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Multiplexverfahren lat multiplex vielfach vielfaltig sind Methoden zur Signal und Nachrichtenubertragung bei denen mehrere Signale zusammengefasst gebundelt und simultan uber ein Medium Leitung Kabel oder Funkstrecke ubertragen werden Oftmals werden Multiplexverfahren auch kombiniert um eine noch hohere Nutzung zu erreichen Die Bundelung erfolgt nachdem die Nutzdaten auf ein Tragersignal moduliert wurden Entsprechend werden sie beim Empfanger nach der Entbundelung dem Demultiplexen demoduliert Veranschaulichung einer LED Matrix Ansteuerung mit synchronem Zeilen MultiplexingVeranschaulichung einer 7 Segment Anzeige mit synchronem Segment MultiplexingSpeziell das synchrone Zeitmultiplexverfahren siehe unten kommt auch bei der seriellen digitalen Datenubertragung der simultanen Datenerfassung mehrerer analoger Kanale und bei der Ansteuerung von Anzeigen LED und Fluoreszenzanzeigen LCD Plasma und CRT Bildschirme sowie displays zum Einsatz Die Intentionen fur die Anwendung von Multiplexing sind bei leitungsgebundener und bei Funkubertragung teilweise unterschiedlich Bei leitungsgebundener Ubertragung werden die Signale aus mehreren Quellen durch einen so genannten Multiplexer gebundelt und gemeinsam uber einen statt uber mehrere parallele Wege ubertragen 1 Der Demultiplexer entbundelt die Signale dann wieder Ziel hierbei ist es die Kosten fur die Ubertragungsstrecke moglichst niedrig zu halten Die Funktechnik eignet sich besonders um mehrere Teilnehmer die meist auch raumlich verteilt sind gleichzeitig mit einer zentralen Funkstation verbinden zu konnen Beim Richtfunk als Punkt zu Punkt Verbindung gibt es ebenfalls Multiplextechniken Hier wird der Hochfrequenzubertragungskanal gemeinsam fur eine Vielzahl von Datenstromen benutzt Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Analogien zur Veranschaulichung 3 Begriffsunterscheidung Multiplexing und Multiple Access 4 Multiplexing bei Webseiteaufrufen 5 Raummultiplexverfahren SDMA 5 1 Kabelgebundene Raummultiplexverfahren 5 2 Kabellose Raummultiplexverfahren 6 Frequenzmultiplexverfahren FDMA 6 1 Frequenzmultiplex auf Leitungen 6 2 Frequenzmultiplex bei Funkubertragung 6 3 Optisches Wellenlangenmultiplexverfahren 6 3 1 DWDM 6 3 2 CWDM 6 3 3 WWDM 7 Polarisationsmultiplex PM 8 Zeitmultiplexverfahren TDMA 8 1 Synchrones Verfahren 8 2 Asynchrones Verfahren 8 3 Flexibles Zeitmultiplexverfahren 8 4 Zeitmultiplex bei der Mensch Maschine Kommunikation 8 4 1 Anzeigen und Eingabetasten in Matrixschaltung 8 4 2 Charlieplex Verfahren 8 5 Historische Losungen und heutige Anwendungen 9 Codemultiplexverfahren CDMA 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenMultiplexverfahren wurden entwickelt um eine optimale Ausnutzung der Leitungen und Frequenzen zu erreichen die in der Elektronik und Kommunikationstechnik als Ubertragungswege zur Verfugung stehen Hierdurch werden die Kosten verringert und die Zuverlassigkeit erhoht da zum Beispiel weniger Anschluss und Verbindungsleitungen erforderlich sind Manche technische Losungen sind uberhaupt nur mit multiplexer Signalubertragung realisierbar z B das Auslesen und das Beschreiben einzelner Pixel digitaler Kameras oder Flachbildschirme Beim Multiplexverfahren werden mehrere verschiedene Signale gebundelt oder zeitlich ineinander verschachtelt um sie ohne gegenseitige Beeinflussung simultan und gemeinsam ubertragen zu konnen In der Kommunikationstechnik und Signalubertragung unterscheidet man die folgenden Multiplexverfahren Raummultiplexverfahren Ubertragungskanale Leitungen Richtfunkstrecken werden zur parallelen aber exklusiven Nutzung durch mehrere Sender und Empfanger gebundelt Frequenz bzw Wellenlangenmultiplexverfahren Bei Leitungsubertragung werden mehrere Signale in unterschiedlichen Frequenzbereichen getrennt ubertragen bei Funk und Lichtwellenleiterubertragung werden unterschiedlichen Signalen unterschiedliche Wellenlangen zugewiesen Da Frequenz und Wellenlange fest uber die Ausbreitungsgeschwindigkeit miteinander verkoppelt sind sind Frequenz und Wellenlangenmultiplex synonyme Verfahren Zeitmultiplexverfahren Mehrere Signale werden zeitversetzt ubertragen Sie sind zeitlich ineinander verschachtelt Die Zeitfenster konnen synchronisiert und gleich lang oder asynchron und bedarfsabhangig sein Codemultiplexverfahren Dieses Verfahren wird in der Funktechnik und in Datenbussen eingesetzt Verschiedene Signalfolgen werden uber eine Leitung oder eine Funkfrequenz ubertragen und konnen anhand ihrer unterschiedlichen Codierung zugeordnet werden im Empfanger wird nur das passend kodierte Signal erkannt und ausgewertet Analogien zur Veranschaulichung BearbeitenRaummultiplexverfahren Personen sprechen an verschiedenen Orten miteinander Bei genugend grossem Abstand storen sich die Gesprache nicht gegenseitig Frequenzmultiplexverfahren Eine Hundepfeife oder Fledermause erzeugen fur den Menschen unhorbare Signale Eine Kommunikation ist parallel moglich Zeitmultiplexverfahren In einer Schulklasse oder beim CB Funk hat in der Regel nur je ein Sprecher gleichzeitig das Wort asynchrones Zeitmultiplexverfahren in Parlamenten hat jeder Redner eine Redezeit definierter Lange synchrones Zeitmultiplexverfahren Codemultiplexverfahren Bei vielen gleichzeitig gesprochenen Sprachen hort man seine Muttersprache heraus Bekannte Personen erkennt man am Klang ihrer Stimme Begriffsunterscheidung Multiplexing und Multiple Access BearbeitenIm Zusammenhang mit den hier beschriebenen Multiplexverfahren wird teils von Multiplexing oft in Verbindung mit Hardware und teils von Multiple Access oft als Softwarelosung gesprochen Um Multiplexing im engeren Sinne handelt es sich dann wenn am Anfang eines Ubertragungsweges ein Multiplexer mehrere Signale bundelt und am Ende ein Demultiplexer diese wieder auftrennt Im Bereich der Audio Videobearbeitung spricht man auch von Multiplexing wenn eine Videospur mit einer Tonspur durch entsprechende Software in eine einzelne Datei z B mpeg zusammengefuhrt wird Der Begriff Multiple Access wird eher dann verwendet wenn es mehrere Sender Empfanger Paare z B Mobilfunkteilnehmer gibt die sich ein Ubertragungsmedium in der Regel eine Funkschnittstelle also die Luft in der Umgebung einer Basisstation oder eines Funkrouters selbstandig aufteilen Das geschieht entweder mit einer zentralen Instanz z B die Basisstation beim mobilen Telefonieren die die Kanale zuteilt oder die Teilnehmergerate arbeiten mit einer Kollisionserkennung Die Verfahren zur gemeinsamen Nutzung des Ubertragungsmediums sind bei Multiplexing und Multiple Access jedoch gleich und werden deshalb in diesem Artikel gemeinsam beschrieben Multiplexing bei Webseiteaufrufen BearbeitenWenn im Internet eine Webseite aufgerufen wird mussen in der Regel mehrere Dateien geladen werden html Bilder Style Sheets Favicon Fur jeden dieser Aufrufe muss eine eigene Verbindung erstellt werden Da mehrere Handshakes hintereinander ausgefuhrt werden mussen TCP TLS dann http dauert das Laden der Webseite aufgrund der Paketumlaufzeit langer Falls HTTP 2 verwendet wird konnen mehrere Aufrufe in einer einzigen Verbindung zusammengefasst werden Dies wird als Multiplexing bezeichnet 2 Dabei besteht jedoch weiterhin das Problem des sogenannten Head of Line Blocking Das heisst falls Pakete fur einen Aufruf verloren gehen stocken auch die anderen Aufrufe Dies wird mit HTTP 3 weiter verbessert da dieses auf QUIC anstelle von TCP basiert 3 Raummultiplexverfahren SDMA BearbeitenMit Raummultiplexverfahren engl Space Division Multiplex SDM oder Space Division Multiple Access SDMA bezeichnet man in der Nachrichtentechnik das Ubertragen von mehreren Nachrichten uber parallel installierte Ubertragungswege die den einzelnen Sendern und Empfangern jeweils zur exklusiven Nutzung bereitgestellt werden Man unterscheidet hierbei zwischen zwei verschiedenen Varianten kabelgebundenes Raummultiplexverfahren kabelloses RaummultiplexverfahrenKabelgebundene Raummultiplexverfahren Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung einer KreuzschienenverteilungDas kabelgebundene Raummultiplexverfahren ist das einfachste und alteste Multiplexverfahren Hierbei werden zur gleichzeitigen Unterstutzung von individuellen Verbindungen mehrere Leitungen parallel installiert Diese parallelen Leitungen werden auch als Leitungsbundel engl trunk bezeichnet Die einfachste Anwendung dieses Verfahrens sind die schon in der Anfangszeit der Telekommunikation und bis heute gebrauchlichen mehradrigen Kabel Eine andere Methode des Raummultiplexverfahrens ist die Kreuzschienenverteilung engl cross bar switching die auch als Koppelfeld bezeichnet wird Hierbei handelt es sich um eine Matrix aus mehreren Leitungen mit vielen Schaltern Hier zeigt sich einer der Vorteile des Raummultiplexverfahrens Durch diese Matrix ist sichergestellt dass jeder Sender jeden Empfanger erreichen kann sofern die Leitung frei und der Schalter aktiv ist Kabellose Raummultiplexverfahren Bearbeiten Beim kabellosen Raummultiplexverfahren wird fur jede Gruppe von Verbindungen ein separates Gebiet oder eine eigene Richtfunkstrecke verwendet Normalerweise erfolgt eine Mehrfachausnutzung einer solchen Funkstrecke oder eines Gebietes mit Hilfe des Frequenzmultiplexverfahrens oder des Zeitmultiplexverfahren oder einer Kombination aus beiden Das Raummultiplexverfahren wird notwendig wenn die Anzahl der zu ubertragenden Verbindungen steigt und gleichzeitig Frequenzknappheit besteht Dann wird die gleiche Frequenz mit ausreichendem raumlichen Abstand mehrfach benutzt Der ausreichende raumliche Abstand ist notwendig um zwischen den verschiedenen Sendern mit gleicher Sendefrequenz storende Interferenzen zu vermeiden Zum Einsatz kommt dieses Verfahren unter anderem in den Richtfunknetzen und bei der Frequenzzuteilung beim Rundfunk Fernsehen und zellularem Mobilfunk Ein Spezialfall ist Multiple Input Multiple Output bei dem ein logisches Signal durch mehrere kooperierende Antennen ubertragen wird um so Qualitat geringe Bitfehlerhaufigkeit und Datenrate einer drahtlosen Verbindung deutlich zu verbessern Frequenzmultiplexverfahren FDMA Bearbeiten Hauptartikel Frequenzmultiplexverfahren Das Frequenzmultiplexverfahren im Englischen Frequency Division Multiplex FDM oder Frequency Division Multiple Access FDMA ist sowohl in drahtgebundenen als auch in drahtlosen Kommunikationssystemen anwendbar Ein erster Vorschlag zur Vielfachausnutzung von Leitungen durch Frequenzmultiplexverfahren wurde 1886 fur die Telegraphie durch Elisha Gray gemacht Die wohl bekannteste Anwendung ist die Stereotonubertragung im UKW Radio Frequenzmultiplex auf Leitungen Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des FrequenzmultiplexverfahrensHierbei werden mehrere Signale auf je eine eigene Tragerfrequenz moduliert Da bei der Modulation zwei identische Seitenbander entstehen wird bei den Tragerfrequenzsystemen der Nachrichtentechnik ein Seitenband und die Tragerfrequenz selbst unterdruckt Die entstehenden schmalen Frequenzbander werden zu einem breitbandigen Signal zusammengefasst und dann gemeinsam ubertragen Die Ubertragung der Signale erfolgt dabei gleichzeitig und unabhangig voneinander Der Empfanger muss die Tragerfrequenzen wieder erganzen und kann mit Hilfe von Filtern die Signale wieder trennen um sie dann durch Demodulation in ihre ursprungliche Frequenzlage zuruckzuwandeln Zur Vermeidung von Interferenzen und um eine bessere Trennung der Signale im Empfangerfilter zu erreichen werden unbenutzte sogenannte Schutzbander engl guard bands zwischen den einzelnen Frequenzbandern freigelassen Angewendet wurde Frequenzmultiplex vor allem auf den Kupfer Fernverbindungsleitungen im Telefonnetz Inzwischen wird im Telefonnetz meist Zeitmultiplex oder Wellenlangenmultiplex genutzt die das Glasfasernetz verwenden Heute kommt das Frequenzmultiplex noch bei der Ubertragung von Informationen uber Breitbandverteilnetze wie etwa dem Kabelfernsehen zum Einsatz Auch bei den Rundfunk und Fernsehsignalen wird nur ein Seitenband ubertragen allerdings wird die Tragerfrequenz nicht unterdruckt da sich dadurch die Empfanger vereinfachen lassen Frequenzmultiplex bei Funkubertragung Bearbeiten Hierbei wird ebenfalls jedes Signal auf eine eigene Tragerfrequenz moduliert die Signalbander werden dann zusammengefasst und ausgestrahlt Die Tragerfrequenz ist die Mittenfrequenz der abgestrahlten Funkwelle Im Empfanger werden die von der Antenne kommenden Frequenzbander durch Filterung oder das Superheterodyn Verfahren aufgeteilt und anschliessend demoduliert Klassische Beispiele sind der terrestrische Rundfunk und das Satellitenfernsehen Heutige Anwendungsbereiche sind die Richt und Mobilfunktechnik in der Telekommunikation Das russische Satellitennavigationssystem GLONASS verwendet ebenfalls das Frequenzmultiplexverfahren Zudem ist dieses Verfahren mit dem Zeitmultiplexverfahren kombinierbar zum Beispiel beim Global System for Mobile Communications GSM bei Digital Enhanced Cordless Telecommunications DECT oder bei Bluetooth Eine Weiterentwicklung des FDM ist das OFDM engl Orthogonal Frequency Division Multiplexing bei dem ein Signal auf mehrere tausend Untertrager verteilt wird deren Frequenzen orthogonal zueinander stehen das heisst dass deren Kreisfrequenzen jeweils ganzzahlige Vielfache einer Grundfrequenz sind Anwendung findet das OFDM heute vor allem bei LTE DVB T und digitalen Funkkameras Anmerkung Die Zuweisung unterschiedlicher Frequenzen zu unterschiedlichen raumlich getrennten Sendestationen z B Mobilfunkzellen bezeichnet man ublicherweise nicht als Frequenzmultiplex Hier spricht man von Frequenzplanung oder Raummultiplex SDM Optisches Wellenlangenmultiplexverfahren Bearbeiten Das Wellenlangenmultiplexverfahren engl Wavelength Division Multiplex WDM oder Wavelength Division Multiple Access WDMA ist ein optisches Frequenzmultiplexverfahren das bei der Ubertragung von Daten Signalen uber Glasfaserkabel Lichtwellenleiter verwendet wird nbsp Wellenlangenmultiplexverfahren Mittels Arrayed Waveguide Grating Der Lichtweg von 1 nach 5 funktioniert als optischer Demultiplexer und von 5 nach 1 als opt Multiplexer Beim Wellenlangenmultiplexverfahren werden aus verschiedenen Wellenlangen siehe Frequenzbander der optischen Datenkommunikation bestehende Lichtsignale zur Ubertragung in einem Lichtwellenleiter verwendet Als Quelle fur die Lichtsignale dienen vorwiegend Laserdioden LD oder lichtemittierende Dioden LED Jede dieser so erzeugten schmalbandigen Wellenlangenbereiche bildet somit einen eigenen Ubertragungskanal auf den man nun die Daten Signale eines Senders modulieren kann Die so modulierten Daten Signale werden dann durch optische Koppelelemente gebundelt und gleichzeitig sowie unabhangig voneinander ubertragen Am Ziel dieser optischen Multiplexverbindung werden die einzelnen optischen Ubertragungskanale durch passive optische Filter oder wellenlangensensible opto elektrische Empfangerelemente wieder getrennt Das Verfahren ist mit anderen optischen Multiplexverfahren kombinierbar nbsp Inzwischen gibt es mikrooptische Bauteile die einzelne optische Kanale ohne vorherige Wandlung zu elektrischen Signalen verstarken trennen und schalten routen konnen Damit konnen rein optische Netze realisiert werden Wesentliche Komponenten dieser Technik sind optische Multi und Demultiplexer optische Verstarker und optische Crossconnects die die Kanale durch Filter trennen Siehe auch Arrayed Waveguide Grating Bild rechts Bei der Wellenlangen Multiplex Technik wird heute zwischen Dense DWDM Coarse CWDM und Wide Wavelength Division Multiplex WWDM unterschieden DWDM Bearbeiten Das so genannte Dichte Wellenlangen Multiplex engl Dense Wavelength Division Multiplex DWDM gilt zurzeit als leistungsstarkste Variante Hier liegen die zur Ubertragung im Glasfaserkabel verwendeten Wellenlangen Spektralfarben sehr dicht beieinander Der Frequenzbereich der Wellenlangen liegt ublicherweise im C oder L Band bei einem Frequenzabstand von 0 4 nm 50 GHz bis 1 6 nm 200 GHz Diese geringen Frequenzabstande konnen nur erreicht werden indem temperatur und wellenlangenstabilisierte Laser thermostatierte DFB Laserdioden und hochwertige Filter eingesetzt werden Hierdurch erhalt man Datenubertragungsraten um 10 100 Gbit s pro Kanal bei bis zu 80 Kanalen Durch Kombination des C und L Bandes sind bis zu 160 Kanale moglich Je nach Hersteller Netzdesign und Glasfasertyp sind optische Verstarker alle 80 200 km erforderlich sowie eine elektrische Daten Regeneration alle circa 600 2000 km Aus diesem Grund ist der hauptsachliche Anwendungsbereich dieser Variante der Einsatz uber weite Entfernungen im Wide und Global Area Network Je hoher die Datenrate auf einem Kanal umso grosser werden Beeinflussungen durch Dispersion Bei Datenraten ab 10 Gbit s muss mit Beeinflussungen durch chromatische Dispersion gerechnet werden bei Datenraten ab 40 Gbit s kommen weitere Effekte wie etwa die Polarisationsmodendispersion PMD hinzu Diese linearen Verzerrungen treten innerhalb jedes Kanals getrennt auf und konnen zumindest teilweise kompensiert werden entweder durch Hardware Kompensatoren oder durch schnelle Signalprozessoren In Wellenlangen Multiplexsystem kann es daruber hinaus auch zu nichtlinearen Verzerrungen kommen durch welche die optische Leistung in einem Kanal die Ubertragung der Nachbarkanale stort Bei der Vierwellenlangen Mischung entsteht aus drei optischen Frequenzen eine vierte die in einen anderen Ubertragungskanal fallen kann Durch die Kreuz Phasen Modulation andert die Leistung eines optischen Kanals den Brechungsindex der Faser und damit die Phase der Nachbarkanale wodurch auch eine Depolarisation eintreten kann CWDM Bearbeiten Eine kostengunstigere Variante stellt das Grobe Wellenlangen Multiplex engl Coarse Wavelength Division Multiplex CWDM dar Zur Ubertragung von Signalen stehen 18 4 genormte Wellenlangen mit einem Kanalabstand von 20 nm zwischen 1271 nm und 1611 nm zur Verfugung Je nach Fasertyp und Systemhersteller konnen nicht immer alle Wellenlangen genutzt werden Diese grobe Aufteilung der Wellenlangen wurde gewahlt um kostengunstigere Laser und Komponenten verwenden zu konnen Es werden Datenubertragungsraten bis 10 Gbit s pro Kanal und Leitungsreichweiten bis 70 km ohne Signalverstarkung erreicht Als Einsatzgebiete gelten Netzverbindungen im Stadtbereich so genannte Metropolitan Area Network WWDM Bearbeiten Die einfachste Moglichkeit stellt WWDM engl wide wavelength division multiplex dar Am haufigsten kommt die Technik zur Anwendung um gleichzeitig die Signale aus dem 1310 nm und 1550 nm Fenster auf einer Faser zu ubertragen Polarisationsmultiplex PM BearbeitenBei gleicher Datenrate wird die benotigte Bandbreite halbiert indem die beiden Polarisationsrichtungen getrennt moduliert werden Das Polarisationsmultiplexverfahren wird fur die Ubertragung von 100 Gbps uber Lichtwellenleiter im Weitverkehrsnetz eingesetzt Wird jede Polarisationsrichtung mit QPSK moduliert so hat das kombinierte Signal eine Schrittgeschwindigkeit von 25 Gbaud Damit lassen sich 100 Gbps uber die weitverbreiteten Ubertragungssysteme mit 50 GHz Kanalabstand ubertragen Dieses Modulationsformat heisst DPQPSK Dual Polarization Quadrature Phase Shift Keying oder PMQPSK Fur den Empfang sind polarisationsselektive Empfanger notwendig die den sich laufend andernden Polarisationsrichtungen folgen konnen Dazu werden insbesondere koharente Empfanger mit schnellen Signalprozessoren eingesetzt Zeitmultiplexverfahren TDMA BearbeitenBeim Zeitmultiplexverfahren Abk TDM fur Time Division Multiplex oder TDMA fur Time Division Multiple Access werden in bestimmten Zeitabschnitten Zeitschlitzen die Daten Signale verschiedener Sender auf einem Kanal ubertragen Das Zeitmultiplexverfahren unterscheidet zwischen dem synchronen und asynchronen Verfahren Synchrones Verfahren Bearbeiten nbsp synchrones VerfahrenBeim Synchronen Verfahren Abk STD fur Synchronous Time Division wird jedem Sender durch den Multiplexer ein fester Zeitabschnitt zur Ubertragung seiner Daten Signale auf dem Ubertragungskanal zugeordnet Dies hat den Vorteil dass jede Verbindung eine konstante Datenubertragungsrate erhalt Zusatzlich ist jederzeit ein Sender durch seine Position auf dem Ubertragungskanal identifizierbar Dies vereinfacht am Ziel den notwendigen Prozess des Demultiplexens Der Nachteil ist dass wenn ein Sender keine Daten Signale sendet der entsprechende Zeitabschnitt ungenutzt bleibt Der Ubertragungskanal wird in einem solchen Fall nicht optimal ausgelastet Asynchrones Verfahren Bearbeiten nbsp asynchrones VerfahrenDurch das asynchrone Verfahren Abk ATD fur Asynchronous Time Division wird der Nachteil des synchronen Verfahrens vermieden so dass ungenutzte zugeordnete Zeitabschnitte auch von anderen Datenstromen belegt werden konnen Dies geschieht indem nur jene Sender auf den Ubertragungskanal zugreifen durfen die auch wirklich Daten Signale senden Weil aber die eindeutige Zuordnung von Zeitabschnitt und Datenstrom so verloren geht ist es notwendig jedem Datenpaket eine Kanalinformation andere Bezeichnungen Header Channel Identifier hinzuzufugen Anhand dieser Kanalinformation kann der Demultiplexer am Ziel des Ubertragungskanals die Datenpakete dem richtigen Strom wieder zuteilen Deshalb wird das asynchrone Verfahren auch teilweise als Adressen Multiplexen oder label multiplexing bezeichnet Durch diese bedarfsgerechte Zuweisung der Zeitabschnitte wird der Ubertragungskanal sehr okonomisch genutzt Wenn alle Sender Daten Signale ubertragen erhalten alle eine konstante Datenubertragungsrate Freie Zeitabschnitte durch nicht aktive Sender werden von den anderen Sendern mitbenutzt wodurch deren Datenubertragungsrate steigt Dies bezeichnet man dann auch als dynamisches Multiplexen Als Nachteil gilt dass die Datenpakete durch die Kanalinformation sowie der Aufwand des Demultiplexens grosser werden Flexibles Zeitmultiplexverfahren Bearbeiten Das flexible Zeitmultiplexverfahren Flexible Time Division Multiple Access FTDMA wird auch als Minislot Verfahren bezeichnet Das Verfahren ist vorteilhaft wenn geringe Anforderungen hinsichtlich der Latenzzeit bestehen Das Verfahren wird z B eingesetzt um dynamische Segmente bei FlexRay zu ubertragen Zeitmultiplex bei der Mensch Maschine Kommunikation Bearbeiten Da die Wahrnehmung des Menschen nicht in der Lage ist optische Reize zeitlich sehr hoch aufzulosen bietet es sich bei Anzeigen wie Bildschirmen bzw LEDs an die Information per Zeitmultiplex auszugeben Da Menschen auch nicht beliebig schnell tippen konnen gelten analoge Uberlegungen fur Eingaben zum Beispiel bei Tastaturen Durch Multiplex Verfahren ist es moglich den Verdrahtungsaufwand gegenuber einzeln angeschlossenen LEDs oder Tasten je nach deren Anzahl erheblich zu verringern Diese Art Zeitmultiplex konnte unter asynchron eingeordnet werden aufgrund der gegenuber der Nachrichtenubertragung anderen Zielsetzung jedoch wird eine derartige Einordnung im Allgemeinen nicht vorgenommen Anzeigen und Eingabetasten in Matrixschaltung Bearbeiten nbsp Anordnung von 35 Leucht dioden als 7 5 MatrixMehrere Anzeigeelemente beispielsweise Leuchtdioden werden zu einer Matrixanordnung verschaltet Uber an den Zeilen bzw Spaltenanschlusse angeschlossene elektronischer Schalter Transistoren im Bild nicht dargestellt kann jede Zeile bzw Spalte nacheinander angesteuert werden Diese Ansteuerung erfolgt so schnell dass fur das Auge alle angesteuerten Elemente gleichzeitig zu leuchten scheinen siehe dazu die Animation in der Einleitung des Artikels Im Allgemeinen muss dafur Sorge getragen werden dass der Strom nur den direkten Strompfad durch das Anzeigeelement im Kreuzungsbereich von aktivierter Zeile und Spalte nimmt Entkopplung Der indirekte Weg uber mehrere Anzeigeelemente ist unerwunscht Bei der Benutzung von Leuchtdioden erfolgt die Entkopplung dadurch dass diese Strom nur in einer Richtung leiten Neben der naheliegenden Verschaltung einer Matrixanzeige zu einer Matrixschaltung konnen auch mehrere scheinbar einzelne Leuchtdioden in einem Gerat zu einer Matrixschaltung verschaltet sein Analog lassen sich Tasten bzw Tastenfelder verschalten Die Steuerung aktiviert die Spalten nacheinander wahrend sie an den Zeilen auf ankommende Signale achtet Um mehr als zwei gleichzeitig gedruckte Tasten sicher zu erkennen mussen zur Entkopplung der Tasten untereinander Dioden verwendet werden Dieser Aufwand wird z B bei Keyboards betrieben bei schreibmaschinenartigen Computertastaturen hingegen begnugt man sich im Allgemeinen damit die Verkopplung bei mehr als zwei gedruckten Tasten zu ignorieren Fur ein Tastenfeld von 64 Tasten genugen 8 8 16 Leitungen man spart gegenuber der Einzelabfrage jeder Taste 48 Signalleitungen ein Charlieplex Verfahren Bearbeiten Eine Variante des Zeitmultiplexverfahren ist das Charlieplex Verfahren Dabei kommt man mit noch weniger Leitungen aus dafur werden aber Tri State Komponenten benotigt 5 Fur ein Tastenfeld von 66 Tasten ohne Dioden genugen 12 Leitungen man spart gegenuber der Einzelabfrage 54 Leitungen ein Historische Losungen und heutige Anwendungen Bearbeiten Das Zeitmultiplexverfahren ist wie das Frequenzmultiplexverfahren sowohl in drahtgebundenen als auch in drahtlosen Kommunikationssystemen anwendbar Die ersten bekannten Anwendungen des Zeitmultiplexverfahren gehen auf den Italiener Giovanni Caselli und den Franzosen Jean Maurice Emile Baudot zuruck Caselli entwickelte den Pantelegraphen mit dem ab 1865 zwei Bilder zeilenweise multiplex ubertragen wurden Baudots 1874 entwickelte Apparatur machte es moglich vier bis sechs Telegrafiesignale uber eine Leitung im synchronen Zeitmultiplexverfahren zu ubertragen Heutige Anwendungsbereiche sind Ubertragungstechniken wie Integrated Services Digital Network ISDN Asynchronous Transfer Mode ATM oder Up0 Schnittstelle Das GSM Mobilfunknetz verwendet sowohl das Zeitmultiplexverfahren als auch das Frequenzmultiplexverfahren und das Raummultiplexverfahren Codemultiplexverfahren CDMA Bearbeiten Hauptartikel CodemultiplexverfahrenBeim Codemultiplexverfahren CDM oder CDMA werden verschiedene Signalfolgen uber eine Leitung oder eine Funkfrequenz ubertragen und im Empfanger anhand ihrer Codierung erkannt und zugeordnet Die von den Teilnehmern benutzten Codes sind derart gewahlt dass beim Empfang eines Signals durch den falschen Empfanger am Demodulator Ausgang praktisch kein Ausgangssignal erscheint die Codes haben gegeneinander eine minimale Kreuzkorrelation Je nach verwendetem Verfahren ist im Gegensatz zum Zeitmultiplexverfahren keine Koordinierung der Zeitfenster erforderlich Beispiele sind Funkfernsteuerungen sowie die funkgesteuerte Zentralverriegelung bei Kraftfahrzeugen Das UMTS arbeitet bei der Unterscheidung mehrerer Teilnehmer ebenfalls mit CDMA Sende und Empfangsrichtung sind dabei ausserdem auf zwei verschiedene Frequenzen verteilt FDD Siehe auch BearbeitenUbertragungstechnik Synchrone Digitale Hierarchie SDH Plesiochrone Digitale Hierarchie PDH Skyplex Generic Framing Procedure GFP Literatur BearbeitenJens R Ohm Hans D Luke Signalubertragung Grundlagen der digitalen und analogen Nachrichtenubertragungssysteme 8 Auflage Springer Berlin Berlin 2002 ISBN 3 540 67768 2 Achyut K Dutta Niloy K Dutta Masahiko Fujiwara WDM Technologies Passive Optical Components Academic Press San Diego 2003 ISBN 0 12 225262 4 Nim K Cheung Kiyoshi Nosu Gerhard Winzer Dense Wavelength Division Multiplexing Techniques for High Capacity and Multiple Access Communication Systems In IEEE Journal on Selected Areas in Communications Vol 8 No 6 August 1990 Weblinks BearbeitenCDMA Resources Memento vom 23 Juli 2013 im Internet Archive englisch Geschichte und Bilder von Baudots Telegraf englisch WCDMA Multiplexing von UMTS Memento vom 1 Juli 2007 im Internet Archive deutsch White Paper CWDM lower cost for capacity in the short haul englisch PDF Datei 82 kB WDM Demultiplexer for Plastic Optical Fiber englisch Einzelnachweise Bearbeiten Optische Netze Systeme Planung Aufbau 1 Auflage dibkom GmbH Strassfurt 2010 ISBN 978 3 9811630 6 3 S 37 Sebastian Milde HTTP 2 Was ist das Einfach erklart In chip de 2 Juli 2015 abgerufen am 1 Juni 2021 Alessandro Ghedini The Road to QUIC In Cloudflare 26 Juli 2018 abgerufen am 1 Juni 2021 englisch ITU T G 694 2 englisch PDF Datei englisch 195 2 kB Charlieplexing bei Maxim ICs Appnote englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Multiplexverfahren amp oldid 220583214