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Friedrich Wilhelm Karl August Christoph Hopf 31 Mai 1910 in Melsungen Hessen 19 Juli 1982 in Hermannsburg Niedersachsen war zunachst Pfarrer der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern dann der Selbstandigen Evangelisch Lutherischen Kirche SELK und Missionsdirektor der Lutherischen Kirchenmission Bleckmarer Mission Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Von der Schulzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1 2 Nachkriegszeit 2 Bedeutung 3 Nachlass 4 Schriften 4 1 Als Herausgeber 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon der Schulzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Friedrich Wilhelm Hopf wurde am 15 Juni 1910 getauft und wuchs in Melsungen auf dem Wirkungsort seines Vaters Pfarrer Wilhelm Hopf 1842 1921 Er legte 1928 sein Abitur in Kassel ab Von 1928 bis 1932 studierte er Evangelische Theologie an der Universitat Erlangen u a bei den Professoren Otto Procksch Philipp Bachmann Werner Elert und Hans Preuss Er gehorte zu einer Vorgangerkirche der SELK deren Superintendent Heinrich Wicke ihn am 6 Januar 1933 in Melsungen zum Pfarrer ordinierte Da man ihn dort jedoch nicht anstellen konnte suchte er eine Anstellung als Pfarrer in der Bayerischen Landeskirche Zunachst betreute er dort 12 Landgemeinden in der Umgebung von Lonnerstadt namentlich seine Haupt und Wohnsitzgemeinde in Muhlhausen Zugleich nahm er gleich zu Beginn aktiv am Kirchenkampf gegen die Deutschen Christen teil Von 1933 bis 1936 war er Stadtvikar in Aschaffenburg In dieser Zeit versuchte er mit verschiedenen Veroffentlichungen und Kontakten zum Bekenntniskampf der lutherischen Kirche in Deutschland beizutragen 1934 wurde er in den ersten Lutherischen Rat berufen und gehorte der Bayerischen Delegation beim Deutschen Lutherischen Tag in Hannover 1935 an 1935 bestand er das zweite Theologische Examen und trat am 1 Mai 1936 seine erste volle Stelle in der Kirchengemeinde zu Muhlhausen bei Bamberg an Neben dem Pfarramt beteiligte er sich an der Seite von Hermann Sasse weiter aktiv am Kirchenkampf Am 1 Januar 1939 ubernahm er die Schriftleitung der Zeitschrift Lutherische Kirche die allerdings einige Zeit spater von den Nationalsozialisten verboten wurde Gesundheitsbedingt war Hopf nicht kriegsverwendungsfahig und konnte seinen Dienst als Pfarrer wahrend des Zweiten Weltkrieges weiter ausuben 1946 heiratete er Lydia Heckel 4 April 2022 in Hermannsburg Das Ehepaar hat zwei Sohne und eine Tochter Nachkriegszeit Bearbeiten Nach 1945 wandte sich Hopf entschieden gegen den Anschluss der lutherischen Landeskirchen an die Evangelische Kirche in Deutschland EKD die er als bekenntniswidrige Unionskirche bewertete Im Mittelpunkt stand hier die lutherische Lehre vom Heiligen Abendmahl und das Bekenntnis zur wirklichen Gegenwart des Leibes und Blutes Christi unter Brot und Wein Realprasenz Abendmahlsgemeinschaft zwischen bekenntnisverschiedenen Kirchen war fur ihn undenkbar Am 18 Oktober 1948 kam es zu einer Rechtsverwahrung gegen den Beschluss der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Bayerns der EKD beizutreten Da er sich dem Druck der Landeskirche nicht beugen wollte wurde er mit Wirkung zum 18 Mai 1949 in den Wartestand versetzt Sein Nachfolger erklarte alle zukunftig vollzogenen Amtshandlungen fur ungultig und nicht anerkannt 1 Dennoch diente er ohne amtliche Genehmigung weiter als Pfarrer und hielt Gottesdienste zunachst in Privatraumen Er gewann einige Anhanger die eine Gemeinde um ihn bildeten und sich schliesslich im Januar 1950 der Alten Selbstandigen evangelisch lutherischen Kirche anschlossen Noch im gleichen Jahr wurde Hopf zum Missionsdirektor der Lutherischen Kirchenmission nach Bleckmar berufen Diese Stelle hatte er bis zu seiner Emeritierung 1978 inne Am 19 Juli 1982 verstarb Hopf in Hermannsburg Bedeutung BearbeitenFriedrich Wilhelm Hopf wirkte in der Christentumsgeschichte als Beispiel eines Pfarrers und Missionsdirektors der aus einer starken konfessionell lutherischen Bindung an die Heilige Schrift und die lutherischen Bekenntnisschriften heraus einerseits jede Aufweichung der lutherischen Theologie andererseits jede Diskriminierung von Menschen aus rassistischen Grunden ablehnte und bekampfte Dieses Engagement zeigte er schon im Kirchenkampf mit zahlreichen theologischen Stellungnahmen jener Zeit aber auch danach im Kampf gegen die Vereinheitlichung der EKD bei unklarer Auslegung der Abendmahlslehre und gegen das Apartheidsregime in Sudafrika Die im Kirchenkampf gewonnene Haltung fuhrte ihn auch zur Ablehnung jedes Rassismus und Rassendiskriminierung Dies zeigte er als Missionsdirektor gegen das Apartheidregime in Sudafrika Dort forderte er die Selbstandigkeit schwarzer lutherischer Gemeinden im sudlichen Afrika die sich 1967 zur Lutheran Church in Southern Africa LCSA Lutherischen Kirche im sudlichen Afrika vereinten Bis heute grundlegend und wegweisend ist sein Grundsatzprogramm Lutherische Kirche treibt lutherische Mission Als Ruhestandler engagierte er sich folgerichtig bei Amnesty International Das Schweigen der Kirche zu der Verletzung von Menschenrechten empfand er als Bedrohung das schwere Gerichte Gottes nach sich ziehen werde Auch seine schriftstellerische Leistung ist enorm Hopf verfasste zahlreiche Aufsatze die jedoch noch nicht in einer Gesamtausgabe vereint zuganglich sind Als Leitspruch seines Lebens kann die Anwendung des Wortes Gottes auf die Dinge dieser Welt gelten So hat er bis zu seinem Tod neben zahlreichen Aufsatzen auch die Lutherischen Blatter herausgegeben in denen namhafte Professoren Aufsatze und theologische Stellungnahmen veroffentlichten Mit seinem Tod wurde diese Zeitschrift eingestellt Nachlass BearbeitenDer Nachlass von Friedrich Wilhelm Hopf und weiteren Familienangehorigen wird als Depositum im Hessischen Staatsarchiv Marburg HStAM Bestand 340 Hopf aufbewahrt und ist uber die Recherchedatenbank Arcinsys Hessen online recherchierbar 2 Schriften BearbeitenLutherische Kirchenordnung Bekennende Kirche Heft 29 Munchen 1935 und Luther Der Reformator antwortet auf die Fragen der Zeit an die Kirche Erlangen 1938 mit Hans Kressel Das Fest des jungsten Tages Ein Vorschlag mit grundsatzlicher Untersuchung und praktischen Beispielen der Gestaltung Essen 1941 Die Missionspredigt bei Hermann Bezzel Erlangen 1977 Kritische Standpunkte fur die Gegenwart Ein lutherischer Theologe im Kirchenkampf des Dritten Reichs uber seinen Bekenntniskampf nach 1945 und zum Streit um seine Haltung zur Apartheid Herausgegeben von Markus Buttner und Werner Klan Oberurseler Hefte Erganzungsband 11 Edition Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 7675 7157 0 Als Herausgeber Bearbeiten Lutherische Blatter 35 Jahrgange und 125 Nummern Luther Briefe an bekennende Gemeinden Gottingen 1935 Dr Martin Luther Ein Buchlein von der Kirche Gottingen 1936 Dr Martin Luther Kirche im Kampf Gottingen 1936 Predigtbuch der Lutherischen Kirche Abendmahlpredigten Erlangen 1939 Hermann Sasse In statu confessionis Gesammelte Aufsatze 2 Bde Berlin 1966 Lutherische Kirche treibt lutherische Mission Festschrift zum 75jahrigen Jubilaum der Bleckmarer Mission Bleckmar 1967 Hermann Sasse Corpus Christi Ein Beitrag zum Problem der Abendmahlskonkordie Mit einem Geleitwort von Joachim Heubach Erlangen 1979 Hermann Sasse Zeugnisse Erlanger Predigten und Vortrage vor Gemeinden 1933 1944 Mit einem Geleitwort von Hermann Dietzfelbinger Erlangen 1979 Ludwig Harms Selbstzeugnisse Hermannsburg 1980 in Verbindung mit Werner Ost Rudolf Schafer Vom Leben Glauben und Schaffen eines lutherischen Kunstlers Neuendettelsau 1980 Hermann Sasse Sacra scriptura Studien zur Lehre von der Heiligen Schrift Erlangen 1981 Literatur BearbeitenDominik Bohne Friedrich Wilhelm Hopf 1910 1982 Pfarrer Kirchenpolitiker theologischer Publizist Mann der Mission Materialien Reicher Ebrachgrund BD 5 Munster Hamburg London 2001 ISBN 3 8258 5338 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Wilhelm Hopf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lutherische Kirchenmission Hopf Friedrich Wilhelm Karl August Christoph Hessische Biografie Stand 19 Juli 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Meldung uber die Versetzung von Pfarrer Fr W Hopf in den Wartestand In Junge Kirche Evangelische Kirchenzeitung Band 10 Nr 17 18 Oktober 1949 S 555 Ubersicht uber den Bestand Nachlass Hopf HStAM Bestand 340 Hopf In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 17 Dezember 2014 Normdaten Person GND 11855350X lobid OGND AKS LCCN n82001725 VIAF 88064300 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hopf Friedrich WilhelmALTERNATIVNAMEN Hopf Friedrich Wilhelm Karl August Christoph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 31 Mai 1910GEBURTSORT Melsungen HessenSTERBEDATUM 19 Juli 1982STERBEORT Hermannsburg Niedersachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Hopf amp oldid 238554007