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Jurgen Obst amp oldid 232768987