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Die Synchrone Digitale Hierarchie SDH ist eine der Multiplextechniken im Bereich der Telekommunikation die das Zusammenfassen von niederratigen Datenstromen zu einem hochratigen Datenstrom erlaubt Das gesamte Netz ist dabei synchron Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Einfuhrung 3 Eigenschaften 4 SDH Hierarchiestufen 5 SDH Netzelemente 6 Funktionsmodell der SDH 7 Topologie von SDH Netzen 8 Rahmenaufbau und Multiplex Struktur 8 1 Anpassung der AU Pointer 9 Aufbau eines STM N Signals 10 Normen gemass ITU T 11 LAPS 12 Next Generation SDH 12 1 General Framing Procedure 12 2 Virtuelle Verkettung VCAT 12 3 Link Capacity Adjustment Scheme LCAS 12 4 Zukunft des NG SDH und NG SONET 12 5 Multiservice Plattformen 13 Siehe auch 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten1985 wurde in den USA begonnen unter dem Namen SONET Synchronous Optical Network eine neue Generation optischer digitaler Ubertragungssysteme zu spezifizieren die gegenuber der verbreiteten PDH Technik Plesiochrone Digitale Hierarchie entscheidende Vorteile haben sollte Aus Kompatibilitatsgrunden sollte sie auch Signale der PDH Technik transportieren konnen aber sonst eine neue Hierarchie von Bitraten bilden Als Basisbitrate wurde in den USA deshalb 51 Mbit s gewahlt und STS 1 genannt Synchronous Transport System Step 1 Mit dieser Bitrate konnte die plesiochrone Bitrate von 45 Mbit s ubertragen werden Die nachste Multiplexstufe arbeitet mit dem Faktor 3 und liefert 155 Mbit s STS 3 Sie transportiert drei einzelne STS 1 hat also drei strukturierte Informationsfelder die die Nutzdaten tragen Das ist aber oft ungunstig weshalb eine Variante definiert wurde die statt drei Feldern ein zusammenhangendes Feld mit dreifacher Grosse hat Dieses Verfahren wird STS 3c genannt wobei das c fur concatenated verkettet zusammenhangend steht Ein anderes Verkettungsverfahren wird Virtuelle Verkettung genannt und dient dem gleichen Ziel Vergrosserung des zusammenhangenden Informationsfeldes Es wird bei der Bezeichnung durch ein angehangtes vc virtual concatenation gekennzeichnet Durch Einfuhrung der virtuellen Verkettung wurde es moglich uber das SDH Netz Bitraten in Stufen von n mal 2 Mbit s zum Beispiel 2M 4M 6M 10M 20M 40M 50M 100M sowie hochbitratige Datensignale wie bei Gigabit Ethernet ohne Datenratenverluste zu multiplexen und zu ubertragen Von der internationalen Standardisierungsorganisation ITU T Empfehlungen G 707 wurde das Konzept einer neuen Hierarchie fur digitale Ubertragungssysteme aufgegriffen und unter dem Namen SDH genormt 1 Allerdings wurde im Gegensatz zum nordamerikanischen SONET als Basis die 155 Mbit s Stufe mit der Bezeichnung STM 1 Synchronous Transport Module Step 1 gewahlt Die Daten werden transparent in Containern mittels Link Connections und Trails durch das SDH Netz ubertragen Bei Ausfall eines SDH Netzknotens oder einer Glasfaser konnen SDH Netzelemente die Datenstrome innerhalb weniger Millisekunden auf einen Ersatzweg automatisch umschalten Protection Im Vergleich zu den vorherigen PDH Netzen ist SDH mit deutlich erweiterten OAM Funktionalitaten ausgestattet d h Fehler Defekte und Anomalien konnen deutlicher erkannt und differenzierter gemeldet werden Die verwendeten Schnittstellen durfen hochstens eine Bitfehlerrate von 10 10 aufweisen und selbst einzelne Bitfehler in einem SDH Signal beliebiger Rate sind detektierbar Insgesamt sind SDH Netzwerke auf hochste Dienstgute und verfugbarkeit ausgelegt SDH Netze werden zunehmend durch DWDM Technik verdrangt mit welcher eine effizientere Kapazitatsausnutzung hohere Bandbreiten mehrere Verbindungen durch Einsatz verschiedener Wellenlangen von Lichtwellenleitern moglich ist Einfuhrung BearbeitenSDH ist von der ITU T G 707 G 783 G 803 standardisiert 1 2 3 Es ist abgeleitet von SONET Synchronous Optical Network das von Bellcore und AT amp T seit 1985 entwickelt wurde Die Standardisierung von SONET erfolgte durch ANSI Heute sind die Unterschiede zwischen SONET und SDH gering die beiden Konzepte sind interoperabel Da PDH fur Breitband ISDN mit Bitraten oberhalb von 100 Mbit s nur bedingt einsetzbar ist wurde SDH primar als Ubertragungssystem fur B ISDN konzipiert Es eignet sich aber auch fur den transparenten Transport aller interessierenden Nutzlasten ATM Zellen Multiplex Signale der PDH Hierarchie SAN Signale Ethernet Aggregation etc SDH im Schichtenmodell PSTN ISDN ATM IP Application LayerVC 12 Layer Low Order PathVC 4 Layer High Order PathMultiplex SectionRegenerator SectionPhysical Interface Physische Schnittstelle In der Regel Glasfaser Richtfunk oder Satellitenverbindung Regenerator Auffrischen der gedampften und verzerrten Signale bezuglich Takt und Amplitude Multiplexer plesiochrone oder und synchrone Signale zu hochbreitbandigen SDH Bit Stromen zusammenfugen bzw Signale einfugen auskoppeln VC Virtuelle Container transportieren Container mit Nutzdaten VC 4 Layer regelt das Ein Ausgliedern Mapping von 140 Mbit s Signalen E4 der VC 3 Layer das Mapping von 34 45 Mbit s Signalen E3 DS3 und VC 12 Layer das Mapping von 2 Mbit s Signalen E1 Eigenschaften BearbeitenSDH stellt ein synchrones Zeitmultiplex Verfahren dar das ahnlich wie PDH eine Multiplex Hierarchie beinhaltet Ziel ist die bestmogliche Ausnutzung der von Glasfasern gebotenen Ubertragungskapazitat Im Gegensatz zu PDH sind die Takte der einzelnen Ubertragungsstrecken mit sehr geringer Abweichung synchron Die PDH Technik arbeitet mit Abweichungen von maximal 50 ppm wogegen die SDH Technik mehr als 10 mal genauer ist Das Prinzip von SDH ist einfach die Bytestrome aus n Quellen mit der Rate R werden per synchronem Multiplex zu einem Bytestrom der Rate n R zusammengefasst Im Gegensatz zur PDH ist es durch die synchrone Arbeitsweise der SDH moglich ein Multiplex Signal der Ordnung n 1 direkt aus den Signalen aller darunter liegenden Hierarchiestufen 1 n zu bilden Ebenso kann ein Multiplex Signal niedriger Ordnung direkt aus den Rahmen hoherer Hierarchiestufen herausgelost werden Diese Funktionen werden als add drop bezeichnet Das synchrone Multiplex Verfahren ermoglicht auch den Transport von Bitstromen wie ATM Zellen und PDH Multiplex Signalen Diese Funktion wird als Crossconnect bezeichnet SDH kennt die Hierarchiestufen gemass der Tabelle Die Rahmen der Stufe n werden mit STM n Synchronous Transport Module n bezeichnet Die Stufen STM 1 STM 4 STM 16 und STM 64 werden haufig verwendet SDH reserviert fur OAM Aufgaben Operations Administration and Maintenance etwa 5 der Bruttodatenrate SDH Hierarchiestufen BearbeitenHierarchiestufe SDH Bitrate nominal Bitrate Nutzlast Payload Bitrate Nutzdaten Bitrate Overhead Synchrones elektr Transportsignal SONET Optisches Tragersignal SONETSTM 0 51 84 Mbit s 50 112 Mbit s 49 536 Mbit s 1 728 Mbit s STS 1 OC 1STM 1 155 52 Mbit s 150 336 Mbit s 148 608 Mbit s 5 184 Mbit s STS 3 OC 3STM 2 207 36 Mbit sSTM 3 466 56 Mbit s 451 044 Mbit s 445 824 Mbit s STS 9 OC 9STM 4 622 08 Mbit s 601 344 Mbit s 594 824 Mbit s 20 736 Mbit s STS 12 OC 12STM 6 933 12 Mbit s 902 088 Mbit s 891 648 Mbit s STS 18 OC 18STM 8 1 244 16 Mbit s 1 202 784 Mbit s 1 188 864 Mbit s STS 24 OC 24STM 12 1 866 24 Mbit s 1 804 176 Mbit s 1 783 296 Mbit s STS 36 OC 36STM 16 2 488 32 Mbit s 2 405 376 Mbit s 2 377 728 Mbit s 82 944 Mbit s STS 48 OC 48STM 32 4 976 64 Mbit s STS 96 OC 96STM 64 9 953 28 Mbit s 9 621 504 Mbit s 9 510 912 Mbit s 331 776 Mbit s STS 192 OC 19213 271 040 Mbit s STS 256 OC 256STM 128 19 906 560 Mbit s STS 384 OC 384STM 256 39 813 120 Mbit s 38 486 Mbit s 1 327 104 Mbit s STS 768 OC 768STM 512 79 626 240 Mbit s STS 1536 OC 1536STM 1024 159 252 480 Mbit s 153 944 Mbit s STS 3072 OC 3072Die mit markierten Stufen sind im Standard enthalten Die mit markierten Hierarchiestufen in SONET haben die grosste Verbreitung STM 1 kann mit elektrischen oder optischen Schnittstellen STM 4 und hoher nur mit optischen Schnittstellen ausgefuhrt werden SDH Netzelemente BearbeitenGrundtypen von Netzelementen in SDH Multiplextechnik sind folgendermassen definiert REG Regeneratoren verstarken optische Signale Unterscheidungsmerkmal zu den rein optischen Verstarkern wie sie im SDH basierenden OTN verwendet werden ist die Umwandlung des empfangenen optischen Signals in ein elektrisches Erst das elektrische Signal wird verstarkt zeitlich synchronisiert und in seiner Form korrigiert Danach wird es wieder in ein optisches Signal zuruckgewandelt und gesendet Der rein optische Verstarker kommt ohne die Wandlung in ein elektrisches Signal aus TM Terminal Multiplexer besitzen meist mehrere plesiochrone Teilnehmerschnittstellen und ein oder mehrere Schnittstellen zum SDH Netz Sie fassen tributary signals engl adj tributary zufliessend die aus hierarchisch untergeordneten Netzelementen oder von Endgeraten stammen zu einem Aggregatsignal einer SDH Hierarchiestufe zum Beispiel STM 1 zusammen welches ins SDH Netz weitergeleitet wird ADM Add Drop Multiplexer sind eine Erweiterung des Terminal Multiplexer Sie verfugen uber zwei aggregatseitige Schnittstellen fur SDH Signale gleicher Hierarchiestufe Ein ADM kann die empfangenen Signale der beiden Aggregateschnittstellen in die darin enthaltenen Teilsignale aufspalten und einzelne davon den entsprechenden Tributaryschnittstellen zuleiten drop die Signale aber sonst unverandert zwischen der beiden Aggregateschnittstellen durchleiten In umgekehrter Richtung fugt der ADM Signale die an den Tributaryschnittstellen ankommen anstelle der entnommenen Teilsignale wieder in die aggregateseitigen Signale ein add SDH Netze in Ringtopologie erfordern ADMs TMs sind in Ringen nicht zu verwenden Crossconnect Multiplexer bzw DCS Digital Cross Connect System in Europa auch DXC genannt sind wiederum Erweiterungen der ADMs Sie verfugen uber mindestens 4 aggregateseitige Schnittstellen und konnen sowohl die aus diesen entnommenen Teilsignale bzw die an den Tributaryschnittstellen angekommenen Signale auf der VC Ebene beliebig verschalten Funktionsmodell der SDH BearbeitenSDH enthalt Funktionen die der OSI Schicht 1 zuzuordnen sind Die Funktionsblocke und ihre Schichtung sind durch die folgenden Begriffe gekennzeichnet Optische Teilstrecken photonic beziehen sich auf optische Signale auf Glasfasern und Umwandlungen optisch elektrisch und umgekehrt Regenerator Abschnitt Regenerator Section bezeichnet einen Glasfaserabschnitt der zwischen Regeneratoren REG oder zwischen einem Regenerator und einem anderen Netzelement angeordnet ist Der Regenerator Section ist der RSOH zugeordnet Multiplexer Abschnitt Multiplex Section verbindet zwei Multiplexer auch uber mehrere Regeneratoren hinweg Die Multiplex Section verbindet zwei terminierende Ports derselben Rate STM N Der Multiplex Section ist der MSOH zugeordnet HO Pfad High Order path oder trail kann uber mehrere Netzelemente zum Beispiel uber ADM DCS und Regeneratoren hinweg ubertragen werden ohne Neusynchronisation Als AU4 gemapptes Signal enthalt es einen VC4 oder eine Verkettung von VC4 Containern zum Beispiel fur ATM Datensignale mit einem Nutzdatensignal der Rate E4 oder dient als Transportschicht fur LO Pfade Dem HO Pfad ist der VC4 POH zugeordnet Weiterhin gibt es auch HO Pfade der Rate VC3 wenn diese in eine AU3 eingemappt werden LO Pfad Low Order path oder trail der Raten VC11 VC12 VC3 sind in einem VC4 verpackt und transportieren die eigentlichen Nutzdatensignale mit Bitraten aquivalent zu DS1 bis E3 Dem LO Pfad ist der VC11 12 3 POH zugeordnet Diese Schichten zeichnen sich durch eigenstandige OAM Funktionen zum Beispiel Ubertragungsfehleruberwachung Alarmierung Protection aus die unabhangig von der ubergeordneten Ubertragungsschicht funktionieren So kann zum Beispiel auf HO Ebene die Bitfehlerrate gemessen werden ohne auf Daten der Multiplex Sections zuruckgreifen zu mussen In umgekehrter Richtung aber wird bei Ausfall des hoheren Layers die untergeordnete Schicht mit einem Fehlersignal belegt d h beim Ausfall einer Multiplex Section werden alle darin enthaltenen HO Pfade und LO Pfade verworfen Topologie von SDH Netzen Bearbeiten nbsp Beispiel einer SDH Ring StrukturIn den meisten Landern sind inzwischen die Transportnetze in SDH Technik ausgebaut und die alte PDH Technik ist weitgehend ersetzt Daher sind Topologien verschiedenster Auspragung realisiert sie richten sich nach den geographischen Anforderungen Ein wesentliches Merkmal der SDH Technik ist die automatische Umschaltung auf Ersatzwege im Fehlerfall Protection Als Beispiel zur Erklarung der Arbeitsweise der Protection wird gerne der Doppelring gewahlt im ungestorten Betrieb wird ein Ring genutzt der sogenannte Arbeitsweg Der zweite Ring dient als kalte Reserve als Ersatzweg Bytestrome werden durch die ADM Add Drop Multiplexer in den Arbeitsweg eingefuhrt und aus ihm entnommen Bei einer Storung des Arbeitsweges schaltet das APS Automatic Protection System vom Arbeitsweg auf den Ersatzweg Diese Topologie ist unter der Bezeichnung 4 Faser MS SPRing Multi Section Shared Protection Ring ab STM 16 aufwarts standardisiert Eine vereinfachte Version der Ring Protection wird als 2 Faser MS SPRing bezeichnet dort wird die Halfte der verfugbaren Bandbreite zur Ersatzwegeschaltung freigehalten bzw mit Verkehr niedriger Prioritat gefullt Diese Bandbreite wird im Fehlerfalle mit dem Verkehr der ausgefallenen Ringstrecke beaufschlagt und der Verkehr niedriger Prioritat verworfen MS SPRing Mechanismen sind nur fur Ringstrukturen geeignet und daher besonders in Backbonestrukturen anwendbar Fur lineare Strukturen wurde das Protokoll MSP Multiplex Section Protection entwickelt dort schutzt in der Regel eine Ersatzverbindung genau eine Faserverbindung 1 1 Weiterentwicklungen belegen den Ersatzschaltungsweg mit Verkehr niedriger Prioritat 1 1 oder schutzen mehrere Multiplex Sections mit einem Ersatzweg 1 N Diese Protokolle arbeiten auf Multiplex Section Ebene d h die Ersatzschaltung wird fur die gesamte optische Faser angewandt Fur stark vermaschte Strukturen bietet sich die pfadbasierte Sub Network Connection Protection an die auf VC Ebene eine 1 1 Protection bietet Allen diesen Schutzmechanismen ist gemein dass laut Standard die Ersatzschaltmassnahmen nach dem Erkennen einer Storung automatisch innerhalb von 50 Millisekunden abgeschlossen sein mussen In modernen SDH Geraten liegen die tatsachlich erreichten Umschaltzeiten aber deutlich darunter abhangig von der Leitungslange Ausbreitungsverzogerung circa 1 Millisekunde je 200 Kilometer In der Regel sind in den heutigen SDH Ubertragungsnetzen alle Verbindungen 1 1 geschutzt Rahmenaufbau und Multiplex Struktur BearbeitenAufbau des STM 1 Rahmens Zeilen 9 Spalten 1 bis 9 261 Spalten 10 bis 270 1 2 3 Regenerator Section Overhead RSOH Nutzlast Payload 261 9 Byte pro Rahmen 150 336 Mbit s 4 AU Pointer Administrative Unit 5 6 7 8 9 Multiplex Section Overhead MSOH je 1 Byte je 1 ByteSDH ubertragt Nutz und Steuerdaten in einer Folge von Frames Rahmen welche seriell gesendet werden Jeder Rahmen besteht aus Overhead Steuerdaten und Payload Nutzdaten und weiteren Daten Der STM 1 Rahmen besteht aus den Bereichen Nutzlast RSOH Regenerator Section Overhead und MSOH Multiplex Section Overhead und AU Pointer Der Rahmen wird zeilenweise von links nach rechts und von oben nach unten ubertragen Die AU Pointer Administrative Unit zeigen auf die Position der Nutzinformation im Bereich Payload Die Begriffe zum Rahmenaufbau sind wie folgt definiert Container C i Bereiche im Rahmen die einer bestimmten Nutzlast entsprechen Die Grosse der Container wurde an die in der PDH definierten Datenraten angepasst Das Einfugen plesiochroner Datenstrome erfordert Stopfvorgange Bit oder Bytesynchron Jedem Container wird der POH Path Overhead hinzugefugt der die Nutzdaten beschreibt Virtual Container VC i werden eingeteilt in VC niedriger Ordnung VC11 bis VC12 VC2 und VC3 und VC hoherer Ordnung VC 4 Manche VC niedriger Ordnung konnen zu solchen hoherer Ordnung zusammengefasst werden mussen aber nicht Tributary Unit TU i sind erforderlich weil die von ausserhalb der SDH kommenden VC unterschiedliche Phasenlagen in Bezug auf den Multiplex Rahmen aufweisen konnen Deshalb werden die VC in die etwas grosseren TU eingebettet Der Beginn eines VC innerhalb einer TU wird durch Pointer angegeben Tributary Unit Group TUG fassen TU i gemass Schaubild zusammen Administrative Unit AU i haben gegenuber VC hoherer Ordnung dieselbe Funktion wie die Tributary Unit Group gegenuber VC niedriger Ordnung Administrative Unit Group AUG werden analog zu den Tributary Unit Group aus AU 3 und AU 4 gebildet Die zugehorigen Pointer sind die AU Pointer in Zeile 4 Bytes 1 9 Synchronous Transport Module STM n Rahmen hoherer Ordnung n gt 1 displaystyle n gt 1 nbsp werden durch das Multiplexen entsprechend vieler Rahmen der nachsttieferen Hierarchiestufe gebildet Die Einfuhrung der Pointer erlaubt im Gegensatz zur PDH die direkte Adressierung eines Nutzdatensignales in einem hochbitratigen Signal ohne das komplette Signal demultiplexen zu mussen Weiterhin konnen uber Pointer kleine Taktunterschiede zwischen den Netzelementen ausgeglichen werden SDH Multiplexstruktur nach ITU T G 707 STM n AUG AU 4 Pointer Behandlung VC 4 POH Path Overhead C4 Mapping 149 760 Mbit s ATM Signal 139 264 Mbit s E4 Signal TUG 3 TU 3 Pointer Behandlung VC 3 POH C3 Mapping 48 384 Mbit s Ethernet Signal 44 736 Mbit s DS3 Signal 34 368 Mbit s E3 Signal TUG 2 TU 2 Pointer Behandlung VC 2 POH C2 Mapping 6 312 Mbit s 3 2 048 Mbit s TU 12 Pointer Behandlung VC 12 POH C12 Mapping 2 048 Mbit s VC 11 POH C11 Mapping 1 544 Mbit sBemerkung ATM Signale konnen direkt in einen C4 mit einer Ubertragungsrate von ungefahr 150 Mbit s gemappt werden beim DSLAM Anpassung der AU Pointer Bearbeiten Eine Anpassung der Administrative Unit Pointer ist jederzeit moglich Hierfur zeichnen folgende Situationen verantwortlich Virtual Container sind nicht an Rahmengrenzen gebunden Unter Umstanden wandernde Virtual Container VC In jedem vierten Rahmen konnen Pointer nach Ankundigung angepasst werden Gegebenenfalls ist die Pointerstruktur verkettet Transportgruppen enthalten wiederum Container usw Aufbau eines STM N Signals Bearbeiten nbsp Normen gemass ITU T BearbeitenG 707 Y 1322 Network Node interface for the synchronous digital hierarchy SDH definiert die Bitraten die Grundlagen der Multiplexstruktur und die Signalstruktur fur SDH an der Netzknotenschnittstelle NNI 4 G 780 Vocabulary of terms for synchronous digital hierarchy SDH networks and equipment ein Glossar 5 G 783 Characteristics of synchronous digital hierarchy SDH equipment functional blocks definiert die zu SDH gehorenden Funktionsblocke in Form von Informationsmodellen 2 G 784 Synchronous digital hierarchy SDH management beschreibt die zu SDH gehorende Betriebstechnik 6 G 803 Architecture of transport networks based on the synchronous digital hierarchy SDH 3 LAPS BearbeitenUm paketorientierte IP Daten direkt in einen SDH Container zu mappen wurde das Transportprotokoll LAPS Link Access Procedure SDH entwickelt ITU T X 85 definiert IP uber SDH und ITU T X 86 definiert Ethernet uber SDH mittels LAPS Next Generation SDH BearbeitenDas SONET SDH wurde geschaffen um Sprach und Datenverkehr mit hoheren Ubertragungsraten optisch zu ubertragen Die Nutzdaten der Container sind deswegen abwartskompatibel zu den Datenubertragungsraten der PDH Hierarchie definiert Die ursprungliche Vorstellung war dass auch der Datenverkehr von IT Einrichtungen zunachst uber eine gangige PDH Bitrate wie beispielsweise 2 Mbit s E1 elektrisch ubertragen wird und diese dann in einem SDH Multiplexer mit anderen PDH Signalen zusammen zu einem optischen SDH Aggregatsignal gemultiplext wird Dieses Verfahren ist auch heute noch gangig allerdings ist bei hoheren Datenraten der nicht genutzte Teil der Ubertragungskapazitat hoch Beispielsweise ist fur die Datenubertragungsrate des Ethernet Verkehrs von 100 Mbit s ein STM 1 Signal mit 155 Mbit s erforderlich Um nun Sprache und Daten effizient uber eine gemeinsame Platform zu ubertragen wurde beim ITU das GFP Protokoll die virtuelle Verkettung VCAT und das granulare Hinzu oder Wegschalten von Kapazitat LCAS definiert Diese Erweiterungen des herkommlichen SDH bezeichnet man als Next Generation SDH General Framing Procedure Bearbeiten Beim GFP Protokoll ITU T G 7041 werden Ethernet Rahmen und Rahmen anderer gangiger Netzwerktechnologien Fibre Channel ESCON FICON GbE Digital Video mittels GFP Mapping in die SDH Container abgebildet Zwei Modi sind definiert Transparent GFP GFP T und Frame mapped GFP GFP F 7 Virtuelle Verkettung VCAT Bearbeiten Weil aber die definierten SDH Containergrossen zum Ubertragen von Datenpaketen nicht optimal waren wurde zusatzlich die virtuelle Verkettung engl virtual concatenation ITU T G 707 von mehreren Containern VC12 VC3 oder VC4 eingefuhrt Hierdurch ergibt sich eine entsprechend grossere Nutzlast Fur Fast Ethernet werden nun anstatt eines VC4 nur mehr zwei VC3 benotigt Der Vorteil der virtual concatenation Die einzelnen Container werden separat durch das Netz transportiert die Hardware braucht im Gegensatz zur contiguous concatenation nur an den Netzrandern an die neue Funktionalitat angepasst zu werden Link Capacity Adjustment Scheme LCAS Bearbeiten Mittels des LCAS Protokolls ITU T G 7042 8 konnen wahrend des Betriebs einzelne virtuelle Container hinzu oder weggeschaltet werden so dass eine quasi dynamische Veranderung der Transportkapazitat im Netz mit relativ kurzer Reaktionszeit und ohne Operatoreingriff zum Beispiel bei Storungen im Netz moglich ist Dadurch konnen beispielsweise Verbindungen Ethernet over SDH auf zwei Wege 50 50 aufgeteilt werden wodurch bei einem Ausfall eines Weges die Verbindung weiterhin funktioniert wenngleich mit reduzierter halber Bandbreite Eine Schutzfunktion mittels LCAS hat gegenuber anderen Verfahren wie SNCP den Vorteil dass keine zusatzliche Ubertragungskapazitat gebraucht wird bei SNCP wird die doppelte Bandbreite gebraucht Haupt und Ersatzweg jeweils mit voller Zielbitrate Zukunft des NG SDH und NG SONET Bearbeiten GFP und LCAS ermoglichen dem SDH Paketdaten ohne Bandbreitenverluste kostengunstig zu ubermitteln 50 der Ubertragungskapazitat werden jedoch zum Schutz der SDH Strecken benotigt welches preislich gesehen ungunstig ist Restoration mittels GMPLS erlaubt es dem SDH die Hochgeschwindigkeitsstrecken STM16 oder STM64 effektiver auszunutzen Bei der Restoration Shared Mesh wird ein Ersatzweg dynamisch im Voraus ausgerechnet mehrere Strecken teilen sich eine Ersatzstrecke Das NG SDH ist bei den Weitverkehrsnetzen mit den IP MPLS und Ethernet Netzen konkurrenzfahig 9 Im optischen Testbed VIOLA in Deutschland werden die neuesten optischen Netztechniken mit wie Ason GMPLS und das Next Generation SDH getestet Multiservice Plattformen Bearbeiten IP fahige NG SDH Netzknoten die SDH oder WDM als Transportnetz benutzen bezeichnet man als MSPP Multi Service Provisioning Platform oder als MSTP Multi Service Transport Platform Beispiele SDH und MPLS fahig Cisco ONS 15454 SDH Multiservice Provisioning Platform MSPP Corrigent CM 100 Packet ADM DWDM SDH MPLS ATM und Ethernet fahig Alcatel 1660SM Rel 5 OTN GMPLS SDH MPLS und ATM fahig Alcatel 1678MCC ADVA FSP 3000Im Oktober 2005 wurde auf dem Broadband World Forum in Madrid die erste multifunktionsfahige Plattform vorgestellt welche einen 100 Mix von Ethernet MPLS SONET SDH und WDM OTN in einem einzigen Gerat vereinigt Der Alcatel Lucent 1850 Transport Service Switch macht keinen Unterschied mehr zwischen paketorientierten IP und leitungsvermittelten Diensten Er transportiert Daten diensteunabhangig Siehe auch BearbeitenPlesiochrone Digitale Hierarchie Synchronous Optical Network Multiplextechnik Nachrichtentechnik Portal Elektrotechnik Signalverarbeitung Ubertragungstechnik VermittlungstechnikWeblinks BearbeitenSDH Telecommunications Standard Primer PDF 1 MB Tektroninx 2001 englisch The Future of SONET SDH Summary PDF 157 kB In LightReading Heavy Reading Vol 1 6 November 2003 englisch Ray Le Maistre Alcatel Unveils Universal to Metro Switch In LightReading 10 April 2005 RFC 4257 Framework for Generalized Multi Protocol Label Switching GMPLS based Control of Synchronous Digital Hierarchy Synchronous Optical Networking SDH SONET Networks Dezember 2005 Abschnitt 1 5 Why SDH SONET Will Not Disappear Tomorrow englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b G 707 Network node interface for the synchronous digital hierarchy SDH In tsbmail ITU abgerufen am 24 November 2022 a b G 783 Characteristics of synchronous digital hierarchy SDH equipment functional blocks ITU abgerufen am 24 November 2022 a b G 803 Architecture of transport networks based on the synchronous digital hierarchy SDH ITU abgerufen am 24 November 2022 G 707 Network node interface for the synchronous digital hierarchy SDH ITU abgerufen am 24 November 2022 G 780 Terms and definitions for synchronous digital hierarchy SDH networks ITU abgerufen am 24 November 2022 G 784 Synchronous digital hierarchy SDH management ITU abgerufen am 24 November 2022 G 7041 Generic framing procedure ITU abgerufen am 24 November 2022 G 7042 Link capacity adjustment scheme LCAS for virtual concatenated signals ITU abgerufen am 24 November 2022 Fibercomm 2005 in Munchen PDF 68 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synchrone Digitale Hierarchie amp oldid 235669624