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Franz Stuschka 3 Juli 1910 in Liesing 1986 war osterreichischer SS Fuhrer und Mitarbeiter im Eichmannreferat des Reichssicherheitshauptamtes RSHA Stuschka wurde nach Kriegsende in Wien zu sieben Jahren Haft verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nach Kriegsende 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStuschka der uber keine abgeschlossene Schul oder Berufsausbildung verfugte trat zum 1 November 1934 der SS bei SS Nummer 208 994 1 und erhielt 1936 bei der Osterreichischen Legion als SS Mann eine militarische Ausbildung in Deutschland Nach dem Anschluss von Osterreich an das Deutsche Reich kehrte er nach Liesing zuruck und war dort ab 1938 beim Arbeitsamt tatig Nach seiner Entlassung war Stuschka ab 1939 in der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien tatig 2 Von dort wechselte er nach kurzer Zeit in die im Aufbau befindliche Zentralstelle fur judische Auswanderung in Prag 3 Wahrscheinlich schon 1940 wurde Stuschka in das Eichmannreferat des RSHA nach Berlin versetzt wo er ab Januar 1942 als Sachgebietsmitarbeiter Zensor fur die judische Haftlingspost war Zudem leitete er im Gebaude des Eichmannreferats ein Arbeitskommando von etwa 30 Juden fur Instandhaltungsarbeiten die uberwiegend in Mischehen lebten und deshalb von Deportationen ausgenommen waren Bei Einsatzen misshandelte Stuschka Angehorige des Arbeitskommandos wie Uberlebende nach Kriegsende berichteten 4 In der SS stieg Stuschka 1942 bis zum SS Obersturmfuhrer auf 5 Ab Anfang Marz 1944 leitete Stuschka als Kommandofuhrer ein Aussenkommando des Ghettos Theresienstadt in Wulkow Kommando Zossen Der Aufbau des Lagers unterstand SS Oberfuhrer Albert Duchstein 1910 Adjutant von Heinrich Muller vom Reichssicherheitshauptamt Amt IV Gegnerforschung und Bekampfung und lief unter dem Tarnnamen Dachs Ab Marz 1944 errichtete ein Arbeitskommando aus etwa 240 Haftlingen ausserhalb von Berlin ein Gestapo Ausweichquartier Es wurde im Herbst 1944 zum Teil bezogen und frontbedingt am 3 Februar 1945 aufgegeben worauf die Haftlinge am 10 Februar 1945 wieder Theresienstadt erreichten 6 Im Marz 1945 war Stuschka noch fur ein Arbeitskommando mit 61 Haftlingen in Schnarchenreuth bei Hof zustandig Das Kommando hatte Baracken im Auftrag des RSHA errichten sollen was sich aufgrund der Kriegslage jedoch als unmoglich erwies Auch diese Haftlinge wurden wieder nach Theresienstadt uberstellt das sie am 20 April 1945 erreichten 7 Walter Grunwald 1919 2000 Haftling in Theresienstadt und ein Angehoriger der beiden Aussenkommandos hinterliess in seinen Erinnerungen ausfuhrliche Schilderungen der Lebens und Arbeitsbedingungen in den beiden Kommandos und von Stuschkas sadistischem Verhalten gegenuber den ihm ausgelieferten Haftlingen 8 Nach Kriegsende BearbeitenAnfang September 1946 wurde er in Weinberg bei St Gilgen verhaftet 9 am 16 Oktober 1947 von der United Nations War Crimes Commission auf die Liste A der Kriegsverbrecher mit Nr 6 633 gesetzt 10 Vor dem Volksgericht Wien war er der Misshandlung des Mordes und der Beihilfe zum Mord wahrend seiner Tatigkeit in den Aussenkommandos Wulkow und Schnarchenreuth angeklagt Am 17 Dezember 1949 wurde Stuschka zu sieben Jahren Haft verurteilt In den 1960er Jahren wurde am Landesgericht fur Strafsachen Wien gegen ihn und weitere Angehorige des RSHA aus Osterreich ermittelt das Verfahren wurde jedoch am 17 Dezember 1969 wieder eingestellt 11 Ein Dokumentarfilmer spurte Stuschka 1985 in Wien auf wo dieser in armlichen Verhaltnissen lebte Stuschka bestritt in der Dokumentation die am 3 Marz 1985 in der ARD unter dem Titel Gesucht wird Franz Stuschka KZ Kommandant Film von Paul Karalus ausgestrahlt wurde ein Morder zu sein Er sei viel zu gut noch heute 12 Nach seinem Tod wurde er am 1 April 1986 am Friedhof der Feuerhalle Simmering beigesetzt Gruppe E17 Nummer 142 13 Literatur BearbeitenHans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12076 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenWalter Grunwald Erlebtes Jugend Verfolgung Befreiung Eine Autobiografie pdf 1 5 MB Erfahrungen mit Franz Stuschka als Kommandofuhrer in Wulkow Stuschka Franz In Theresienstadt Lexikon Der letzte Wulkower nd aktuell 10 Oktober 2021Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 III 559053 Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Frankfurt am Main 1995 S 55 Gabriele Anderl Dirk Rupnow Alexandra Eileen Wenck Historikerkommission der Republik Osterreich Die Zentralstelle fur Judische Auswanderung als Beraubungsinstitution Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2004 S 120 Yaacov Lozowick Malice in action PDF 235 kB S 32 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 614 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 3 Sachsenhausen Buchenwald C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52963 1 S 294ff Aussenkommandos auf www ghetto theresienstadt info Walter Grunwald Erlebtes Jugend Verfolgung Befreiung Eine Autobiographie Online Nazi Morder verhaftet Digitalisat Franz Stuschka auf www ghetto theresienstadt info Claudia Kuretsidis Haider Osterreichische KZ Prozesse Eine Ubersicht In Justiz und Erinnerung Ausgabe 12 Dezember 2006 S 15f Lea Rosh Fernseh Kritik Morder noch unter uns In Die Zeit 8 Marz 1985 Ausgabe 11 Franz Stuschka in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien atPersonendatenNAME Stuschka FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SS Obersturmfuhrer und Mitarbeiter im Eichmannreferat des RSHAGEBURTSDATUM 3 Juli 1910GEBURTSORT LiesingSTERBEDATUM 1986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Stuschka amp oldid 233612333