www.wikidata.de-de.nina.az
Das Franziskanerkloster in Soest nach der Farbe des Ordenshabits der Franziskaner auch graues Kloster genannt wurde 1233 gegrundet und bestand bis 1814 Die gotische Klosterkirche Neu St Thomas in Abgrenzung zur nahe gelegenen Kirche Alt St Thomas dient heute als evangelische Pfarrkirche Chor der Klosterkirche Zustand um 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosterkirche 3 Orgeln 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenGeschichte Bearbeiten nbsp Siegel des Klosters von 1472 Heute im Staatsarchiv MunsterDie Initiative zu der Niederlassung des 1210 gegrundeten Franziskanerordens Ordo fratrum minorum Orden der Minderbruder oder Minoriten ging vom Kolner Erzbischof Heinrich von Molenark aus der das Provinzialkapitel der Sachsischen Provinz der Franziskaner in Magdeburg um eine Grundung in Soest gebeten hatte Die Einrichtung gehorte dann zur 1239 gegrundeten Kolnischen Ordensprovinz Das Kloster ist die erste Klostergrundung der Minderbruder in Westfalen 1 Zur Zeit von Erzbischof Konrad von Hochstaden wurde 1259 der Bau von Kirche und Konventsgebauden durch einen Ablass gefordert Gleichzeitig gestattete der Erzbischof den Ordensbrudern in Soest das Predigen und die Abnahme der Beichte In der Folge kamen dem Kloster weitere Ablasse von Bischofen und Papsten zugute Die Gelder wurden vornehmlich fur Bautatigkeiten verwandt Diese dauerte im Wesentlichen bis 1290 an Spater bekam der Orden vielfach Almosen von den Burgern der Stadt Es gab als Klosteramter den Guardian als Oberen des Konvents den Vizeguardian als seinen Stellvertreter und den Lektor Prokuratoren ausserhalb des Klosters verwalteten den Besitz der Bruder die nach ihrer Ordensregel selber kein Eigentum haben durften Die Franziskaner kummerten sich in Soest vornehmlich um die stadtischen Unterschichten Sie sorgten fur Kranke Aussatzige und Sterbende Wie das Dominikanerkloster Soest waren auch die Franziskaner nach der Einfuhrung der Reformation seit 1531 32 in ihrer Existenz bedroht Vorubergehend gingen die Bruder nach Werl kehrten aber bald nach Soest zuruck Sie kummerten sich dann insbesondere um die Seelsorge der katholischen Minderheit in der Stadt Im 18 Jahrhundert verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage des Klosters Immerhin bestand der Konvent 1768 noch aus 29 Mitgliedern Bei der Aufhebung 1814 in Folge der Sakularisation lebten jedoch nur noch acht Bruder in Soest In der Folgezeit 1819 1881 befand sich in den Gebauden des Minoritenklosters das Lehrerseminar fur Westfalen und von 1892 bis 1999 das Predigerseminar der evangelischen Kirche von Westfalen Die zuletzt in den 1880er Jahren im grosseren Umfang umgebauten Gebaude mit der angrenzenden ehemaligen Minoritenkirche heute Neu St Thoma wurden am 6 Dezember 1944 sowie am 7 Marz 1945 bei Bombenangriffen schwer beschadigt Die Bestande des Klosterarchivs befinden sich heute im Staatsarchiv Munster Klosterkirche BearbeitenDie ab 1259 errichtete gotische Klosterkirche steht aufgrund ihrer Forderung durch die Erzbischofe in engem Zusammenhang mit der Baugeschichte des Kolner Domes deren Architekturformen namentlich in den vierbahnigen Masswerkfenstern genau kopiert sind Ihr 1292 geweihter Chor ist dreijochig mit 5 8 Schluss auf der Sudseite ist eine Sakristei angebaut Das bei der fur 1343 uberlieferten Kirchweihe fertiggestellte Langhaus ist eine dreischiffige vierjochige Hallenkirche deren Innenraum durch seine weiten Pfeilerabstande weitlaufig und lichtdurchflutet wirkt Auch die Hallenraumform findet ihr unmittelbares Vorbild in den doppelten Seitenschiffen des Kolner Domes 2 1851 erwarb der preussische Staat die sakularisierte Klosterkirche sie diente seitdem der evangelischen Thomasgemeinde als Pfarrkirche Die im Zweiten Weltkrieg stark zerstorte Kirche wurde zwischen 1956 und 1966 wieder aufgebaut Neben Gottesdiensten finden in ihr heute auch Orgelkonzerte und andere Auffuhrungen statt Orgeln BearbeitenDie 1970 durch die Firma Alexander Schuke Potsdam Orgelbau damals VEB Potsdamer Schuke Orgelbau erbaute Orgel hat 37 Register verteilt auf 3 Manuale und Pedal mit Schleifladen mechanischer Spiel und elektrischer Registertraktur 1995 wurde die Setzeranlage auf 256 Speicherplatze erweitert Disposition der Schuke Orgel Op 410 von 1970 I Hauptwerk C g3Pommer 16 Prinzipal 0 8 Rohrflote 0 8 Oktave 0 4 Spitzflote 0 4 Nassat 2 2 3 Oktave 0 2 Rauschpfeife III IV 0Mixtur V VITrompete 0 8 II Oberwerk C g3Gedackt 0 8 Quintadena 0 8 Prinzipal 0 4 Blockflote 0 4 Sesquialtera II III 0Waldflote 0 2 Oktave 0 1 Scharff IVDulzian 16 Schalmei 0 8 Tremulant III Brustwerk C g3Holzgedackt 0 8 Spillpfeife 0 4 Prinzipal 0 2 Terz 1 3 5 Nassat 1 1 3 Cymbel IIIVox Humana 0 0 8 Tremulant Pedal C f1Prinzipal 16 Subbass 16 Oktave 0 8 Gemshorn 0 8 Oktave 0 4 Nachthorn 0 2 Hintersatz IV 0Posaune 16 Trompete 0 8 Clairon 0 4 das Brustwerk ist schwellbar Koppeln Normalkoppeln II I III I I P II P III PSpielhilfen 256 fache Setzeranlage mit Sequenzer Auf Ab fur Hand und Fuss Tutti ZungenabstellerLiteratur BearbeitenMarkus Hunecke OFM Die Neu St Thomakirche in Soest und ihre franziskanische Vergangenheit Borde Verlag Werl 2003 ISBN 3 9807740 8 2 Edeltraud Klueting Die Klosterlandschaft des Herzogtums Westfalen im Hochmittelalter In Harm Klueting Hrsg Das Herzogtum Westfalen Band 1 Das kurkolnische Herzogtum Westfalen von den Anfangen der kolnischen Herrschaft im sudlichen Westfalen bis zur Sakularisation 1803 Aschendorff Munster 2009 ISBN 978 3 402 12827 5 S 93 97 Marga Koske Soest Minoriten In Karl Hengst Hrsg Westfalisches Klosterbuch Teil 2 Munster Zwillbrock Aschendorff Munster 1994 ISBN 3 402 06888 5 S 366 370 Quellen und Forschungen zur Kirchen und Religionsgeschichte 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 44 Werner M Ruschke Predigerseminar in Soest 1892 1999 Ein Stuck Stadtgeschichte geht zu Ende In Soester Zeitschrift 11 1999 ISSN 0176 3946 S 116 134 Hubertus Schwartz Soest in seinen Denkmalern Dritter Band Gotische Kirchen Soester Wissenschaftliche Beitrage Band 16 2 unveranderte Auflage Westfalische Verlagsbuchhandlung Mocker amp Jahn Soest 1979 S 27 56 Weblinks BearbeitenEintrag auf archive nrw de Homepage der Kirchengemeinde51 569223 8 11277 Koordinaten 51 34 9 2 N 8 6 46 OQuellen Bearbeiten Werner M Ruschke Predigerseminar in Soest 1892 1999 ein Stuck Stadtgeschichte geht zu Ende In Soester Zeitschrift 11 1999 S 117 Johann Josef Boker Gotische Sakralarchitektur in Soest In Heinz Dieter Heimann Hrsg Soest Geschichte der Stadt Bd 2 Die Welt der Burger Politik Gesellschaft und Kultur im spatmittelalterlichen Soest Soester Beitrage 53 Mocker amp Jahn Soest 1996 S 472 476 Soest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Soest amp oldid 235313573