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Franz Martin Pelzel tschechisch Frantisek Martin Pelcl 11 November 1734 in Reichenau an der Knieschna 24 Februar 1801 in Prag war ein bohmischer Historiker Slawist und Autor Bildnis um 1780Fr Martinus Pelzel Stich von Johann Berka 1784 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Werke 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenFranz Martin Pelzel war ein Bruder von Josef Bernhard Pelzel seit dem 15 Januar 1804 Edler von Pelzeln 1745 in Reichenau an der Knieschna 23 September 1809 in Wien Sekretar Johann Ludwigs von Cobenzl spater kaiserlicher Beamter zuletzt Expeditor Qualitats und Terminkontrolleur am Zollamt in Wien 1 2 Leben BearbeitenPelzel studierte an der Karls Universitat Prag Theologie und Rechtswissenschaften 1757 setzte er das Studium mit Geschichte und Sprachwissenschaften an der Universitat Wien fort Von 1761 bis 1769 arbeitete er als Hofmeister bei den Grafen Sternberg und war danach Erzieher Bibliothekar und Archivar bei den Grafen Nostitz Nach 1773 lehrte er in Wien Tschechische Sprache und Geschichte 1793 ging er nach Prag als Professor des neu eingerichteten Studiengangs der bohmischen tschechischen Sprache und Literatur an der Karls Universitat Prag Diese Ernennung brachte ihm ein hohes Ansehen bei den tschechischen Intellektuellen ein Er war von 1775 bis 1799 fuhrend in der Bohmischen Gelehrten Privatgesellschaft danach Mitglied der Nachfolgeorganisation Koniglichen bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften die im Sinn einer zeitgenossischen Akademiebewegung neuere Forschungsrichtungen beachtete Er war mit Mitgliedern der Nationalen Wiedergeburt der Tschechen bekannt und befreundet so mit Josef Dobrovsky und Vaclav Matej Kramerius mit denen er zusammenarbeitete und deren Schriften er redigierte In den 1770ern nahm er gemeinsam mit Nikolaus Adaukt Voigt aktiv am politischen Geschehen des Josephinismus teil Werke Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur Franz Martin Pelzel in seinem GeburtsortDie meisten seiner zahlreichen Bucher verfasste Pelzel in deutscher Sprache Sie befassten sich fast ausschliesslich mit bohmischer Geschichte Sprache und Literatur In den 1780er Jahren veroffentlichte er Monographien uber Karl IV Wenzel IV und ein Lexikon uber Angehorige des Ordens der Jesuiten die sich als Wissenschaftler hervorgetan hatten weiterhin ein Werk uber tschechische Schriftsteller und ein Geschichtsbuch uber die Deutschen in Bohmen und deren Sprache Von 1791 bis 1795 brachte er historische Abhandlungen uber die Neue bohmische Chronik heraus verfasst in deutscher Sprache sein wichtigstes Werk Als Historiker fuhrte er Gedankengut des Gelasius Dobners weiter Er beachtete dabei als erster Historiker in Europa die Deutsche Ostsiedlung des Mittelalters 1790 Er suchte die nationalen Gegensatze in den bohmischen Landern in ihrem Ursprung zu erfassen wollte ihre Fortwirkung zugleich durch Landespatriotismus uberwinden Seine Ansichten beeinflussten das 19 Jahrhundert nachhaltig ebenso wie seine Beurteilungen der bohmischen Geschichte unter Karl IV wurden aber vom erwachenden Selbstbewusstsein des tschechischen Volkes abgelost und verdrangt Publikationen Auswahl BearbeitenKurzgefasste Geschichte der Bohmen von den altesten bis auf die itzigen Zeiten St Clemens Prag 1774 2 Auflage Hagen Prag 1779 Abbildungen bohmischer und mahrischer Gelehrten und Kunstler nebst kurzen Nachrichten von ihren Leben und Werken 4 Bande Prag 1773 1782 Band 3 Band 4 Kaiser Karl der Vierte Konig in Bohmen 2 Bande Hagen Prag 1780 1781 mit Josef Dobrovsky Scriptores rerum Bohemicarum e bibliotheca ecclesiae metropolitanae Pragensis 3 Bande Prag 1783 1829 Die wichtigste Quelle dieser Edition war die Chronica Boemorum Boehmische Maehrische und Schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten Selbstverlag Prag 1786 Digitalisat Lebensgeschichte des Romischen und Bohmischen Konigs Wenceslaus Schonfeld Meissner Prag 1791 Literatur BearbeitenFrantisek Palacky Wurdigung der alten bohmischen Geschichtschreiber Borrosch Prag 1830 S XXII Digitalisat Constantin von Wurzbach Pelzel Franz Martin In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 21 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 444 448 Digitalisat Johann Loserth Pelzel Franz Martin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 341 343 Ferdinand Seibt Hans Lemberg und Helmut Slapnicka Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 486 55973 7 S 168 169 Kurzbiographien Franz Martin Pelzel Josef Bernhard Pelzel Edler von Pelzeln Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Martin Pelzel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Franz Martin Pelzel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur von und uber Franz Martin Pelzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Franz Martin Pelzel im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik im Internet Archive Franz Martin Pelzel Frantisek Martin PelclEinzelnachweise Bearbeiten Johann Siebmacher Die Wappen des bohmischen Adels J Siebmacher s grosses Wappenbuch Bd 30 Bauer und Raspe Neustadt an der Aisch 1979 ISBN 3 87947 030 8 Nachdruck der Ausgabe 1886 S 20 Wappentafel 17 Genealogisches Taschenbuch der Ritter und Adelsgeschlechter der adeligen Hauser Brunner Taschenbuch 2 Jg 1877 5 Jg 1880 9 Jg 1884 12 Jg 1887 16 Jg 1891 Normdaten Person GND 11879020X lobid OGND AKS LCCN n81136857 VIAF 67261781 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pelzel Franz MartinALTERNATIVNAMEN Pelcl Frantisek Martin tschechisch KURZBESCHREIBUNG bohmischer Historiker und SlawistGEBURTSDATUM 11 November 1734GEBURTSORT Reichenau an der KnieschnaSTERBEDATUM 24 Februar 1801STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Martin Pelzel amp oldid 229496073