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Das Kloster Riedfeld lateinisch Monasterium Riedfeldana auch Kloster St Wolfgang war ein Kloster der Franziskaner Observanten in Neustadt an der Aisch in Bayern im Bistum Wurzburg Die Friedhofskapelle in Riedfeld mit dem Chor der ehemaligen Klosterkirche St Wolfgang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas Kloster wurde 1458 durch die Markgrafen Johann genannt Alchimista und Albrecht Achilles gegrundet um ein Gegengewicht zu den angeblich in der Gegend predigenden Hussiten wie etwa um 1446 der Wanderprediger Friedrich Muller 1 zu schaffen Ein Gelande rund um den alten bis etwa 1432 als Kapelle genutzten zur ehemaligen Hauptkirche St Agatha gehorenden Kirchenbau mit dem Patrozinium des heiligen Wolfgang von Regensburg 2 im Ortsteil Riedfeld einem ehemaligen Konigshof 3 vor den Toren der Stadt Neustadt wurde zum Klosterbau vorgesehen 1456 hatte man in Bamberg bereits Gesprache mit dem Vikar der Strassburger Oberdeutschen Franziskanerprovinz Argentina Hans Lor Hans von Lare aus Lahr in Baden aufgenommen Wegen der Kriegswirren 1460 61 rund um Neustadt und knapper Geldmittel gingen die nach papstlicher Bestatigung 1459 4 begonnenen Bauarbeiten nur langsam voran Die Witwe Usmer in Nurnberg eine Gonnerin der Franziskaner spendete 600 Gulden so dass der Konventbau fertiggestellt werden konnte 1462 zogen die ersten Bruder aus dem Nurnberger Barfusserkloster Franziskaner von der strengen Observanz in die Neugrundung in Neustadt ein erster Guardian war Johann Kasla und 1478 wie auch am 17 April 1513 hielt die Strassburger Ordensprovinz dort ihr Provinzkapitel ab 5 nach anderen Quellen tagte bereits 1463 ein Kapitel in Riedfeld Das Kloster muss somit bald eine gewisse Grosse gehabt haben ab 1483 befand sich dort das Noviziat der Provinz 6 Der Kunstfreund und Gotteshausmeister der Nurnberger Sebalduskirche Sebald Schreyer ein Freund von Albrecht Durer und Adam Kraft stiftete dem kleinen Kloster in Riedfeld einen am 3 Juli 1490 fertiggestellten nicht mehr vorhandenen Marien Altar kultische Webereien und eine wertvolle fur das Kloster 1492 angefertigte illustrierte nicht mehr vorhandene Handschrift Das Leben und die Heiligsprechung des hl Bonaventura Auch der Wurzburger Domherr und Humanist Erasmus Neustetter genannt Sturmer schenkte dem Kloster ein Buch 7 Die Franziskaner welche auch eine kleine Schule unterhielten wirkten als Seelsorger in Riedfeld Diebach und Hanbach nach 1490 vertretungsweise in Diespeck und das kirchliche Leben erfuhr einen Aufschwung Ab 1477 ist ein Pater als Knabenlehrer nachweisbar 8 Durch zu den oben genannten hinzugekommene weitere Schenkungen unter anderem des Konvents in Nurnberg mit dem dort ansassigen Studienhaus der Ordensprovinz 9 und Erwerbungen entstand eine ansehnliche Klosterbibliothek Dem Konvent gehorten in den 1480er Jahren zehn Bruder an einige waren wissenschaftlich schriftstellerisch tatig Am 22 August 1484 wurde die nun vollstandig mit funf Altaren fertiggestellte Klosterkirche St Wolfgang durch den zustandigen Wurzburger Weihbischof geweiht 10 Bei den Aufstanden im Bauernkrieg 1525 als uber 3000 Aufstandische in Neustadt ihr Hauptquartier hatten plunderten mordeten und brandschatzten wurde nach julianischem Kalender am 16 Mai auch das Franziskanerkloster Riedfeld uberfallen und durch den Hauptmann Koberer einen als Bauernfuhrer wirkenden Muller aus Langenzenn mit einem seit 8 Mai in Neustadt befindlichen Heer Gutenstettener Bauern niedergebrannt Vom Konventsgebaude blieben nur Reste diese wurde 1584 abgetragen wahrend die der Umgebungsmauer wieder erganzt wurden aber die Klosterkirche blieb erhalten und wurde 1584 wieder renoviert Die Bruder entkamen mit Kirchengeraten Reliquien und einem Teil der Klosterbibliothek und flohen vermutlich schon am 15 Mai nach Bamberg und Wurzburg Die Bibliothek bildete spater den Grundstock fur die bedeutende Neustadter Kirchenbibliothek 11 Der Orden gab 1528 das Kloster St Wolfgang endgultig auf und es wurde 1529 12 verweltlicht 1533 wurde infolge der Reformation eine neue Kirchenordnung eingefuhrt In der Stadtkirche und der Spitalkirche der Schlosskapelle der Friedhofskapelle und im St Michaels Karnter wurden zahlreiche Bucher Messbucher Gebrauchebucher und Predigtanweisungen nicht mehr benotigt sie wurden uber der Sakristei des Klosters mit anderem Sperrgut ausgesondert ein Teil gelangte in die heutige Neustadter Kirchenbibliothek 13 Die zerstorten Gebaude wurden nicht wiedererrichtet Nur der Chor der Kirche ist erhalten Auf dem Kirchplatz legte die lutherisch gewordene Stadt 1584 einen neuen Friedhof an der erweitert und verandert fur die Beisetzung von Neustadter Bewohnern erhalten wurde Der Chor erhielt 1725 ein neu erbautes Langhaus und dient heute als evangelische Friedhofskirche fruher auch Klosterlein und Kappala oder Kappella genannt 14 Die Grundstucke die zum Kloster gehorten fielen an die markgraflichen Amter Neustadt und Birkenfeld Siehe auch BearbeitenKloster BirkenfeldLiteratur BearbeitenMax Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 Ph C W Schmidt Neustadt an der Aisch 1950 Neudruck ebenda 1978 S 94 97 101 f 183 und ofter Max Dollner Kritische Beitrage zur Geschichte von Riedfeld Ort Kirche und Kloster Neustadt an der Aisch Ph C W Schmidt Neustadt an der Aisch 1935 Georg Ludwig Lehnes Geschichte der Stadt Neustadt an der Aisch Eine Denkschrift an die vor zweihundert Jahren geschehene Niederbrennung Neustadt an der Aisch 1834 Nachdruck Neustadt an der Aisch 1921 Georg Ludwig Lehnes Geschichtliche Nachrichten von den Orten und ehemaligen Klostern Riedfeld Munchsteinach und Birkenfeld Heydner Neustadt an der Aisch 1834 S 69ffWeblinks BearbeitenHaus der Bayerischen Geschichte Christine Riedl Valder Kloster in Bayern Neustadt a d Aisch Sebald Schreyers Schenkungen fur das Barfusserkloster Stadtarchiv NurnbergAnmerkungen Bearbeiten Max Dollner 1950 S 91 f Um 1273 war eine durch Raubadelige aus der Umgebung zerstorte Pfarrkirche Riedfeld wieder aufgebaut worden Vgl Max Dollner 1950 S 26 f Max Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 Ph C W Schmidt Neustadt an der Aisch 1950 Neudruck ebenda 1978 S 80 und 708 Max Dollner 1950 S 42 und 95 Max Dollner 1950 S 94 96 Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in Bayern Max Dollner 1950 S 96 und 674 Max Dollner 1950 S 94 und 97 Max Dollner 1950 S 674 Max Dollner 1950 S 95 und 674 f Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in Bayern Max Dollner 1950 S 63 f 96 f und 215 f Max Dollner 1950 S 715 Max Dollner 1950 S 676 Max Dollner 1950 S 80 216 522 und XXII Fotografie der Gottesackerkirche 49 5811 10 6015 Koordinaten 49 34 52 N 10 36 5 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Riedfeld amp oldid 231885559