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Friedrich Naumowitsch Gorenstein russisch Fridrih Naumovich Gorenshtejn 18 Marz 1932 in Kiew 2 Marz 2002 in Berlin war ein russischer Schriftsteller und Drehbuchautor Er setzte sich zeitlebens mit den Themen Stalinismus und Antisemitismus auseinander wie auch mit dem Zusammenleben von Juden und Christen kombiniert mit philosophisch religiosen Betrachtungen Friedrich Gorenstein 1994 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Filmografie 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenGorenstein wuchs als Sohn judischer Intellektueller in einem Waisenhaus auf spater bei Verwandten im Kaukasus sowie in der Ukraine Sein Vater ein Wirtschaftswissenschaftler wurde Opfer der stalinistischen Sauberungen durch die GPU den sowjetischen Geheimdienst der ihn in ein Gulag verschleppte wo er 1935 bei einem Fluchtversuch erschossen wurde 1 Seine Mutter eine Padagogin starb 1943 in einem Krankenhaus in Orenburg an Tuberkulose 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich der Sohn eines Staatsfeindes bzw Volksschadlings als Tagelohner und Hilfsarbeiter durchschlagen ehe mit Beginn von Chruschtschows Entstalinisierung seine Eltern postum rehabilitiert wurden Daraufhin nahm Gorenstein in den 1950er Jahren ein Studium am Institut fur Bergbau in Dnepropetrowsk auf Nebenbei schrieb er Erzahlungen die aber allesamt bis auf Das Haus mit dem Turmchen 1964 nicht publiziert wurden Nachdem er 1962 nach Moskau gezogen war um dort einen Szenaristenlehrgang an der Staatlichen Filmhochschule zu absolvieren spezialisierte sich Gorenstein auf das Verfassen von Drehbuchern in der Hoffnung so seinen Lebensunterhalt bestreiten zu konnen Die meisten seiner Adaptionen unterlagen aber der Zensur jedoch gelang es ihm einige Verfilmungen zu realisieren wie 1972 den Sciencefiction Film Solaris von Andrei Tarkowski 1 Fur Tarkowskis Film Andrej Rubljow schrieb er die Monologe der Titelfigur Auch an der Usbekfilm Produktion Die siebente Kugel war Gorenstein beteiligt Um das bestehende Publikationsverbot zu umgehen veroffentlichte er 1977 seine Werke in auslandischen Emigrantenverlagen 2 Auch beteiligte er sich an dem von Wassili Aksjonow besorgten Literaturalmanach Metropol der ohne Genehmigung der Zensurbehorde privat gedruckt wurde Wegen seiner Nahe zu Dissidenten geriet er in den Fokus des KGB Dank eines Stipendiums des DAAD emigrierte Gorenstein 1979 in die Bundesrepublik Deutschland wo er bis zu seinem Tod 2002 in Berlin als freiberuflicher Schriftsteller arbeitete Er war verheiratet und hatte einen Sohn 3 Gorenstein ist ein opulenter Erzahler ein Meister des episodischen Erzahlens Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 Werke BearbeitenDie Suhne Darmstadt Neuwied 1979 Die Strasse zum schonen Morgenrot Berlin Weimar 1991 Psalm Ein betrachtender Roman uber die vier Strafen Gottes Berlin 1992 Abschied von der Wolga 2 Erzahlungen zusammen mit Wassilij Rosanow Berlin 1992 Tschok Tschok Ein philosophisch erotischer Roman Berlin 1993 Skrjabin Poem der Ekstase Darmstadt Berlin 1994 Reisegefahrten Berlin 1995 Der Platz Berlin 1995 Malen wie die Vogel singen Berlin 1996 Champagner mit Galle Berlin 1997 Haus mit Turmchen aus dem Russischen von Olga Radetzkaja mit einem Nachwort von Katja Petrowskaja Berlin Matthes amp Seitz 2022 ISBN 978 3 7518 0631 2Gorensteins literarischer Nachlass befindet sich im Archiv der Forschungsstelle Osteuropa an der Universitat Bremen Filmografie Bearbeiten1966 Der erste Lehrer Pervyj uchitel 1972 Nechayannye radosti unvollendet 1972 Solaris Solyaris 1974 Die siebente Kugel Sedmaya pulya 1976 Sklavin der Liebe Raba lyubvi 1978 Komediya oshibok TV Literatur BearbeitenNach Russland zuruck Ich bin doch kein Masochist In Berliner Zeitung 30 Oktober 1997 Gesprach mit Friedrich Gorenstein zu Judentum Russland und Berlin Liza Rozovsky Wider die Sunde der Wehrlosigkeit Fridrich Gorenstejn und die post sowjetischen Juden In Osteuropa 6 2020 S 191 202 Einzelnachweise Bearbeiten a b Friedrich Gorenstein Memento vom 3 Januar 2005 im Internet Archive auf literaturfestival com 2001 a b reller rezensionen de Liza Rozovsky Wider die Sunde der Wehrlosigkeit Fridrich Gorenstejn und die post sowjetischen Juden in Osteuropa 6 2020 S 197 Heinz Ludwig Arnold Das letzte Glimmen der Partei In FAZ 25 April 1998 abgerufen am 18 Februar 2021 Weblinks BearbeitenFriedrich Naumowitsch Gorenstein in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Friedrich Naumowitsch Gorenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachruf bei Matrjoschka online Normdaten Person GND 115796347 lobid OGND AKS LCCN n84189063 VIAF 84025427 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gorenstein Friedrich NaumowitschALTERNATIVNAMEN Gorenshtein Fridrikh Gorenshtejn Fridrih NaumovichKURZBESCHREIBUNG russisch deutscher Schriftsteller und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 18 Marz 1932GEBURTSORT KiewSTERBEDATUM 2 Marz 2002STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Naumowitsch Gorenstein amp oldid 227042395