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Friedrich Karl Gotsch eigentlich Friedrich Karl Muller 1 3 Februar 1900 in Pries im Kreis Kiel 21 September 1984 in Schleswig war ein deutscher Maler und Grafiker Friedrich Karl Gotsch links bei der Entgegennahme des Kunstpreises 1956 des Landes Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Stiftung 4 Auszeichnungen 5 Ausstellungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Karl Gotsch Sohn eines Schiffsingenieurs meldete sich nach dem Abitur an der Kieler Hebbelschule 1917 freiwillig zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg Von 1918 bis 1920 studierte er Volkswirtschaft Philosophie und Kunstgeschichte an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Wahrend des Studiums hatte er Malunterricht bei Hans Ralfs der ihn den Expressionisten sowie dem Symbolisten Edvard Munch nahebrachte 1920 wechselte Gotsch an die Sachsische Akademie der Kunste Dresden und wurde zunachst Schuler von Otto Hettner Von 1921 bis 1923 war er Meisterschuler von Oskar Kokoschka Kommilitonen in Dresden waren Hilde Goldschmidt und Hans Meyboden Kontakte hatte Gotsch zu Otto Dix und zum Fotografen Hugo Erfurth der ihn fur sein Graphisches Kabinett Erfurth unter Vertrag nahm 1 Nach seinem Studium hielt sich Friedrich Karl Gotsch gemeinsam mit Hilde Goldschmidt und Hans Meyboden von 1923 bis 1925 in New York auf wo sie sich mit dem Kunstlerehepaar Maxim Kopf und Mary Duras trafen 2 1926 und 1927 war er zusammen mit Goldschmidt in Paris an der Academie Colarossi 3 Danach reisten beide nach Italien und Sudfrankreich 1933 trennte sich Gotsch von Hilde Goldschmidt die Halbjudin war und ging nach Berlin 4 Zwar erhielt er kein Malverbot wurde jedoch in seiner kunstlerischen Arbeit behindert Nachweislich wurden 1937 in der Nazi Aktion Entartete Kunst aus dem Schlesisches Museum der Bildenden Kunste in Breslau sein Aquarell Interieur und sein Holzschnitt Am Hafen und aus dem Stadtmuseum Dresden sein Aquarell Sonnenuntergang beschlagnahmt und anschliessend vernichtet 5 Bei einem Luftangriff wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde sein Atelier und fast sein komplettes Werk zerstort Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Gotsch eingezogen und als Dolmetscher eingesetzt Nach seiner Entlassung aus der englischen Gefangenschaft liess er sich in Sankt Peter Ording auf der schleswig holsteinischen Halbinsel Eiderstedt nieder 1946 nahm er mit Hilde Goldschmidt wieder Verbindung auf die 1939 nach England emigriert war Gotsch fand in dem Textilfabrikant Gert F Spindler einen Mazen und grundete in St Peter eine Niederlassung des Baukreises Von 1949 bis 1951 war er als Lehrer im Baukreis tatig einer Kunstschule nach dem Vorbild des Bauhauses fur junge Kunstler aller Gattungen Dort lehrten neben Gotsch der Architekt Gustav Burmester sowie die Maler Ernst Witt und Arnold Fiedler der die Schule bis 1951 leitete Gotsch ubernahm in Schleswig Holstein auch kulturpolitische Aufgaben Von 1951 bis 1954 war er Mitglied des Kultursenats Kiel Es handelt sich um ein Beratungsgremium dessen Mitglieder von der Kieler Ratsversammlung aus dem Kreis kulturell tatiger Personen gewahlt wurde 6 Wegen der restaurativen Tendenzen in den fruhen Jahren der Bundesrepublik zog sich Gotsch aus der Offentlichkeit zuruck und konzentrierte sich wieder auf seine kunstlerische Arbeit 1950 heirateten Friedrich Karl Gotsch und Johanna Ascher1964 ging er mit dem in Genf ansassigen Kunstsammler Oscar Ghez einen fur ihn verhangnisvollen Pakt ein mit dem er nicht nur seine erhaltenen 1336 erhaltenen Werke sondern auch alle zukunftigen Werke uberschrieb 7 Nach einem juristisch ausgehandelten Kompromiss an dem die Direktoren der Hamburger und Bremer Kunsthalle Alfred Hentzen und Gunter Busch beteiligt waren wurde Gotsch fur seinen zukunftigen Werke von der Vereinbarung befreit 1971 wurde er in Wurdigung seines Gesamtwerkes als Graphiker mit der Ehrenprofessur des Landes Schleswig Holstein ausgezeichnet 8 Anlasslich seines 80 Geburtstags fanden Ausstellungen in Berlin Bonn und Kiel statt bei denen Aquarelle und Gouachen gezeigt wurden Friedrich Karl Gotsch war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 9 Werk BearbeitenIn seinen Anfangen war Gotsch von Edvard Munch beeinflusst An der Kunstakademie Dresden galt er als einer der begabtesten Schuler von Oskar Kokoschka doch es zeigte sich dass dieses Markenzeichen auf Dauer mehr Fluch als Segen war 10 Den Stempel eines Kokoschka Schulers wurde er nie los Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Gotsch seine noch erhaltenen Bilder zu ubermalen und zerstorte Werke nach seinen neuen stilistischen Vorstellungen zu rekonstruieren 11 Aus diesem Grunde sind nur sehr wenige Bilder in ihrem ursprunglichen Zustand erhalten geblieben Stiftung BearbeitenDie Friedrich Karl Gotsch Stiftung hat gemass Stiftungsurkunde vom 1 Januar 1971 den Zweck die 53 eingebrachten Bildwerke zu einer reprasentativen Auswahl des Werkes zu erganzen die Auswahl geschlossen zu bewahren und durch Ausstellungen sowie Veroffentlichungen offentlich zur Geltung zu bringen 12 Auszeichnungen Bearbeiten1956 Kunstpreis des Landes Schleswig Holstein 1962 und 1963 Villa Romana Preis 1971 Ehrenprofessor des Landes Schleswig HolsteinAusstellungen Bearbeiten1919 Gruppenausstellung in der Kunsthalle Kiel 1920 Einzelausstellung in der Kunsthalle Kiel 1923 Gemeinschaftsausstellung in der New Gallery New York 1955 bis 1960 Kestner Gesellschaft Hannover Kunsthalle Bremen Kunsthalle Mannheim Frankfurter Kunstverein Folkwang Museum Essen Museum Flensburg Kunstverein Hamburg Kunstverein Wuppertal 1959 Kunsthalle Kiel 2013 2014 Kunstsammlung JenaLiteratur BearbeitenWill Grohmann Friedrich Karl Gotsch In Junge Kunst Band 45 Klinkhardt amp Biermann Leipzig 1924 Ulrich Schulte Wulwer Friedrich Karl Gotsch In Ders Kieler Kunstler Band 3 In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus Heide 2019 ISBN 978 3 8042 1493 4 S 221 251 Jan Drees Friedrich Karl Gotsch 1900 1984 zwischen Expressionismus und Abstraktion Werke in der Sammlung Wolfgang Muller Koln Verlag Ludwig Kiel 2018 ISBN 978 3 86935 331 9 Gotsch Friedrich Karl In Benezit Dictionary of Artists Band 6 Gemignani Herring Paris 2006 ISBN 2 7000 3076 1 S 484 485 doi 10 1093 benz 9780199773787 article B00077195 englisch Textarchiv Internet Archive Peter Goeritz Marion Leuba Friedrich Karl Gotsch Werkverzeichnis der Gemalde Neumunster 1993 Peter Goeritz Friedrich Karl Gotsch Zeichnungen St Peter Ording und Eiderstedt Hrsg von der Stiftung Nordfriesland Husum Verlag Husum 1993 ISBN 3 88042 605 8 Knut Nievers Hrsg Kunstwende Der Kieler Impuls des Expressionismus 1915 1922 Wachholtz Neumunster 1992 ISBN 3 529 02728 6 Christian Rathke Gotsch Friedrich Karl In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 8 Wachholtz Neumunster 1987 Gotsch Friedrich Karl In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 280 281 Weblinks BearbeitenFriedrich Karl GotschEinzelnachweise Bearbeiten a b Knut Nievers Hrsg Kunstwende Der Kieler Impuls des Expressionismus 1915 1922 Wachholtz Neumunster 1992 S 206 Walter Schurian Hrsg Hilde Goldschmidt Hartmann Munchen 1983 S 9 Erhardt Heinold Hrsg Kunstler sehen Schleswig Holstein 80 zeitgenossische Kunstler Weidlich Frankfurt am Main 1976 S 100 Auskunft uber die komplizierte Beziehung zwischen Gotsch und Goldschmidt geben die umfangreichen Briefnachlasse beider Kunstler in der Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseum Schloss Gottorf Schleswig Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Akten Signatur 40895 Stadtarchivs der Landeshauptstadt Kiel Ulrich Schulte Wulwer Friedrich Karl Gotsch S 245 f Ehrentitel Professorin oder Professor In schleswig holstein de Archiviert vom Original am 22 Marz 2015 abgerufen am 16 Oktober 2014 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Gotsch Friedrich Karl Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuenstlerbund de abgerufen am 7 August 2015 Will Grohmann Friedrich Karl Gotsch In Junge Kunst Band 45 Klinkhardt amp Biermann Leipzig 1924 Christian Rathke Einleitung In Gortitz Leuba Friedrich Karl Gotsch Werkverzeichnis der Gemalde Stiftungsdatenbank Schleswig Holstein Memento des Originals vom 6 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schleswig holstein deNormdaten Person GND 118540904 lobid OGND AKS LCCN n82263600 VIAF 42629364 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotsch Friedrich KarlALTERNATIVNAMEN Muller Friedrich Karl wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 3 Februar 1900GEBURTSORT PriesSTERBEDATUM 21 September 1984STERBEORT Schleswig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Karl Gotsch amp oldid 234181623