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Friedrich Carl Dilchert 30 August 1804 1 in Bayreuth 27 Juli 1879 2 ebenda war ein deutscher Kaufmann und elf Jahre lang Stadtoberhaupt von Bayreuth Friedrich Carl DilchertFamiliengruft der Familie Dilchert mit dem Grab Friedrich Carl Dilcherts auf dem Stadtfriedhof Bayreuth1851 wurde der ehrbare und vermogende Spezereihandler 1 als Nachfolger von Johann Karl Christian Heumann durch den Stadtrat zum Burgermeister von Bayreuth gewahlt und am 3 November 1851 vom bayerischen Konig Maximilian II verpflichtet 2 Der Apotheker Heumann der 1848 auf Erhard Hagen von Hagenfels gefolgt war ubte das Amt nur drei Jahre lang aus Wenige Jahre nach seinem Abschied aus dem Rathaus wanderte er nach Sudamerika aus 3 Dabei hatte sich Dilchert nicht in dieses Amt gedrangt 1842 war er zunachst als Ersatzmann fur das Gemeindekollegium gewahlt drei Jahre spater dann als Magistratsmitglied verpflichtet worden Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt legte er Wert auf die Feststellung man habe ihn gegen seinen Willen und gegen seine Vorstellungen und Bitten zum alleinigen Burgermeister gewahlt 1 Dilchert dem ein gesunder Menschenverstand und ein ausgepragtes Gespur fur wirtschaftliche Zusammenhange nachgesagt wurden 1 forderte die Entwicklung von Handel Industrie und Verkehr 4 In seiner Amtszeit erfuhr die Stadt einen Entwicklungsschub vom geruhsamen Beamtenstadtchen zum Industriestandort Zur Eroffnung des Gaswerks und der Telegrafenstation kam eine rege Bautatigkeit hinzu die gute alte gemutliche Stadt sei kaum wiederzuerkennen klagte der Chronist des Bayreuther Tagblatts 5 Am 28 November 1853 wurde mit der Bahnstrecke von Neuenmarkt als Nebenstrecke der Ludwig Sud Nord Bahn eine der ersten Nebenbahnen im Konigreich Bayern eroffnet Die Stadt selbst finanzierte deren Bau und verpachtete sie anschliessend an die Koniglich Bayerischen Staatsbahn Pachtbahn 6 1853 wurde Dilchert mit der ansehnlichen Summe von 5000 Gulden Aktionar der neugegrundeten Mechanischen Baumwollen Spinnerei 1 In seiner Amtszeit errichtete diese 1861 die erste bayerische Sozialsiedlung im Ortsteil Burg Im September 1862 reichte Dilchert der wahrend seiner elfjahrigen Amtszeit nach eigener Aussage Aufregung und Qual Lug und Trug durchlitten hatte sein Rucktrittsgesuch ein Seinen Abschied als Stadtoberhaupt begrundete er diplomatisch Nach reiflicher Uberlegung der obwaltenden Verhaltnisse habe er sich zum Amtsverzicht entschlossen Tatsachlich hatte er als Nicht Jurist aber grosse Muhe mit den politischen Rankespielen gehabt Aus seinem Tagebuch geht hervor dass beim Stadtmagistrat Betrug und Lugen an der Tagesordnung gewesen seien Die Bureaux wurden nicht nur zu Dingen benutzt welche nach Hause gehoren wie rasiren waschen Wurste Fleisch essen Bier Wein Schnaps trinken sondern auch zur Abmachung von Privatangelegenheiten Seinem Amtsnachfolger warf er vor er habe ihn aus dem Amt drangen wollen Wenig schmeichelhaft waren Dilcherts Meinungen uber einige Bayreuther Honoratioren die er als geistesschwach uber seinen Amtsvorganger schwachkopfig oder hohlkopfig bezeichnete Den Advokaten Johann Eberhard Kafferlein charakterisierte er in seinem Tagebuch geradezu vernichtend mit den Worten intriganter beschrankter Mann 2 Am 31 Dezember jenes Jahres schied Dilchert aus dem Amt das er an Theodor von Muncker ubergab 5 1863 erwarb er ausserhalb der Stadt das Landgut Grunau Nach seinem Tod im Juli 1879 wurde bekannt dass er seine Heimatstadt mit zwei Stiftungen bedacht hatte mit einer sollten junge Leute beruflich gefordert werden die andere war fur die Forderung von Industrieunternehmungen gedacht 1 Dilchert wurde in einer Gruft im Bayreuther Stadtfriedhof beigesetzt 1 Ihm zu Ehren wurde 1895 in der Innenstadt die Dilchertstrasse benannt 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Bernd Mayer Ein Kaufmann als Stadtoberhaupt in Heimatkurier 3 2004 S 16 a b c Bernd Mayer Alles Lug und Trug in Heimatkurier 4 2004 Beilage des Nordbayerischen Kuriers S 16 Bernd Mayer Wie glucklich kann ein Stadtoberhaupt werden in Heimatkurier 1 2006 des Nordbayerischen Kuriers S 14 ff a b Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen Rabenstein Bayreuth 2009 ISBN 978 3 928683 44 9 S 31 a b Sie geleiteten Bayreuth durch fast zwei Jahrhunderte in Heimatkurier 1 2005 Beilage des Nordbayerischen Kuriers S 12 Robert Zintl Bayreuth und die Eisenbahn Gondrom Bindlach 1992 ISBN 3 8112 0780 6 S 22 ff Burgermeister und Oberburgermeister von Bayreuth Burgermeister Erhard Hagen von Hagenfels 1818 1848 Friedrich Carl Dilchert 1851 1863 Theodor von Muncker 1863 1900 Oberburgermeister Leopold von Casselmann 1900 1918 Albert Preu 1919 1933 Karl Schlumprecht 1933 1937 Otto Schmidt 1937 1938 Fritz Wachtler 1938 Fritz Kempfler 1938 1945 Josef Kauper 1945 Oscar Meyer 1945 1948 Hans Rollwagen 1948 1958 Hans Walter Wild 1958 1988 Dieter Mronz 1988 2006 Michael Hohl 2006 2012 Brigitte Merk Erbe 2012 2020 Thomas Ebersberger seit 2020 Normdaten Person GND 1226994911 lobid OGND AKS VIAF 5063161332383952420001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dilchert Friedrich CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann und BurgermeisterGEBURTSDATUM 30 August 1804GEBURTSORT BayreuthSTERBEDATUM 27 Juli 1879STERBEORT Bayreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Carl Dilchert amp oldid 236888400