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Franz August Alexander Forster 7 Juli 1819 in Breslau 8 August 1878 in Berlin war ein preussischer Rechtsgelehrter Er machte sich verdient um Theorie und Praxis des preussischen allgemeinen Landrechts und um die Gesetzgebung Preussens sowie die des Deutschen Reiches Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Werke 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der breslauischer Professor des romischen Rechts August Wilhelm Forster 1790 1826 und dessen Ehefrau Louise Ernestine Petiscus 19 Februar 1872 Leben BearbeitenNach dem fruhen Tod seine Vaters erhielt er seine Schulbildung durch Privatlehrer und ab 1829 auf dem Friedrich Gymnasium in Breslauen Danach war er auf dem Gymnasium in Neisse da seine Mutter zeitweise mit ihren Kindern bei ihrem verwitweten Bruder wohnte 1834 kam er auf das breslauischen Magdalenaum wo Schonborn Direktor war 1839 machte er seinen Abschluss und immatrikulierte dann an der Universitat Breslau Er interessierte sich fur historischen und philosophischen Studien Aber im zweiten Semester erhielt er die Losung einer akademischen Preisaufgabe uber das Obligationenrecht des Sachsenspiegels obwohl er weder etwas von deutschem Privatrecht noch von alteren deutschen Sprache etwas wusste Aber er sturzte sich mit Fleiss und der Grimmschen Grammatik in die Aufgabe im Herbst 1841 wurde ihm in ruhmlicher Anerkennung der bewiesenen Kenntnisse und seines juristischen Scharfsinns der Preis zuerkannt Nachfolgend erhielt er Stipendien und konnte er drei Semester an der Universitat Berlin studieren Dort faszinierte ihn Savigny daneben setzte er seine germanistischen Studien bei Jacob und Wilhelm Grimm und bei Lachmann fort Nach seiner Ruckkehr nach Breslau meldete er sich zum juristischen Doktorexamen und wurde am 23 Marz 1843 promoviert Seine Arbeit war in der Fakultat nicht unumstritten zwei Jahre spater wurde sie unter dem Titel Die Verantwortlichkeit des Satzungsglaubigers nach dem Rechte des Mittelalters 1 veroffentlichte Diese Arbeit galt lange als eine der besten Arbeiten uber alteres deutsches Pfandrecht Forster trat am 12 Juni 1843 als Auskultator in den preussischen Justizdienst ein und bestand am 30 Januar 1846 die Referendariatsprufung Wobei er in den Jahren 1843 bis 1845 lebensgefahrlich erkrankt war und sich nie davon vollig erholte Im Fruhjahr 1847 bewarb er sich in der Breslauer juristischen Fakultat um Zulassung als Privatdozent mit der Schrift Quid de reipublicae vi ac natura medio aevo doctum sit 2 Am 23 Juli 1847 folgte seine Probevorlesung Ueber die staatsrechtliche Bedeutung der deutschen Herzogthumer im 10 und 11 Jahrh und am 3 Dezember seine feierliche Habilitation Im Februar 1849 machte er dann die grosse Staatsprufung Wahrend der Revolution von 1848 war er Mitglied des konstitutionellen Zentralvereins fur Schlesien und ein gern gehorter Redner in politischen Versammlungen Forster verzichtete dann aber auf eine akademische Laufbahn den er wollte heiraten am 30 Marz 1849 verlobte er sich mit Clara Gaupp Am 31 Marz 1849 kam er als Richter ad interim an das neugebildete Kreisgericht Lowenberg Im Mai 1850 wurde er als Kreisrichter bestatigt Auch diese Zeit nutzte er fur weitere Veroffentlichungen Am 1 November 1856 kam er als Abteilungsleiter an das Kreisgericht nach Rothenburg aber schon im Januar 1858 kam er als Appellationsgerichtsrat nach Greifswald Dort konnte er nun auch auf die Ressourcen der Universitat Greifswald zugreifen Er habilitierte im Herbst 1858 zum zweiten Mal und las auch mehrere Semester uber preussisches Privatrecht Staatsrecht und Zivilprozess 1861 gab er seine Lehrtatigkeit ab zum einen war er 1859 wieder schwer erkrankt zum anderen hatten die Rechtswissenschaften teilweise nur 15 Studenten Ab 1860 begann er mit den Arbeiten an seinem Handbuch des preussischen Privatrecht die ersten drei Bande veroffentlichte er noch in Greifswald Durch die Qualitat der Arbeiten wurde der Justizminister Leonhardt aufmerksam So wurde Forster am 26 Mai 1868 zu legislatorischen Arbeiten in das preussische Justizministerium berufen Bereits am 8 August 1868 wurde er zum Geheimen Justiz und vortragenden Rat ernannt ausserdem zog er nach Berlin wo auch seine Mutter lebte Im Jahr 1870 wurde er Mitglied der Justiz Prufungskommission sowie der Kommission fur die erste juristische Prufung und erwarb sich den Ruf eines vorzuglichen Prufers Forster entwarf zahlreiche Gesetze und reformierte das preussischen Immobilien Sachenrecht Am 5 Mai 1872 erfolgten die Gesetze zum Eigentumserwerb und die dingliche Belastung der Grundstucke Bergwerke und selbstandigen Gerechtigkeiten und auch die Grundbuch Ordnung Auf sein Betreiben wurde der Geltungsbereich der Gesetze am 26 31 Mai 1873 auf Schleswig Holstein Neuvorpommern und Rugen Hannover Kassel Ehrenbreitstein und Hohenzollern ausgeweitet Am 5 Juli 1875 erfolgte das grundlegende Entwurf der Vormundschafts Ordnung vom 5 Juli 1875 Noch der Bundesrat des Norddeutschen hatte ein Reform zur Vereinheitlichung der Rechtsprechung angestossen und den damaligen preussischen Justizminister Leonhard mit einem Entwurf beauftragt Forsters Entwurf kam 1872 zur Diskussion wurde aber ausser von Baden und Preussen von allen abgelehnt Insbesondere in Bayern traf die Idee eines Bundesrechtshofs auf heftigen Widerstand man wollte die Landerhoheit behalten Er machte zwei weitere Entwurfe wo er seine eigenen Ideen immer weiter verwassern musste Auch erhielt er nicht die erhoffte Direktorenstelle im Justizministerium Das fuhrte dazu dass er ein Angebot seines Freundes und Kultusministers Falk annahm und am 25 Februar 1874 zum Ministerialdirektor fur Kirchenangelegenheiten wurde dazu wurde er zum Wirklichen Geheimen Ober Regierungsrat befordert Am 1 Marz 1874 wechselte er offiziell vom Justizministerium in das Kultusministerium Er fand dort viel Arbeit vor war Preussen doch gerade im Kulturkampf verstrickt Das Gesetz vom 25 Mai 1874 bezuglich die evangelische Kirchengemeinde und Synodal Ordnung die Verordnung vom 2 Dezember 1874 betreffend die Pfarrwahl und das Gesetz vom 3 Juni 1876 betreffend die evangelische Kirchenverfassung entstammen seiner Feder Er nahm auch an den Verhandlungen der ersten ausserordentlichen Generalsynode teil in der die Generalsynodal Ordnung vom 20 Januar 1876 beraten wurde Seine Ernennung zum Prasidenten des evangelischen Ober Kirchenrates die fur das Jahr 1877 geplant war schlug er aus Im Fruhjahr 1878 befiehl ihn ein Lungenleiden aber die Nierenentartung war in ihr letztes Stadium getreten Er starb am 8 August Werke Bearbeiten De creditoris pigneraticii praestationibus e praeceptis juris Germanici Vrat 1843 Die Unabsetzbarkeit der Richter und die Gesetze vom 29 Marz 1844 Schles Provinzial Blatter 1845 Bd 122 S 253 ff 377 ff Der neue preussische Civil Process Schles Provinzial Blatter 1846 Bd 124 S 134 ff 466 ff Die Verbesserung des Gefangnisswesens Schles Provinzial Blatter S 361 ff Theorie der preuss Ges uber das Eigenthum am Kirchenvermogen Suckow s Prophet VIII 1846 S 225 ff Das Gesetz vom 17 Juli 1846 Breslauer Ztg 1846 Nr 180 Ueber Vergangenheit und Gegenwart des monarchischen Princips in Teutschland Neue Jahrb der Gesch u Politik 1846 II 111 ff Klage und Einrede nach preussischem Recht 1857 Einiges zur Lehre von der Rechtskraft 1860 Beitrage zur Erlauterung des preussischen Rechts durch Theorie und Praxis Band 2 S 343ff http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DiFpDAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA343 doppelseitig 3D LT 3DS 20343ff PUR 3D Theorie und Praxis des heutigen gemeinen preussischen Privatrechts auf der Grundlage des gemeinen deutschen Rechts 1865 1873 4 Bande Band 1 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DvsPtDwAAQBAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBand 201 PUR 3D Band 2 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DiUO5DwAAQBAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBand 202 PUR 3D Band 3 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DtsPtDwAAQBAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBand 203 PUR 3D Band 4 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DT0O5DwAAQBAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBand 204 PUR 3D Preussisches Grundbuchrecht Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D10HyFBwxMIMC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3DFamilie BearbeitenEr heiratete am 5 Oktober 1850 Clara Gaupp 1828 1913 eine Tochter des Professors Ernst Theodor Gaupp Das Paar hatte vier Kinder Helene N N Westphal Generalmajor z D Reinhart Oberlandesgerichtsrat in Hamm Paul Hauptmann und Kompaniechef bei der Unteroffiziersschule in Potsdam Erich 4 November 1865 12 Oktober 1945 Theologe 1894 Ilse Fraas 1872 1950 Literatur BearbeitenHerbert Meyer Foerster Franz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 661 670 Preussische Jahrbucher Band 42 Zum Gedachniss an Dr Franz Forster S 409ffEinzelnachweise Bearbeiten Zeitschrift fur deutsches Recht IX S 101 ff Vrat 1847 deutsch umgearbeitet u d T Die Staatslehre des Mittelalters Monatsschr f dtsch Wiss u Litt 1853 S 832 ff 922 ff auch als Vortrag Der Staatsgedanke des Mittelalters Greifsw 1861 Normdaten Person GND 104051345 lobid OGND AKS VIAF 49653043 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Forster FranzALTERNATIVNAMEN Forster Franz August Alexander vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer RechtsgelehrterGEBURTSDATUM 7 Juli 1819GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 8 August 1878STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Forster Verwaltungsjurist amp oldid 239402138