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Franz Zech 4 Juli 1914 in Tittmoning 21 Marz 1995 in Traunstein war ein deutscher Arzt Lokalpolitiker und vielfaltiger Kulturpromotor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur und QuellenLeben BearbeitenNach dem Abitur im Humanistischen Gymnasium des Benediktinerklosters Metten studierte Zech ab 1934 in Munchen Medizin und wurde nach der Promotion 1940 als Militararzt eingezogen Wahrend der Kriegsjahre war er in Russland und auf Kreta im Einsatz Nach Kriegsende verbrachte er einige Monate in amerikanischer Kriegsgefangenschaft Im November 1947 konnte er in Grassau eine vakante Arztpraxis ubernehmen 1948 heiratete er dort Johanna Rieder Ab 1968 war ihm einer fortschreitenden Ruckenmarkserkrankung wegen die Fortfuhrung seiner arztlichen Tatigkeit nicht mehr moglich Zuvor war er von 1960 bis 1976 Gemeinderat in Grassau fungierte auch als Vertreter der Bayernpartei im Kreistag und war zeitweise stellvertretender Landrat Schon damals setzte er sich fur die Belange seiner Heimat ein So ware die Rettung und Restaurierung der historischen Streichen Kirche bei Schleching ohne seine wesentliche Mithilfe nicht moglich gewesen Ab 1968 setzte Dr Zech all seine Kraft fur die Verwirklichung seiner weit gespannten kulturellen Ideen und Plane ein Einiges konnte er erreichen Schon 1961 grundete er zusammen mit Dr Hugo Decker und Dr Rupert Dorrer die Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e V deren Vorsitz er 1984 ubernahm Im Mittelpunkt seiner Bemuhungen um die Bereinigung der im Lauf der Geschichte auf der Insel entstandenen Schaden stand die Wiederinstandsetzung der Wasserspiele im Park des Konigsschlosses mit dem Latonabrunnen und den ubrigen Fontanen die 1992 glucklich abgeschlossen wurde Ein weiteres Ziel Dr Zechs die Erhaltung und Neugestaltung des zu einer Brauerei umgebauten Inseldoms scheiterte bisher an der Finanzierung Auf der benachbarten Fraueninsel fanden auf Veranlassung der Vereinigung durch die Prahistorische Staatssammlung Dr Hermann Dannheimer seit 1984 Ausgrabungen am ehemaligen Benediktinerkloster bzw Augustiner Chorherrenstift statt die den Nachweis einer Besiedelung bis zuruck ins 7 Jahrhundert erbrachten Dr Zech ist auf der Fraueninsel auch die Grundung eines Arbeitskreises Torhalle mitzuverdanken der dort eine standige Ausstellung rund um die Geschichte des karolingischen Torgebaudes einrichtete Die Errichtung eines Romermuseums in Seebruck dem ehemaligen Kastell Bedaium und die Grundung eines durch Bayern geforderten Archaologischen Museums auf Agina das 1981 dem griechischen Staat ubergeben wurde gehen auf Dr Zech zuruck Schliesslich war auch die Wiederherstellung des ursprunglichen Zustands des Konigsplatzes in Munchen seine Idee Im Jahr 1973 projektierte Dr Zech eine Konzertreihe im Chiemgau deren Programm eine harmonische Verbindung von Landschaft Architektur und Musik herstellen sollte Im August dieses Jahres lud er Dr Robert Munster den Leiter der Musiksammlung der Bayerischen Staatsbibliothek zur Mitarbeit in der Planung ein dem sich bald auch der Munchner Kirchenmusikdirektor Msgr Alois Kirchberger anschloss Umfasste die Veranstaltungsreihe unter dem Titel Chiemgaukonzerte zunachst fur zwei Jahre nur die Klosterkirche Frauenchiemsee und die ehemaligen Klosterkirchen Baumburg und Seeon so konnten die Konzerte mit dem von Dr Zech gepragten Titel Musiksommer zwischen Inn und Salzach ab 1976 in Kirchen und Salen der Landkreise Traunstein Rosenheim Muhldorf Altotting und Berchtesgadener Land stattfinden Wesentlich fur die erfolgreiche Realisierung des Projekts war die von Anfang an erfolgte weitschauende verstandnisvolle Unterstutzung und Forderung durch den Traunsteiner Landrat Leonhard Schmucker der bis heute als Schirmherr des Musiksommers fungiert Auch der Nachfolger Altlandrat Jakob Strobl setzte sich weiter fur den Musiksommer ein Funfzehn Jahre hindurch hat Dr Zech zusammen mit seinen beiden Mitarbeitern den mehrfach nachgeahmten Musiksommer zwischen Inn und Salzach betreut Justus Franz bestatigte ihm dass die Anregung zur Grundung des Schleswig Holstein Festivals auf den Erfolg des Musiksommers zuruckgeht Dr Zech wollte keine Reihung von Wald und Wiesen Programmen Seine Idee war Musik und historischer Raum vom gleichen Geist und Lebensgefuhl getragen begegnen sich und verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk in den Kirchen und Salen des Musiksommers Entsprechend seiner Konzeption kamen neben bewahrten Musikwerken der Klassik auch viele Kompositionen aus der Region erstmals nach langer Zeit wieder zur Auffuhrung Musik aus bayerischen Klostern zu welcher Dr Munster und Msgr Kirchberger zahlreiche Auffuhrungsmaterialien eigenhandig erstellten auch Musik von Mozart erste offentliche Auffuhrung der von Dr Munster wiederentdeckten Jugend Sinfonie KV 19a Michael Haydn erste Auffuhrungen der fur Frauenchiemsee komponierten Chiemseemesse und der Herrenchiemseer Festkantate aber auch unbekannte Jugendwerke von Richard Strauss und Carl Orff Als erstem Vorsitzenden der Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e V waren die von Dr Zech eingefuhrten von 1990 bis 1994 jahrlich einmal veranstalteten Konzerte im Spiegelsaal des Schlosses Herrenchiemsee ein besonders geliebtes Projekt Standiges Gastorchester war das Gottinger Symphonieorchester unter der bewahrten Leitung von Christian Simonis dem vormaligen Chefdirigenten der Reichenhaller Philharmoniker Dr Zech behielt die Konzerte auch nach der Ubergabe der Leitung des Musiksommers an seine Nachfolger 1991 in seiner Obhut Hier erklangen u a die Ludwig II gewidmete 7 Symphonie von Anton Bruckner und selten zu horende Tondichtungen des vom Konig hochgeschatzten Franz Liszt Fur die Jahre 1995 bis 1997 lagen noch fertige Plane vor doch noch im Todesjahr Dr Zechs wurden die Konzerte von der Vereinigung eingestellt Auszeichnungen BearbeitenFur seine vielfachen Verdienste erhielt Dr Zech das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse und den Bayerischen Verdienstorden Die Gemeinden Grassau und Chiemsee verliehen ihm die Ehrenburgerschaft Schriften BearbeitenEin neuer Konigsplatz Grassau 1966 47 S Literatur und Quellen BearbeitenAss Karl J Bildnis der Heimat Dr Franz Zech in Schonere Heimat 78 1989 H 3 S 165 166 Grabmuller Uta Die Geschichte der Marktgemeinde Grassau Das Musikleben in Grassau und Rottau Marktgemeinde Grassau 2008 Darin Dr Franz Zech S 344 347 Lihotzky Rainer Musiksommer zwischen Inn und Salzach in Peter T Seeholzer Unterm Fonhimmel Trostberg 1993 S 114f Munster Robert Franz Zech zum Gedenken in Musik in Bayern 51 1995 S 135 136 Munster Robert Zur Vorgeschichte des Musiksommers zwischen Inn und Salzach Grusswort in Programmheft Musiksommer 2015 Normdaten Person GND 121626326 lobid OGND AKS VIAF 25463765 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zech FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Lokalpolitiker und KulturschaffenderGEBURTSDATUM 4 Juli 1914GEBURTSORT TittmoningSTERBEDATUM 21 Marz 1995STERBEORT Traunstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Zech amp oldid 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