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Der Primarmultiplexanschluss PMxAs englisch Primary Rate Interface PRI ist eine Schnittstellendefinition im ISDN die im Wesentlichen von Unternehmen zum Anschluss von Telefonanlagen an das ISDN verwendet wird Ende 2006 gab es in Deutschland 113 000 Primarmultiplexanschlusse 1 Ende 2015 waren es noch 86 000 2 Eine andere Anschlussart im ISDN ist der Basisanschluss Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen und Abkurzungen 2 Kanalstruktur 2 1 B Kanal 2 2 H Kanal 3 Ubertragungsverfahren 3 1 Leitungsschnittstelle zwischen Ortsvermittlungsstelle und Netzabschluss 3 1 1 UK2 elektrisch 3 1 2 UG2 optisch 3 2 Leitungsschnittstelle zwischen Netzabschluss und Telefonanlage 3 2 1 S2M elektrisch 4 EinzelnachweiseBezeichnungen und Abkurzungen BearbeitenAndere Bezeichnungen fur den Primarmultiplexanschluss sind PMx Anschluss und S2M Anschluss Ubliche Abkurzungen sind PMx PMxA PMxAs PRI CEPT1 E1 in Europa T1 in den USA J1 in Japan und S2M Kanalstruktur BearbeitenDer Primarmultiplexanschluss ist in Kanale strukturiert und besteht aus mindestens 16 und maximal 30 Nutzkanalen B Kanale sowie einem Signalisierungskanal D Kanal und einem Synchronisationskanal Es gibt verschiedene Kanalstrukturen E1 in Europa 2048 kbit s Bruttodatenubertragungsrate wie folgt in 32 Kanale zu je 64 kbit s aufgeteilt 30 bidirektionale Nutzkanale mit je 64 kbit s zusammen 1920 kbit s 1 Signalisierungskanal bei CCS der 17 mit 64 kbit s 1 Synchronisationskanal mit 64 kbit sT1 in USA 1544 kbit s Bruttodatenubertragungsrate je nach Signalisierungsverfahren teilt sich wie folgt auf Common Channel Signaling CCS 23 bidirektionale Nutzkanale mit je 64 kbit s zusammen 1472 kbit s 1 Signalisierungskanal der 24 mit 64 kbit s 1 Synchronisationskanal der 1 mit 8 kbit s Channel Associated Signaling CAS 24 bidirektionale Nutzkanale mit je 64 kbit s In jedem Kanal wird in jedem 6 Frame ein Bit fur die Signalisierung verwendet robbed bit B Kanal Bearbeiten Ein Nutzkanal wird als B Kanal von engl Bearer bezeichnet Vom Verstandnis entspricht ein Nutzkanal einem Kommunikationskanal er wird beispielsweise fur eine Telefongesprachsverbindung verwendet H Kanal Bearbeiten Mehrere der Nutzkanale eines Primarmultiplexanschlusses konnen zusammengelegt werden um eine hohere Datenubertragungsrate bis 1920 kbit s zu erreichen Diese werden H Kanale genannt Damit bietet der Primarmultiplexanschluss fur den Downstream ungefahr die Datenubertragungsrate eines 2 Mbit s ADSL Anschlusses jedoch bei gleich hoher Datenubertragungsrate beim Upstream Ubertragungsverfahren BearbeitenBeim Primarmultiplexanschluss werden die Kanale im Zeitmultiplexverfahren TDM TDMA ubertragen das heisst die Kanale werden nacheinander in den so genannten Zeitschlitzen ubertragen Die Zeitschlitze eines Primarmultiplexanschlusses E1 werden wie folgt verwendet Der Zeitschlitz 0 dient der Synchronisation und Fehlerbehandlung mit Prufsumme der Zyklischen Redundanzprufung ZRP engl CRC In den funfzehn Zeitschlitzen 1 bis 15 werden Nutzkanale ubertragen Im Zeitschlitz 16 werden die Daten zur Steuerung der ISDN Kommunikation ubertragen D Kanal In den funfzehn Zeitschlitzen 17 bis 31 werden Nutzkanale ubertragen Danach fangt ein neuer Rahmen mit Zeitschlitz 0 an Die Rahmenperiode betragt 125 µs die Rahmenwiederholfrequenz ist 8 kHz Leitungsschnittstelle zwischen Ortsvermittlungsstelle und Netzabschluss Bearbeiten UK2 elektrisch Bearbeiten Die Leitungsschnittstelle zwischen der Ortsvermittlungsstelle und dem Netzabschluss engl Network Termination im Haus wird bei Verwendung von Kupferkabel als UK2 Schnittstelle bezeichnet In der Regel werden zwei Kupfer Doppeladern benutzt Zur Uberbruckung grosserer Entfernungen zwischen Vermittlungsstelle und Netzabschluss mussen Zwischenregeneratoren eingesetzt werden UG2 optisch Bearbeiten Statt der elektrischen UK2 Schnittstelle wird fallweise auch die optische UG2 Schnittstelle eingesetzt Dabei wird je eine Glasfaserleitung fur Hin und Ruckrichtung angeschlossen Aufgrund wesentlich gunstigerer Dampfungswerte lassen sich mit dieser Anschlussvariante langere Strecken bis zur Vermittlungsstelle realisieren Leitungsschnittstelle zwischen Netzabschluss und Telefonanlage Bearbeiten Fur den Netzabschluss wird beim Primarmultiplexanschluss der NTPM verwendet Die Leitungsschnittstelle zwischen dem NTPM und der Telefonanlage wird S2M genannt S2M elektrisch Bearbeiten Fur die S2M Schnittstelle werden je Ubertragungsrichtung entweder zwei Drahte eine Doppelader oder eine koaxiale Leitung benotigt 3 4 Ein S2M Kabel besteht daher haufig aus vier Adern zwei Doppeladern die einen gemeinsamen Schirm besitzen konnen Die Leitungscodierung bei der S2M Schnittstelle erfolgt mit dem ternaren HDB3 Code 3 das heisst es gibt drei elektrische Zustande Dadurch benotigt die S2M Schnittstelle je Ubertragungsrichtung eine Bandbreite von jeweils nur etwa 1 MHz wahrend die Datenubertragungsrate 2048 kbit s betragt Einzelnachweise Bearbeiten Bundesnetzagentur Jahresbericht 2006 S 60 abgerufen am 31 Juli 2016 Bundesnetzagentur Jahresbericht 2016 7 Marz 2017 S 54 abgerufen am 7 Juni 2017 a b ITU T I 703 SERIES G Transmission Systems And Media Digital Systems And Networks Digital terminal equipments General Physical electrical characteristics of hierarchical digital interfaces Kap 9 ITU T I 431 Integrated Services Digital Network ISDN Primary Rate User Network Interface Layer 1 Specification Kap 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Primarmultiplexanschluss amp oldid 225779264