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Friedrich Hermann Gunther 22 Oktober 1880 in Nossen Sachsen nach 1944 1954 fur tot erklart war ein deutscher Jurist Ministerialdirektor und Leiter der Sachsischen Staatskanzlei Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zeit des Nationalsozialismus 2 Ehe und Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGunther war der Sohn des Universitatsprofessors Julius Hermann Gunther Nach dem Abitur an der Furstenschule in Meissen studierte er Rechtswissenschaft in Berlin Munchen Genf und Leipzig Am 20 Januar 1904 bestand er die Erste Staatsprufung an der Universitat Leipzig mit gut Am 23 Mai 1908 legte er in Dresden das Assessorexamen Grosse Staatsprufung mit gut ab 1914 kam er zum Landgericht Plauen Von 1914 bis 1918 nahm Gunther als Kavallerist Infanterist und Fliegerbeobachter am Ersten Weltkrieg teil in dem er vor allem an der Westfront zum Einsatz kam Im Krieg wurde er zweimal verletzt und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet Eine Verletzung erlitt er 1916 als Leutnant der Landwehr beim Reserve Infanterie Regiment 242 1 1921 kam Gunther als Landgerichtsrat an das Landgericht Dresden Am 1 September 1927 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Dresden befordert wo er bis zum 8 Marz 1933 tatig blieb Privat verheiratete er sich 1922 mit Charlotte Becker Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Politisch war Gunther seit 1919 in der Volkischen Bewegung tatig Er gehorte dem Alldeutschen Verband und bis 1921 der Ogesch und der Zeitfreiwilligenabteilung Plauen an Ab 1921 war er zeitweise Mitglied der Marine Brigade Ehrhardt Nachdem Gunther bis 1929 der DNVP angehort hatte trat er zum 1 Februar 1931 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 422 822 2 der er schon fruher als Rechtsberater des SA Fuhrers Manfred von Killinger nahegestanden hatte Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Wenige Wochen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Gunther am 9 Marz 1933 zum stellvertretenden Reichskommissar fur Sachsen und am 8 Mai 1933 zum Chef der Sachsischen Staatskanzlei im Rang eines Ministerialdirektors ernannt In dieser Eigenschaft war er von Juli 1933 bis Februar 1934 auch stellvertretender Bevollmachtigter Sachsens im Reichsrat Am 30 Juni 1934 wurde Gunther in Schutzhaft genommen die er unter anderem im KZ Columbia Haus verbrachte und aus der er am 17 August 1934 wieder entlassen wurde Hintergrund der Verhaftung waren wahrscheinlich die Rivalitaten zwischen seinem Vorgesetzten dem sachsischen Ministerprasidenten Killinger und dem Statthalter Martin Mutschmann der Gunther auch Anfang 1935 in den Ruhestand versetzen liess Offiziell war er anschliessend vom 1 Juli 1935 bis zum 30 Juni 1937 im einstweiligen Ruhestand Nach seiner Rehabilitierung wurde Gunther mit dem Amt eines Senatsprasidenten am Oberlandesgericht Hamm betraut Am 1 November 1942 folgte seine Bestallung als Senatsprasident beim Kammergericht in Berlin Dort leitete er den 15 Zivilsenat der zugleich als Fideikommiss Senat fungierte Den Beurteilungen in seiner Personalakte zufolge versah Gunther seine Aufgaben mit grossem Fleiss und Grundlichkeit Am 26 Januar 1945 wurde Gunther durch Reichsjustizminister Otto Thierack wieder an das Oberlandesgericht Dresden versetzt 3 Sein weiteres Schicksal ist unbekannt Gunther wurde durch Beschluss des Kreisgerichts Dresden Stadtbezirk 2 vom 15 Juni 1954 Aktenzeichen II F 52 53 mit Wirkung vom 31 Dezember 1951 fur tot erklart 4 Ehe und Familie BearbeitenGunther heiratete am 14 August 1922 in Dresden Ida Charlotte Becker 26 Dezember 1895 in Dresden Literatur BearbeitenJoachim Lilla Der Reichsrat Vertretung der deutschen Lander bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919 1934 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung des Bundesrats November 1918 Februar 1919 und des Staatenausschusses Februar August 1919 Reihe Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 14 Droste Dusseldorf 2006 ISBN 978 3 7700 5279 0 S 101 102 Kurzbiografie Werner Schubert Akademie fur deutsches Recht 1933 1945 Ausschuss fur Aktienrecht 1986 S 44 Philipp Spiller Personalpolitik beim Kammergericht von 1933 bis 1945 Berliner juristische Universitatsschriften Grundlagen des Rechts Band 55 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 8305 3470 9 S 182 185 Einzelnachweise Bearbeiten Verlustlisten Erster Weltkrieg Sachsische Verlustliste Nr 334 vom 28 September 1916 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12451488 Philipp Spiller Personalpolitik beim Kammergericht von 1933 bis 1945 Berliner juristische Universitatsschriften Grundlagen des Rechts Band 55 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 8305 3470 9 S 185 Randvermerk auf Gunthers Heiratsurkunde Standesamt Dresden Heiratsregister fur das Jahr 1922 Heiratsurkunde Nr 931 1922 Normdaten Person GND 141305118 lobid OGND AKS VIAF 120904085 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther FriedrichALTERNATIVNAMEN Gunther Friedrich Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Leiter der Sachsischen StaatskanzleiGEBURTSDATUM 22 Oktober 1880GEBURTSORT Nossen SachsenSTERBEDATUM nach 1944 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Gunther Jurist amp oldid 237987232