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Friedrich Schwarz 30 September 1897 in Noworossijsk 28 Juli 1963 in Berlin war ein deutscher Antifaschist der als Literaturwissenschaftler und Ubersetzer tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Ubersetzungen ins Deutsche 2 2 Herausgeberschaften 3 QuellenLeben BearbeitenAls Sohn eines deutschen Chemikers der in Sudrussland an der Schwarzmeerkuste in einer Zementfabrik tatig war verbrachte Friedrich Schwarz seine ersten Lebensjahre im Russischen Reich Da er sich aus antimilitaristischer Uberzeugung zeit seines Lebens weder als Reichsdeutscher noch als Burger der Bundesrepublik Deutschland ansah besass er seit 1918 einen Pass als Staatenloser Nr 0159647 Er begann sein Universitatsstudium in Tartu und siedelte am 9 Dezember 1918 nach Berlin uber um dort sein Studium fortzusetzen Vom Sommersemester 1919 bis 1923 studierte er in Berlin und Freiburg Breisgau Geschichte und Volkswirtschaftslehre Von 1923 bis 1928 war er in Berlin bei Siemens und Philips als volkswirtschaftlicher Referent fur die Wiederaufnahme und Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion tatig Von 1929 bis 1933 nahm er an der Berliner Universitat ein Studium der Slawistik und Geschichte auf interessierte sich dabei ganz besonders fur die Geschichte der Sowjetunion Zusammen mit seinem Freund Leopold Silberstein 1941 von den Nationalsozialisten ermordet grundete er an der Berliner Universitat eine fortschrittlich gesinnte slawistische Arbeitsgemeinschaft deren Ziel es war die Kulturen der slawischen Volker zu vertiefen und vermitteln Am Tag der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 wurde diese Arbeitsgemeinschaft mit ihren ca 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern aufgelost Fast alle Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft fielen dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer Gemeinsam mit seiner Frau der Schauspielerin Mary Schneider Braillard grundete Schwarz in Berlin 1927 die Europaische Tribune An ihr wirkten unter anderem Heinrich Mann Thomas Mann Jakob Wassermann Ernst Toller Alfred Wolfenstein Alfons Goldschmidt Arnold Zweig Max Pechstein und Jean Richard Bloch Seine Frau wurde am 28 Marz 1933 verhaftet und in das Frauengefangnis Barnimstrasse eingeliefert Auf Druck des auslandischen Presseverbandes wurde sie am 8 Mai 1933 vorubergehend aus der Haft entlassen Am 27 August 1933 flohen Schwarz und seine Frau nach Danemark Dort fanden sie zunachst Zuflucht bei der Schriftstellerin Karin Michaelis und trafen bei ihr unter anderem auf Bertolt Brecht Helene Weigel und Theodor Plievier Sie lebten von 1933 bis 1941 als Emigranten in Danemark Estland in der Tschechoslowakei und in Frankreich wo sie sich in den jeweiligen antifaschistischen Exilantenkreisen engagierten Im August 1941 wurden sie von der Gestapo verhaftet und getrennt in Konzentrationslagern interniert Schwarz war von 1941 bis zum Ende des Krieges in Sachsenhausen und Buchenwald inhaftiert Seine Frau wurde von 1941 bis 1945 in Ravensbruck gefangen gehalten Anfang September 1945 erhielt Schwarz den roten Ausweis als Opfer des Faschismus und lehrte daraufhin Literatur und Russisch an verschiedenen Volkshochschulen Ab 1951 arbeitete er als freier Mitarbeiter fur verschiedene DDR Verlage wie VEB Verlag der Kunst Dresden Volk und Welt Berlin Verlag der Nation Berlin Akademie Verlag Berlin Deutscher Verlag fur die Wissenschaften Berlin Seine letzten Lebensjahre verbrachte er an der Seite seiner Frau in Berlin Grunewald Fontanestrasse 17 Werke BearbeitenUbersetzungen ins Deutsche Bearbeiten Friedebert Tuglas Am Rande der Welt Tartu Kruger 1935 aus dem Estnischen Albert Kivikas Am Moor zwei Novellen Tartu Kruger 1936 aus dem Estnischen Alexander Serafimowitsch Ausgewahlte Werke Berlin Aufbau Verlag 1956 aus dem Russischen Laurens van der Post Das dunkle Auge Afrikas Berlin Henssel 1956 aus dem Englischen Friedebert Tuglas Illimar Roman einer Kindheit Berlin Verlag Der Morgen 1959 aus dem Estnischen Rudolf Broby Johansen Kunst und Umwelt eine Ubersicht der europaischen Stilentwicklung Dresden VEB Verlag der Kunst 1959 aus dem Danischen Michail Kozjubynsky Fata Morgana Erzahlung Berlin Aufbau Verlag 1960 aus dem Russischen Ranuccio Bianchi Bandinelli Wirklichkeit und Abstraktion Dresden VEB Verlag der Kunst 1962 aus dem Italienischen Ferdinando Bologna Die Anfange der italienischen Malerei Dresden VEB Verlag der Kunst 1964 aus dem Italienischen Herausgeberschaften Bearbeiten Iwan Turgenjew Erste Liebe und andere Novellen ubersetzt von Ena von Baer und Ekkehard Jaekel Leipzig Diederich 1953 Nachwort Lew Tolstoj Die Kreutzersonate und andere Erzahlungen ubersetzt von Ena von Baer Leipzig Diederich 1954 Nachwort Fjodor Sologub Meisternovellen aus dem Russischen ubertragen von Alexander Eliasberg Zurich Manesse 1960 Nachwort Quellen BearbeitenBriefwechsel zwischen Friedrich Schwarz und dem Cheflektor des VEB Verlag der Kunst Erhard Frommhold aus den Jahren 1961 1963 Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden 11827 VEB Verlag der Kunst 369 2 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 Marz 2022 PersonendatenNAME Schwarz FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Antifaschist und UbersetzerGEBURTSDATUM 30 September 1897GEBURTSORT NoworossijskSTERBEDATUM 28 Juli 1963STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schwarz Ubersetzer amp oldid 234281109