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Friedrich Armin Loofs 19 Juni 1858 in Hildesheim 13 Januar 1928 in Halle Saale war ein deutscher evangelischer Kirchenhistoriker Friedrich LoofsDas Grab von Friedrich Loofs auf dem Laurentiusfriedhof Halle Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenLoofs wuchs in Hildesheim auf und besuchte dort das Gymnasium Andreanum Ab 1877 studierte er in Leipzig Tubingen Gottingen und abschliessend erneut in Leipzig bis 1882 Evangelische Theologie Nachdem er sich zunachst dem Lutheraner Christoph Ernst Luthardt zugewandt hatte schloss er sich dem Leipziger Schuler und Freundeskreis um Adolf Harnack an Unter Harnacks Einfluss studierte er auch in Gottingen bei Albrecht Ritschl dem seinerzeit bedeutendsten protestantischen Theologen in Deutschland Von 1880 bis 1881 war er Hauslehrer in Leipzig 1881 wurde er zum Dr phil promoviert 1882 zum Lic theol im gleichen Jahr habilitierte er sich fur Kirchen und Dogmengeschichte Seit 1882 lehrte er als Privatdozent in Leipzig 1886 wurde er dort zum ausserordentlichen Professor berufen Als solcher wechselte er 1887 nach Halle wo er ab 1888 als Nachfolger Justus Ludwig Jacobis Ordinarius war Sein Nachfolger wurde 1926 27 Erich Seeberg Loofs hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Fakultat war von 1907 bis 1908 Rektor der Universitat und wurde 1888 zum Dr theol h c in Marburg ernannt Er versah 15 Jahre lang das Amt eines Konsistorialrats in Magdeburg und war 1890 bis 1925 stadtischer Armenpfleger 1917 wurde ihm der Dr jur h c der Universitat Leipzig zuerkannt 1 er wurde mit dem Roten Adlerorden III Klasse dem Kronenorden II Klasse und dem Komturkreuz II Klasse des Hausordens Albrechts des Baren ausgezeichnet 1904 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preussische Akademie der Wissenschaften aufgenommen Wissenschaftliches Wirken BearbeitenLoofs war in erster Linie Patristiker In seinen Studien befasste er sich u a mit Eustathius von Sebaste Leonthius von Byzanz dem Konzil von Serdica den Briefen des Basilius von Caesarea und den nestorianischen Fragmenten Sein Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte gehort neben den Lehrbuchern Harnacks und Reinhold Seebergs zu den Klassikern dieser Disziplin Das zuerst 1889 als Leitfaden fur seine Vorlesungen uber Dogmengeschichte veroffentlichte Werk wurde bis 1968 in mehrfach verbesserter auch vollig umgearbeiteter 6 Auflage 1906 und von Kurt Aland erganzter Fassung in sieben Auflagen gedruckt Bis heute hat es weil die Quellentexte in den Originalsprachen zitiert werden im anspruchsvolleren dogmengeschichtlichen Studium seinen Platz Auch zur Reformationsgeschichte Luthers Stellung zum Mittelalter und zur Neuzeit Halle a S 1907 sowie zur Geschichte des Christentums in der Neuzeit verfasste Loofs wichtige Beitrage u a in der Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche Der erste Band seines Lehrbuches Symbolik oder christliche Konfessionskunde von 1902 ein weiterer ist nicht erschienen gilt als Meilenstein der modernen vergleichenden Konfessionskunde Loofs ist auch als Prediger und Verfasser popularer theologischer Schriften hervorgetreten in denen er sich an einen weiteren Kreis gebildeter Christen wandte Insbesondere im sog Apostolikumsstreit in den Auseinandersetzungen um die Haltung zur romischen Kirche und anderen theologischen Streitfragen der Zeit hat Loofs dezidiert Stellung genommen Gemeinsam mit Martin Rade dem Herausgeber Wilhelm Bornemann und Paul Drews war er Mitbegrunder der seit 1887 bis 1941 erschienenen liberalprotestantischen Zeitschrift Die Christliche Welt An deren Entwicklung nahm er in den ersten Jahren erheblichen Anteil Mit der zunehmenden sozialpolitischen Ausrichtung der Zeitschrift und ihrer Offnung gegenuber den Vertretern der Religionsgeschichtlichen Schule jedoch entfernte er sich zunehmend von ihr bis er 1902 seine Mitarbeit einstellte 2 Werke BearbeitenLeontius von Byzanz und die gleichnamigen Schriftsteller der griechischen Kirche Leipzig 1887 Antiquae Britonum Scotorumque eccesiae qualesfuerint mores quae ratio credendi et vivendi quae controversiae cum romana ecclesia causa atque vis Leipzig London 1882 Predigten Halle 1892 Das Apostolikum in drei am 1 3 und 5 Trinitatissontage 1895 im akademischen Gottesdienste zu Halle gehaltenen Predigten Halle 1895 Eustathius von Sebaste und die Chronologie der Basilius Briefe Eine patristische Studie Halle 1898 Zur Chronologie der Briefe des Basilius von Caesarea Eine patristische Studie Osterprogramm der Universitat Halle Wittenberg 1898 Anti Haeckel Eine Replik nebst Beilagen Halle 1900 5 Aufl 1906 Predigten II Halle 1901 Grundlinien der Kirchengeschichte in der Form von Dispositionen fur seine Vorlesungen Halle 1901 Symbolik oder christliche Konfessionskunde Band 1 Grundriss der Theologischen Wissenschaften Reihe 1 Teil 4 Band 4 Tubingen Leipzig 1902 Nestoriana Die Fragmente des Nestorius gesammelt untersucht und herausgegeben Halle 1905 Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte Vierte vollig umgearbeitete Auflage Verlag von Max Niemeyer Halle a S 1906 Akademische Predigten Dresden 1906 Luthers Stellung zum Mittelalter und zur Neuzeit Halle a S 1907 Das Glaubensbekenntnis der Homousianer von Sardica Berlin 1909 Uber Selbsterlosung Pantheismus und Lebensfreude Drei Predigten 1911 gehalten von D Friedrich Loofs Halle 1911 Wer war Jesus Christus Fur Theologen und den weiteren Kreis gebildeter Christen erortert Halle 1916 Die Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher Zweite sehr erweiterte Auflage J C Hinrich sche Buchhandlung Leipzig 1921 Der articulus stantis et cadentis ecclesiae Programm der theologischen Fakultat der Universitat Halle Wittenberg zum 31 October 1917 Halle 1917 Paulus von Samosata Eine Untersuchung zur altkirchlichen Literatur und Dogmengeschichte Leipzig 1924 Theophilus von Antiochien Adversus Marcionem und die anderen theologischen Quellen bei Irenaeus Leipzig 1930 postum Patristica Ausgewahlte Aufsatze zur Alten Kirche hg von Hanns Christof Brennecke und Jorg Ulrich Berlin New York 1999 S XIII XIX Bibliographie Literatur BearbeitenErnst Barnikol Theologisches und Kirchliches aus dem Briefwechsel Loofs Harnack Zum Jubilaum von Friedrich Loofs 1858 1928 In Theologische Literaturzeitung Bd 85 1960 ISSN 0040 5671 S 217 222 Georg Fritz Loofs Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 148 f Digitalisat Klaus Kienzler Friedrich Loofs In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 219 221 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gunter Schenk Regina Meyer Biographische Studien uber die Mitglieder des Professorenzirkels Spirituskreis Hallescher Verlag Halle Saale 2007 ISBN 978 3 929887 33 4 S 96 110 Christian Stephan Die stumme Fakultat Biographische Beitrage zur Geschichte der Theologischen Fakultat der Universitat Halle Stekovics Dossel 2005 ISBN 3 89923 103 1 S 137 141 Jorg Ulrich Hrsg Friedrich Loofs in Halle Arbeiten zur Kirchengeschichte Bd 114 de Gruyter Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 024634 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Loofs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass in der ULB Halle Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Friedrich Loofs an der Universitat Leipzig Sommersemester 1883 bis Sommersemester 1887 Eintrag zu Friedrich Loofs im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Ehrenpromotionen Nicht mehr online verfugbar Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 19 Oktober 2020 abgerufen am 4 November 2020 Ordnung nach Graduierungsjahr nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geschichte archiv uni leipzig de Siehe Johannes Rathje Die Welt des freien Protestantismus Stuttgart 1952 S 118 123 Bruch zwischen Rade und Loofs Normdaten Person GND 117213381 lobid OGND AKS LCCN n85212783 VIAF 32284512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loofs FriedrichALTERNATIVNAMEN Loofs Friedrich Armin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer KirchenhistorikerGEBURTSDATUM 19 Juni 1858GEBURTSORT HildesheimSTERBEDATUM 13 Januar 1928STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Loofs amp oldid 237631631