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Friedrich Wilhelm Deichmann 17 Dezember 1909 in Jena 13 September 1993 in Mentana war ein deutscher Christlicher Archaologe und byzantinistischer Kunsthistoriker Er ist insbesondere mit der Erforschung der Stadt Ravenna verbunden Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeBiografie BearbeitenFriedrich Wilhelm Deichmann wurde 1934 an der Universitat Halle bei Paul Frankl mit einer Dissertation zum Thema Versuch einer Darstellung der Grundrisstypen des Kirchenbaues in fruhchristlicher und byzantinischer Zeit im Morgenlande auf kunstgeographischer Grundlage promoviert Es folgten fast 60 Jahre intensiver Forschungstatigkeit die lange mit der Abteilung Rom des Deutschen Archaologischen Instituts DAI verbunden war Zunachst war er 1935 36 Inhaber des Reisestipendiums des Deutschen Archaologischen Instituts 1937 begann er in Rom seine Tatigkeit als wissenschaftlicher Referent fur Christliche Archaologie Mit Arnold Tschira begann Deichmann 1940 mit den Ausgrabungen am Helenamausoleum Tor Pignattara Rom Es waren die ersten vom Institut durchgefuhrten Ausgrabungen seit 1913 1942 folgte eine weitere Ausgrabung mit Michael Stettler am Tempel der Minerva Medica Seit 1943 vertrat er zusatzlich zu seinen anderen Pflichten den zur Wehrmacht einberufenen Ernst Homann Wedeking in der Fotothek des Instituts 1944 war er an der Verlagerung der Bibliothek und der Fotothek sowie weiterer Unterlagen in das Salzbergwerk von Alt Aussee bei Salzburg beteiligt Fur die Hilfe dankte er als Sprecher einer Delegation des Instituts Papst Pius XII fur dessen Unterstutzung bei der Sicherung des Instituts Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit hutete er das zu der Zeit enteignete Institut 1954 wurde er Honorarprofessor an der Universitat Bonn und 1956 Wissenschaftlicher Oberrat spater Wissenschaftlicher Direktor bei der Abteilung Rom des DAI und nebenamtlich Professor an der Facolta Valdese di Teologia in Rom Nach der Pensionierung im Jahr 1974 blieb Deichmann weiter in Rom und widmete sich bis zu seinem Tod auch mit dem Romischen Institut des DAI verbunden intensiv der wissenschaftlichen Arbeit Deichmann befasste sich vor allem mit den Hinterlassenschaften der drei spatantiken romischen Hauptstadte Rom Konstantinopel und vor allem Ravenna Daneben forschte er insbesondere auch in Nubien Uber Ravenna verfasste er sein wichtigstes Werk Ravenna Hauptstadt des spatantiken Abendlandes In diesem Werk dokumentierte er Topografie Kirchengeschichte Kulturgeschichte Wirtschaftsgeschichte Architektur Bauplastik Skulptur Mosaikkunst Ikonographie und Alltagskultur Er gehorte zu den herausragenden Gelehrten die den Charakter ihres Faches in ihrer Zeit pragten Bernard Andreae 1 Mit Hans Georg Beck und Herbert Hunger gab Deichmann von 1964 bis 1980 die Byzantinische Zeitschrift heraus 1969 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und war Mitglied der Pontificia Accademia Romana di Archeologia 1974 wurde ihm das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen Er erhielt 1984 die Ehrenburgerschaft von Ravenna An seinem Todestag wurde er Ehrendoktor der Universitat Bologna Schriften Auswahl BearbeitenVersuch einer Darstellung der Grundrisstypen des Kirchenbaues in fruhchristlicher und byzantinischer Zeit im Morgenlande auf kunstgeographischer Grundlage Triltsch Wurzburg 1937 Sabratha und Tripolis Schriftenreihe fur unsere Soldaten Heft 3 Verlag des Italien Beobachter Rom 1942 Studien zur Architektur Konstantinopels im 5 und 6 Jahrhundert nach Christus Deutsche Beitrage zur Altertumswissenschaft Heft 4 Verlag fur Kunst und Wissenschaft Baden Baden 1956 Fruhchristliche Bauten und Mosaiken von Ravenna Grimm Baden Baden 1958 spater als Tafelband von Ravenna Hauptstadt des spatantiken Abendlandes neu aufgelegt Repertorium der christlich antiken Sarkophage Band 1 Rom und Ostia Text und Tafelband von Zabern Mainz 1967 Ravenna Hauptstadt des spatantiken Abendlandes drei Bande in sechs Teilbanden Steiner Wiesbaden Stuttgart 1969 1989 Band I Geschichte und Monumente 1969 Band II Kommentar 1 Teil 1974 ISBN 3 515 01944 8 2 Teil 1976 ISBN 3 515 02005 5 3 Teil 1989 ISBN 3 515 02369 0 Plananhang 1976 ISBN 3 515 02107 8 Band III Fruhchristliche Bauten und Mosaiken von Ravenna 1969 Tafelband Nachdruck 1995 ISBN 3 515 06649 7 Die Spolien in der spatantiken Architektur Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Jahrgang 1975 Heft 6 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und C H Beck Munchen 1975 ISBN 3 7696 1473 9 mit Urs Peschlow Zwei spatantike Ruinenstatten in Nordmesopotamien Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Jahrgang 1977 Heft 2 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und C H Beck Munchen 1977 ISBN 3 7696 1483 6 Rom Ravenna Konstantinopel Naher Osten Gesammelte Studien zur spatantiken Architektur Kunst und Geschichte Steiner Wiesbaden 1982 ISBN 3 515 03759 4 Qalb Lōze und Qalʿat Semʿan Die besondere Entwicklung der nordsyrisch spatantiken Architektur Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Jahrgang 1982 Heft 6 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und C H Beck Munchen 1982 ISBN 3 7696 1518 2 Einfuhrung in die christliche Archaologie Die Kunstwissenschaft Einfuhrung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 06797 5 italienische Ausgabe Archaeologia cristiana Studia archaeologica Band 63 Bretschneider Rom 1993 ISBN 88 7062 771 3 polnische Ausgabe Archeologia chrzescijanska Warschau 1994 ISBN 83 01 11426 6 Vom internationalen Privatverein zur preussischen Staatsanstalt Zur Geschichte des Instituto di Corrispondenza Archeologica Das Deutsche Archaologische Institut Band 9 von Zabern Mainz 1986 ISBN 3 8053 0509 5 mit Peter Grossmann Nubische Forschungen Archaologische Forschungen Band 17 Gebr Mann Berlin 1988 ISBN 3 7861 1512 5 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Deichmann Abteilung Rom In Beitrage zur Geschichte des Deutschen Archaologischen Instituts 1929 bis 1979 Teil 1 Philipp von Zabern Mainz 1979 S 4 40 Otto Feld Urs Peschlow Hrsg Studien zur spatantiken und byzantinischen Kunst Friedrich Wilhelm Deichmann gewidmet Monographien des Romisch Germanischen Zentralmuseums zu Mainz Forschungsinstitut fur Vor und Fruhgeschichte Band 10 3 Bande Habelt Bonn 1986 ISBN 3 7749 2265 9 darin Bd 1 S XI XXVI Verzeichnis der Schriften von Friedrich Wilhelm Deichmann Bernard Andreae Friedrich Wilhelm Deichmann 17 12 1909 13 9 1993 In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 100 1993 S 1 2 Bernard Andreae Hauptstadt Ravenna Zum Tode des Archaologen Friedrich Wilhelm Deichmann In Antike Welt Band 24 1993 S 362 Hans Georg Beck Friedrich Wilhelm Deichmann 17 12 1909 13 9 1993 In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Jahrgang 1993 S 271 274 Digitalisat Otto Feld Friedrich Wilhelm Deichmann 17 12 1909 13 9 1993 In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 101 1994 S 7 17 mit Erganzung des Schriftenverzeichnisses Gunnar Brands Friedrich Wilhelm Deichmann und der fruhchristlich byzantinische Kirchenbau In 100 Jahre Kunstgeschichte an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Personen und Werke Hallesche Beitrage zur Kunstgeschichte Band 5 6 Halle 2004 S 129 150 Eugenio Russo Friedrich Wilhelm Deichmann In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Band 1 Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 S 376 378 Hugo Brandenburg Friedrich Wilhelm Deichmann Vortrag aus Anlass seines 110 Geburtstages In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 126 2020 S 486 510 Weblinks BearbeitenEintrag im Dictionary of Art Historians englisch Deichmann Friedrich Wilhelm Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Belege Bearbeiten Bernard Andreae Hauptstadt Ravenna Zum Tode des Archaologen Friedrich Wilhelm Deichmann In Antike Welt Band 24 1993 S 362 Normdaten Person GND 118671286 lobid OGND AKS LCCN n81092254 VIAF 19692821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deichmann Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Christlicher Archaologe und byzantinischer KunsthistorikerGEBURTSDATUM 17 Dezember 1909GEBURTSORT JenaSTERBEDATUM 13 September 1993STERBEORT Mentana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Deichmann amp oldid 229380048