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Friedrich Happich vollstandiger Name Karl Friedrich Theodor Julius Happich bisweilen auch Fritz Happich 14 August 1883 in Speckswinkel 4 April 1951 in Treysa war ein deutscher evangelischer Pfarrer Direktor in Hephata und als Vorsitzender des Landeskirchenausschusses zeitweiliger Leiter der Evangelischen Landeskirche Kurhessen Waldeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Aktuelle Diskussion 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAm 14 August 1883 wurde Friedrich Happich in Speckswinkel bei Neustadt Hessen als vierter Sohn des Pfarrers und spateren Superintendenten der Diozese Oberhessen Theodor Happich 1847 1917 und seiner Ehefrau geboren Die einzige Schwester kam elf Jahre spater auf die Welt 1 der Arzt Carl Happich war sein Bruder Die ersten Jahre verbrachte er in seinem Geburtsort bevor die Familie nach Cappel bei Marburg zog Nach dem Besuch der Grundschule im Ort wurde er 1895 in das Philippsgymnasium in Marburg aufgenommen Nach dem Abitur studierte er von 1905 bis 1909 Theologie in Marburg Leipzig und Tubingen Besonders beeinflusst haben ihn der Kirchengeschichtler Albert Hauck der Alttestamentler Rudolf Kittel die Systematiker Ludwig Ihmels und Wilhelm Herrmann sowie der Neutestamentler Adolf Schlatter Nach dem Fakultatsexamen 1909 und dem Aufnahmekolloquium der Landeskirche 1910 war er ein Jahr als Hauslehrer auf Rugen tatig Im darauf folgenden Jahr wahrend seiner Ausbildung im Predigerseminar in Hofgeismar hinterliess die Arbeit mit den alten und gebrechlichen Menschen im Hessischen Siechenhaus das auf dem gleichen Gelande liegt bleibenden Eindruck Kurze Zeit verbrachte er als Diakoniehelfer in Bethel Nach dem zweiten theologischen Examen und der Ordination trat er seine erste Stelle als Hilfspfarrer in Frankenau bei Frankenberg an Nach einer Begegnung mit dem Grunder und damaligen Leiter der Anstalten Hephata Hermann Schuchard ubernahm er dort die zweite Pfarrstelle die zur Entlastung Schuchards eingerichtet worden war Er begann am 1 April 1913 seinen Dienst und heiratete am 21 April seine Ehefrau Annemarie eine Tochter Paul Natorps Sie hatten zwei Kinder Leistungen Bearbeiten1923 ubernahm er nach dem Tod Hermann Schuchards das Amt des Vorstehers und spateren Direktors das er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1951 innehatte Im Jahr 1933 trat er den Deutschen Christen bei die er aber bereits im Folgejahr wieder verliess 1935 wurde er zum Vorsitzenden des Landeskirchenausschusses gewahlt einem Leitungsgremium das nach der Absetzung der kurhessischen Kirchenleitung 1934 und der Einsetzung einer kommissarischen Leitung zur Befriedung der Situation vom NS Staat eingerichtet worden war Damit war er nebenamtlich faktisch der Leiter der Landeskirche Versuche ihn zum Landesoberpfarrer und damit auch rechtlich zum geistlichen Leiter zu machen scheiterten jedoch am Widerstand von Vertretern der Bekennenden Kirche 2 1937 gehorte Happich zu denen die Die Erklarung der 96 evangelischen Kirchenfuhrer gegen Alfred Rosenberg 3 wegen dessen Schrift Protestantische Rompilger unterzeichneten Happich fuhrte die Landeskirche bis 1945 Auf einstimmigen Beschluss des Bruderrats des Hessischen Bruderhauses in Hephata dessen Mitglied Happich war wurde 1939 dem vom Judentum zum Christentum konvertierten Diakon und Mitglied der Bruderschaft Richard Altschul zum sofortigen Austritt aus der Bruderschaft und der Deutschen Diakonenschaft geraten Altschul wurde 1942 verhaftet zuerst in Breitenau interniert und schliesslich 1943 in Auschwitz ermordet Ab 1937 und in den Folgejahren wurden etwa 385 Bewohner aus Hephata in andere Einrichtungen gebracht und schliesslich ermordet viele von ihnen im hessischen Hadamar Die vollstandige Auflosung Hephatas wurde verhindert Auf der im September 1945 einberufenen Notsynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck wurde eine neue Kirchenverfassung beschlossen nach der ein Bischof an der Spitze die Kirche leitet Happich wurde zum ersten Prases der Landessynode gewahlt Er behielt dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1951 Aktuelle Diskussion BearbeitenSeit Langerem wird die Rolle Happichs im Nationalsozialismus kontrovers diskutiert In der 2016 erschienenen Monografie von Katharina Stengel 4 wird ihm eine grosse Nahe zum Nationalsozialismus vorgehalten 5 Im Juni 2018 wurde die Treysaer Happichstrasse in Richard Altschul Strasse umbenannt 6 Werke BearbeitenAuswahl der unter dem Namen Fritz Happich veroffentlichten Werke Die mannliche Diakonie Hessisches Bruderhaus Treysa 1931 Das Hessische Bruderhaus und seine Anstalten Hephata Treysa 1946 Literatur BearbeitenJochen Cornelius Bundschuh Lydia Laucht Dem Glauben ein Gedachtnis geben Lebensbilder aus der Kirchengeschichte Kurhessen Waldecks Monographia Hassiae Band 25 Herausgegeben von Michael Dorhs Evangelischer Medienverband Kassel 2007 ISBN 978 3 89477 871 2 Gerhard Schmerbach Welche Stellung nimmst du nun zwischen den Fronten ein D Friedrich Happich 1883 1951 Leben und Erleben zwischen Wilhelm II und Adenauer Hephata Hessisches Diakoniezentrum Schwalmstadt Treysa 2001 ISBN 3 9807494 9 5 Katharina Stengel Nationalsozialismus in der Schwalm 1930 1939 Schuren Marburg 2016 ISBN 978 3 89472 298 2 Margarete Trost Friedrich Happich 1883 1951 Selbstverlag 1983 Weblinks BearbeitenLiteratur von Fritz Happich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bernd Lindenthal Ehemaliger Hephata Leiter Friedrich Happich war bekennender Nationalsozialist In Hessische Niedersachsische Allgemeine 27 Oktober 2016 abgerufen am 19 November 2016 Michael Dorhs Friedrich Happich 1883 bis 1951 Erster Prases der EKKW Synode PDF Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck abgerufen am 29 November 2016 Schanett Riller und Sabine Pappert Die Gegenwart bezwingen Sieben Personlichkeiten und der demokratische Neuanfang nach 1945 in Nordhessen 5 Friedrich Happich In digitales archiv marburg Arbeitsstelle Archivpadagogik am Staatsarchiv Marburg 2007 abgerufen am 29 November 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Schmerbach Welche Stellung nimmst du nun zwischen den Fronten ein D Friedrich Happich 1883 1951 Leben und Erleben zwischen Wilhelm II und Adenauer Hephata Hessisches Diakoniezentrum Schwalmstadt Treysa 2001 ISBN 3 9807494 9 5 S 34 Martin Hein Weichenstellungen der evangelischen Kirche im 19 und 20 Jahrhundert Beitrage zur Kirchengeschichte und Kirchenordnung de Gruyter Berlin 2009 S 71 74 Friedrich Siegmund Schultze Hrsg Okumenisches Jahrbuch 1936 1937 Max Niehans Zurich 1939 S 240 247 Katharina Stengel Nationalsozialismus in der Schwalm 1930 1939 Schuren Marburg 2016 ISBN 978 3 89472 298 2 Bernd Lindenthal Ehemaliger Hephata Leiter Friedrich Happich war bekennender Nationalsozialist Hessische Niedersachsische Allgemeine 27 Oktober 2016 abgerufen am 19 November 2016 Sylke Grede Als Erinnerung an in Auschwitz ermordeten Diakon Umbenennung der Happichstrasse in Treysa Hessische Niedersachsische Allgemeine 12 Januar 2018 abgerufen am 5 Juli 2018 Normdaten Person GND 124062245 lobid OGND AKS VIAF 13232401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Happich FriedrichALTERNATIVNAMEN Happich Karl Friedrich Theodor Julius vollstandiger Name Happich FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer PfarrerGEBURTSDATUM 14 August 1883GEBURTSORT SpeckswinkelSTERBEDATUM 4 April 1951STERBEORT Treysa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Happich amp oldid 228645762